Cover-Bild The Sky in your Eyes
Band 1 der Reihe "Island-Reihe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 16.11.2021
  • ISBN: 9783499006630
Kira Mohn

The Sky in your Eyes

Sehnsuchtsort Island. Die neue zweibändige Reihe der Spiegel-Bestsellerautorin.

Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …

Ein zarter Liebesroman rund um die Themen Bodyshaming und Selbstfindung.
Dunkle Nächte und tanzende Nordlichter. Band 1 der Island-Reihe, das Winterbuch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2021

Konnte mich leider nicht so sehr überzeugen, wie ich es mir erhofft habe

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Die Trennung von Daníel liegt schon mehrere Wochen zurück, doch Elín bekommt seine letzten Worte noch immer nicht aus dem Kopf.
Da sie gerne kocht, meldet sie sich für einen Kochkurs an und trifft auf ...

Die Trennung von Daníel liegt schon mehrere Wochen zurück, doch Elín bekommt seine letzten Worte noch immer nicht aus dem Kopf.
Da sie gerne kocht, meldet sie sich für einen Kochkurs an und trifft auf den charmanten Jón, zu dem sie sich schnell stark hingezogen fühlt. Doch wie kann sie sich in seiner Gegenwart komplett fallen lassen, wenn sie noch immer an Daníels Beleidigungen denken muss?

"The Sky in your Eyes" ist der Auftakt von Kira Mohns zweibändiger Island-Reihe, der aus der Ich-Perspektive der vierundzwanzig Jahre alten Elín erzählt wird.

Elín war nie schlank und musste sich schon in ihrer Kindheit mit fiesen Kommentaren und Beleidigungen auseinandersetzen, die tiefe Wunden hinterlassen haben. Besonders hart getroffen haben sie aber die Worte von Daniel, von dem sie sich anschließend getrennt hat.
Ich denke, dass sich jeder schon mal in seinem Körper nicht wohlgefühlt hat und deshalb fand ich das Thema Bodyshaming sehr interessant!
Elín ist jedoch sehr unsicher und hinterfragt jede Bemerkung und jeden Blick, was ich auf Dauer doch etwas anstrengend fand, auch wenn es realistisch war und zum Teil auch nachvollziehbar. Aber es vergeht kaum eine Seite, ohne das Elín daran denkt, dass sie ein paar Kilos zu viel auf den Hüften hat.

Kochen ist ein Hobby, für das sich Elín fast schon schämt, dennoch meldet sie sich bei einem veganen Kochkurs an und lernt den charmanten Jón kennen, dem Elíns Kilos nicht zu stören scheinen, weil er sie sieht und eben nicht ihre Pfunde.
Es hat mir sehr gut gefallen, dass Elín sich für den Kochkurs angemeldet und sich selbst etwas Gutes getan hat und auch in ihrem Job blickte besonders zum Ende hin eine mutige und starke junge Frau hervor, die im Laufe der Geschichte immer mehr zu sich selbst gefunden hat.
Auch dank Jón, denn er ist nicht ungeduldig und gibt Elín die Zeit, die sie braucht. Von Jón hätte ich ganz gerne noch etwas mehr gesehen, weil ich das Gefühl hatte, ihn nicht ganz so gut kennengelernt zu haben.
Die Liebesgeschichte an sich war eher ruhig, aber mir ging es doch ein wenig zu schnell mit den beiden, sodass mich die Geschichte insgesamt auch nicht ganz so stark mitreißen konnte, wie ich es mir erhofft habe.

Die Geschichte spielt in Island und gemeinsam mit Elín und Jón dürfen wir einige atemberaubende Schauplätze besuchen, von denen es in den Buchklappen auch Bilder gibt, was ich klasse fand!
Die Reynisdrangar vor der Küste von Vik í Mýrdal, der Wasserfall Skógafoss oder eine Gletscherhöhle. Kira Mohn beschreibt diese so wundervoll atmosphärisch, dass man die Kulisse wirklich vor Augen hat und man eigentlich in den nächsten Flieger nach Island steigen möchte, um diese Orte mit eigenen Augen zu sehen!

Fazit:
"The Sky in your Eyes" von Kira Mohn konnte mich leider nicht ganz so überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe.
Die Kulisse Islands war einfach nur wunderbar atmosphärisch und auch die Themen Bodyshaming und Selbstfindung haben mir gut gefallen, weil sie gut ausgearbeitet waren.
Allerdings fand ich Elín und ihre Unsicherheiten stellenweise doch etwas anstrengend, obwohl man ihre Gedanken gut nachvollziehen konnte. Jón hätte ich gerne noch besser kennengelernt, denn hier hatte ich doch das Gefühl, dass er etwas blass geblieben ist und auch die Liebesgeschichte ging mir etwas zu schnell.
Dennoch ein tolles Buch mit wichtigen Themen, für das ich gute drei Kleeblätter vergebe.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Keine leichte Kost

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Bisher habe ich fünf Bücher von Kira Mohn verschlungen und entsprechend erwartungsvoll starte ich in die Geschichte.

Um was es geht:
Elín ist eine junge Frau, die in Vík auf Island lebt und als Sekretärin ...

Bisher habe ich fünf Bücher von Kira Mohn verschlungen und entsprechend erwartungsvoll starte ich in die Geschichte.

Um was es geht:
Elín ist eine junge Frau, die in Vík auf Island lebt und als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei arbeitet. Ihre letzte Beziehung ist unschön auseinandergegangen und es haben sich weitere Narben auf ihr Herz gebrannt. In einem Kochkurs trifft sie auf Jón und er erweckt Gefühle in ihr, die sie nicht zulassen will. Hat die Liebe dennoch eine Chance?

Zu den Figuren:
Mit Elín, 24 Jahre alt, treffe ich auf eine zutiefst verunsicherte Frau. Sie arbeitet als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei und ist nach ihrer zerbrochenen Beziehung zu ihren Eltern zurückgezogen. Sie hält sich für stark übergewichtig und wurde deswegen immer wieder gehänselt. Ob sie sich selbst so verzerrt sieht, sie tatsächlich übermäßig dick ist (dann ist das immer noch ihre Sache) oder eben wie eine normal füllige Frau aussieht, die nicht dem gängigen Modelklischee entspricht, erfahre ich nicht. Aber Elín hält sich für viel zu dick, das ist klar.

Jón ist 26 Jahre alt und Grafikdesigner. Er kann nicht kochen, was beim Kochkurs deutlich wird, und hat ein Händchen fürs Fotografieren. Auch ihm ist in der Vergangenheit einiges widerfahren und so bringt er das nötige Feingefühl mit, das er dringend benötigt, um sich Elín zu nähern. Er ist so ein Schatz. Ich liebe diese Charakterfigur.

Es gibt einige Nebenfiguren, die unterschiedlich gut ausgearbeitet sind. Elíns beste Freundin zum Beispiel bleibt mir zu blass.

Zur Umsetzung:
Das Setting ist toll, der Schreibstil zauberhaft und so komme ich wunderbar entspannt in Island an. Ich lerne Elín kennen und muss immer wieder schlucken, als ich tiefer in ihr Herz blicken darf. Dort sind viel zu viele dunkle Stellen, an die schon lange kein Sonnenstrahl mehr gedrungen ist. Umso mehr freut es mich, die Entwicklung von Elín und Jón zu beobachten und ich weiß, das er ihr guttut. Ja, Jón könnte Mr Right sein und nichts wünsche ich mir mehr für sie.

Da beide einen veganen Kochkurs belegen, ist dieses Thema im Buch präsent, ebenso wie Elíns Arbeit in der Anwaltskanzlei, was ich total spannend finde und obwohl ich nur kleine Details erfahre, bin ich dicht dran. Mohn schafft es immer wieder spielend, mir bildhaft jede Winzigkeit vor Augen zu führen, so das ich lange an diese Augenblicke denke. Thematisiert wird der Druck, den unsere Gesellschaft auf uns ausübt, immer perfekt auszusehen. Die Folgen von Mobbing für die Psyche und wie wenig sensibel oft das engere Umfeld reagiert.

Womit ich große Probleme habe:
Alles in der Geschichte erfahre ich aus der Ich-Perspektive von Elín im Präsens und da liegt wohl das Hauptproblem – ich bekomme keine Atempause. Die Liebesgeschichte erreicht mich nicht, wie ich es brauche, denn wann immer Jón Elín nahekommen will, zerstört sie diesen Moment mit ihren vergifteten Gedanken. Das ist zu viel für mich an Negativität und tut mir nicht gut, weshalb ich beginne, es zu überlesen. Das ist so schade, aber für mich ist das nichts.

Ich habe nichts gegen tiefgründige Handlungen und schwere Themen, aber hier zieht es mich auf eine ungesunde Art runter. Elín ist heute kein hilfloses Kind mehr und es liegt an ihr, ihren eigenen Wert zu erkennen und endlich Ja zu sich selbst zu sagen. Solange sie sich aber von der Meinung von geistig zu kurz gewachsenen Menschen abhängig macht, ist ihr nicht zu helfen. Die Protagonistin zeigt zum Glück gegen Ende erfreuliche Entwicklungsschritte, aber das macht es leider nicht wett.

Mir fehlt etwas Leichtigkeit zwischen den beklemmenden Szenen und so werde ich von der Dunkelheit verschluckt. Ich kann nicht sagen, dass ich Lesespaß habe, denn dazu ist es zu bedrückend und schwer und ich vermisse den Ausgleich, um nicht aus der Balance zu geraten.

Mein Fazit:
„The Sky In Your Eyes“ ist kein leichter romantischer Liebesroman und jeder sollte sich bewusst sein, das dieses Buch heftig triggernd wirken kann. Das Setting ist toll, der Schreibstil lebendig, bildhaft und gelungen wie eh und je bei Mohn und ich liebe die Kapitelzierden. Doch die Umsetzung des Hauptthemas ist mir zu heftig, zu schwer, zu dunkel und zu belastend und so komme ich zu dem Schluss, dass das Buch und ich nicht zusammenpassen. Für jeden anderen kann es ein Lesehighlight sein, nur ich komme nicht klar damit.

Von mir erhält die Geschichte 3 aufgewühlte Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Ein ruhiges Buch, das gut in den Winter passt

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Hey! Heute gibt es wieder eine neue Rezension von mir, diesmal geht es um das neuste Buch von Kira Mohn. Ich habe ihren anderen Bücher bereits als Hörbuch gehört und sie haben mir bisher alle gut gefallen, ...

Hey! Heute gibt es wieder eine neue Rezension von mir, diesmal geht es um das neuste Buch von Kira Mohn. Ich habe ihren anderen Bücher bereits als Hörbuch gehört und sie haben mir bisher alle gut gefallen, weshalb ich sehr gespannt auf ihren neuen Titel war. Vor allem das Thema Bodyshaming und Selbstfindung hat mich sehr interessiert.
- Die Handlung -
Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und es war leicht, sich in der Handlung zurechtzufinden. Es gab keine unnötigen Ausschweifungen, was mir sehr zugesagt hat.
Allgemein wird das Setting in Island sehr ausführlich beschrieben und ich konnte mir die Landschaft bildhaft vorstellen. Beim Lesen sind bei mir auch richtige Wintergefühle hervorgekommen, weshalb ich das Buch vor allem für den Winter sehr empfehlen kann.
Die Beziehung zwischen den Protagonisten entwickelt sich verhältnismäßig langsam und man bekommt einen umfangreichen Einblick in die Ängste der Protagonistin. Ich kann verstehen, dass sie gewisse Komplexe hat, aber ich finde es schade, dass sie ihren ganzen Charakter dadurch definiert hat. Ich hätte mir hier gewünscht, dass sie mehr Selbstvertrauen gehabt hätte und im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchgemacht hätte.
Ansonsten finde ich es gut, dass Kira Mohn über dieses Thema geschrieben hat, weil es sehr aktuell ist und viele Menschen betrifft. Ich kann mir vorstellen, dass sie die Sorgen und Probleme realitätsnah rübergebracht hat und sich viele in diesen Gedanken wiederfinden.
Außerdem hat mir der Aspekt mit dem Kochkurs zugesagt, weil ich noch kein Buch gelesen habe, wo das Thema Kochen so im Mittelpunkt stand.
- Der Schreibstil-
Der Schreibstil ist locker und leicht und mit vielen Naturbeschreibungen versehen. Es gibt schon einige Monologe, aber die haben gut zu dem Charakter der Protagonistin Elín gepasst. Nichtsdestotrotz habe ich mich immer gefreut, wenn es wieder einen Dialog zwischen den Protagonisten gab, weil die Gespräche zum Teil sehr tiefgründig waren.
- Mein Fazit -
Mir hat das Buch gut gefallen und kann es für den Winter nur empfehlen. Für meinen Geschmack war es ein bisschen zu ruhig und ich hätte ein paar Entscheidungen anders getroffen, aber das Verhalten ist nunmal ein Charaktermerkmal von Elín. 3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Sehr intensive Behandlung eines wichtigen Themas

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Kira Mohn erschafft in ihren Büchern immer wieder einen besonderen Zauber. Ihre Beschreibungen und die Wahl der Landschaft raubt einem immer wieder den Atem. Und nachdem ich den Klappentext der neuen Reihe ...

Kira Mohn erschafft in ihren Büchern immer wieder einen besonderen Zauber. Ihre Beschreibungen und die Wahl der Landschaft raubt einem immer wieder den Atem. Und nachdem ich den Klappentext der neuen Reihe gelesen habe, war ich mehr als neugierig. Die Story klang genau nach dem, was ich mir lange gewünscht habe.

Was ich leider nicht erwartet habe ist dieses bedrückende Gefühl beim Lesen. Die Thematik "Bodyshaming" und die Selbstzeweifel von Elin sind mehr als wichtig. Ich persönlich habe nur nicht mit der Fülle der Selbstvorwürfe, Zweifel und Gedanken gerechnet. Natürlich sind diese sehr realistisch, aber grade deswegen wäre mit eine Art Triggerwarnung sehr lieb gewesen. Was manchen eventuell die Augen öffnet war für mich nur bedrückend und ich fühlte mich beim Lesen nicht wirklich wohl.
Zum anderen fand ich es schade, daß Jon als männlicher Hauptprotagonist leider sehr blass war. Wir erfahren quasi fast gar nichts von ihm. Er ist freundlich, verständnisvoll und unendlich geduldig. Er fährt nie aus der Haut, egal wie sehr man ihm vor den Kopf stößt. Ich hätte gerne seine Gedanken gelesen, wie er sie sieht, was er denkt, um ihn so besser kennenzulernen.

Gefallen hat mir natürlich der Schreibstil und die Kulisse. Kira Mohn ist eine Meisterin der Landschaftsbeschreibung und schafft es jedes Mal Fernweh im mir auszulösen.
Ebenfalls schön empfand ich, dass weitere wichtige Themen sich sehr gut in die Geschichte eingebunden haben. Sowohl vegane Ernährung, also auch die Abwertung von Frauen wurde sehr gelungen und realistisch eingebunden und wirkte nicht aufgezwungen.

Auch wenn ich in diesem Buch leider nicht ganz so ankommen konnte, wie in ihren anderen Büchern, so war es mit Sicherheit nicht mein letztes Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Mir fehlte der Zugang zur Protagonistin

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Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Dass das Cover ein absoluter Traum ist, muss ...

Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Dass das Cover ein absoluter Traum ist, muss ich, glaube ich, nicht extra noch betonen. Nicht nur, weil ich Nordlichter einfach nur unglaublich schön finde und das Cover förmlich „Fernweh“ schreit, sondern auch, weil sich genau dieses Bild auch in der Geschichte wiederfindet. Gleiches gilt für den Titel, der an einer Stelle aufgegriffen wird.
Beides harmoniert wunderbar miteinander!


Meine Meinung:
Sobald ich von „The Sky in Your Eyes“ erfahren hatte, stand für mich fest, dass ich das Buch lesen muss. Die Kanada-Dilogie der Autorin habe ich absolut geliebt, wegen des Settings, wegen ihres Schreibstils, aber vor allem wegen der Protagonisten, insbesondere Rae und Cayden.

Auch „The Sky in Your Eyes“ überzeugt mit seinem traumhaften Setting auf Island und dem wunderbar poetischen und bildhaften, gleichzeitig sehr nahbaren Schreibstil der Autorin. Ich weiß nicht wie, aber bisher hat Kira Mohn es mit jedem der drei Bücher, die ich jetzt von ihr gelesen habe, geschafft, dass mich das Fernweh packt und nicht mehr loslässt. Ich wollte schon immer mal nach Island, vor allem in der Hoffnung, die Nordlichter zu sehen, aber nach diesem Buch ist dieser Wunsch umso größer (und das, obwohl ich die Kälte eigentlich gar nicht mag…)!
Wenn man sich also bei ihren Büchern auf eines verlassen kann, ist, dass sie es schaffen, einen mit ihrer Wohlfühlatmosphäre an absolut traumhaften Orten zu verzaubern.


All dies gerät in meinen Augen durch Elín leider so stark in den Hintergrund, dass man es gar nicht wirklich genießen kann.
Laut Klappentext beschäftigt sich dieses Buch mit den Themen Bodyshaming und Selbstfindung, und während ersteres durchaus sehr stark im Fokus ist, fehlte mir bei zweitem doch ein wenig die Substanz.
Elín ist stark unzufrieden mit ihrer Figur, ihr Denken und ihre Handlungen sind von Unsicherheiten geprägt, sie hat Bodyshaming und vor allem psychischen aber auch physischen Missbrauch erfahren. Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass sie keinerlei Selbstwertgefühl hat und ihr Handeln und Denken durch ständige Zweifel und Selbst-Bashing beeinflusst werden. Aus Leserperspektive tut es fast schon weh, dass sie sich selbst so sieht und wie sehr sie sich niedermacht und selbst kleinhält, weil sie so unsicher ist. Jemand, der selbst nicht betroffen ist, kann sich gar nicht vorstellen, wie es sein muss, sich so zu fühlen.

Aus diesem Grund konnte ich mich wohl auch nicht so gut in sie hineinversetzen. Für mein Empfinden war es beim Lesen sogar schon fast „too much“, dass sie sich gefühlt in jedem Satz auf ihr Gewicht und äußeres Erscheinen reduziert, jedes gesagte Wort von anderen im Kopf dreimal umdreht und sich einfach nicht traut, aus sich herauszukommen und den Platz in der Welt, der ihr zusteht, zu beanspruchen.
In der Danksagung weist die Autorin darauf hin, dass sie sich in diesem Buch mit den Erfahrungen von fünf Frauen auseinandergesetzt hat – Elíns Verhalten ist also durchaus fundiert, weshalb ich mir gar nicht das Urteil herausnehmen will, dass es „too much“ ist. Ist es ja offenbar nicht!

Nichtsdestotrotz kann ich nicht behaupten, dass das Lesen für mich nicht anstrengend war. Es klingt jetzt sicherlich hart und unsensibel, wenn ich sage, dass Elín mich zeitweise genervt hat, vor allem, wenn sie inkonsequent gehandelt oder andere auf sich herumtrampeln lassen und das dann zu allem Überfluss auch noch als berechtigt erachtet hat. Aber so war es.
Damit will ich aber auf keinen Fall die Erfahrungen und Empfindungen anderer Frauen invalidieren! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es viele Leserinnen gibt, die sich in Elín wiederfinden und denen dieses Buch und ihre Entwicklung Kraft geben. Denn Entwicklung ist bei Elín durchaus erkennbar (wenn ich es auch stark bemängele, dass dafür Jón – ein Mann – nötig war und sie ihre Stärke nicht durch sich selbst findet).
Auf mich hat das alles aber einfach nicht gepasst. Ich denke, Elín ist eine Protagonistin, die so stark polarisiert, dass man sich entweder in ihr wiederfindet – dann ist „The Sky in Your Eyes“ ohne Frage wertvoll – oder eben nicht, und dann kann man mit dem Buch, das hauptsächlich von der Protagonistin getragen wird, leider auch nicht viel anfangen.

Schade fand ich es, dass „The Sky in Your Eyes“ im Übrigen nicht gerade durch Tiefe glänzt. Nicht nur Jón bleibt durchweg konturenlos – er ist ein hübscher, netter Mann mit einer schwierigen Vergangenheit, das war´s. Auch die Konflikte mit Daníel und Magnús bekommen meines Erachtens nicht genügend Aufmerksamkeit. Beides wären super Aufhänger gewesen, an denen Elín die Chance gehabt hätte, zu wachsen und sich zu behaupten, aber beides wird zum Ende meiner Meinung nach zu lasch und nicht mit dem nötigen Feuer aufgelöst.


Fazit:
„The Sky in Your Eyes“ ist nicht für jeden etwas. Ich kann mir vorstellen, dass jemandem, der ähnliche Probleme hat wie Elín, ihre Geschichte und ihre Entwicklung Mut machen können, wodurch das Buch zu etwas sehr Wertvollem wird. Ich persönlich konnte mich in Elíns Lage jedoch nicht hineinversetzen. Sie polarisiert so sehr, dass ihre Gedanken und Handlungen mich zeitweise stark genervt haben, ohne damit jetzt ihre Erfahrungen oder die anderer Frauen invalidieren zu wollen. Für mich hat es aber schlicht nicht gepasst.
Hinzu kommt, dass sowohl die anderen größeren Konflikte als auch Jón zu flach bleiben, als dass man hier von einem Highlight sprechen könnte. Lediglich Setting und Schreibstil sind mal wieder atemberaubend schön und sorgen dafür, dass man trotz allem durchaus leichte Lesestunden hat.

Angesichts der Ernsthaftigkeit der Themen und der Tatsache, dass ich als Außenstehende nicht beurteilen kann, wie es ist, wenn man sich fühlt wie Elín, habe ich lange überlegt, ob ich dem Buch überhaupt eine Bewertung gebe. Da ich hier aber ja meine Erfahrungen mit dem Buch als solches bewerte und wie ich es als Leserin empfunden habe, habe ich mich letztlich dafür entschieden, dem Buch aufgrund meiner Schwierigkeiten mit der Protagonistin und der teils fehlenden Tiefe zwei Punkte abzuziehen.
Für alle, die vielleicht auch Unsicherheiten in Bezug auf ihren Körper empfinden, kann ich dennoch eine Leseempfehlung aussprechen. Trotzdem sei an dieser Stelle einmal der Hinweis gegeben, dass eventuell eine Triggerwarnung bezüglich Bodyshaming (vor allem Selbst-Bashing) und Essstörungen angebracht wäre.

3/5 Lesehasen.

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