verwöhnter Teenager - oder doch nicht?
Achtung Spoiler!
"Thorne Princess" von L.J. Shen beweist dem Leser mal wieder, dass man Menschen nicht zu schnell in eine Schublade stecken sollte. Während ich Hallie zu Beginn des Buches durchaus in die ...
Achtung Spoiler!
"Thorne Princess" von L.J. Shen beweist dem Leser mal wieder, dass man Menschen nicht zu schnell in eine Schublade stecken sollte. Während ich Hallie zu Beginn des Buches durchaus in die Kategorie "verwöhnter, rebellischer Teenager" gesteckt hätte, beweist sie hintenraus, dass sie viel erwachsener und umsichtiger ist, als es der erste Eindruck vermuten lassen würde.
Ich muss zugeben, dass mich weder das Cover, noch die Leseprobe zu 100% gecatcht haben. Aber man muss der Geschichte wirklich eine Chance geben, denn dann entwickelt sich nicht nur die Handlung, sondern auch die Charaktere. Hallie und Ransom haben eine schöne Dynamik zusammen, ich musste teilweise sehr lachen, wenn sie sich wieder (verbal) bekriegt haben.
An manchen Stellen sind die Charaktere sicherlich etwas überspitzt dargestellt, aber Fans des Genre kommen durchaus auf ihre Kosten. Grundsätzlich würde ich hier die jüngeren Leser*innen angesprochen sehen, denn obwohl hier eine Entwicklung der Charaktere durchlaufen wird, wirken beide Charaktere teilweise noch sehr unreif, was man mögen muss. Wer das für sich von vorn herein ausschließen kann, sollte lieber ein anderes Werk wählen.
Obwohl das Burch mit etwas mehr als 500 Seiten schon nicht zu den kürzesten Exemplaren gehört, wird die Handlung an manchen Stellen zu schnell erzählt. Im Vergleich dazu gibt es Passagen, in denen nicht so viel passiert, denen mehr Seiten gewidmet werden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass einige der Schlüsselszenen mehr Aufmerksamkeit von der Autorin bekommen hätten. Dies gilt insbesondere auch für die bisherigen sexuellen Erfahrungen von Hallie und die sexuellen Vorlieben von Ransom. Der "Sinneswandel" von Hallie geht mir an der Stelle zu schnell und hätte durchaus eine etwas selbstkritischere Sichtweise vertragen können.
Abschließend kann ich sagen, dass dies ein gutes, durchschnittliches Buch ist. Für eine herausragende Bewertung fehlen hier jedoch an mehreren Stellen noch die letzten 10 Prozent. Ich schwanke zwischen 3 und 4 von 5 Sternen.