»Das Mädchen mit dem Drachen« - nach »Der Zopf« und »Das Haus der Frauen« der neue Roman der Bestsellerautorin Laetitia Colombani
Eine Schule am Indischen Ozean - ein hoffnungsvoller Ort, der alles verändert
Am Golf von Bengalen will Léna ihr Leben in Frankreich vergessen. Jeden Morgen beobachtet sie das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen fliegen lässt. Als Léna von einer Ozeanwelle fortgerissen wird, holt Lalita Hilfe bei Preeti, der furchtlosen Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Léna überlebt und zusammen mit Preeti schmiedet sie einen Plan, der nicht nur Lalitas Leben grundlegend verändern wird.
Wie schon in ihren Bestsellern »Der Zopf« und »Das Haus der Frauen« erzählt Laetitia Colombani bewegend und mitreißend von mutigen Frauen, denen das scheinbar Unmögliche gelingt.
Das indische Mädchen Lalita, bekannt aus »Der Zopf«, bekommt im Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« ihre eigene Geschichte.
Léna erleidet ein schweres Schicksal, weshalb sie sich dazu entschließt, nach Indien zu fliegen und sich einen lang ersehnten Traum zu erfüllen. Die Missstände, auf die sie dort trifft, ergreifen ...
Inhalt:
Léna erleidet ein schweres Schicksal, weshalb sie sich dazu entschließt, nach Indien zu fliegen und sich einen lang ersehnten Traum zu erfüllen. Die Missstände, auf die sie dort trifft, ergreifen sie zutiefst. Insbesondere das Schicksal vieler Mädchen, lässt sie einfach nicht los und sie merkt schnell eins: Sie will ihnen helfen und ihnen eine bessere Zukunft, ein besseres Leben bieten.
Meinung:
Das Buch ist nicht besonders dick und ich habe jede einzelne Seite genossen. Für meine Begriffe hätte es sogar gerne noch 100 Seiten länger sein können, sodass manche Gedanken und Gefühle, manche Situationen einfach noch intensiver hätten geschildert werden können. Dennoch schafft es Colombani sehr dicht zu schreiben, sodass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann und will.
Das Schicksal der Frauen in Indien hat mich wirklich sehr mitgenommen und traurig gemacht. Beim Lesen des Buches merkt man mal wieder, wie gut wir es hier in Deutschland in diesen Belangen haben.
Die Charaktere fand ich sehr spannen und vielseitig. Sie geben einen interessanten und wahren Einblick in das Leben.
Fazit:
Das Buch regt zum Nachdenken an und ist dabei wahnsinnig toll und intensiv. Absolute Leseempfehlung.
„Das Mädchen mit dem Drachen“ ist der dritte Roman der in Paris lebenden Autorin Laetitia Colombani.
Nach einem schweren Schicksalsschlag geht die junge Lehrerin Léna von Frankreich nach Indien, um dort ...
„Das Mädchen mit dem Drachen“ ist der dritte Roman der in Paris lebenden Autorin Laetitia Colombani.
Nach einem schweren Schicksalsschlag geht die junge Lehrerin Léna von Frankreich nach Indien, um dort zur Ruhe zu kommen und die vergangenen Ereignisse zu verarbeiten. Von den Eindrücken in Indien fühlt sie sich regelrecht erschlagen. Die Armut ist groß und auch die Kinder müssen hart arbeiten. Als sie beim Schwimmen im Meer von einer Welle mitgerissen wird, holt die kleine Lalita Hilfe – bei der es sich um eine Gruppe junger Frauen handelt, die sich gegen Missbrauch und Gewalt und für die Rechte der Frauen einzusetzen - und Léna wird gerettet. Daraufhin freundet sie sich mit Lalita und Preeti - der Anführerin der Gruppe - an und in ihr entsteht ein Plan. Sie möchte eine Schule gründen und den Kindern ohne Bildung, Wissen zukommen lassen.
Der Schreibstil von Laetitia Colombani ist atmosphärisch und dicht. Sehr schnell hatte ich Indien lebendig vor Augen und konnte die Atmosphäre dort regelrecht spüren. Es ist erschreckend unter welchen Bedingungen die Frauen und Kinder dort leben müssen, wie wenig Möglichkeiten sie haben und welche Verhältnisse noch heute in Indien herrschen. Frauen haben keine Rechte, Kinder müssen arbeiten, viele Beamten sind korrupt und Léna kämpft gegen Traditionen, die besonders Frauen und Kindern kein angemessenes und zeitgemäßes Leben ermöglichen.
Lalita ist das indische Mädchen aus „Der Zopf“ und ich fand es schön, dass sie hier nun ihre eigene Geschichte bekommen hat.
Ich habe in diesem Buch viel über Indien, seine Bevölkerung, die Kultur und Traditionen erfahren. Man merkt, dass Laetitia Colombani die Hintergründe gut recherchiert hat und genau deswegen hat mich dieses Buch sehr berührt und mitgenommen.
Es ist ein Roman, der seinen Lesern die Augen öffnet, denn selbst wenn man weiß, wie es in anderen Ländern zugeht, wo dringend Änderungen notwendig sind, hat man es längst nicht immer präsent und verdrängt es gerne. Aber diese Menschen, insbesondere die Frauen und Kinder brauchen Hilfe und davor dürfen wir die Augen nicht verschließen. Ich hoffe, dass dieser Roman noch von vielen Menschen gelesen wird und diese zum Nachdenken oder noch besser zum Handeln anregt.
Wie man eine Frau erzieht, so erzieht man ein ganzes Volk“ (afrikanisches Sprichwort)
Die französische Lehrerin Léna flieht nach einem Schicksalsschlag nach Indien. Hier will sie zur Ruhe kommen, ihr ...
Wie man eine Frau erzieht, so erzieht man ein ganzes Volk“ (afrikanisches Sprichwort)
Die französische Lehrerin Léna flieht nach einem Schicksalsschlag nach Indien. Hier will sie zur Ruhe kommen, ihr Leben neu sortieren und ihre Trauer überwinden.
Schon bei ihrer Ankunft ist sie sich nicht sicher, ob das nicht vielleicht eine Schnapsidee war. Die Menschenmassen, die allgegenwärtige Armut, Kinderarbeit, all das prasselt auf sie ein und überfordert und deprimiert sie noch mehr. Fast hätte sie beim unbedachten Schwimmen im Meer den Tod gefunden, doch ein kleines Mädchen rettet sie. Plötzlich ist sie nicht mehr die Touristin, die sich nur für die Sehenswürdigkeiten interessiert. Sie besinnt sich auf ihre Fähigkeiten als Lehrerin und steckt all ihre Energie in ein hohes Ziel, nämlich für die Kinder der Unberührbaren eine Schule zu gründen.
Auch in diesem Buch schreibt Laetitia Colombani wieder so atmosphärisch dicht, so bildhaft, wie ich es schon aus ihren Vorgängerbüchern „Der Zopf“ und „Das Haus der Frauen“ kenne. Indien wurde vor meinem inneren Auge lebendig. Die Autorin hat auch wieder starke Protagonistinnen geschaffen, die sich für Frauenrechte einsetzen. Sie beschreibt ungeschönt und realitätsnah den Alltag insbesondere von Mädchen der untersten Kaste, den Dalits ( die Unberührbaren) . Die Knechtschaft dieser Kinder ist bedrückend und empörend.
Vieles über Indien, was man über Zeitungsartikel oder Reportagen schon mitbekommen hat, fließt in den Roman mit ein und wird von den Romanfiguren erlebt und erlitten. Es hat mich erschüttert wie auch heute noch an rückständigen Traditionen auf dem Land festgehalten wird, zum Schaden junger Mädchen, die so frühzeitig versklavt werden ohne je die Chance auf ein freies, selbstbestimmtes Leben zu haben.
Das Buch wühlt auf, gibt aber auch Hoffnung, denn letztendlich zählt jedes Kind, dass gerettet werden kann.
Mir hat das neue Buch von Laetitia Colombani wieder wahnsinnig gut gefallen, ein Highlight für mich, dass ich wärmsten empfehlen kann.
Lehrerin Léna hat in ihrer Heimat Frankreich Traumatisches erlebt. In Indien, am Golf von Bengalen, möchte sie die Vergangenheit hinter sich lassen. Als sie die kleine Lalita am Strand beim Spielen mit ...
Lehrerin Léna hat in ihrer Heimat Frankreich Traumatisches erlebt. In Indien, am Golf von Bengalen, möchte sie die Vergangenheit hinter sich lassen. Als sie die kleine Lalita am Strand beim Spielen mit ihrem Drachen beobachtet, spürt Léna sofort eine besondere Verbindung zu dem Mädchen. Eines Tages wird Léna von einer Welle mitgerissen und gerät in Gefahr, zu ertrinken. Lalita informiert umgehend Preeti, eine junge Frau, die Mädchen Selbstverteidigung beibringt. Léna wird so schließlich gerettet. Später erfährt Léna, dass weder Lalita noch Preeti lesen und schreiben können. Sie beschließt, das zu ändern. Auch wenn das für alle Beteiligten eine große Herausforderung bedeutet, denn „Lesen lernen ist ein Marathon. Dafür eignet sich ein Langstreckenläufer besser als ein Gelegenheitssprinter.“
Laetitia Colombanis Sätze sind klar strukturiert und gut verständlich. Die Autorin schreibt bildhaft im Präsens.
Das schlichte, aussagekräftige und kontrastreiche Cover - einerseits die weißen, hübschen, filigranen Blumen, anderseits der dichte, schwere, schwarze Schatten des Mädchens - passt gut zur Stimmung des Buches.
Léna hat ihren Mann Francois auf tragische Weise verloren. Sie kämpft sehr mit dem Verlust, ihre Welt ist aus den Fugen geraten. Léna droht gar in Depressionen zu verfallen. Doch als sie Lalita näher kennenlernt, erfährt sie, wie es um die Situation vieler Mädchen in Indien bestellt ist. Sie trifft die mutige, folgenschwere Entscheidung, etwas zu unternehmen.
Lalita spricht nicht, sie wächst bei ihren Zieheltern James und Mary auf, die auf ihre Arbeitskraft bauen. Das Mädchen ist intelligent, neugierig und wissbegierig, hat aber aktuell keine Chance auf ein besseres Leben. Léna möchte dies ändern.
Preeti hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen vor Angriffen zu beschützen. Gemeinsam mit anderen jungen Frauen bildet sie die Mädchen aus, sich körperlich zu wehren. Preeti hat ein aufbrausendes Temperament, ist oft wütend, willensstark und wirkt unverwüstlich, sie gibt nicht auf. Preeti unterstützt Léna, macht ihr Vorhaben, eine Schule zu gründen, erst möglich. Die drei Hauptfiguren sind zwar recht „plakativ“ und wenig tiefgründig angelegt, dennoch bewegen ihr Schicksale, sie reißen mit.
Lalita dürfte manchen Lesern schon aus Laetitia Colombanis Debüt „Der Zopf“ bekannt sein. Mir hat es gefallen, ihre Geschichte weiterzuverfolgen.
Indien ist als Gesellschaft tief gespalten, viele Menschen sind dort bitterarm, Frauen- und Kinderrechte werden oft mit Füßen getreten. Vor allem die sogenannten „Unberührbaren“ haben keine Chance auf Bildung. Diese Zustände werden in Laetitia Colombanis Roman mehr als deutlich. Bildung ist für alle Menschen lebensnotwendig. Léna zitiert im Roman John Dewey : „Bildung ist keine Vorbereitung auf das Leben: Bildung ist das Leben selbst.“ Léna tut alles, um Kindern das Lernen zu ermöglichen, denn Schule ist der einzig mögliche Ausweg aus dem unsichtbaren Gefängnis, in das die Gesellschaft viele indische, unterprivilegierte Kinder sperren will
Léna weiß selbst, dass ihr Einfluss an der Schwelle zum Klassenzimmer endet. Sie allein kann die Welt nicht ändern, es wird weiterhin Ungerechtigkeiten, erschütternde Schicksale, Zwangsheirat, Vergewaltigungen, Not, Armut, Elend und Hoffnungslosigkeit geben.
„Das Unmögliche erreichen wir nicht, aber es dient als Laterne.“ erkennt Léna. Für mich ist das die Botschaft dieses eindrucksvollen, aufwühlenden Romans über couragierte Frauen, die den Mut haben, aktiv gegen Missständen zu kämpfen.
Anknüpfend an „Der Zopf“ erfasst dieser Roman eine Vielzahl an Emotionen und thematisiert Emanzipation, Gleichberechtigung, kulturelle Unterschiede, Kindheit, Zusammenhalt und vieles mehr. Sehr bewegend ...
Anknüpfend an „Der Zopf“ erfasst dieser Roman eine Vielzahl an Emotionen und thematisiert Emanzipation, Gleichberechtigung, kulturelle Unterschiede, Kindheit, Zusammenhalt und vieles mehr. Sehr bewegend und ergreifend und leider so oft Wirklichkeit mit all seinen schönen und schrecklichen Facetten - eben „Das Leben, immer, trotz allem“