Mystische Märchenadaption, mit einem Hauch zu viel Geheimniskrämerei
Inhalt: Christopher und Adrian haben sich geschworen: Nie wieder soll ein Mädchen zwischen sie kommen. Denn in Adrian schlummert ein Monster, das darauf lauert, seinen Bruder zu verletzen. Doch dann betritt ...
Inhalt: Christopher und Adrian haben sich geschworen: Nie wieder soll ein Mädchen zwischen sie kommen. Denn in Adrian schlummert ein Monster, das darauf lauert, seinen Bruder zu verletzen. Doch dann betritt Jessa High Moor Grange …
Jessa würde alles tun, um ihre Schwester Alice zu finden, die seit fünf Jahren als vermisst gilt. High Moor Grange ist der erste Hinweis, den sie nach all der Zeit erhalten hat – aber außer einer Ruine im Nebel findet sie dort nur die Besitzer des heruntergekommenen Herrenhauses. Jessa ahnt, dass die beiden mehr über Alice‘ Verschwinden wissen, als sie zugeben. Christopher will sie unbedingt loswerden und treibt sie mit seiner Arroganz ständig auf die Palme – und selbst sein warmherziger Bruder Adrian scheint Geheimnisse zu haben. Jessa weiß, sie sollte sich von den Zwillingsbrüdern fernhalten, denn anstatt auf High Moor Grange Antworten zu finden, droht sie plötzlich, ihr Herz im Kampf gegen einen jahrhundertealten Fluch zu verlieren …
Cover: Die mystische Stimmung des Buches wird auf dem Cover aufgegriffen. Dunkle Schatten, Nebel und das geheimnisvolle Anwesen von High Moor Grange. Ergänzt durch wunderschöne goldene Applikationen und Rosen, die dem Cover einen romantischen Hauch verpassen. Auch die Kapitelanfänge greifen dieses Motiv auf. Ein wahrer Hingucker mit Liebe gestaltet!
Meine Meinung: Das Buch hatte mich schon vor dem Lesen in seinen Bann gezogen, denn optisch ist es ein wahrer Hingucker. Der Inhalt konnte ebenfalls gut unterhalten, auch wenn er nicht vollkommen begeistert hat.
Kathrin Lange liefert mit ihrem Titel "Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz" eine neue Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest". Jessa, eine Waise aus London, wird auf der Suche nach ihrer vermissten Schwester Alice nach High Moor Grange geführt. Ein mysteriöses, altes Herrenhaus mitten in den Nebeln von Yorkshire. Auf dem Anwesen trifft sie Christopher und Adrian. Zwei Brüder, die geheimnisvoller nicht sein könnten. Denn auf ihnen lastet ein alter Fluch von Branwell Brontë: "Liebe wird Hass gebären."
Die Epoche der Brontë-Geschwister spielt in der Erzählung immer wieder eine Rolle und unterstreicht damit die mystische Stimmung. Genauso wie die dichten Nebel, die stets das gesamte Anwesen umgeben. Alles an der Geschichte scheint irgendwie mysteriös sein, als ob stets mehr dahinterstecken würde, als es anfangs scheint. Und genau das ist auch bei vielen Dingen der Fall. Die Protagonistin Jessa lässt auf ihrer Suche niemals locker und kommt so nach und nach hinter das Geheimnis der beiden Brüder.
Die Autorin weiß dabei ganz genau, wie sie ihre Leser*innen lange im Dunkeln lässt. Für meinen Geschmack etwas zu lange. Eine Geschichte kann auch zu geheimnisvoll sein. Denn irgendwann geht immer mehr die Spannung abhanden, je länger die Auflösung hinauszögert wird. Der Mittelteil war für mich deshalb etwas zäh. Zum Ende nimmt das Buch dann wieder an Fahrt auf, was vieles rausholt. Die "Lösung" des Fluches war mir zwar schon länger ersichtlich als den Charakteren, aber das Mitlesen und -fiebern hat trotzdem Spaß gemacht.
Fazit: Eine schöne Märchenadaption, die allerdings nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird, weil sie so begeistert hat. Insgesamt hätte es der Geschichte gut getan, wenn um das Geheimnis der beiden Brüder nicht ganz so lange herumgeschlichen wäre. Dennoch: Ein manchmal romantisches, stets mysteriöses und alles in allem unterhaltsames Jugendbuch.
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