Packender Auftakt
Kenzie geht für ein Praktikum, das ihre Chancen auf ein Studienplatz erhöhen soll, in ein kleines Dorf in Schottland. Es ist das Dorf, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist. Sie ist vor einigen Jahren gestorben ...
Kenzie geht für ein Praktikum, das ihre Chancen auf ein Studienplatz erhöhen soll, in ein kleines Dorf in Schottland. Es ist das Dorf, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist. Sie ist vor einigen Jahren gestorben und Kenzie hat das noch lange nicht überwunden. Es ist schmerzhaft und heilsam zugleich für sie, Zeit dort zu verbringen. Auch Lyall verbringt seinen Sommer in dem Dorf. Er hat dort einen ziemlich üblen Ruf und wird von den Menschen gehasst, gemieden oder sogar offen angefeindet. Ihm werden allerlei furchtbare Dinge angelastet, über die jedoch niemand offen spricht. Kenzie lässt sich davon nur wenig beeindrucken und die beiden kommen sich näher.
Der Einstieg ins Buch hat mir gut gefallen. Man lernt Kenzie und ihre Familie kennen und hat gleich einen guten Eindruck davon, wer sie ist und was sie ausmacht. Kenzie mochte ich von Beginn an.
Es wird abwechselnd aus Lyalls und Kenzies Perspektive erzählt, was ich sehr gelungen fand. Vor allem, weil das widersprüchliche Verhalten der beiden mit nur einer Erzählperspektive nur schwer nachvollziehbar gewesen wäre. So war ich voll im Bilde, auch wenn ich in die Geheimnisse der Geschichte erst sehr spät eingeweiht wurde. Das hat unter anderem die Spannung des Buches ausgemacht.
Die Figuren bekommen schöne Farben und viel Tiefe. Das gilt für die Hauptfiguren genauso wie für die Nebencharaktere. Ihre Motive und Handlungen waren für mich dementsprechend nachvollziehbar, auch wenn ich an der einen oder anderen Stelle vielleicht anders gehandelt hätte.
Klischees und Drama, manchmal ein bisschen zu viel und manchmal auch zu konstruiert, blieben bei der Geschichte nicht aus. Es hat mich aber nicht allzu sehr gestört. Denn die Geschichte war unterhaltsam, spannend und auch einfach gut geschrieben. Die Atmosphäre und der schottische Flair - das hat für mich einfach gepasst.
Die beiden Hauptfiguren müssen durch viele Hochs und Tiefs durch und ich dachte eigentlich, sie hätten einen Punkt erreicht, an dem sie miteinander irgendwie einen Weg finden. Tja… der Cliffhanger belehrt mich eines Besseren. Die beiden scheinen noch lange nicht am Ziel zu sein und es bleibt spannend, wie die beiden doch noch zusammenfinden können.
Es ist auch noch einiges offen, was Kenzies Zukunft betrifft und Lyalls große Pläne. Ich bin wirklich gespannt, wie er das lösen wird. Ich wünsche ihm, dass er es schafft. Die Geschichte ist viel mehr als eine (manchmal etwas zu komplizierte) Liebesgeschichte. Die Figuren haben ihre eigenen Geschichten und Problematiken, die sie noch bewältigen müssen. Hoffentlich gemeinsam. Ich bin gespannt, was die Fortsetzungen bringen.