Meine Meinung: Mit Bannwald bringen die Fischer Verlage eine neue Fantasy Reihe auf den Markt, dessen Debüt mich schon nach den ersten Seiten komplett fesseln konnte. Die 17-jährige Robin gehört dem Stamm der Leonen an, der für das Tierkreiszeichen Löwe steht. Und, wie alle Tierkreiszeichenstämme, besitzen auch die Leonen Kräfte, die sie sich zu Nutzen machen können. So haben alle Leonen mehr oder weniger ausgeprägt die Fähigkeit, die Natur zu erspüren, Tiere zu beruhigen, Pflanzen wachsen zu lassen. Gerne habe ich mir vorgestellt dort zu leben, in diesem kleinen Stamm. Eins mit der Natur zu sein. Doch der Schein trügt. Die Tauren, der Stamm des Tierkreiszeichens Stier, haben die Leonen fest in ihrer Macht, eigentlich schon versklavt. Und noch dazu ist die Macht der Tauren um einiges gefährlicher als die harmlose Naturverbundenheit der Leonen. Denn die Tauren können töten. Dieser Konflikt, der schon im Klappentext kurz angedeutet wird, hat mich fasziniert und mich bewogen dieses Buch zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Aspekt dieser Spannung zwischen Tauren und Leonen ist im Buch der Hauptkonflikt und wird primär behandelt. Außerdem hat Julie Heiland noch gekonnt eine Liebesgeschichte a la Romeo und Julia eingefädelt, denn als die Leonen Robin auf den Tauren Emilian trifft, verkompliziert sich die Situation nur und die beiden werden auf eine harte Probe gestellt. Wie es sich für ein Jugendbuch gehört, spielen außerdem noch Aspekte der Freundschaft und der Familie eine Rolle und alle sind sie wunderbar miteinander verwoben und garantieren einen tollen Lesefluss. Soviel zu Inhalt und Idee, die gekonnt gut eingesetzt wurden und mich so auf jeden Fall begeistern konnten und ich mag gar nicht so wirklich glauben, dass Bannwald wirklich der Debütroman der Autorin ist!
Kommen wir nun zu den Charakteren. Robin spielt die zentrale Rolle im Buch. An sich war sie mir von Anfang an sympathisch. Sie ist das Girl Next Door und ist einfach glücklich in ihrem Dorf, mit ihrer Familie, mit ihrem besten Freund Laurin. Als sie dann jedoch auf Emilian trifft, nehmen viele Wendungen ihren Lauf, damit kommt sie nicht immer klar. Sie zweifelt, sie ist unzufrieden mit sich selbst, versucht aber immer zu ihrer alten Stärke zurück zu finden und durch ihren Mut und ihren festen Glauben schafft sie es auch und bleibt sich immer treu. Mit Laurin, dem besten Freund seit der Kindheit, und Emilian, dem eigentlich gefährlichen Tauren, kommt dann noch ein interessantes Liebesdreieck zustande, das mich dieses Mal einfach mal nicht gestört hat. Sowohl Emilian und Laurin sind absolut liebenswert und ich mochte sie beide sehr. Obwohl ich natürlich meine Präferenzen habe. Und das gute an der ganzen Sache ist: Robin hat sie auch und so ist es eigentlich ncht wirklich ein Liebesdreieck, obwohl es die gleichen Probleme verursacht. Auch alle anderen Charaktere des Buches sind mit Leben und einer ganz eigenen Persönlichkeit gefüllt. Dennoch hätte auf das Böse für meinen Geschmack ein bisschen durchsichtiger sein können. Das erhoffe ich mir dann aber einfach vom zweiten Teil.
Dennoch endet Bannwald mit einem kleinen Cliffhanger. Der stört mich momentan so unglaublich, denn Blutwald erscheint erst im Herbst und für den Abschluss der Trilogie konnte ich bisher noch keine Informationen finden. Dennoch wird Blutwald es schwer haben mit diesem grandiosen Debüt mitzuhalten. Deshalb erhoffe ich mir vom Folgeband eine tolle Weiterführung des Konflikts und einen Einblick in die anderen Tierkreiszeichenstämme, deren Leben wir noch nicht wirklich gesehen haben. Ich bin gespannt!
Bewertung: Bannwald ist ein grandioses Debüt einer jungen Autorin, die sichtlich viel Arbeit in ihr Projekt gesteckt hat. Story und Idee sind sehr gut durchdacht und umgesetzt und die Charaktere mit viel Liebe gestaltet. Ich bin schon unglaublich gespannt auf den zweiten Teil und gebe Bannwald in der Zwischenzeit 5 von 5 Füchschen.