Drachenzeit
Mein Erstes Buch von Julie Kagawa ist nun auch gelesen. Als Erstes ist mir der Schreibstil positiv aufgefallen. Es war einfach ein richtig angenehmes lesen, da sie einen sehr lockeren Schreibstil hat. ...
Mein Erstes Buch von Julie Kagawa ist nun auch gelesen. Als Erstes ist mir der Schreibstil positiv aufgefallen. Es war einfach ein richtig angenehmes lesen, da sie einen sehr lockeren Schreibstil hat. Sie umschreibt bildlich aber nicht so ausufernd und detailliert, dass es mich nerven würde. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen, was aber nicht daran lag, dass es durchweg spannend war, sondern einfach weil ich es gerne gelesen habe und die Geschichte mochte.
Ember Hill und ihr Bruder Dante sind Zwillinge. Oder eher Brutgeschwister, was wahnsinnig selten bei den Drachen vorkommt. Die beiden Nestlinge werden zur Anpassung nach Crescent Beach geschickt um sich an die Menschen anzupassen und zu lernen nicht aufzufallen. Anfangs mochte ich Dante ... aber schnell hat er sich bei mir unbeliebt gemacht, weil er Ember nicht verstehen wollte und sich immer mehr von seiner Zwillingsschwester entfernt hat. Dafür hat mir Ember umso besser gefallen. Sie ist ein fantastischer Charakter und macht innerhalb der 550 Seiten eine wunderbare Entwicklung durch. Anfangs ist sie sehr ungehalten und ein bisschen naiv. Eben wie ein Teenager der einfach nur Spaß haben möchte und sich nichts von Erwachsenen vorschreiben lassen will. Mit den Ereignissen ändert sich das aber. Ember wird verantwortungsvoller, ihr Temperament zügelt sich ein bisschen und sie hinterfragt mehr.
Sie trifft auf Garett einen Ordenskrieger, der verdeckt in Crescent Beach ermittelt und die Drachen aufspüren soll. Wie es aber kommen musste, verlieben sich die beiden ineinander. Garett war für mich ein klasse Charakter. Ich mochte ihn sehr aber er ist mit Vorsicht zu genießen. Ich kann mir auch vorstellen, dass er vielen zu weich ... zu unerfahren und zu ... langweilig ist. Durch die Ausbildung im Orden ist er zwar ein hervorragender Soldat aber was zwischenmenschliche Beziehung angeht, eine totale Katastrophe. Er hat keine Ahnung wie man richtig Spaß hat und lernt das im Laufe des Buches erst durch Ember. Ich fand es süß, wie er das Leben für sich entdeckt. Gerade das hat mir an ihm gefallen. Man hat mal nicht einen knallharten Typen, der plötzlich weich wird. Er entwickelt sich auch sehr schön und ich bin gespannt, was noch in Band 2 passiert.
Riley oder Cobalt ist so der Dritte im Bunde. Unterschwellig bahnt sich eine Dreiecksbeziehung an, die ich aber unnötig und auch nicht sehr gut eingeführt finde. Ich weiß nicht, was die Autorin damit bezwecken wollte. Riley an sich finde ich aber gut. Er hat sich mit jedem Auftritt sympathischer gemacht, obwohl noch sehr viel von ihm verborgen bleibt. Die Charaktere in dem Buch fand ich alle sehr gelungen, nur an der Handlung haben mich Kleinigkeiten gestört.
Die Handlung ist interessant und immer mal wieder stieg für mich die Spannung - gerade zum Ende hin! Es gab auch ruhigere Parts, die mich aber durch den Schreibstil absolut nicht gestört haben. Für mich waren es eher Kleinigkeiten, die dafür gesorgt haben, dass das Buch 4 Sterne bekommt. Kleinigkeiten, die ich hier leider nicht ansprechen kann, weil ich euch nicht Spoilern möchte. Z.B. eine Entscheidung, die ich nicht nachvollziehen konnte. Ich hätte auch gerne mehr über Talon und den Orden erfahren. Nach und nach erfährt man zwar ein bisschen, was über Talon, was da wirklich los ist, aber dieses große Ganze, wo alles hinführen soll, ist bei mir nicht wirklich angekommen. Die beiden verfeindeten Lager waren nicht richtig greifbar für mich. Einen großen Pluspunkt gibt es für die wechselnden Sichten. Ohne diesen Wechsel wäre das Buch nur halb so gut gewesen.
Fazit
Wunderbare Charaktere und ein spannendes Ende machen mich sehr neugierig, wie es weitergehen wird. Die Handlung hat mir, bis auf ein paar Dinge, die nicht so ganz gepasst haben, richtig gefallen. Es gab Spaß, Liebe, Freundschaft und Kampf. Ich hätte gern mehr Hintergrundinfos gehabt. Der Schreibstil von Julie Kagawa konnte ebenfalls bei mir Punkten und in Verbindung mit den wechselnden Kapitelsichten wundere ich mich nicht, dass ich so schnell durch die 550 Seiten kam. Bitte mehr davon!