Cover-Bild Böse Seelen
Band 8 der Reihe "Kate Burkholder ermittelt"
(24)
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.07.2017
  • ISBN: 9783596298013
Linda Castillo

Böse Seelen

Thriller | Kate Burkholder ermittelt bei den Amischen: Band 8 der SPIEGEL-Bestseller-Reihe
Helga Augustin (Übersetzer)

Wenn das Böse im Verborgenen lauert
Der fesselnde Thriller von Spiegel-Bestsellerautorin Linda Castillo führt Polizeichefin Kate Burkholder in eine isolierte und verschwiegene Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York, in der der Schrecken zu Hause ist.
Der achte Fall für Polizeichefin Kate Burkholder.

Die junge Rachel Esh wird tot im Wald gefunden. Sie war fünfzehn und erfror jämmerlich. Offenbar wollte sie weg von zu Hause. Böse Gerüchte machen die Runde über diese isolierte Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York. Aber niemand will offen sprechen. Deshalb bittet der örtliche Sheriff Kate Burkholder um Hilfe. Allein und auf sich selbst gestellt soll sie herausfinden, was sich dort wirklich abspielt. Kate gibt sich als trauernde Witwe aus und taucht ein in eine Welt, die voller Verbrechen und Grausamkeit ist. Und in dieser Welt steht ihr der gefährlichste Kampf noch bevor: Sie muss ihr eigenes Leben retten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2017

Frost

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Chief Kate Burkholder kann mal nicht klagen, ihre Kollegen gehören fast zur Familie, mit Tomasetti läuft es, also alles gut. Doch wie könnte das Idyll für jemanden in ihrem Beruf lange anhalten. Garnicht, ...

Chief Kate Burkholder kann mal nicht klagen, ihre Kollegen gehören fast zur Familie, mit Tomasetti läuft es, also alles gut. Doch wie könnte das Idyll für jemanden in ihrem Beruf lange anhalten. Garnicht, wie sich schnell herausstellt. Kate wird zu einem Einsatz im Staat New York gerufen. Dort ist eine erst 15jährige Amische erfroren aufgefunden worden. Und die Gemeindemitglieder mauern gegenüber der Polizei. Aufgrund ihrer eigenen Herkunft scheint Kate als Einzige geeignet zu sein, die Mauer des Schweigens zu durchdringen.

Für Kate Burkholder wird es eine gefährliche Ermittlung aber auch eine Reise in ihre eigene Vergangenheit. Zwar lebt sie schon lange nicht mehr nach den Vorschriften der Amisch, doch vergessen hat sie nichts. Zwar ist sie durchaus unsicher, ob sie sich auf den Einsatz einlassen soll. Da allerdings die Gefahr besteht, dass weitere Menschen zu schaden kommen könnten, kann Kate nicht anders als sich auf den Weg zu machen. Sie begibt sich auf die Spur des toten Mädchens, bringt jedoch zunächst ebenso wenig in Erfahrung wie die Kollegen vor Ort. So schnell öffnen sich die Menschen nicht. Nur andeutungsweise erfährt sie von Gerüchten, die sie allerdings sehr schnell davon überzeugen, dass sie ihr Möglichstes tun wird, um den Fall zu lösen.

Zwar hat Kate Burkholder hier bereits ihren achten Auftritt, doch wirkt die Serie keinesfalls verbracht. Wieder gelingt es der Autorin einen packenden Krimi zu schaffen. Lediglich am Anfang etwas behäbig nimmt die Handlung schnell Fahrt auf. Man kann schließlich nicht mehr von dem Buch lassen und ist versucht, es in einem Zug durchzulesen. Die Story ist wirklich überraschend und auch die dargestellte Schlechtigkeit einiger Menschen ist sehr überzeugend dargestellt. Man versteht ausgesprochen gut, wieso Kate Burkholder den möglichen Opfern zur Seite stehen will und sich auch nicht von ihren Kollegen davon abbringen lässt.

Eine sehr spannungsgeladene Ermittlungsakte, die man am Ende nur mit Mühe schließt. Von Kate Burkholder darf es gerne mehr zu berichten geben.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Interessante Undercover-Ermittlung

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In einer abgelegenen Amisch-Gemeinde im amerikanischen Bundesstaat New York wird die Leiche der fünfzehnjährigen Rachel gefunden. Es hat den Anschein, dass das Mädchen erfroren ist. Doch über die Hintergründe ...

In einer abgelegenen Amisch-Gemeinde im amerikanischen Bundesstaat New York wird die Leiche der fünfzehnjährigen Rachel gefunden. Es hat den Anschein, dass das Mädchen erfroren ist. Doch über die Hintergründe können die Polizisten vor Ort nichts herausfinden, da der Bischof dieser Gemeinde ein strenges Regiment führt. Die Gemeinde lebt zurückgezogen und beschränkt den Kontakt zur Außenwelt auf das Nötigste, deshalb dringt von den Vorkommnissen nichts nach außen. Allerdings gibt es Gerüchte, dass es innerhalb der Gemeinde nicht mit rechten Dingen zugeht. Deshalb wird Polizeichefin Kate Burkholder, die ja selbst als Amische aufgewachsen ist, gebeten, in diesem Fall verdeckt zu ermitteln. Kate ist bei diesem Einsatz auf sich allein gestellt und ahnt nicht, in welches Wespennest sie stochern wird...

"Böse Seelen" ist mittlerweile der achte Fall für die sympathische Polizeichefin Kate Burkholder, die früher als Amische aufgewachsen ist. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und dem Privatleben der Ermittlerin interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Da aber kurze Rückblicke auf Details aus der Vergangenheit eingeflochten werden, dürfte man auch in diesem Bereich keine Probleme haben alles richtig zuzuordnen. 

Der aktuelle Fall trägt sich dieses Mal nicht in Kates Heimatrevier zu. Sie ermittelt verdeckt in einem anderen Bundesstaat und ist dabei ganz auf sich allein gestellt. Der Einstieg gelingt mal wieder mühelos, denn Linda Castillo beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man sofort mitten im Geschehen ist und sich alles gut vorstellen kann. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr angenehm lesbar.

Durch einen geheimnisvollen Prolog wird das Interesse an der Handlung sofort geweckt. Man möchte unbedingt erfahren, was sich in der amischen Gemeinde, die sich offensichtlich abschottet, vorgeht. Obwohl die Handlung zunächst gemächlich startet, ist die unterschwellige Anspannung, was vor sich geht und ob Kate enttarnt wird und in Gefahr gerät, ständig spürbar. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch und verfolgt gespannt das Geschehen. Zum Ende hin gibt es eine überraschende Wendung und die Spannung steigt steil nach oben. Dadurch hat man dann eigentlich kaum noch eine Chance das Buch aus der Hand zu legen, da man unbedingt erfahren möchte, wie es endet. 

Ich habe bisher alle Bände der Reihe mit Begeisterung gelesen und auch diesen Teil wieder in einem Rutsch beendet. Die Idee, Kate undercover in eine andere Gemeinde einzuschleusen und sie damit intensiv mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren, hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich die gesamte Handlung mit großem Interesse gelesen habe, muss ich allerdings gestehen, dass mir zunächst die Spannung ein wenig zu kurz kam. Das änderte sich zum Ende hin dann allerdings abrupt, da ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen konnte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich vier von fünf möglichen Sternen. Das eine ziehe ich ab, da die Handlung am Anfang etwas vor sich hin plätscherte. Dennoch konnte mich auch dieser Teil in seinen Bann ziehen, sodass ich gespannt auf den nächsten Band warte. 

Veröffentlicht am 21.10.2018

Kate Miller im Undercover Einsatz

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„Durch Wertschätzung kann man etwas Banales in etwas Schönes verwandeln. Damals war ich zu jung, um die Weisheit hinter ihren Worten zu verstehen.“


Inhalt


In ihrem 8. Fall wird die Polizeikommissarin ...

„Durch Wertschätzung kann man etwas Banales in etwas Schönes verwandeln. Damals war ich zu jung, um die Weisheit hinter ihren Worten zu verstehen.“


Inhalt


In ihrem 8. Fall wird die Polizeikommissarin Kate Burkholder als Undercover-Ermittlerin unter falschem Namen und mit einer erfundenen Identität in die amische Gemeinde Roaring-Springs versetzt, da der Bischoff vor Ort Eli Schrock angeblich Kinder misshandelt, Gemeindemitglieder züchtigt und nach aktueller Lage vielleicht sogar mit dem Tod eines jungen Mädchens in Verbindung gebracht werden kann. Und keine Polizistin kennt die Gepflogenheiten der Amischen besser als Kate, war sie doch selbst einmal Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft. Sie mietet sich einen alten, windschiefen Trailer und verzichtet für die nächsten Wochen auf jeglichen Komfort. Dafür gibt sie sich als Witwe aus, die nach dem Tod ihres Mannes einen Ortswechsel angestrebt hat, um ganz neu anzufangen. Unrechtmäßige Entdeckungen lassen nicht lange auf sich warten und schon bald bekommt Kate Insider-Informationen zugespielt. Doch der Bischoff misstraut ihr und setzt seine Schergen auf ihre Fährte, denn die Kate Miller, die sich in seinem Obrigkeitsgebiet niederlassen will, steckt ihre Nase viel zu tief in Dinge, die sie nichts angehen …


Meinung


Der Titel dieses achten Falls verspricht leise Gruselstimmung und abermals dunkle Geheimnisse im Verborgenen einer abgeschiedenen Glaubensgemeinschaft. Und auch die Idee, Kate Burkholder diesmal auf eine Undercover-Reise zu schicken klingt vielversprechend, kennt man doch als treuer „Stammleser“ bereits die Akteure vor Ort. Trotzdem bleibt das Spannungsniveau nach den ersten 100 Seiten etwas flach und lediglich die Treffen zwischen den amischen Frauen beim Quilten und die Begleitung eines Gottesdienstes haben mich tiefer in die Grundsätze der Amischen hineinblicken lassen, doch leider ist das etwas wenig. Der Fall selbst bleibt lange im Verborgenen und da sich an allen Seiten neue Vergehen auftun, bekommt man für den eigentlichen Mordfall kein richtiges Gespür. Wie immer konnte mich der Schreibstil an das Geschehen binden, denn ich mag die Erzählweise der amerikanischen Bestseller-Autorin Linda Castillo einfach zu gern, auch wenn ihr beim Voranschreiten ihrer Kate-Burkholder-Reihe zunehmend die Ideen auszugehen scheinen, insbesondere was die Verbrechen selbst betrifft.


Das alles hat nur wenig Bestand und über ein paar unterhaltsame Lesestunden bleibt nicht mehr viel übrig. Fraglich war in diesem Band auch die Bedeutung von Kates Lebensgefährten Tomasetti, der hier zu einer ziemlich blassen Randfigur verkommt und längst nicht mehr den Stellenwert einnimmt, den ich erwartet habe. Immer nur die gleichen Sorgen, Ängste und Vorbehalte – die Komponente des interessanten Privatlebens wird also auch nicht wieder aufgegriffen.


Fazit


Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen schwächeren Teil der Kriminalreihe. Die Spannung und der Nervenkitzel bleiben hier in den Kinderschuhen stecken, obwohl der Undercover Einsatz durchaus neues Potential bietet. Leider drängt sich mir das Gefühl auf, dass die wirklich guten Bände (1-6) nun abgeschlossen sind und die neueren Geschichten einfach nicht mehr so viel Ideenreichtum und Faszination ausüben, möglicherweise entsteht dieser Eindruck aber auch, da ich alle Bücher mehr oder weniger in kurzer Abfolge lese. Kann sein, dass man besser kommt, wenn man zwischen den Fällen mehr Zeit verstreichen lässt, um die Protagonisten dann wieder neu zu entdecken. Aber da es aktuell nur noch den 9. Band gibt („Ewige Schuld“), werde ich diesen noch folgen lassen, bevor ich mir ein Gesamturteil bilde.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Wenn Wespen ausschwärmen, können sie dich töten.

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Bei „Böse Seelen“ von Linda Castillo handelt es sich um den achten Teil ihrer Amisch-Thrillerreihe rund um die Polizeichefin Kate Burkholder. Er ist 2017 bei FISCHER Taschenbuch erschienen und umfasst ...

Bei „Böse Seelen“ von Linda Castillo handelt es sich um den achten Teil ihrer Amisch-Thrillerreihe rund um die Polizeichefin Kate Burkholder. Er ist 2017 bei FISCHER Taschenbuch erschienen und umfasst 352 Seiten.
In einer abgelegenen Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York wird die 15-jährige Rachel Esh erfroren im Wald aufgefunden. Da sich zudem noch andere Ungereimtheiten ereignen, sich die Amisch-Anghörigen aber in Schweigen hüllen und die Kooperation mit den „englischen“ Behörden verweigern, wird Kate, selbst ehemalige Amische, um Mithilfe gebeten: Sie soll undercover ermitteln. Dabei sticht sie in ein Wespennest, was sie selbst in Lebensgefahr bringt.
Wer die Vorgängerbände schon kennt, trifft hier auf eine Reihe bekannter Gesichter. Für diejenigen, die neu in diese Reihe hineinschnuppern wollen, werden die Protagonisten, allen voran Kate und ihr Lebensgefährte, John Tomasetti, zu Beginn ausführlich vorgestellt. Überhaupt gilt für alle Charaktere, dass sie sehr lebensnah und menschlich gezeichnet sind – mit Schwächen und Stärken, was das Buch zugleich zu einem Einblick in die menschliche Psyche werden lässt.
Ich selbst habe beim Lesen jedoch Pickles, Glock, Skid, Mona und Kates restliches Team schmerzlich vermisst, da sie diese Thriller immer wieder mit einer Prise Humor würzen.
Castillos Thriller laufen im Grunde nach demselben Schema ab: In einem Prolog wird ein Verbrechen in der Welt der Amischen begangen, es wird in der Amisch-Gemeinde recherchiert, wobei der Leser wirklich eindrückliche Einblicke in die Welt dieser religiösen Gruppe erhält, und am Ende zeigt sich, dass auch bei diesen zurückgezogen und nach strengen religiösen und moralischen Maßstäben Lebenden nicht nur eitel Sonnenschein herrscht. Trotzdem gelingt es der Autorin immer wieder, und so auch hier, die Leser/innen durch unvorhergesehene Wendungen und, vor alllem, dramatische Szenen in ihren Bann zu ziehen. In diesem Roman hat es allerdings bis zur zweiten Hälfte des Buches gedauert, bis es ihr bei mir gelungen ist. Der Anfang dümpelt eher so allmählich vor sich hin, indem die Vorbereitungen für den Einsatz geschildert werden, und erscheint mir persönlich recht langatmig.
Bei der Auflösung des Falls greift Castillo auf ein populäres und in den letzten zwanzig Jahren höchst aktuelles Thema zurück (mehr sei hier nicht verraten), das sie allerdings in eine Welt verlegt, die diesem eigentlich zuwider laufen sollte. Auf der einen Seite ist dieses interessant, an manchen Stellen habe ich jedoch das Gefühl, dass sich in der amischen Gesellschaft alles Böse der Welt potenziert. Zu ihrer Verteidigung sei jedoch hinzugefügt, dass Castillo auch die positiven Seiten dieser kleinen Religionsgemeinschaft hervorhebt, wenn sie Kate z.B. am Ende sagen lässt, sie vermisse das Gefühl von Zugehörigkeit, Solidarität und Freundschaft, die in dieser Gesellschaft noch herrschten.
Die Sprache ist wie immer flüssig und flott zu lesen. Beiträge in „Pennsilfaanisch Deitsch“ sind, was für Deutschsprechende weniger nötig ist, ins Hochdeutsche übertragen und verleihen Authentizität. Die Ermittlungsarbeiten werden aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart geschildert, was dem Leser eine Identifikation und das Eintauchen ins Geschehen erleichtert. Auch die Beschreibungen von Landschaft und Menschen sind sehr atmosphärisch und dicht, die Leser/innen werden regelrecht in die fremde Welt hineingezogen.
Insgesamt handelt es sich bei „Böse Seelen“, auch wenn der Titel anderes verspricht, nicht um den stärksten Band aus dieser Reihe. Es dauerte recht lange, bis ich wirklich gefesselt war, und am Ende blieben noch einige offene Fragen. Trotz allem war auch dieser Thriller wieder eine informative Reise in die Welt der Amischen, wenngleich der Thrill ein bisschen auf der Strecke blieb.