Gut recherchierter historischer Roman mit viel Potential
Gerade ist der erste Weltkrieg zu Ende und die Menschen leiden immer noch an Hunger. Die junge Frieda möchte nichts lieber, als im Handelshaus ihres Vaters arbeiten und sich dort um die Produktion leckerer ...
Gerade ist der erste Weltkrieg zu Ende und die Menschen leiden immer noch an Hunger. Die junge Frieda möchte nichts lieber, als im Handelshaus ihres Vaters arbeiten und sich dort um die Produktion leckerer Schokoladenspezialitäten kümmern.
Eigentlich soll ihr Bruder die Firma übernehmen, doch der kommt als gebrochener Mann aus dem Krieg zurück…
Und dann ist da auch noch die Erwartung ihrer Eltern, dass Frieda vorteilhaft heiratet, um der Firma zu nützen.
Meine Meinung:
„Die Villa an der Elbchaussee“ ist ein gut recherchierter historischer Roman zu einem sehr ergiebigen und vielversprechenden Thema. Die Figuren sind nett angelegt, die Zeit ist sehr gut ausgewählt und die Geschichte hat viel Potential.
Ich bin dank der leichten und flüssigen Erzählweise auch sofort gut in die Handlung gekommen und habe mich in Frieda gut hineinversetzen können.
Besonders schön fand ich die Beschreibung der Hamburger Schauplätze – sehr interessant waren zum Beispiel Besuche in der Speicherstadt.
Auch die Beschreibungen der Köstlichkeiten aus Schokolade, die Frieda mit viel Hingabe und Liebe gestaltet, haben mir sehr gut gefallen.
Allerdings hätte man meines Erachtens noch ein bisschen mehr aus der vielversprechenden Geschichte machen können. Ich bin mit den Figuren leider bis zum Ende nicht ganz warm geworden, auch nicht immer fand ich ihre Motivation und Handlungen nachvollziehbar. Und auch die Handlung an sich hätte ich mir an mancher Stelle stringenter und spannender gewünscht.
Fazit:
Ich habe das Buch gerne gelesen, weil es sehr fundiert recherchiert war, hätte mir aber von der Geschichte noch etwas mehr versprochen.