Cover-Bild Weiße Tränen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mixtvision
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 16.08.2023
  • ISBN: 9783958542051
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Kathrin Schrocke

Weiße Tränen

Aufrüttelndes Jugendbuch ab 12 Jahren über das Thema Alltagsrassismus
Lenni und Serkan sind beste Freunde. Bis der neue Mitschüler Benjamin auftaucht, die Theater-AG fast sprengt, einen beliebten Lehrer kritisiert und Rassismus offen anprangert.
Lenni muss plötzlich Stellung beziehen. Aber für wen? Wer hat ihr eigentlich recht? Und was haben Elif und ihr Kopftuch damit zu tun?

- Ein hochaktuelles, aufrüttelndes Jugendbuch, das für Diskriminierung sensibilisiert ohne erhobenen Zeigefinger
- Über Freundschaft und Liebe, über Leben und Tod – über weiße Privilegien und Alltagsrassismus
- Von Sensitivity Readerinnen beraten
- Unterrichtsmaterial von Miriam Rosenlehner

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2023

✎ Kathrin Schrocke - Weiße Tränen

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"Weiße Tränen" - ein Begriff, den ich vor dieser Lektüre nicht kannte, obwohl ich mich seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema '(Alltags)Rassismus' auseinandersetze. Daran merke ich, dass es einfach noch ...

"Weiße Tränen" - ein Begriff, den ich vor dieser Lektüre nicht kannte, obwohl ich mich seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema '(Alltags)Rassismus' auseinandersetze. Daran merke ich, dass es einfach noch sooo viel zu lernen gibt ...

Kathrin Schrocke nimmt Jugendliche mit ihrem Buch ein Stück weit an die Hand. Sie zeigt ganz klar Missstände auf ohne mit dem Finger darauf zu zeigen. Sie hält der privilegierten Gesellschaft einen Spiegel vor, den man nicht einfach abwischen kann. Sie gibt diskriminierten Gruppen eine Stimme.

Obwohl wir die Geschichte aus der Perspektive des weißen Lenni erleben, kommen Schwarze und Menschen mit Kopftuch zu Wort - zwei Gruppen, die ständig mit (Alltags)Rassismus zu leben/kämpfen haben. Und doch ist der Jugendroman nicht für sie geschrieben wurden. Sondern eben für jene, die denken, sie würden sowas nicht tun. Die in einer Blase leben, die so nicht existiert - an einer "Schule ohne Rassismus".

Mir gefällt, wie hier aufgezeigt wird, wo überall Alltagsrassismus lauern kann. Privilegierte haben da einfach kein Auge für, wenn sie sich noch nie damit beschäftigt haben.
Und trotzdem kaut die Autorin nicht einfach alles vor, sondern gibt Denkanstöße zum Beispiel mit Fragen, die oft unbedacht gestellt werden. Das fand ich wichtig und richtig, weil ich auch immer wieder merke, dass Personen nur scheininteressiert sind. Wenn man ihnen nicht alles auf dem Silbertablett serviert, vergessen sie es einfach wieder. Aber ich denke, wenn man selbst recherchiert, sieht man erstmal, wie groß das Thema wirklich ist ...

Am liebsten würde ich dieses Werk direkt den Deutschlehrenden an unserer Schule in die Hand drücken, weil es ein Buch ist, welches wirklich in den Klassen besprochen gehört. Ich weiß, dass Schulen nicht alles abfangen können und dass auch Erziehende in der Pflicht sind. Doch es gibt eben auch Menschen die damit nie in Berührung kommen, wenn man sie nicht mit der Nase darauf stößt. Im Klassenverband würde man auf einen Schlag sehr viele SuS erreichen. Und die Kinder hätten direkt Leute um sich, um über den Inhalt reden zu können.
Mein Exemplar wird auf alle Fälle in die Schulbibliothek wandern.

Obwohl der Roman großartig ist, gibt es kleinere Begebenheiten, die etwas runder hätten sein können. Meiner Meinung nach hätte man da noch ein My (µm) mehr herausholen können. Vor allem bei der angepeilten Zielgruppe. Es gibt zum Beispiel eine weiße Person, die für mich zu sehr im Hintergrund gelassen wurde. Ihr hätte ich einen größeren Wirkungskreis gewünscht. Sie geht in der Masse einfach unter. Und ein Ereignis, lässt die Geschichte nun einfach im Raum schweben.
Wobei auch hier wieder positive Aspekte hervorstechen: Wer das Geschriebene wirklich verstanden hat, wird sich nun näher damit beschäftigen. (wer es nicht sowieso bereits tut)

Daher finde ich es eben als Schullektüre sehr gut geeignet. Es MUSS nachbesprochen werden. Es MUSS sich etwas ändern.

Ein großen Pluspunkt erhält "Weiße Tränen", weil man sich die Mühe gemacht hat, ein Sensitivity Reading in Anspruch zu nehmen. (warum werden die eigentlich nicht wie Übersetzer*innen gennant, sondern nur im Nachwort erwähnt?) Im Nachwort erklärt die Verfasserin zudem, warum man die Personen so handeln lässt, wie sie handeln.

Es gibt auch eine Liste mit Lektüre- und Podcast-Empfehlungen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 10.12.2023

Weiße Privilegien und weiße Fragilität

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Lenni und sein bester Freund Serkan gehen in dieselbe Klasse und verbringen fast jede freie Minute zusammen. Dann kommt der neue Mitschüler Benjamin an die Schule und bringt direkt den Schuldirektor aus ...

Lenni und sein bester Freund Serkan gehen in dieselbe Klasse und verbringen fast jede freie Minute zusammen. Dann kommt der neue Mitschüler Benjamin an die Schule und bringt direkt den Schuldirektor aus der Fassung, der mit dem Schwarzen Schüler überfordert ist, jedoch direkt auf die Auszeichnung als "Schule ohne Rassismus" hindeutet. Serkan bringt Benjamin zur Theater-AG bei einem sehr beliebten Lehrer mit und es braucht nicht lange, bis Benjamin aufsteht und Rassismus benennt. Er stößt schnell auf Widerstände, wenn er Rassismus offen anspricht und den Lehrer kritisiert.

Kathrin Schrocke schafft mit Lenni die Figur, die sich bisher nie wirklich mit Alltagsrassismus auseinandersetzen musste, kaum Wissen darüber hat und erst lernen muss, welche Aussagen und Verhaltensweisen rassistisch sind und weshalb das so ist. Benjamin ist hier als Scharze Person die aufklärerische Person, die Missstände offen kommuniziert, anprangert und sich ein rassismusbewusstes und im besten Fall antirassistisches Verhalten wünscht. Serkan bildet die Brücke zwischen den beiden, weil er vieles selbst kennt und nachvollziehen kann, allerdings in der weißen Dominanzgesellschaft aufgewachsen ist und sich an alltagsrassistische und diskriminierende Verhaltensweisen schon gewöhnt hat.

Mir gefällt die Idee, weiße Privilegien und ihre Fragilität aufzuzeigen, ins Bewusstsein zu rufen und angemessene (antirassistische) Verhaltensweisen in einem Jugendbuch zu vermitteln und finde es sehr wichtig, dass sich alle Menschen so früh wie möglich konkret mit Alltagsrassismus auseinandersetzen. Durch die verschiedenen Figuren, ihre unterschiedlichen Reaktionen und Entwicklungen werden die einzelnen Bewusstseinsschritte und die Skala von Bereitschaft, Verständnis und aktivem Handeln sehr schlüssig dargestellt. Die Beispiele sind konkret, anschaulich und laden zur Identifikation ein. Gerade Lenni bildet sicherlich den Stand vieler Jugendliche ab.

An einigen Stellen fand ich die Art des Erzählens zu konstruiert und zu gemacht. Auch hätte ich mir gewünscht, dass nben Sexismus auch noch eine stärkere Einbindung von Klassizismus stattgefunden hätte, da es gepasst hätte und Rassismus intersektional ist. Das ist jedoch nur Meckern auf hohem Niveau.

Ein beispielhaftes Jugendbuch, das meiner Meinung nach am besten in Schulen gelesen und besprochen werden sollte.

Veröffentlicht am 13.11.2023

Wichtiges Thema

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Ob positiv oder nicht - Rassismus bleibt Rassismus und sollte angesprochen werden. Genau das wird in diesem Buch gemacht. Manchen Menschen ist es gar nicht bewusst, dass sie diskriminieren bzw. voller ...

Ob positiv oder nicht - Rassismus bleibt Rassismus und sollte angesprochen werden. Genau das wird in diesem Buch gemacht. Manchen Menschen ist es gar nicht bewusst, dass sie diskriminieren bzw. voller Vorurteile denken. Auch wenn sie es vielleicht nicht böse meinen, kann es bei dem Gegenüber negativ ankommen. Das muss Lenni auch erfahren. Er selbst hat zwei deutsche Eltern, sein bester Freund ist auch in Deutschland geboren, hat aber türkische Eltern. Als Benjamin auftaucht und dem Theater AG Lehrer Herrn Prasch vorwirft, rassistisch zu sein und die Mitschüler auch nicht viel besser seien, kommt Lenni ins Grübeln. Auch Serkan wird mutiger und fängt an, Probleme anzusprechen.

Mir hat das Buch gut gefallen, der Schreibstil ist flüssig und altersgerecht. Außerdem finde ich die Aufbereitung des Themas sehr gelungen. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Figuren teilweise zu plakativ und klischeehaft waren. An manchen Stellen wirken die Figuren plump und extrem schubladenhaft, was ich sehr schade fand.

Dennoch denke ich, dass man nach dem Lesen dieses Buches anders denkt und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen! Ich bin der Meinung, dass sich jeder in der einen oder anderen Weise ertappt fühlt, sodass man im Anschluss an die Lektüre sein Verhalten überdenken, reflektieren und bessern kann.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Sicht eines Weißen als Jugendbuch

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Lenni und Serkan sind beste Freunde. Als Benjamin an die Schule kommt, bringt er aus Lennis Sicht nur Unterkunft. Plötzlich ist der Lieblingslehrer rassistisch, die Theatergruppe nicht fair und Serkan ...

Lenni und Serkan sind beste Freunde. Als Benjamin an die Schule kommt, bringt er aus Lennis Sicht nur Unterkunft. Plötzlich ist der Lieblingslehrer rassistisch, die Theatergruppe nicht fair und Serkan sauer auf Lenni. Dabei ist das doch alles gar nicht schlimm, findet Lenni.

Das Buch ist aus der Sicht von dem weißen Lenni geschrieben. Dies ist eine neue Perspektive, die ich so noch nicht gelesen habe. Damit spricht das Buch ein anderes Publikum an.

Lenni entwickelt sich in dem Buch und bemerkt langsam auch den Rassismus, der in unserer Gesellschaft vorhanden ist. Auch das Umfeld überdenkt vielleicht das eine oder andere Vorurteil. Doch im Buch gibt es eine überraschende Wendung und damit verpufft diese ganze Entwicklung und es kommt meiner Meinung nach nicht zu einer Veränderung. Zumal Lenni ein normaler Jugendlicher ist und kein "Held".

Schade sind auch die vielen weiblichen Hauptfiguren, die sehr klischeehaft als Hausfrau oder ohne eigene Meinung dargestellt werden.

Toll finde ich die Tipps am Ende, wenn man sich weiter informieren möchte. Die Bücher kenne ich zwar fast alle, aber die Podcasts werde ich mir genauer ansehen.

Insgesamt beginnt das Buch gut und ich finde das Setting an einer Schule ist super. Aber durch die Wendung finde ich, dass zu wenig entsteht oder verändert wird. Trotzdem ist es ein gutes Jugendbuch und ich kann es mir gut als Lektüre vorstellen.

Veröffentlicht am 04.11.2023

Eine wichtige Thematik

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Das Buch ist vorrangig eine Geschichte über Rassismus und Fragen wie: Wo kommst du denn her? Trägst du freiwillig ein Kopftuch? Die unterschwelligen Rassismus verbreiten.

Der Protagonist ist Lenni, selbst ...

Das Buch ist vorrangig eine Geschichte über Rassismus und Fragen wie: Wo kommst du denn her? Trägst du freiwillig ein Kopftuch? Die unterschwelligen Rassismus verbreiten.

Der Protagonist ist Lenni, selbst weiß, der in der Nähe des Schwarzwald lebt. Und Benjamin als neuen Mitschüler kriegt, der schwarz ist. In diesem Zusammenhang wird Lenni die Augen geöffnet, in welchen Aspekten seine Schule oder insgesamt die Gemeinde ist, in der er lebt gegenüber nicht weißen Menschen. Die Geschichte lies sich einfach lesen und wirkte realitätsnah.

Die Handlung regt zum Nachdenken an und eignet sich glaube ich besonders für Schulen und Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrer, um sich zu diesem Thema zu bilden und darüber zu diskutieren, über die Ereignisse des Buches. Insgesamt eine wichtige Thematik, die interessant in die Handlung verpackt wurde.

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