4,3 Sekunden
Vor sechs Jahren riss ein Mann die Macht in Europa/fast der ganzen Welt an sich, König Leopold. Er verbot so gut wie jede Art von fortschrittlicher Technik, sorgte aber dafür, dass die Menschen relativ ...
Vor sechs Jahren riss ein Mann die Macht in Europa/fast der ganzen Welt an sich, König Leopold. Er verbot so gut wie jede Art von fortschrittlicher Technik, sorgte aber dafür, dass die Menschen relativ gut versorgt werden; zumindest ein Dach über dem Kopf haben und genügend Nahrung. Ophelia Scale wuchs in einer Familie mit Ingenieuren und Technikern auf und vermisst die fortschrittliche Technik so sehr, dass sie sich einer Gruppe angeschlossen hat, die Leopold stürzen und alles wieder wie vorher machen will. Als sich die Gelegenheit bietet, zu einer Geheimdienstlerin ausgebildet zu werden, ergreift sie die Chance, denn das ist die einzige Möglichkeit, so nahe an Leopold heranzukommen, dass man ihn töten kann. Doch während sie sich bei Hofe aufhält, verliebt sie sich unsterblich in den Bruder des Königs ...
Das Buch ist kein völliger Reinfall, so viel vorneweg. Die 4,3 Sekunden im Titel beziehen sich auf die Vorstellung, wie lange es dauert, bis Super-KIs die Menschheit versklavt haben werden. Da ich schon mehrere Bücher von Zukunftsforschern gelesen habe, bin ich nicht gänzlich unvertraut mit dieser Theorie, wenn mir auch die Zeit nicht klar war. Es gibt auch gewisse Parallelen zur heutigen Zeit in Bezug auf Unglauben, obwohl selbst die Wissenschaft dahinter steht. Das war das Gute an dem Buch; auch der Schreibstil ist flüssig und actionreich, sodass man sich nicht langweilen muss.
Allerdings steht und fällt so ein Buch ja mit den Protagonisten und in dem Fall fällt es. Ophelia ist zwar erst 18 und man kann ihr eine gewisse Wankelmütigkeit in dem Alter wahrscheinlich verzeihen. Aber sie wird immer als megaintelligent beschrieben - den Beweis dafür blieb sie allerdings schuldig. Ja, ihre Gabe wird mit Medikamenten unterdrückt, aber das sollte ja lediglich Einfluss auf die Schnelligkeit ihres Denkens haben, nicht sie zu einem Dummchen machen, das ebenfalls in 4,3 Sekunden überredet und überzeugt werden kann. Doch das passiert leider mehrmals in diesem Buch und ihre Dummheit hat mich so aufgeregt, dass ich manchmal kaum weiterlesen konnte. Nicht zu vergessen der reißerische Titel "Die Welt wird brennen" - wie genau rechtfertigt sich der eigentlich? Von daher bin ich mir wirklich unsicher, ob ich die Nachfolger lesen werde oder überhaupt möchte. 2,5/5 Punkten.