Cover-Bild Empathie und Widerstand
Band der Reihe "Reihe: Wie wir leben wollen"
(18)
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 17.10.2024
  • ISBN: 9783550203039
Kristina Lunz

Empathie und Widerstand

Wie wir unsere Haltung finden, Menschlichkeit zeigen und Wandel gestalten

Gerade in krisenhaften Zeiten ist es wichtig, einen klaren moralischen Kompass zu haben, die eigenen Werte zu kennen und auch zu ihnen zu stehen. Kristina Lunz ist überzeugt: Empathie und Widerstand sind hilfreiche Hebel, um die eigene Haltung zu finden, Menschlichkeit zu zeigen und Wandel zu gestalten. Was zunächst nach einem Gegensatzpaar klingt, passt perfekt in die schwierige Zeit und ist der Schlüssel für sozialen, kulturellen, politischen Fortschritt. 
Basierend auf persönlichen Eindrücken, Erfahrungen und Gedanken zeigt Kristina, wie wir auf eine gerechtere Welt hinwirken und was jede:r einzelne dafür tun kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2025

sollte Pflichtlektüre sein!

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Wenn Enissa Amani ein Buch empfiehlt schaut man gerne mal genauer hin!
Das Cover finde ich leider nicht so schön, spielt jedoch keine große Rolle.
Die Autorin greift ein extrem wichtiges Thema in der heutigen ...

Wenn Enissa Amani ein Buch empfiehlt schaut man gerne mal genauer hin!
Das Cover finde ich leider nicht so schön, spielt jedoch keine große Rolle.
Die Autorin greift ein extrem wichtiges Thema in der heutigen Zeit auf. Frauen stehen schon immer mehr im Konflikt zwischen Empathie und Widerstand als Männer! Dieses Buch dient als Stütze und Aufklärung und ich werde es definitiv Freunden und Verwandten weiterempfehlen! Die beschriebene Arbeit der Peacemaker hat mir sehr gut gefallen, ebenso die Unterhaltungen mit vielen verschiedenen Prominenten Frauen. Es hätte jedoch ruhig etwas länger und ausführlicher sein dürfen und gerade für die ältere Generation die auch nicht im englischsprachigen Social-media Bereich unterwegs sind dürften einige der Begrifflichkeiten wahrscheinlich fremd sein. Ich kann das Buch dennoch nur empfehlen es hat mich zum Nachdenken angeregt und mir geholfen weniger Wut und mehr Verständnis für politische Konflikte zu empfinden.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Wichtig

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Kristina Lunz, Empathie und Widerstand

Ein Inhaltsverzeichnis führt durch das Buch, was bereits durch die Kapitelüberschriften zeigt, dass es nachdenklich wird. Empathie ist kein Allheilmittel. Nichtideologisches ...

Kristina Lunz, Empathie und Widerstand

Ein Inhaltsverzeichnis führt durch das Buch, was bereits durch die Kapitelüberschriften zeigt, dass es nachdenklich wird. Empathie ist kein Allheilmittel. Nichtideologisches Handeln. Zynismus als vorgeschobener Widerstand und intellektuelle Faulheit. Konstruktive Ungeduld.

Sanftheit und Verständnis sind keine Einladung zum Überschreiten von Grenzen, Enissa Amani (Stimmen zum Buch)
Alleine solche Stimmen zum Buch sagen schon einiges zum vorliegenden Buch aus. So viel ist toleriert worden in den letzten Jahren, was anscheinend als Schwäche angesehen haben und glaubten, sie können sich alles erlauben.
Die einen reden vom 'Vogelschiss', die anderen davon, dass überall Rassismus existiert, wo Menschen mit einer anderen Hautfarbe auftauchen.

Die Autorin sagt, dass in unserer hyper militarisierten Welt ein Frieden ohne Waffen möglich sei. Eine Welt ohne Waffen ist ein Luxusdenken.
Ein nachdenkliches Buch.

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Veröffentlicht am 15.12.2024

So unglaublich wichtig in diesen Zeiten

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Es ist ein Gefühl, dass mich seit einigen Jahren begleitet und sich über die Zeit verstärkt hat. Das Gefühl, dass sich Fronten verhärten, es schwieriger wird die Meinung anderer zu akzeptieren bzw. sie ...

Es ist ein Gefühl, dass mich seit einigen Jahren begleitet und sich über die Zeit verstärkt hat. Das Gefühl, dass sich Fronten verhärten, es schwieriger wird die Meinung anderer zu akzeptieren bzw. sie zumindest unkommentiert stehen zu lassen. Es ist ein Gefühl, dass sich bei mir einstellt, wenn ich in den sozialen Medien die Kommentare unter Beiträgen lese, aber auch, wenn ich mich selber beobachte, wenn ich merke welche innere Wut sich in mir aufbaut angesichts von Meinungen, die ich so aus meiner Echoblase nicht kenne.

“Empathie und Widerstand” ist ein Buch, dass deshalb sowohl für mich persönlich unheimlich wichtig ist, meines Erachtens aber auch einen generellen Zeitgeist trifft. Könnten wir nicht versuchen Menschen und ihren unterschiedlichen Meinungen mit Empathie zu begegnen, und zwar grundsätzlich erst mal allen Menschen? Könnten wir nicht die eigene Meinung bewusst von ihrem Podest der scheinbar einzig richtigen Meinung heben, und verstehen zu suchen woher die Meinung anderer Menschen kommt, was ihre Lebensrealität ist? Und wo muss die Empathie aufhören, wo sollten wir in den Widerstand gehen und zielgerichtet für unsere Werte einstehen?

Für mich ist “Empathie und Widerstand” ein augenöffnendes Buch. Ein Buch, dass sich schon jetzt in meinem Alltag niederschlägt, in der Art und Weise wie ich in Diskussionen gehe, wann ich entscheide meine Meinung zu äußern und wann ich versuche erst mal zuzuhören. Ein Buch, dass ich jeder Person ans Herz lege, besonders vor den alljährlichen Gesprächen zu Weihnachten mit dem falsch(??), oder vielleicht besser gesagt, anders denkenden Onkel ;).

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Ermutigung

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Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen und durch den Blick auf bekannte Aktivistinnen, zeigt Kristina Lunz in „Empathie und Widerstand“ praxisnah, wie man sich Empathie und Widerstand gleichzeitig bewahren ...

Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen und durch den Blick auf bekannte Aktivistinnen, zeigt Kristina Lunz in „Empathie und Widerstand“ praxisnah, wie man sich Empathie und Widerstand gleichzeitig bewahren kann und wie beides sich gegenseitig ergänzt. Die Autorin bezieht sich dabei immer wieder auf ihr erstes Buch, eine Einführung in feministische Außenpolitik, die ich ebenfalls sehr gerne gelesen habe. Wer erneut ein ähnlich analytisches und politisches Werk erwartet, könnte hier jedoch enttäuscht werden: Im Vergleich zu ihrem ersten Buch ist dieses schmale Büchlein persönlicher und ratgeberhafter. Es gibt zwar auch einige weiterführende Lektüretipps, im Vergleich jedoch deutlich weniger. Doch gerade in dieser veränderten Herangehensweise liegt für mich der Wert dieses Buches: Es ist nicht nur eine intellektuelle Analyse, sondern eine praktische Ermutigung für all jene, die angesichts der aktuellen Weltlage nicht verzweifelt und trotzdem aktiv werden wollen.

Für mich kam diese Ermutigung von Aktivistin Kristina Lunz, angesichts der Weltlage weder aufzugeben noch zynisch zu werden oder abzustumpfen, genau zum richtigen Zeitpunkt. Sicherlich ist Vieles, was sie über die klare Haltung gegenüber den gesellschaftlichen Entwicklungen, die man für sich finden muss, nicht neu oder besonders überraschend. Aber ab und zu von Menschen, die sich für Ähnliches einsetzen, wie man selbst, zu hören oder zu lesen, dass es okay ist, Ambivalenz und Empathie zuzulassen, während man gleichzeitig Grenzen setzt, tut manchmal einfach gut. Ein Buch für alle, die aktiv sind, um die Hoffnung nicht zu verlieren!

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Reflektiert, universalistisch und pragmatisch - ein menschliches Sachbuch

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Disclaimer: Gerade gibt es Kritik an Lunz bzw. ihrer Organisation CFFP, in der ihr White Feminism vorgeworfen wird. Ich habe das nur am Rand mitbekommen und sie scheint sich auf ein Panel Ende Oktober ...

Disclaimer: Gerade gibt es Kritik an Lunz bzw. ihrer Organisation CFFP, in der ihr White Feminism vorgeworfen wird. Ich habe das nur am Rand mitbekommen und sie scheint sich auf ein Panel Ende Oktober zu beziehen. Obwohl das Buch vorher geschrieben wurde, geht Lunz auf diese grundlegende Kritik an ihrer Arbeit auch im Text ein, ohne sie zu negieren. Anhand allem, was sie im Buch schreibt, sehe ich zumindest hier keinen Grund, ihr White Feminism vorzuwerfen, wenngleich ich den Kritisierenden ihren Eindruck nicht absprechen werde.

……..

Ein Buch, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche. Und ich bin skeptisch in die Lektüre gegangen, weil Kristina Lunz in meiner Blase auch immer mal für einen neoliberalen Feminismus kritisiert wird. Doch die Autorin konnte mich mit ihrer Reflektiertheit sehr schnell überzeugen.

Den Einstieg findet sie über ihre Vergangenheit bzw. ihren Karriereweg. Sie listet ihre aktivistischen Errungenschaften selbstbewusst auf und ich musste mich selbst fragen, warum ich da widerständige Gefühle hatte. Sie hat viel feministische Arbeit geleistet und tut es noch - warum sollte sie das nicht teilen dürfen? Hier wurde ich mit meiner internalisierten Misogynie konfrontiert, die Frauen als bescheiden und leise klassifizieren will.

Lunz widmet sich dann den beiden Komponenten, auf denen sie guten Aktivismus begründet sieht. Empathie sei dabei wichtig, muss aber regelmäßig geprüft werden. Empathie wird sich ungesteuert nämlich immer vor allem auf unsere In-Group richten und damit selektiv sein. Als Basis dessen sollten wir Menschen offen und vorurteilsfrei begegnen, auch oder gerade wenn sie eine andere Meinung vertreten und mit Methoden des Peacebuildings Brücken schlagen. Genau diese daraus entstehenden Allianzen sind es schließlich, die der linken Bewegung inhärent sein sollte - und es leider immer weniger sind.

Empathie sollte aber dort ihre Grenze haben, wo das Gegenüber grundlegende Werte missachtet. Wo diese Grenze liegt, muss jeder Mensch für sich herausfinden und stetig neu überprüfen. Wie schwierig es ist, diese Balance zu halten - sich weder vorzumachen, alles zu wissen, noch sich von unmenschlichen Ideen korrumpieren zu lassen - beschreibt Lunz sehr greifbar. Sie unterscheidet in ihrem Vorgehen auch hinsichtlich der Macht, die eine Person hält. Ein mächtiger Minister bekommt weniger Empathie, wenn er wichtige Gesetzesänderungen blockiert, als ein Privatmensch, der durch eine Veränderung Nachteile befürchtet. Diesen Ansatz finde ich so herausfordernd wie schön.

Beim Lesen habe ich mich mehrfach selbst ertappt. Ich neige zu schneller Meinungsbildung und befeuere somit selbst Lagerdenken. Statt immer nur zu dekonstruieren, so Lunz, sollte der anschließende Schritt immer die Konstruktion einer besseren Alternative sein. Einzelpersonen, z. B. erfolgreiche Autoren, für ihren Erfolg anzugreifen, trifft oft die falsche Stelle. Konstruktive Kritik ist angemessen, Schuldzuschreibung für die Wirkweisen eines jahrtausendealten Systems eher nicht.

Kristina Lunz schreibt auf eine extrem reflektierte Weise, thematisiert Kritik an ihrer Form des Aktivismus (von innen heraus verändern) und respektiert sie, ohne den anderen Ansatz zu diffamieren. Sie meidet hochkomplexe Themen nicht und schreibt so wiederholt über die Situation in Nahost seit dem 7. Oktober 2023, besonders über den Stellvertreterkrīeg hier bei uns. Ihre Forderungen sind dabei so klar, dass sich mir nicht erschließt, wie ihr vorgeworfen werden kann, sie würde sich nicht an die Seite der Palästinenser*innen stellen. Ich bewundere ihre Fähigkeit, Grenzen zu setzen, ohne in Dogmatismus und vereinfachte Dichotomien zu verfallen. Und das kann ich, obwohl ich ihren gewählten aktivistischen Weg nicht unbedingt teile.

Der letzte Abschnitt, welcher aktivistische Frauen porträtiert, kam mir an manchen Stellen etwas zu gewollt vor. Es sollte hier gezeigt werden, wie diese Empathie und Widerstand in ihrem Aktivismus praktizieren, doch dafür waren mir die Texte zu kurz. Daher ziehe ich einen halben Stern ab, bewerte das Buch aber noch immer sehr gut.

Ich habe mich von diesem Werk in meinem Universalismus bestärkt gefühlt und gleichzeitig gemerkt, wie herausfordernd es ist, nicht einem ideologischen Denken zu verfallen, das uns vorgaukelt, wir hätten die einzige Wahrheit für uns gepachtet. Damit hat „Empathie und Widerstand“ es geschafft, dass ich mich weiter im Aushalten verschiedener Perspektiven üben möchte (Stichwort: Ambiguitätstoleranz), ohne dabei meinen Widerstand gegen Unmenschlichkeit aufzugeben.

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