In „Gold und Schatten“ geht es um Livia, welche mit ihren Eltern nach Paris zieht und dort feststellt, dass die Pflanzen zu ihr sprechen. Sie denkt, dass sie verrückt wird und trifft dann auch noch auf Maél, in welchen sie sich Hals über Kopf verliebt. Doch auch er scheint Geheimnisse zu haben. Mit der Zeit schafft Livia es, einiges herauszufinden, doch Maél geht immer wieder auf Abstand, was ihr sehr zu schaffen macht, doch sie versucht weiterhin, alle Geheimnisse zu lösen und findet dann heraus, dass ihr Aufeinandertreffen gar nicht so zufällig war, wie gedacht.
Die Geschichte wirkte für mich echt neu und besonders die Thematik rund um die Pflanzen erschien mir zur Abwechslung mal nicht wie „wieder aufgewärmt“. Oft hat man es ja, dass das gleiche Thema immer mal wieder behandelt wird, da hatte ich hier aber nicht das Gefühl. Natürlich gab es schon mal das Thema Götter, aber eben in absolut anderer Verbindung als hier (zumindest kenne ich kein vergleichbares Buch). Das war für mich besonders spannend und gefiel mir echt gut. Manche Punkte waren etwas sehr konstruiert und zufällig, aber im Großen und Ganzen ist das nicht dramatisch gewesen.
Durch die verwendete Ich-Form schafft man es ziemlich gut, Livia kennenzulernen, allerdings fiel es mir trotzdem schwer, mich voll und ganz in sie hineinzuversetzen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass sie nun mal 16 ist und ich 26, aber viele ihrer Handlungen und Gedanken gingen mir einfach nur auf die Nerven. Sie verhielt sich teilweise wirklich selbst für 16 Jahre sehr kindisch und unreif und besonders das Hin und Her mit Maél und ihre absolute Unsicherheit war wirklich gar nichts für mich. Ich hätte beide gern geschüttelt und ihnen gesagt „Jetzt reißt euch doch endlich mal zusammen!“ und ich habe immer wieder geseufzt, als es wieder das nächste Hin oder Her gab. Maél wirkt zwar nicht ganz so kindisch wie Livia, aber auch er ging mir mit seinem Gehabe auf den Keks. Meiner Meinung nach hätte er sie teilweise einfach anders behandeln müssen und viele Beweggründe hätten von Anfang an klar erklärt werden können. Was mir außerdem aufgefallen ist, ist dass das Klingeln des Handys immer alles unterbrochen hat. Sobald auch nur eine Nachricht bei What´s App eingegangen ist, haben sie dauernd ihr Gespräch unterbrochen. Das fand ich irgendwie unpassend.
Der Schreibstil selbst war angenehm zu lesen, nur die wirklich oft vorkommende Phrase „Bei allen Göttern!“ wurde mir etwas zu häufig genannt. Die Kapitel waren wirklich sehr lang, hier hätte ich mir kürzere Szenen gewünscht, da sich mit etwas kürzeren Kapiteln das Buch für den Leser (meiner Meinung nach) besser aufteilen lässt. Lange Kapitel finde ich persönlich immer relativ anstrengend und ich brauche tatsächlich länger beim Lesen. Außerdem waren die Figuren mir teilweise ein bisschen zu klischeehaft, insbesondere Maél und Enko mit ihren Six- und sogar Eightpacks. Wieso müssen die männlichen Protagonisten fast immer so aussehen? Wieso nicht mal ein „normaler Typ“, nicht besonders durchtrainiert, nicht dick, einfach nicht immer so komplett besonders. Das wünsche ich mir eindeutig öfter!
Die Geschichte konnte mich insgesamt gut mitnehmen, allerdings hat sie mich nicht vollends begeistert. Ich bin gespannt, was Teil 2 noch bereithält, da natürlich besonders das Ende von Teil 1 wirklich sehr neugierig macht!