Leider zu viele Elemente aus anderen Büchern…
Ich habe mich sehr auf die Ravenhall Academy gefreut und war super gespannt auf das Buch. Leider wurde ich enttäuscht.
Doch zunächst zu dem, was mir gut gefallen hat. Das Cover und die gesamte Buchgestaltung ...
Ich habe mich sehr auf die Ravenhall Academy gefreut und war super gespannt auf das Buch. Leider wurde ich enttäuscht.
Doch zunächst zu dem, was mir gut gefallen hat. Das Cover und die gesamte Buchgestaltung mit den Veredelungen ist ein Traum. Hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut, auch das Marketing zu dem Buch war großartig.
Gerade zu Beginn hat mir das Setting sehr gut gefallen, es hatte einen richtigen Wohlfühlcharakter. Die Buchhandlung der Großmutter, das kleine Zimmer unter dem Dach und auch die Academy. Alles Orte, die dafür gesorgt haben, dass man sich beim Lesen richtig wohl Gefühlt hat. Zunächst bin ich auch sehr in der Geschichte versunken und hatte richtig Lust weiterzulesen.
Kurz danach fing es dann aber leider auch schon an mit den Dingen, die mir nicht so gut gefallen haben. Der Schreibstil kam mir sehr holprig vor. Ich bin beim Lesen immer wieder ins Stocken gekommen und musste Sätze erneut lesen. Gerade die wörtliche Rede wirkte sehr hölzern. Oft wurden Begriffe genutzt, die sehr hochgestochen wirkten und nicht so recht in die Gespräche passen wollten. Auch wurden Fragen nicht beantwortet oder auf das Vorangegangene nicht eingegangen. Auch Wortwiederholungen wie „urig“ oder „meine Hundelady“ haben den Lesefluss gestört und mich gegen Ende leider auch immer wieder mit den Augen rollen lassen. Dazu kamen noch einige Logik- und Kontinuitätsfehler, wie sehr offensichtlich falsche Zeitangaben, was das Ganze sehr unausgearbeitet wirken ließ.
Lilly wird vollkommen unvorbereitet in die Welt der Hexen hineingeworfen und nimmt das Ganze für meinen Geschmack etwas zu gut auf. Sie hinterfragt wenig bis gar nichts und nimmt es fast sofort hin, als man ihr sagt, dass sie eine Hexe ist. Auch bevor sie das ganze erfährt, hinterfragt sie einige komische Vorkommnisse überhaupt nicht, obwohl es offensichtlich nicht mit rechten Dingen zugeht. Generell wirkte Lilly auf mich sehr blass, was aber auf fast alle Charaktere zutrifft. Sie hatte nicht so wirklich Tiefe, hat Kontakte abgebrochen, ohne noch einen Gedanken daran zu verschwenden und ist zum Teil sehr urteilend ihren Mitmenschen gegenüber, ohne es zu reflektieren.
Die Beziehung von Jason und Lilly konnte ich überhaupt nicht greifen. Zu Beginn können sich die Beiden nicht ausstehen und dann ändert sich das Ganze gefühlt von einem Moment auf den anderen und sie sind ineinander verliebt. Ab da kreisen Lillys Gedanken hauptsächlich um Jason und der Gedanke, dass sie in eine komplett neue Welt hineingeworfen wurde, rückt sehr schnell in den Hintergrund. Leider fehlte mir bei den Beiden bis zuletzt das Gefühl und der Funke ist für mich einfach nicht übergesprungen.
Die Handlung hat mich ebenfalls nicht so recht abholen können. Zwar passieren zwischenzeitlich mysteriöse Dinge, die Spannungskurve war für mich allerdings trotzdem sehr flach. Es wirkte alles sehr konstruiert und Klischeeüberladen, sodass gewisse Vermutungen und Theorien schnell bestätigt wurden und mit entsprechenden Figuren („die Zicke“, „der Bösewicht“, „der mysteriöse gutaussehende Junge“) gefüllt wurden. Auch die Handlung konnte mich leider bis zuletzt nicht wirklich abholen.
Was mir an dem Buch allerdings am meisten missfallen ist, sind die vielen Elemente, welche aus anderen Büchern übernommen wurden. Das Buch wurde vermarktet für Fans von Harry Potter, House of Night und Silber. Ich bin also schon mit der Erwartung an das Buch herangegangen, dass gewisse Ähnlichkeiten vorhanden sein würden. Dass allerdings so gut wie alle Magieelemente aus den besagten und weiteren Büchern und Filmen entnommen und hier als neue Geschichte verkauft wurden, finde ich ehrlich gesagt ganz schwierig. Ich bin ein absoluter Fan von Easter Eggs und Verweisen, aber teilweise ganze Sätze oder Situationen zu übernehmen, finde ich zu schwierig. Ich bin mir bewusst, dass viele Elemente gerade im Fantasybereich auch universell in vielen Büchern Verwendung finden, aber hier ging es wirklich um spezifische Elemente, bei denen sofort klar war, aus welchem Buch, welchem Film oder welcher Serie sie stammen. Selbst ein Zitat, welches ich mir anfangs abgemarkert hatte, weil ich es so schön fand, stellte sich im Nachhinein als ein Zitat einer anderen Autorin heraus.
Ich bin ehrlich gesagt sprach- und fassungslos und wahnsinnig enttäuscht, gerade über den letzten Punkt. Mir ist bewusst, dass eine Menge Arbeit in so einem Buch steckt, allerdings muss ich hier leider sagen, dass ich keine Empfehlung aussprechen kann.