"Das kleine Mädchen in mir fürchtet sich vor meinem Vater, die junge Frau in mir fürchtet sich vor der großen, weiten Welt."
Inhalt:
Scarlet genießt das letzte Wochenende in Freiheit, bevor ihr Medizinstudium an einer renommierten Eliteuniversität beginnt. Doch ihr vermeintlich harmloser One-Night-Stand endet in einer unliebsamen Überraschung, denn sie sieht ihre nächtliche Bekanntschaft Antonio früher wieder, als erwartet.
Und er ist kein Mitstudierender, sondern ihr Professor! Obwohl es strengstens untersagt ist und beider Karrieren ruinieren könnte, kommen sie nicht voneinander los. Aber das Verbot ist nicht das einzige Hindernis, denn in Antonios Leben lauern düstere Schatten und Scarlet wird von ihrer kontrollierenden Familie eingeengt ...
Meinung:
Verboten, heiß und mitreißend! Diese Geschichte vereint schwierige Thematiken mit dem Finden der ganz großen Liebe!
Vielleicht zu Beginn jedoch ein paar Worte zu dem Cover! Mir gefällt dieses einfach unheimlich gut. Ich liebe die Optik richtig gerne. Weil die Schrift mit den Farben sowie den goldenen Elementen einfach hervorragend harmoniert und so ein wundervolles Gesamtbild erschafft, das mich als Leserin auf jeden Fall ansprechen kann.
Auch der Schreibstil der Autorin gefiel mir wirklich sehr gut. Sie schreibt in meinen Augen leicht, locker und dennoch nicht unglaublich tiefgreifend oder gefühlvoll. Ich habe wirklich schnell durch die Seiten gefunden, auch wenn ich ein wenig das Gefühl hatte, dass das Buch irgendwie an der Oberfläche bleibt und ich mich vielleicht ein bisschen mehr Gefühl gewünscht hätte.
Dennoch fand ich sehr schnell in die Geschichte und wusste dabei direkt, dass es keine leichte sein würde. Klar, Antonio und Scarlet treffen aufeinander, zu einem Zeitpunkt, der für sie gewissermaßen alles bedeutet. Sie verbringen eine Nacht miteinander, doch als sie dann feststellen müssen, dass er ihr Professor ist, sieht die Welt augenblicklich ganz anders aus.
Und umso mehr sie sich voneinander lösen müssen, umso mehr zieht es sie eigentlich zueinander hin. Nicht nur, weil es eigentlich verboten ist, sondern weil die Charaktere hinter die Fassaden blicken und die Wahrheit im jeweils anderen erkennen.
Dabei fand ich Scarlet anfänglich sehr gefangen. Sie ist zurückhaltend und verkörpert insgesamt auch stark das Klischee einer schüchternen, unerfahrenen Protagonistin, die auf einen gutaussehenden Typen trifft, der älter und weiser ist. Mich persönlich hat das aber auch nicht weiter gestört, wenn ich ehrlich bin.
Ich finde es jedoch nur erwähnenswert und wichtig von Anfang an zu sagen. Denn es gibt viele Klischees in der Geschichte, die dennoch auch wieder durch die schwierigen Problematik aufgebrochen werden.
So mochte ich Scarlet wirklich gerne, weil sie sich für andere eingesetzt hat, ihre Fehler und ihr Verhalten oftmals reflektiert auch wenn sie erkennt, dass sie eigentlich in einer absolut privilegierten Lage ist.
Andererseits war da Antonio, der verschlossen und undurchschaubar war. Doch mit der Zeit offenbarten sich sowohl Scarlets tiefste Ängste und Probleme im eigenen Zuhause als auch seine. Und auch Antonio zeigt eine Seite von sich, die er vor der Welt lange verschlossen hielt. Aber in diesem Punkt fand ich die Entwicklung beider Charaktere großartig!
Weil Scarlet sich endlich ihren Vater in den Weg stellt, auch wenn es dafür eigentlich schon zu spät ist. Ich verstand jedoch auch, warum sie nicht früher gehandelt hat. Auf der anderen Seite wird auch die Beziehung zwischen Scarlet und Antonio immer ernster und sie merken, wie viel sie einander wirklich bedeuten. Zwar hatte ich das Gefühl, als würde es anfänglich sehr schnell gehen, besonders weil ich dachte, dass Scarlet eher rebellieren will. Doch mit der Zeit verstand ich sie auch sehr gut.
Antonio ist entsprechend genauso interessant, auch wenn ich ihn dadurch dass das Buch nur aus einer Sichtweise erzählt wird, nicht immer ganz greifen konnte.
Die Handlung an sich war auch sehr besonders und auf schlimmste und dennoch realistische Art gezeichnet worden. So verstand ich alle Protagonisten und ihre jeweiligen Gefühlswelten total.
Worauf ich jedoch noch eingehen möchte ist das Ende. Ich fand dieses sehr authentisch. Auch wenn ich ehrlicherweise etwas anderes erwartet hatte und ein wenig enttäuscht war. Jedoch hat das absolut nichts mit dem Ausgang der Geschichte zutun, sondern ist für mich einfach nur persönliche Präferenz.
Auch wenn es das erste Buch der Autorin ist, dass ich gelesen habe, wird es sicherlich nicht das letzte sein. Wenn ihr also gerne Bücher mit ein bisschen Klischee, schwierigen Problematik und der großen Liebe lest, dann solltet ihr euch diesen Roman unbedingt etwas näher ansehen.
Ich bin schon sehr gespannt auf den noch folgenden Band und freue mich so unheimlich auf weiteren Lesestoff der Autorin!