Autorin: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seitenanzahl: 470
Preis: 12,90€
ISBN: 978-3-7363-0549-6
Inhalt
Mit Luca war Sage glücklicher als je zuvor in ihrem Leben.
Er hat ihr gezeigt, was bedeutet, zu vertrauen. Zu leben. Und zu lieben. Doch dann hat Sage' dunkle Vergangenheit sie eingeholt - und ihr Glück zerstört.
Sage kann Luca nicht vergessen, auch wenn sie es noch so sehr versucht. Jeder Tag, den sie ohne ihn verbringt, fühlt sich an, als würde ein Teil ihrer selbst fehlen. Aber dann taucht Luca plötzlich vor ihrer Tür auf und bittet sie, zurückzukommen. Doch wie soll es für die beiden eine zweite Chance geben, wenn so viel zwischen ihnen steht?
(Klappentext "Verliere mich. Nicht.")
Meine Meinung
Nachdem mir Band 1 nur so zum Teil gefallen hat, war ich mehr als gespannt darauf, ob es in Band 2 vielleicht doch etwas spannender zugeht als in "Berühre mich. Nicht."
Nach dem nun doch sehr fiesen Cliffhanger in Band 1 knüpft die Geschichte in "Verliere mich. Nicht." gleich an diesem Ende an und man muss sich als Leser nicht noch zusätzlich zu dem neuen Band mit einem Zeitsprung herumschlagen.
Sage ist aus der Wohnung von Luca rausgeflogen und weiß sich nicht anders zu helfen, als in einem Motel einzuchecken. Da sie wie immer auf ihre Ausgaben Acht geben muss, kann man sich denken, dass es sich dabei nicht gerade um ein Luxus-Motel handelt.
Und genau das gefällt April überhaupt nicht, die das Zimmer schlicht und einfach als ein "Rattenloch" bezeichnet und Sage viel lieber wieder bei sich und Luca in der Wohnung hätte.
Damit Sage zumindest Silvester nicht alleine verbringt, nimmt April sie sich kurzerhand an die Hand und schleppt sie mit zu Aarons Party - sehr wohl wissend, dass auch Luca anwesend sein wird; jedoch nicht wissend, dass er seine neue Freundin mitbringt.
Um den Abend zu überstehen sieht sich Sage in dieser Situation nicht anders zu helfen als zu Alkohol zu greifen, was ihr zusätzlich auch den Umgang mit Aaron, Gavin und den anderen erleichtert. Jedoch hat zu viel Alkohol natürlich auch seine Folgen..
Als Luca dann ein paar Tage nach Neujahr vor ihrer Moteltür steht und sie bittet wieder bei ihm einzuziehen, weiß Sage erstmal nicht so richtig, was sie davon halten soll. Doch schließlich lässt sie sich darauf ein, sucht jedoch weiterhin nach einem WG-Zimmer um Lucas Anblick -und auch seine regelrechte Flucht vor ihr- nicht mehr jeden Tag mit ansehen zu müssen.
Im Laufe der Geschichte entsteht ein ziemliches Hin und Her zwischen Luca und Sage und bei mir kam sehr oft die Frage auf, was genau Sage eigentlich fürchtet was passieren wird, wenn sie Luca die Wahrheit erzählt. Beziehungsweise warum sie wegen der Sache mit Alan nicht mit ihm zusammen sein kann, wenn sie es doch so sehr möchte. Vielleicht fällt es mir auch einfach nur schwer mich in diese Situation hineinzuversetzen, da ich selbst so etwas nicht habe durchstehen müssen. Aber dieses Hin und Her hat mich dann doch etwas verrückt gemacht.
Das Buch ist, wie auch schon Band 1 aus der Perspektive von Sage geschrieben, was einem ihre Gedanken und Gefühle näher bringt und durch den flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil kommt man ziemlich schnell durch das Buch
Wie auch schon in Band 1 hat Sage hier wieder mit ihren Problemen zu kämpfen, nur scheint sie, seit sie zur Therapie geht, sehr viel besser damit klar zu kommen als zuvor.
Doch so positiv ihr Leben sich in dieser Hinsicht auch entwickelt hat, einer Versöhnung mit Luca steht noch einiges im Weg.
Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass Luca immer noch nicht von ihrer Angststörung weiß und dass Alan, der der Grund dafür ist, nicht ihr Ex-Freund, sondern ihr Stiefvater ist.
Im Großen und Ganzen finde ich hat Sage sich doch ziemlich entwickelt. Es gibt zwar immer noch Momente, in denen sie alles andere als entspannt durch's Leben läuft, aber dafür geht sie ja zur Therapie.
Lucas Verhalten nachdem Sage ihn verlassen hat, das heißt, dass er gleich darauf schon wieder eine neue 'Freundin' hatte, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich meine, ja, er ist davor auch schon mit einer Menge Frauen in die Kiste gesprungen also ist das in der Hinsicht nichts Neues. Aber mich hat es dann doch verwundert, dass es so schnell bei ihm ging. Es stellt sich zwar am Ende heraus, dass Grace nur eine Art Ablenkung war, aber dennoch..
Mal abgesehen von oben stehendem, konnte Luca mich wie auch schon in Band 1 wieder ganz für sich gewinnen. Er ist für Sage da, wenn sie ihn braucht und steht auch ohne zu zögern zu Sage, wenn es darauf ankommt.
Ein wenig vermisst habe ich in diesem Buch April und Megan. Sie sind zwar da, aber ich finde, man bekommt recht wenig über sie zu lesen. Ich hätte mir doch gewünscht, dass die beiden einen etwas größeren Part abbekommen hätten, da sie in Sages' Leben ja doch eine ziemlich wichtige Rolle spielen.
Dafür bekommt man einen kleinen Einblick in das Leben von Connor, da er und Sage, wie es der Zufall so will, in der selben Therapiegruppe landen.
Connor ist auch ein interessanter Charakter und ich als Leser hätte wirklich gerne mehr über die Beziehung zwischen ihm und Aaron erfahren. Denn immerhin gab es ein paar Szenen im Buch, in denen man auf den Gedanken kommen könnte, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnt..
Wenn mir in Band 1 an Spannung gefehlt hat, dann wurde ich in Band 2 zumindest etwas besänftigt. Der Moment, in dem Alan vor Lucas Wohnung auftaucht, war für mich zwar wieder ziemlich vorhersehbar, aber dennoch war ich gespannt darauf wie sich das ganze entwickelt; zwischen Sage und Alan, Luca und Alan und natürlich im Nachhinein auch zwischen Luca und Sage.
Was ich allerdings etwas merkwürdig fand, ist, dass zum Schluss dann, als Sage ihr Mutter alles erzählt von ihrer Seite dann irgendwie keine weiteren Fragen kommen, sondern sie Sage gleich glaubt. Es kann zwar sein, dass sie das Gespräch von Luca, Alan und Sage mitkommen hat, als sie im Haus war, aber ich finde es schon etwas komisch. Genauso wie die Tatsache, dass die Polizei anscheinend nichts hinterfragt hat, sondern allein Sages' Aussage glauben schenkt und ohne irgendwelche Beweise Alan festnimmt..
Fazit
Eine gelungene Fortsetzung zu "Berühre mich. Nicht.", welche mit etwas mehr Spannung punkten kann, jedoch auch nichts vollkommen Neues mit sich bringt.