An Sweeter than fame haben mich sowohl die Autorin als auch das Rockstar-Thema gereizt. Mit Kylie Scott verbinde ich eine meiner liebsten Rocksta-Romance-Geschichten und so war ich sofort Feuer und Flamme, als ich sah, dass es Nachschub aus ihrer Feder geben würde.
Die Story von Ani und Garrett schien so vielversprechend, allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht 100%ig zufrieden bin mit dem, was ich gelesen habe. Im Grunde gefiel mir das Konstrukt „Rockstar zieht in Kleinstadt und muss unerkannt bleiben“ sehr, denn es führt unweigerlich zu Drama und schrägen Situationen. Ich denken, allen Lesenden ist klar, dass dieses Versteckspiel auf Dauer nicht gutgehen kann, und ich mochte es zu sehen, wie die Bewohner und Garrett sich langsam aufeinander einlassen, ein Team werden und sich gegen jegliche Widerstände zusammenschließen. Auch dieses „Berühmtheit trifft auf Nobody“-Thema finde ich cool, damit bekommt man mich immer wieder.
Ani mochte ich meistens, sie ist sympathisch und hat eine Engelsgeduld mit den teils sehr verschrobenen Bewohnern ihres Dörfchens. Ich an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich, so wie sie manchmal behandelt wird, längst ein paar Kinnhaken an die speziellsten unter ihnen verteilt, insbesondere an einen gewissen Ex-Freund. Allerdings gefiel mir nicht, wie sie sich manchmal herumschubsen lässt.
Garrett war eine spannende Figur, aber die Bindung zu ihm fehlte bei mir. Seine zunächst abweisende, brummige Art war zwar nachvollziehbar, hat aber einen Graben geschaffen, den zu überwinden mir auch bis zuletzt nicht möglich war.
In Folge dessen, dass beide Protagonisten mir nicht so richtig ans Herz gewachsen sind, habe ich mich auch mit ihrer Beziehung schwergetan. Bei mir kamen kaum Emotionen an und die Bettszenen empfand ich als sehr unangenehm, weil hier wirklich sämtliche Klischees bedient wurden, was ihn angeht. Ich kam aus dem Augenverdrehen kaum heraus, was ich sehr schade finde, da ich weiß, dass die Autorin es auch anders kann.
Auch abseits der Beziehung gab es Entwicklungen, die man mit Wohlwollen als lustig und schräg bezeichnen könnte, mir jedoch geradezu an den Haaren herbeigezogen und schrecklich konstruiert vorkamen. Ich glaube, wenn man die ganze Geschichte nicht so fürchterlich ernst nimmt, wird man seinen Spaß damit haben können, aber ich muss gestehen, dass ich mich sehr veräppelt fühlte. Es ging einfach überhaupt nicht in die Richtung, die ich erwartet hätte, was zwar nicht schlecht sein muss, hier aber nicht ins Bild passte. Es war einfach ein kurioses Leseerlebnis, so viel kann ich mit Sicherheit sagen.
Mein Fazit:
Mich haben Garrett, Ani und ihre Geschichte leider nicht gänzlich überzeugen können. Mir gefiel der Hintergrund der Story an sich, auch der Schreibstil passte und das Setting sowie die dazugehörige Dorfgemeinschaft waren super. Doch die Dynamik zwischen den Protagonisten und einige geschichtliche Aspekte im Verlauf haben mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich es leider nur auf 3 von 5 Sternen bringe.