*Ein großartiger Einstieg um die Clique in Todos Santos*
Inhalt:
Emilia versucht mitten in New York sich und ihre Schwester finanziell über Wasser zu halten, als sie ausgerechnet Vicious über den Weg läuft. Dem Mann, der ihr zehn Jahre zuvor das Leben zur Hölle ...
Inhalt:
Emilia versucht mitten in New York sich und ihre Schwester finanziell über Wasser zu halten, als sie ausgerechnet Vicious über den Weg läuft. Dem Mann, der ihr zehn Jahre zuvor das Leben zur Hölle gemacht und aus ihrer Heimat vertrieben hat. Mittlerweile ist er Anwalt und Geschäftsführer eines Milliarden schweren Unternehmens und noch immer hat er sie nicht vergessen. Genauso wenig wie Emilia ihn vergessen konnte.
Meinung:
„Sinners of Saint – Vicious Love“ ist das erste Buch von L. J. Shen, das ich gelesen habe. Bereits im Vorfeld habe ich mehrfach etwas über diese Reihe gehört, daher konnte ich mich bereits darauf einstellen, dass ich hier mit etwas derberer Sprache und entsprechend verkorksten Charakteren zu rechnen hätte. Und genau das habe ich auch bekommen.
Die gesamte Sprache ist grober und von den Charakteren wird weder das, was sie sagen, noch das, was sie denken, in irgendeiner Art und Weise schön geredet. Stattdessen nennen sie die Dinge beim Namen und handeln genauso grob, wie sie reden. Dass die Figuren – Protas wie Nebencharaktere – allesamt einen Schaden haben, war daher dann auch keine große Überraschung mehr.
Besonders Vicious ist ziemlich verkorkst, scheint sich alles erlauben zu können und gibt so gar nichts auf die Meinung anderer. Man kann es nicht schön reden, denn er ist tatsächlich ein A****loch, aber irgendwie passt trotzdem alles ineinander. Auch seine Beziehung zu Emilia ist alles andere als normal oder gesund. Die beiden sind absolut toxisch, aber man muss ihnen zugutehalten, dass sie sich dessen beide bewusst sind. Diese sehr spezielle Bindung zwischen den beiden muss man nicht gut finden, aber auf eine verdrehte Art und Weise kann man sie durchaus verstehen. Besonders in Anbetracht seiner, aber auch ihrer gemeinsamen Vergangenheit ist sein Verhalten ihr gegenüber durchaus nachvollziehbar, auch wenn es dadurch nicht zu entschuldigen ist. Verstehen kann man ihn dennoch.
Emilia erschien mir im Gegensatz zu Vic wie ein absoluter Engel. Sie opfert sich so sehr auf, um ihre Schwester über Wasser halten zu können und auch ihre Eltern sind ihr so wichtig, dass sie alles für sie aufgeben würde. Daher war es umso schöner, ihre persönliche Entwicklung im Verlauf dieses Buches beobachten zu können.
Unterstützt wird diese Entwicklung allerdings auch dadurch, dass hier Szenen aus der Gegenwart und ihrer gemeinsamen Vergangenheit von vor zehn Jahren zu finden sind. Und so wird eine gewisse Spannung aufgebaut, die sich auch weitestgehend über das gesamte Buch halten kann. Allerdings muss ich zugeben, dass mich das große Geheimnis, das angedeutet wurde, für mich dann eher etwas enttäuschend war. Nicht, weil es nicht gut vorbereitet worden wäre, sondern weil die Auflösung dessen mir viel zu banal vorkam, wenn man bedenkt, wie heftig alles andere in diesem Buch daher kommt. Das hat der Spannung für mich einen enormen Dämpfer versetzt, was ich etwas schade fand, aber insgesamt war es dennoch absolut fesselnd.
Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und wer mit expliziter Sprache ein Problem hat, wäre hier wohl gänzlich an der falschen Adresse. Zumal die Charaktere allesamt dermaßen einen Schaden haben, dass man sich dieser sehr verkorksten Art gar nicht entziehen kann. Aber genau das macht für mich dieses Buch auch aus. Alles, was mir in einer anderen Geschichte als zu viel oder überzogen erschienen wäre oder was mich enorm gestört hätte, hat sich hier wunderbar ins Gesamtbild eingefügt. Daher hat es mich auch von der ersten Seite an absolut mitgerissen und ich kann es kaum erwarten, die weiteren Bände um die Hot Holes zu lesen.
Lieblingszitat:
„Wenn du ihr wehtust, töte ich dich.“ Sie zeigte mit dem Finger auf mich, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
Ich blieb ungerührt, ließ mich nicht von diesem einen Meter sechzig großen Gnom einschüchtern, der Drohungen auf mich abfeuerte, als wäre er Rambo.