Cover-Bild Kaleidra - Wer die Seele berührt (Band 2)
Band 2 der Reihe "Kaleidra-Trilogie"
(86)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783846601167
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kira Licht

Kaleidra - Wer die Seele berührt (Band 2)

Urban Fantasy über Alchemie, Rätsel - und mit einem großen Schuss Romantik

Emilia und Ben wurden entführt. In den Fängen des Quecksilberordens sollen sie den Tria-Bund schließen und das Voynich-Manuskript entschlüsseln. Dabei kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, und auf einmal scheint alles, was die Orden zu wissen geglaubt haben, hinfällig. Doch die Quecks geben nicht auf und lassen Emilia keine Wahl: Gemeinsam mit Ben muss sie nach Kaleidra reisen - zum Ursprung aller Alchemisten -, wohlwissend, dass sie sich dadurch in große Gefahr begeben. Aber die Zeit arbeitet gegen sie, und die beiden stoßen mehr und mehr an ihre Grenzen. Denn Herz und Verstand sind nun mal nicht immer einer Meinung ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2021

Ideenreiche und erfrischende Fortsetzung

1

Achtung!...evtl. Spoiler, da Band 2 einer Reihe.

Wie bereits Band 1 durfte ich auch Band 2 in einer Leserunde lesen. So konnte ich gleich wieder in die Geschichte einsteigen. Nachdem Band 1 so fies geendet ...

Achtung!...evtl. Spoiler, da Band 2 einer Reihe.

Wie bereits Band 1 durfte ich auch Band 2 in einer Leserunde lesen. So konnte ich gleich wieder in die Geschichte einsteigen. Nachdem Band 1 so fies geendet hatte, war ich neugierig, wie es mit Ben und Emilia weitergeht.

Die Geschichte spielt diesmal nicht in Rom, sondern in Washington, wo Emilia und Ben von den Quecks festgehalten werden. Man hat schon in Band 1 einen Vorgeschmack von den Grausamkeiten der Quecksilberalchemisten bekommen, aber diese übertreffen das ganze noch einmal um Längen. Denn hier hat man es mit dem Meister der Quecksilberalchemisten, Prof. Avalanche, zu tun, der einen perfiden Plan umsetzen möchte. Dabei braucht er aber die Hilfe von Ben und Emilia, um den Tria-Bund zu schließen. Aber auch das Wasser des Lebens muss hergestellt werden. Jedoch steckt hinter seinen perfiden Plan noch viel mehr. Können Ben und Emilia den Prof. aufhalten?

Gleich von Anfang an war ich wieder in der Geschichte gefangen. Zum einen durch den lockeren und erfrischenden Schreibstil von Kira, der auch immer wieder durch eine Brise Humor enthält. Zudem werden Details anschaulich und intensiv beschrieben. Zum anderen wird man spannungsvoll durch die Geschichte geleitet.

Mit Emilia kam ich auch gleich wieder gut klar. Auch wenn sie sich in einer auswegslosen Situation befindet, wägt sie für das Wohlergangen ihrer Mitmenschen ab, riskiert einiges, beweist Mut und lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist einfach freundlich, offen und hat ihr Herz am rechten Fleck. Ben kommt in diesem Band auch etwas mehr aus sich heraus, auch wenn das noch andere Gründe hat. Trotzdem hat er mir auch mit dieser Art sehr gut gefallen.
Ben und Emilia sind zusammen ein tolles Team. Ihre Zuneigung füreinander bekommt man zudem zu spüren.

Da sich die Geschichte nicht mehr in der Goldloge abspielt, sondern bei dem Quecksilberalchemisten, werden neue Nebencharaktere eingeführt. Zum Teil richtig fiese und böse Charaktere, aber auch welche, die hinter ihrer Fassade ein freundliches und loyales Wesen haben. Dabei habe ich Kyle ins Herz geschlossen. Trotzdessen hat man dennoch ein Wiedersehen mit ein einigen Goldalchemisten, was mich sehr gefreut hat.

Die Geschichte ist sehr komplex gehalten. Emilia und Ben müssen sich auf verschiedenen Missionen begeben. So kommt es zu spannungsvollen Handlungen, die den Verlauf der Geschichte vorantreiben. Aber auch die Brutalität in diesem Band nimmt zu, da der Professor skrupellos ist und um seine Ziele umzusetzen, kennt er keine Grenzen. Dennoch haben mich seine leicht sarkastischen Züge immer wieder erstaunt. Ein perfekt böser Charakter.
Des Weiteren wird man in eine andersartigen Welt - nach Kaleidra - geführt, die irgendwie unwirklich, trostlos und doch faszinierend erschien. Zudem lauern auch dort einige Gefahren und es wirken dort verschiedenen Elemente, mit denen Emilia und Ben umgehen müssen. Emilia beweist immer mehr, was für eine Stärke in ihr steckt. Aber dieser Ort birgt auch einige Geheimnisse. Des Weiteren gibt es einige Wendungen, die neue Fragen aufwerfen.

Man merkt wieder, dass Kira weiß, worüber sie schreibt. Es werden die verschiedenen chemischen Verbindungen beschrieben. Manche Handlungen sind zum Teil sehr wissenschaftlich gehalten, die mich manchmal schon fast überforderten. Zum Teil überschlugen sich die Dinge. Aber trotzdem gehört dies einfach zur Geschichte dazu und die Spannung wird dadurch aufrechterhalten. Zudem gibt es auch magische Momente und Wesen, die in das Geschehen mit eingebaut werden.

Manche Fragen von Band 1 wurden aufgeklärt, manche bleiben weiterhin unbeantwortet bzw. wurden durch den Verlauf der Handlungen komplexer. Zum Teil gehen sie in weitere Handlungen über. Zum Ende hin triftet die Geschichte fast noch etwas in ein Zombie-Horror-Geschehen ab, das mir etwas gruselig erschien. Ich hoffe, dass das in Band 3 nicht den weiteren Verlauf bestimmt, sondern Emilia und Ben das ganze Geschehen irgendwie aufhalten können. Das Buch endet daher wieder überraschend und mit einem Cliffhanger. Dieser wirft weitere Fragen auf und lässt spannungsvoll auf Band 3 warten.

Ich war im Allgemeinen wieder sehr fasziniert von der Idee der Geschichte und von der Welt, die Kira erschaffen hat. Zudem gibt es zwischendurch immer wieder ein paar humorvollen Szenen, die zum Schmunzeln anregen. Es ist zwar zum Teil sehr komplex und detailhaft, aber auch einfach erfrischend, locker, magisch und abwechslungsreich, womit das Lesevergnügen stetig gesteigert wird. Man fiebert mit den Charakteren und den Geschehnissen mit und hofft trotz der beinahen auswegslosen Situation noch auf ein gutes Ende.

Fazit:
Die Fortsetzung ist sehr gelungen. Sie ist auch wieder mit vielen Ideen und erfrischenden Handlungen gespickt, die die Geschichte spannungsvoll und abwechslungsreich machen. Zudem bringt Kira immer wieder etwas Humorvolles in die Geschehnisse mit ein, die zum Schmunzeln anregen und zur Lockerheit führen. Manche Handlungen waren mit vielen wissenschaftlichen Informationen ausgestattet, die mich manchmal fast schon etwas überforderten. Dennoch wird die Spannung stets aufrechterhalten. Neue Geheimnisse kommen hinzu und überraschenden Wendungen werden eingebaut, die zwar neue Fragen aufwerfen, aber auch neugierig auf die Fortsetzung machen lassen.

Bewertung: 4+ / 5

Vielen Dank an die Lesejury und dem ONE-Verlag für die Bereitstellung des Leserundenexemplars.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.03.2021

Besser als Band 1

4

Der erste Teil von Kaleidra hatte mich seinerzeit zwar begeistern, aber nicht zu 100% überzeugen können. Ich mochte die Idee und fand die Einarbeitung der Elemente und des ganzen chemischen Wissens sehr ...

Der erste Teil von Kaleidra hatte mich seinerzeit zwar begeistern, aber nicht zu 100% überzeugen können. Ich mochte die Idee und fand die Einarbeitung der Elemente und des ganzen chemischen Wissens sehr interessant und gut erdacht, aber so richtig komplett war der Funke nicht übergesprungen. Es war lesenswert und ich wollte dringend wissen, wie es weitergeht, aber es war kein Highlight.

Mit Band zwei hat Kira Licht sich noch ein wenig weiter die Leiter hochgearbeitet, zwar immer noch nicht ganz an den Heldenthron der Lieblingsbücher, ist aber bedeutend näher dran als der Vorgängerband. Es passierte einfach unglaublich viel in dem Buch, dass ich am Ende das Gefühl hatte, ich hätte mindestens eine ganze Trilogie gelesen anstatt nur den zweiten Teil von einer.
Die Rasanz im Geschehen ist deutlich angestiegen, den Figuren wird wesentlich mehr abverlangt und ich habe auch das Gefühl, dass es hier skrupelloser und ein wenig brutaler zugeht, als noch im Auftakt der Reihe. Man kommt kaum zur Ruhe und fiebert ständig mit Emilia und Ben mit, denen in diesem Buch weiß Gott eine Menge Steine in den Weg gelegt werden. Das mochte ich sehr und bekommt auch den größten Pluspunkt von mir.

Was mir hier ebenfalls gut gefiel, war der Wechsel des Settings. Band eins spielte fast nur in Rom, hier sehen wir auch mal andere Orte, bedrückendere, gefährlichere, fantasievollere und magischere. Gefehlt hat mir allerdings ein wenig die Rückendeckung der Goldlogen-Mitglieder, die man im Vorgänger so liebgewonnen hat. Ich liebte die Dynamik zwischen den verschiedenen Figuren und hätte mir gewünscht, dass sie auch hier wieder eine größere Rolle spielen.

Emilia und Ben dabei zuzusehen, wie ihre Beziehung zueinander sich festigt und eine sehr deutlichen Tendenz annimmt, war für mich amüsant und unbefriedigend zugleich. Ich habe mich über die gemeinsamen Momente der beiden gefreut und man merkte auch, wie viel sie einander bedeuten. Aber in manchen Situationen hätte ich Ben gern Rapunzel-like mit der Bratpfanne eins auf den Hinterkopf gegeben, besonders in der zweiten Hälfte des Buches.

Die Geschichte hält neben der unfassbaren Spannung des Abenteuers auch noch unzählige Wendungen bereit. Ich war auf so vieles, was passiert ist, nicht im Ansatz vorbereitet, sodass ich den Mund über weite Strecken vor Erstaunen gar nicht mehr zu bekommen habe. Besonders im letzten Drittel und ganz am Ende wurde ich zweimal zutiefst geschockt und komme auch jetzt noch nicht ganz drauf klar.
Es tummeln sich noch eine Menge Fragen in meinem Kopf, die ich sehr gern beantwortet hätte. Ich setze meine Hoffnungen da in das Finale der Reihe, bin aber jetzt schon fast sicher, dass nicht alle zur Genüge aufgeklärt werden können, dafür sind meine Erwartungen einfach zu groß.

Mein Fazit:
Das Ende schreit quasi schon „Lies den Folgeband! Lies ihn!“ Und genau das werde ich definitiv tun, denn ich bin sehr neugierig, wie Ben und Emilia das Ruder aus dieser Situation wieder rumreißen können.
Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen, mir hat einfach noch ein Quäntchen gefehlt zum Highlight. Aber in meinen Augen ist dieses Buch stärker als der Vorgänger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.03.2021

Ein tolles Buch mit naturwissenschaftlichen Hintergrund und Entwicklung in eine spannende Richtung

2

Inhalt: Emilia und Ben wurden entführt. In den Fängen des Quecksilberordens sollen sie den Tria-Bund schließen und das Voynich-Manuskript entschlüsseln. Dabei kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, und ...

Inhalt: Emilia und Ben wurden entführt. In den Fängen des Quecksilberordens sollen sie den Tria-Bund schließen und das Voynich-Manuskript entschlüsseln. Dabei kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, und auf einmal scheint alles, was die Orden zu wissen geglaubt haben, hinfällig. Doch die Quecks geben nicht auf und lassen Emilia keine Wahl: Gemeinsam mit Ben muss sie nach Kaleidra reisen - zum Ursprung aller Alchemisten -, wohlwissend, dass sie sich dadurch in große Gefahr begeben. Aber die Zeit arbeitet gegen sie, und die beiden stoßen mehr und mehr an ihre Grenzen. Denn Herz und Verstand sind nun mal nicht immer einer Meinung ...


Meine Meinung:

WOW ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich genau schreiben soll…
Zunächst Mal Danke an die Lesejury, Kira Licht und alle Teilnehmer*innen der Leserunde. Wir hatten einige unterhaltsame Stunden und die ein oder andere Theorie, die teilweise etwas abgedreht waren, aber für uns im Kontext Sinn machten.

Also womit fange ich an?
Zunächst mal zu dem Cover. Besonders gut gefällt mir die Farbgebung, denn durch die Blautöne wirkt das Cover noch etwas mystischer als das erste. Genau das passt perfekt zu dem Inhalt des Buches, der in einigen Teilen an der ägyptischen Mythologie angelehnt ist. Toll ist auch, dass sich bis auf die Farbe und der Titel nichts an dem Cover geändert wurde. Dadurch ergibt sich ein schönes Bild im Bücherregal und selbst wenn man sein Regal nach Farben sortiert, kann die Reihe beieinanderbleiben.
Zum Schreibstil von Kira Licht brauche ich glaube ich nicht viel sagen. Auch wenn ich einige Probleme hatte am Anfang wieder in die Geschichte reinzukommen, so hat sich das ganze nach gut 50 Seiten aufgelöst. Danach sind die Seiten nur so verflogen und die Geschichte hatte einige Wendungen, mit denen ich wirklich nicht gerechnet habe. Besonders gut gefallen hat mir dabei, wie einfallsreich und ausgeklügelt Kira die Geschichte gestaltet hat. Mein kleines Nerdherz hat sich teilweise vor Freude fast überschlagen, wenn es gemerkt hat wie gut die naturwissenschaftlichen Themen verarbeitet wurden und vor allem auf welchen tollen Ideen das ganze basiert.
Genau das schlägt sich auch in der Handlung nieder. Direkt am Anfang überschlagen sich die Ereignisse und der Leser findet sich in einer komplett anderen Welt wieder. Das Einzige was Schade ist, ist das die Charaktere aus dem ersten Buch kaum bis gar nicht vorkommen. Dafür kamen einige neue hinzu die mir sehr gut gefallen haben, naja eigentlich nur Kyle, aber wenn ich mehr dazu erzähle verrate ich zu viel. Etwas überrascht war ich über Ben und Emilia und wie sie sich entwickelt haben. Besonders Emilias Entwicklung ist verblüffend und ich hätte nie gedacht, wie das alles zustande kam.
Insgesamt hat mir Kaleidra – Wer die Seele berührt von Kira Licht sehr gut gefallen. Die ganzen Wendungen waren absolut unvorhersehbar und es hat sich wirklich gelohnt dieses Buch zu lesen. Besonders zum Ende hin hat sich Kaleidra in eine Richtung entwickelt, die mir sehr gut gefällt.
Ich gebe dem Buch guten Gewissens 4,5 von 5 Sternen, ohne meine Startschwierigkeiten wären es volle 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.03.2021

Weiter geht die Reise

2

Obwohl das vermutlich nicht möglich ist, hatte ich an den zweiten Band von Kira Lichts neuer Trilogie Kaleidra noch größere Erwartungen als an den ersten, der mich vor allem mit seinen Details und seiner ...

Obwohl das vermutlich nicht möglich ist, hatte ich an den zweiten Band von Kira Lichts neuer Trilogie Kaleidra noch größere Erwartungen als an den ersten, der mich vor allem mit seinen Details und seiner außergewöhnlichen Umsetzung von sich überzeugen konnte. Wie sah es jetzt aber mit "Wer die Seele berührt" aus?

! Spoilerwarnung !
Eine Spoilerwarnung vorweg. Es handelt sich hierbei (wenn das nicht schon ersichtlich geworden ist) um einen Fortsetzungsband. Wer den ersten Band also nicht gelesen hat und das noch irgendwann einmal vorhaben sollte, dem wird an dieser Stelle freundlich geraten mit dem Lesen aufzuhören. Es besteht die Möglichkeit mit Spoilern lesespaßvernichtender Natur konfrontiert zu werden. Danke für die Aufmerksamkeit.

Inhalt:
Gut, nachdem das geklärt ist, weiter zum Inhalt. "Wer die Seele berührt" schließt nahtlos an die (kliffhangerartigen)Geschehnisse seines Vorgängers an. Nachdem Emilia von ihrem Kindheitsfreund Matti ausgeknockt wurde, kommt sie in der Quecksilberloge von Washington D.C. wieder zu sich. Dort trifft sie auf Professor Avalanche, den Meister selbiger Loge, der mittlerweile auch Ben unter seine Kontrolle gebracht hat. Der skrupellose Wissenschaftler will von unseren Alchemisten nur eins. Sie sollen zusammen mit Matti das Wasser des Lebens fertigbrauen, egal zu welchem Preis. Harte Zeiten stehen bevor und Emilia weiß nicht mehr, wer Feind und wer Freund ist. Als schließlich auch noch eine Expedition nach Kaleidra ansteht, ist das Chaos perfekt.

Meine Meinung:
Der zweite Teil der Geschichte um Kaleidra ist vor allem eins: Anders als ich erwartet hatte.
Nun muss man vielleicht dazu sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin, was genau ich eigentlich erwartet hatte, aber ich kann definitiv sagen, dass mich vieles an dem Buch überrascht hat.

Darunter fällt zunächst einmal die Handlung an sich. Zweite Bände haben es naturgemäß immer etwas schwerer als ihre Vorgänger. Das gilt vor allem Trilogien. Die Aufgabe eines guten zweiten Bandes ist es meiner (persönlichen) Meinung nach, die Geschehnisse und offenen Enden des ersten Bandes aufzunehmen und weiterzuentwickeln, ohne aber zu viel vorwegzunehmen (damit man den Abschluss genießen kann). Die große Kunst dabei ist, das Buch so zu gestalten, dass es sich nicht zieht und der Leser nicht die Lust daran verliert. Man braucht also vor allem eine starke Handlung.
Die Handlung des zweiten Bandes hat mich dahingehend überrascht, dass sie wesentlich geradliniger ist, als die des ersten. Wo "Wer das Dunkel ruft" so unübersichtlich in seinen Informationen und Handlungssträngen war, ist dieses Buch geradezu ein Musterbeispiel für eine geradlinige Handlung. Zwar gibt es die massiven Informationsfluten immer noch, aber im offenen Gegensatz zum ersten Teil gibt es hier fast keine Nebenhandlungsstränge und Abschweifungen in der Handlung. Das macht das Buch gut und (im Vergleich zum ersten Teil) geradezu flüssig lesbar. Die Geschichte selbst ist spannend und beinhaltet immer wieder neue Drehungen und Wendungen, die das Leseerlebnis auf eine neue Stufe bringen. Vieles aus dem ersten Band wird wieder aufgegriffen, man erhält Antworten auf einige Fragen (die aber irgendwie nur noch mehr Fragen aufwerfen, aber egal. Es macht Spaß, Theorien aufzustellen.) und langsam finden die vorangegangenen Geschehnisse zueinander. Nach dem (doch teilweise etwas verwirrenden) ersten Teil der Geschichte ist dieser Handlungsaufbau (mal wieder hervorragend unterstützt durch Kiras tollen Schreibstil) eine willkommene und erfrischende Abwechslung, die mir nur noch mehr Lust darauf macht herauszufinden, wo dieses fantastische Handlungskonstrukt hinführen wird.

Ebenfalls wieder toll umgesetzt wurde das naturwissenschaftliche Thema des Buches. Kira Licht hat einfach ein Talent dafür, technische Elemente mit Fantasy zu verbinden, ohne, dass es zu schwerwiegend oder zu kompliziert wirkt. Die doch etwas düstere Handlung wird gut durch diese zusätzlichen Infoelemente aufgelockert, sowie durch den geschickt eingesetzten Humor.

Aber auch die Charaktere stehen dem in nichts nach. Nachdem mein Wunsch scheinbar erhört wurde und Emilia doch wesentlich weniger Charakteren als im ersten Teil vorgestellt wurde, konnte man endlich mal einen guten und näheren Blick auf die bereits eingeführten Charaktere werfen.
(Hinweis: Auch wenn die neu eingeführten Charaktere ebenfalls ohne Ausnahme spannend und einprägsam waren, möchte ich hier aus spoilertechnischen Gründen nicht näher auf sie eingehen. Es macht mehr Spaß, sich beim Lesen mit ihnen zu beschäftigen :D)
Lange Geschichte kurz: Emilia konnte mich wieder in voller Bandbreite von sich überzeugen. Sie war schon im ersten Band eine unglaublich starke Protagonistin, aber gerade in diesem Buch (wo sie sich schon ein wenig an ihre Umstände gewöhnt hat) kann sie wirklich zeigen, was in ihr steckt. Und das ist wesentlich mehr, als man so denken mag. Auch von Ben hat man mehr zu sehen bekommen. Auch wenn ich von Ihm als Charakter immer noch nicht zu 100% überzeugt bin (was nichts heißen muss, weil er trotzdem ein sehr gut gemachter Charakter ist), hat es mich sehr gefreut, andere Seiten an ihm zu sehen und die Entwicklung seiner Beziehung mit Emilia zu beobachten. Ich bin gespannt, zu erfahren, wie die Geschichte der beiden enden wird.

So toll das Buch auch sein mag, es gibt kleinere Abstriche. Die Geschichte an sich und die Figuren sind zwar allesamt toll gemacht, jedoch hatte ich stellenweise das Gefühl, dass ihre Handlungen nicht ganz zusammenpassen. Das mag zwar nicht unbedingt ein Kritikpunkt sein; es besteht ja immerhin noch die Möglichkeit, dass das alles geplant ist und hinterher noch Sinn ergibt (sollte das so sein, entschuldige ich mich hiermit in aller Form). Trotzdem kamen mir manche Aktionen doch sehr undurchsichtig vor.
Ein anderer Punkt ist, dass die Geschichte trotz allem doch noch ziemlich lückenhaft ist. Das ist kein Fehler, sondern ein eigener Charakterzug des Buches, der erst dafür sorgt, das die Geschichte das werden kann, wozu sie bestimmt ist. Nur leider ist das dem Lesegefühl dennoch ein wenig abträglich. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es sich gerade deswegen lohnt, das Buch nach Abschluss der Geschichte noch einmal in die Hand zu nehmen und alles rückblickend zu betrachten. Bestimmt gibt es vieles, das einem erst auffällt, wenn man die ganze Geschichte kennt. Es gehört ja auch ein Stück weit zu einem guten Buch, das man beim Lesen immer wieder etwas neues entdeckt :)

Fazit:
"Kaleidra - Wer die Seele berührt" ist in vielerlei Hinsicht ein hervorragender Fortsetzungsband, der die ureigene Handschrift von Kira Licht trägt. Trotz leichter Abstriche hat es mir viel Spaß gemacht, das Buch lesen zu dürfen und mich mit anderen darüber auszutauschen (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Bastei Lübbe, die mir das Buch im Zuge einer Leserunde zur Verfügung gestellt hat). Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und ich kann es kaum erwarten, wie die Geschichte um unsere Alchemisten weitergeht. Danke an Kira Licht für dieses tolle Buch.

Für eine hervorragende Leistung mit kleineren Abstrichen, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht gibt es daher von mir 4 1/2 von 5 Sternen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.03.2021

Gelungene Fortsetzung

2

Kaleidra - Wer die Seele Berührt

Inhalt:
Nachdem Emilia gekidnappt wurde, wacht sie in der Loge des Quecksilberordens wieder auf.
Die Pläne der Quecksilberalchemisten sind düster und Emilia ist ein Teil ...

Kaleidra - Wer die Seele Berührt

Inhalt:
Nachdem Emilia gekidnappt wurde, wacht sie in der Loge des Quecksilberordens wieder auf.
Die Pläne der Quecksilberalchemisten sind düster und Emilia ist ein Teil dieses Planes. Gemeinsam mit Ben und einem Queck soll sie das Wasser des Lebens herstellen. Auf dem Weg dorthin gibt es jedoch Probleme und ihre Missionen stellen sich als schwieriger heraus, als alles zuvor.

Meine Meinung:
Kiras Schreibstil mag ich einfach unglaublich gerne und auch die Fortsetzung hatte wieder genau die richtige Menge an Humor und Spannung.
Die Mission in diesem Teil, war unglaublich spannend und war richtig gut ausgearbeitet. Vor allem der Bezug zur ägyptischen Mythologie hat mir gut gefallen. Wir haben auch mehr über Kaleidra erfahren und ich fand die Geschichte gut ausgearbeitet. Die ganze Sache mit den Elementen war wieder gut geschrieben, sodass man nicht ein Profi in Chemie sein muss, um alles zu verstehen.
Emilias Charakter ist zwar noch immer etwas naiv, aber ich finde sie hat eine gute Entwicklung durchgemacht. Außerdem ist sie unglaublich loyal und hat tolle Einfälle, um sich aus brenzligen Situationen zu retten.
Ben konnte ich in diesem Buch etwas besser verstehen und habe, vor alllem Anfangs die Verbindung zwischen Emilia und Ben endlich gespürt. Zumindest ein wenig. Später dann, fand ich ihn leider wieder etwas anstrengend.
Auch die Mitglieder des Goldordens sind wieder aufgetaucht und Larkin ist noch immer ein Highlight für mich.
Aber auch einige neue Figuren aus dem Quecksilberorden, haben das ganze interessant gemacht. Der Anführer der Quecks ist ein interessanter, etwas verdrehter Antagonist und seine Handlungen sind oft schwer vorherzusehen.
Matt mag ich, trotz seines Verrates, noch immer total gerne. Hier lernt man nämlich auch mehr über seine Vergangenheit.
Die Charaktere, vor allem die Nebencharaktere, machen das Buch für mich zu dem was es ist.
Die Handlung des zweiten Teiles war unglaublich spannend. Die Mission um den letzten Baustein zu finden, die gesamte Quecksilberloge und dann Emilias und Bens letzte Mission! Toll ausgearbeitet, voller Magie! Das malerische Setting in Rom, aus dem ersten Teil, hat mir ein wenig gefehlt, das wurde für mich jedoch durch die gesteigerte Spannung wieder gut gemacht.
Nur das Ende war mir fast etwas zu sehr Sci-Fi, aber ich bin schon total gespannt auf den dritten, und auch letzten Teil, der Reihe!

Fazit:
Für mich eine sehr gelungene Fortsetzung mit noch mehr Spannung und tollen Charakteren. Wer den ersten Teil mochte, den wird Kaleidra - Wer die Seele berührt ganz sicher gefallen.
Von mir gibt es 4,5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre