Gelungenes Finale der Seiten der Welt-Trilogie
Nach den verheerenden Ereignissen im Sanktuarium ist Furia von ihren Freunden getrennt. Die Ideen haben sie in den Nachrefugien freigegeben, wo sie Severin Rosenkreutz wiedertrifft und Bekanntschaft mit ...
Nach den verheerenden Ereignissen im Sanktuarium ist Furia von ihren Freunden getrennt. Die Ideen haben sie in den Nachrefugien freigegeben, wo sie Severin Rosenkreutz wiedertrifft und Bekanntschaft mit der legendären Phaedra Herculanea und ihren Tintlingen macht. Wird es Furia gelingen, sich dem Einfluss von Severin und Phaedra zu entziehen und das zu tun, was sie für richtig hält?
Unterdessen suchen Isis und Duncan nach Hinweisen auf Furias Aufenthaltsort und was hinter der Bedrohung durch die Ideen steckt. Cat möchte mit Finnians Unterstützung mit einer wichtigen Person aus ihrer Vergangenheit reden. Für die Freunde beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit – die Feinde sind ihnen dicht auf den Fersen, und die alles verschlingenden Ideen sind nicht aufzuhalten…
Endlich ist er da: Der finale Teil der „Seiten der Welt“ - Trilogie! Nachdem die ersten beiden Bände mich begeistern konnten, brannte ich darauf, zu erfahren, wie die Geschichte rund um Furia, ihre Freunde und die Welt der Bibliomantik endet. Auf den ersten Seiten traf ich gleich zwei gut bekannte Charaktere wieder: Isis und Duncan jagen den Spuren Furias und der Ideen hinterher. Dabei erhalten sie Unterstützung durch ein neues, bibliomantisches Wunderwerk. Im Nu war ich wieder mitten in der Geschichte.
Auch Furia traf ich bald wieder und erkundete gemeinsam mit ihr die Nachtrefugien. Auf diese hatte mich schon der zweite Teil mehr als neugierig gemacht, und nun erfuhr ich endlich mehr über ihre Geschichte und ihre Bewohner. Furias Kapitel haben mir am besten gefallen, denn sie macht die erstaunlichsten Entdeckungen und muss mutige und wegweisende Entscheidungen treffen. Auch über ihr Wiedersehen mit Severin habe ich mich gefreut. Kai Meyer findet hier genau die richtigen Worte, um die komplizierte Beziehung der beiden zueinander begreiflich zu machen.
Mit Rachelle Himmel, dem neuen Oberhaupt der Akademie, und Jim Hawkins, einem Exlibri, gewinnen in diesen finalen Band noch einmal zwei neue Charaktere an Bedeutung. Auch eine bislang noch nicht bekannte bibliomantische Erfindung wird zunehmend wichtig. Das bringt Abwechslung in die Geschichte. Dennoch setzt der Autor stark auf Bekanntes und hält den Leser die meiste Zeit an der Seite von Isis und Duncan, Cat und Finnian sowie natürlich Furia. Die Geschichte rund um Isis und Duncan nahm mir leider zu viel Platz ein und bot dafür zu wenig. Zudem hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, in sämtlichen Handlungssträngen gar nicht mehr aus Verfolgungsjagden herauszukommen, an denen ich deshalb zunehmend die Lust verlor.
Zum Ende hin wird zum Glück wieder mehr geredet als geschossen. Hier gab es viele Szenen, die mich berühren konnten. Während der ganzen Geschichte wurden immer wieder Erklärungen zu den Hintergründen der bibliomantischen Welt geliefert, und zum Ende hin werden auch die letzten Fakten offenbart. Trotzdem behalten einige Dinge einen Hauch Mysterium, denn mit den harten Fakten ist nicht alles erklärbar… das fand ich wirklich gut. Rund um das Geheimnis der Ideen fehlte es mir hingegen ein wenig an Raffinesse. Dennoch fügt sich auch dieses Element gelungen in den Gesamtkontext ein. Das Ende war ganz anders, als ich es erwartet hätte, was mich abschließend noch einmal absolut positiv überrascht hat.
„Die Seiten der Welt: Blutbuch“ bietet zum Abschluss der Trilogie noch einmal einen Wettlauf gegen die Zeit, viel Action, aber auch berührende Szenen. Trotz kleinerer Kritikpunkte sind die Ereignisse eine gelungene Fortsetzung der ersten beiden Bände, welche die Handlung zu einem tollen Ende bringen, mit dem so sicherlich niemand rechnen wird. Die „Seiten der Welt“-Trilogie sollte jeder, der Bücher liebt, gelesen haben!