When Women were Dragons – Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
Isabelle Gore (Übersetzer)
Eine feurige feministische Fantasy-Geschichte, die im Amerika der 1950er Jahre spielt, wo sich Tausende von Frauen spontan in Drachen verwandelt haben und die Vorstellungen vom Platz der Frau in der Welt sprengen. Perfekt für Fans von „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“, „Vox“ und „Die Gabe“.
Alex Green ist ein junges Mädchen in einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist, mit Ausnahme eines bahnbrechenden Ereignisses: der Massenverwandlung von 1955, als Hunderttausende von gewöhnlichen Frauen und Müttern Flügel, Schuppen und Krallen entwickelten, eine Spur der feurigen Zerstörung hinterließen und sich in die Lüfte erhoben. War das ihre Entscheidung? Was wird aus denen, die zurückbleiben? Warum hat sich Alex’ geliebte Tante Marla verwandelt, ihre Mutter aber nicht? Alex weiß es nicht. Es ist tabu, darüber zu sprechen.
Zum Schweigen gezwungen, muss sich Alex dennoch mit den Folgen dieses erstaunlichen Ereignisses auseinandersetzen: eine Mutter, die sie mehr denn je beschützt, ein abwesender Vater, die beunruhigende Behauptung, dass ihre Tante nie existiert hat, und die Beobachtung, dass ihre geliebte Cousine Bea auf gefährliche Weise von dem Verbotenen besessen ist.
Dieser zeitgemäße und zeitlose Roman der preisgekrönten Autorin Kelly Barnhill entlarvt eine Welt, die Mädchen und Frauen klein halten will – ihr Leben und ihre Perspektiven – und erforscht, was passiert, wenn sie sich dennoch erheben – massenhaft – und den Raum einnehmen, der ihnen zusteht.
Kirkus Reviews nannte „When Women Were Dragons“ eines der besten Science-Fiction- und Fantasy-Bücher des Jahres 2022.
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Das Cover hatte mich direkt neugierig gemacht und es gefällt mir wirklich gut. Es passt natürlich auch perfekt zum Buch.
Auch der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, denn er flüssig und lässt sich ...
Das Cover hatte mich direkt neugierig gemacht und es gefällt mir wirklich gut. Es passt natürlich auch perfekt zum Buch.
Auch der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, denn er flüssig und lässt sich gut lesen. Hier und da ganz es ein paar Wiederholungen, die mich aber nicht wirklich gestört haben. Ich bin ziemlich schnell und gut in die Geschichte gekommen. Ich habe das Buch mehr oder weniger am Stück gelesen, obwohl ich es jetzt nicht unbedingt als spannend bezeichnen würde. Aber es hat sich einfach echt gut lesen lassen.
Die Charaktere begleitet man mehr oder weniger von Kindheit an und schaut ihnen beim älter werden zu. Es kommen sk einige traumatische Momente aus sie zu und nach und nach wird einem auch klar, was es mit den Drachen auf sich hat. So eine richtige Bindung zu den Charakteren konnte ich zwar nicht aufbauen und doch habe ich die Geschichte gerne gelesen. Vieles steht auch eher zwischen den Zeilen und wird nur angedeutet.
Insgesamt also ein wirklich gelungenes und gutes Buch mit so einigen direkten und einigen versteckten Messages. Ich würde gerne noch mehr von der Autorin lesen, denn ich mag ihren Schreibstil sehr gerne. Das Buch ist nicht ganz das, was man nach dem Klappentext denken würde und ich empfehle einen Blick in die Leseprobe zu werfen. Mal sehen, was sich die Autorin noch so ausdenken wird.
„When Women Were Dragons“, der neue Roman von Kelly Barnhill, auf Deutsch erschienen 2024 bei Cross Cult, bringt uns dem Matriarchat einen kleinen Schritt näher und zeigt dabei in einer nur scheinbar phantastischen ...
„When Women Were Dragons“, der neue Roman von Kelly Barnhill, auf Deutsch erschienen 2024 bei Cross Cult, bringt uns dem Matriarchat einen kleinen Schritt näher und zeigt dabei in einer nur scheinbar phantastischen Geschichte, in was für einer Fesselung weiblich gelesene Menschen in der heutigen Welt jeden Tag nach wie vor stecken.
Alex Green wächst als junges Mädchen in einem eindeutig patriarchalen System auf, in der ihre Zukunft klar vorgezeichnet ist: Heiraten, Kinder bekommen, einem Mann zur Seite stehen. Dass sie die Schule besuchen darf – eigentlich unnötig, dass sie naturwissenschaftlich hochbegabt ist – geschenkt. Viel zu früh in ihrem Leben erkrankt ihre Mutter an Krebs und wird durch ihre Tante Marla ersetzt. Doch als es 1955 zum Großen Drachenwandelns kommt und xxx Drachinnen in den Himmel steigen, verschwindet auch Tante Marla – zurück bleibt deren kleine Tochter Beatrice, die zu Alex Schwester wird. Über die Drachinnen wird zuhause geschwiegen. Die gesamte Gesellschaft versucht, das Ereignis zu ignorieren – auch als immer wieder und immer mehr Drachenwandlungen auftreten, während Alex immer mehr Verantwortung für Beatrice übernehmen muss und zeitgleich um ihren Platz in der akademischen Welt kämpft.
When Women Were Dragons ist ein eindringliches Buch über das Potenzial des Matriarchats, über die Frage, was mit der Welt wohl passieren würde, wäre sie nicht männlich, sondern weiblich regiert – und, da bin ich mit der Autorin einig: Die Welt wäre eindeutig ein besserer Ort. Klug zeigt Barnhill auf, an wie vielen Punkten weiblich gelesene Menschen von außen wie von innen überreglementiert und unterdrückt werden – und dass nur die Wut uns befreien kann. Wenn wir sie denn zulassen.
Das Buch erzählt lebendig und emotional, es schafft eine komplexe und doch zeitlich sehr nahe phantastische Welt. Durch eine zweite wissenschaftliche Ebene, das eingebundene Werk „Eine kurze Geschichte der Drachinnen“, können charmant zusätzliche analytische Informationen eingestreut werden. Der Kampf der Frauen um ihre Freiheit und Schwierigkeiten, sich für diese und die Konsequenzen zu entscheiden wird durch die Wandlung sehr deutlich. Barnhill stellt viele kluge Fragen über unsere Zeit, ohne dabei belehrend zu sein.
Leider ging es mir jedoch so, dass insgesamt viel zu weitschweifig erzählt wird und das Buch für seine knapp 500 Seiten mit zu wenig Handlung aufwartet. Es verfängt sich in redundanten Gedankenkreisen und kommt vor allem im ersten Drittel eigentlich gar nicht in den Gang. Was sehr schade ist, da ich die Grundidee wirklich hervorragend finde und viele Gedanken sehr teilen konnte – dennoch musste ich immer wieder pausieren, weil einfach kein richtiger Lesesog aufkam. Ich hätte mir auch gewünscht, dass das Thema weibliche Wut genauer herausgearbeitet wird, insgesamt blieb mir das Buch zu allgemein und dadurch etwas harmlos. An einer Stelle im Buch wird gesagt: „Sie müssen die Kleine im Auge behalten, sonst wachsen ihr eines Tages noch Flügel und sie fliegt davon.“ Dieses starke Bild für patriarchale Unterdrückung hätte ich gern mit mehr Details im ganzen Buch erlebt, genauso wie ich gerne mehr darüber erfahren hätte, wie die Drachinnen nach ihrer Wandlung leben, was genau für sie Freiheit ausmacht. Und auch die im Buch eingeführte Knotenmagie wird leider nie entziffert – was für mich auch ein großes Manko ist.
Ein starker Ansatz also, der sich leider in sich wiederholenden Endlosschleifen verheddert, ohne in die Tiefe zu gehen. Ich hatte mir mehr von diesem Buch erwartet, mehr Mut, mehr Radikalität. Das Patriarchat wird nicht mit sanften Worten aufgehoben werden, im Gegenteil, es ist gerade wieder im Aufwind. Wenn wir dem etwas entgegensetzen wollen, müssen unsere Drachinnen Feuer speien, nicht nur Kerzen anzünden.
Eine alternative Gegenwart: Im Jahr 1955 verwandeln sich hunderttausende Frauen in den USA in Drachen. Dieser Sache auf den Grund zu gehen, ist nicht möglich, denn es gibt Denkverbote. Und es gibt Scham. ...
Eine alternative Gegenwart: Im Jahr 1955 verwandeln sich hunderttausende Frauen in den USA in Drachen. Dieser Sache auf den Grund zu gehen, ist nicht möglich, denn es gibt Denkverbote. Und es gibt Scham. Die Drachinnen werden als etwas Unanständiges betrachtet.
In den fünfziger Jahren können Frauen praktisch nur Hausfrau und Mutter sein, etwas anderes ist nicht möglich. Alex ihat eine Begabung für Mathematik, sie hat Mutter und Tante verloren und ihr Vater lehnt es ab, ihr ein Studium zu finanzieren. Um Klos zu putzen, so sein Argument, brauche es keinen Universitätsabschluss.
Die Sprache ist schön, oftmals poetisch und sehr angenehm zu lesen. Die Hauptperson Alex ist leidenschaftlich, zielstrebig und durchaus glaubwürdig. Doch die Geschichte einer Frau, die sich gegen alle Widerstände Bildung und ein eigenes Leben erkämpft, hat man schon allzu oft gelesen. Alle anderen Persönlichkeiten wirken etwas blass.
Die Idee, dass unterdrückte Frauen aus Wut zu Drachinnen werden, funktioniert als Geschichte nicht so richtig. Die Wut ist mehr als begreiflich. Aber Drachen mit Lippenstift und Handtäschchen? Zwar gehören Feuerspeien und das Verschlingen von Menschen zu den Dingen, die diese Drachinnen tun. Doch sie backen auch Kuchen, häkeln und besuchen den Gottesdienst oder eben Schulen und Universitäten.
Eine kühne Idee, deren Umsetzung mich nicht überzeugt hat. Besonders unpassend fand ich den englischsprachigen Titel für ein Buch in deutscher Sprache.
Der Klappentext zu diesem Buch hat sich einfach großartig angehört. Und dann habe ich noch den Werbesatz: "Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen." gelesen und wusste, dieses Buch ...
Der Klappentext zu diesem Buch hat sich einfach großartig angehört. Und dann habe ich noch den Werbesatz: "Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen." gelesen und wusste, dieses Buch muss ich haben. Denn "Die Unbändigen" habe ich geliebt. Von "When Women were Dragons" dagegen wurde ich leider ziemlich enttäuscht.
Vielleicht liegt mir einfach der Schreibstil nicht, aber ich finde, dieses Buch zieht sich wie Kaugummi. Ich habe eine gefühlte Ewigkeit für das Lesen gebraucht, was ich von mir eigentlich nicht gewohnt bin. Aber die Geschichte plätschert eben in erster Linie einfach so dahin und es passiert kaum etwas wirklich spannendes. Dazu gibt es dann auch noch immer wieder Zeitsprünge, was für mich einfach nicht gut funktioniert hat.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Alex, die zwar keine wirklich unsympathische Protagonistin ist, mit der ich aber dennoch einfach nicht warm werden konnte. Dazwischen gibt es immer wieder Zeitungsberichte, Anhörungsprotokolle etc., was dem Ganzen etwas authentisches geben soll. Klingt in der Theorie gut, hat mich aber in der Praxis nur noch mehr ermüdet und aus dem Lesefluss gerissen.
Ja, es hätte so ein gutes Buch sein können. Das Thema ist total spannend. Leider war die Umsetzung so überhaupt nicht meins. Schade.