Leichte Kost
Der Krimi „Totengrab“ stammt von dem Autor Keith Nixon und erschien 2017 im Bastei Lübbe Verlag. Aus dem Englischen übersetzt wurde er von Kerstin Fricke. Es ist der erste Band um den Ermittler Solomon ...
Der Krimi „Totengrab“ stammt von dem Autor Keith Nixon und erschien 2017 im Bastei Lübbe Verlag. Aus dem Englischen übersetzt wurde er von Kerstin Fricke. Es ist der erste Band um den Ermittler Solomon Gray.
Worum geht es? Detective Sergeant Solomon Gray ist Ermittler in einem kleinen Küstenort Englands. Eines Tages wird er mit seinem Team zu einem Hochhaus am Stadtrand gerufen. Der junge Nick Buckingham hat hier scheinbar Selbstmord begangen. Doch Grays Handynummer wird auf dessen Telefon gefunden und so nehmen die Ermittlungen ihren Lauf. Verwoben wird diese Geschichte zusätzlich mit dem Verschwinden von Grays Sohn vor 10 Jahren, dem Hilferuf des ortsansässigen Pfarrers, der Leidensgeschichte von Grays Frau und einer Geheimermittlung, in welche der Detective ebenfalls verstrickt ist. Normal bin ich ein großer Fan davon, wenn in Romanen mehrere Handlungsstränge parallel aufgebaut werden, um dann auf dem Höhepunkt des Buches zusammenzufinden. Das passiert auch hier, nur erscheint mir deren Kombination nicht immer logisch. Aufgrund der Irritationen kommt für mich die Spannung im Buch leider etwas zu kurz.
Gut gezeichnet ist der Protagonist Gray. Ihn umweht von Anfang an der Hauch des einsamen Wolfes: privat vom Glück verlassen, sich in Alkohol flüchtend und bei den Ermittlungsarbeiten stets von weiteren Schicksalsschlägen in die Knie gezwungen. Ein Vergleich mit Nesbos Ermittler Harry Hole liegt da nahe, nur hält er diesem qualitativ noch nicht stand. Neben Gray wird gleich im ersten Roman sein ganzes Team vorgestellt. Allerdings war ich eher verwundert, warum ich von all denen Name, Dienstrang und persönliche Befindlichkeiten wissen muss. Sie waren für die Handlung oft nicht relevant und da ist meine Meinung: weniger ist manchmal mehr. Außerdem sollen scheinbar noch weitere Bände folgen, Warum also die Eile?
Geprägt ist das Buch von einem flüssigen Erzählstil, sodass es sich gut lesen lässt. Da Zeitsprünge in den Überschriften schon kenntlich gemacht wurden, sind diese den 3 verschiedenen Zeitschienen gut zuzuordnen, auf denen sich der Krimi bewegt. Einen Bezug zwischen Titel und Inhalt habe ich nicht finden können, aber vielleicht habe ich den ja überlesen?
Gefesselt hat mich das Buch leider nicht richtig, dafür aber gut unterhalten.