Mit viel Gefühlen auf der Suche
Große Aufregung herrscht bei den Tieren nach einem Waldbrand. Ein junger Fuchs, das „kleine graue Puschelige“, hat seine Familie verloren. Doch er hat Glück im Unglück, denn er darf bei Mama Reh und ihren ...
Große Aufregung herrscht bei den Tieren nach einem Waldbrand. Ein junger Fuchs, das „kleine graue Puschelige“, hat seine Familie verloren. Doch er hat Glück im Unglück, denn er darf bei Mama Reh und ihren Kindern bleiben, bekommt den Namen Blau-Auge und will wirklich ein gutes Reh werden. Das ist leichter gesagt als getan. Es beginnt schon damit, dass er mit seinen kurzen Beinchen nicht springen kann wie ein Reh. Mit Vielpunkt, einem der Rehkinder, verbindet Blau-Auge eine wunderbare Freundschaft.
Das Buch aus dem Oetinger Verlag, geschrieben von der Autorin Kirsten Boie und illustriert von Barbara Scholz, ist ein wahrer Schatz. Wort und Bild sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Ich liebe es, wenn Bild und Text aussehen, als wenn sie miteinander „verschmolzen“ sind.
Kirsten Boie versteht es, Geschichten mit aussagekräftigen Zitaten spannend und lehrreich (ohne dass ein ausgestreckter Zeigefinger zu spüren ist) zu erzählen. Es geht nicht nur um Vorurteile, um Rechthaberei, um Ablehnung und um Schadenfreude, sondern immer auch darum, all diese Dinge – oftmals auf ganz einfache Weise – ins Gegenteil zu verwandeln.
So erleben die Tiere große Abenteuer, bei denen die Leser das Gefühl bekommen, hautnah dabei zu sein. Durch direkte Ansprache gerade auch der jungen Leser verstärkt sich dieses Gefühl noch. Man kann mitfiebern, mitlachen, traurig und fröhlich sein – und alles, was die Tiere aus ihren Erfahrungen lernen, überträgt sich wie von selbst auf die „Zweifüßler“, wie wir Menschen in dem Buch bezeichnet werden.