„Eine Stille, die laut war. Eine Stille, die Furcht in ihr auslöste.“
Kriminalhauptkommissar Jack Diehl und sein Team haben einen neuen Fall. Der Täter nennt sich selbst „Der Rächer“ und wie er die Opfer ermordet, ist unbeschreiblich grausam. Eine tote Frau wird gefunden, ...
Kriminalhauptkommissar Jack Diehl und sein Team haben einen neuen Fall. Der Täter nennt sich selbst „Der Rächer“ und wie er die Opfer ermordet, ist unbeschreiblich grausam. Eine tote Frau wird gefunden, ihre Identität ist schnell geklärt, aber es gibt auch noch zwei männliche Opfer, hier ist alles Können der Rechtsmedizin und der Forensik gefragt.
Erschwerend kommt hinzu, dass die neue Chefin Oreana Massoudi, hart wie Kruppstahl ist. Sie will die Fälle so schnell wie möglich lösen, egal, ob sie dabei über Leichen gehen muss, denn sie ist zielstrebig und will weiter auf der Karriereleiter hochklettern. Das Team arbeitet am Limit, aber jede Spur verläuft im Sand. Auch ihre eigenen Dämonen werden Jack und Viola nicht los, sie verfolgen sie nicht nur im Schlaf. Das führt neben der harten Ermittlungsarbeit dann noch zu Querelen, die das Arbeitsklima nicht immer freundlich gestalten.
Was genau steckt hinter diesen undurchsichtigen, grausamen Morden? Als dann ein Kollege angegriffen wird und mit dem Tod kämpft, ist plötzlich klar, dass der Täter auch das Team im Visier hat. Der Rächer spielt ein perfides Spiel, aber kann er auch der Sieger sein?
Zitat Kapitel 15: „Zurück zum Ausgangspunkt gehen. Dahin, wo man angefangen hat.“
Fazit: Mit „Racheherz“ schreibt der Autor Leo Born den zweiten Fall für Kriminalhauptkommissar Jack Diehl und sein Team. Für mich ist es der erste Thriller dieser neuen Reihe. Der schnörkellose Schreibstil ist gewohnt flüssig und einfach zu lesen. Die Charaktere lerne ich erst kennen, aber ich tue mich wirklich schwer damit. Jack Diehl ist mir von Anfang an unsympathisch. Sein Auftreten ist unmöglich und wie er mit seinen Kollegen umgeht, gefällt mir auch nicht. Das ändert sich bis zum Schluss leider nicht. Auch mit den anderen Figuren kann ich nicht warm werden, obwohl sie sehr gut beschrieben sind. Mich kann hier keiner wirklich überzeugen, alle sind so mit ihrer Vergangenheit belastet, dass sie in meinen Augen teilweise nicht arbeitsfähig sind. Dieses Team hier kann dem, aus der Reihe von „Der Krähe“ Mara Billinsky, nicht das Wasser reichen. Ich habe immer wieder den Vergleich vor Augen. Das ist wirklich schade, denn hier hat der Autor sich keinen Gefallen getan, wieder einen auffälligen Ermittler in den Vordergrund zu stellen, Jack schneidet dabei leider schlecht ab.
Der gut gesetzte Spannungsbogen hält das ganze Buch über. Ich konnte den Rächer so gar nicht ausfindig machen. Den vielen falsch gelegten Fährten bin ich gefolgt, um dann festzustellen, dass ich wieder auf dem Holzweg bin. Der Autor schafft es, alle offenen Fragen zu beantworten und jedes lose Puzzleteil an den richtigen Platz zu setzen. Die Aufklärung ist schlüssig und überzeugend.
Dieses Team konnte mich leider nicht so überzeugen wie das aus der Mara Billinsky Reihe. Trotzdem hat mir der Thriller gut gefallen und daher vergebe ich hier eine Leseempfehlung und 4 verdiente Sterne.