Lesehighlight
“Es ist einfach kein guter Zeitpunkt, um ein Pflegekind in die Familie aufzunehmen.” “Manchmal passt es eben nicht so gut.”
Sätze, die Red schon viel zu oft in ihrem kurzen Leben gehört hat.
Seitdem ihre ...
“Es ist einfach kein guter Zeitpunkt, um ein Pflegekind in die Familie aufzunehmen.” “Manchmal passt es eben nicht so gut.”
Sätze, die Red schon viel zu oft in ihrem kurzen Leben gehört hat.
Seitdem ihre Großmutter verstorben ist und ihre Mutter im Gefängnis sitzt, wird sie von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht. Eine Konstante gibt es nicht mehr.
Einzig auf Ms Anders ist so etwas wie eine Ansprechperson, schließlich begleitet sie das Mädchen von einer Pflegefamilie zur nächsten. So auch zu den Grooves, die sich bereit erklärt haben, Red aufzunehmen, nachdem es bei der letzten Familie “nicht so gut gepasst hat”. Dort angekommen lernt Red auch direkt den Nachbarn Marvin kennen, der wie viele andere Freundschaft mit ihr schließen möchte. Doch das Mädchen vertraut schon lange niemandem mehr.
Ob sich für Red endlich etwas in ihrem Leben ins Positive ändert oder alles noch viel schlimmer wird, erfahrt ihr, wenn ihr das Buch lest.
Auch was der Sturm dabei für eine Rolle spielt, müsst ihr selbst herausfinden.
Mir hat “Das Mädchen, das den Sturm ruft” sehr gut gefallen.
Der Schreibstil war so leicht und gleichzeitig tiefgründig. Ich hab das Buch innerhalb von 12h inhaliert. Ein ganz großes Kompliment an die Autorin, die über schwierige Themen so kindgerecht und dennoch emotional schreiben kann.
Red mochte ich als Protagonistin sehr gern. Sie entwickelt sich in der Geschichte vom kleinen Mädchen, das verunsichert ist, hin zu einer jungen Dame, die selbst schon ganz gut weis, was und vor allem wer gut für sie ist. Auch ihre bisherigen Erlebnisse hindern sie nicht daran das Positive im Leben zu sehen und somit auch wieder anderen Menschen zu vertrauen. Die Entwicklung war dabei realistisch. Ich konnte mich gut in Red hineinversetzen.
Auch Jackson und Celine habe ich direkt ins Herz geschlossen. Sie haben eine tolle Art mit Red umzugehen. Die perfekte Balance zwischen Freiraum lassen und “Bedrängen” im positiven Sinne. Und auch sie haben ihr Schicksal (vor Red) akzeptiert und machen nun das Beste aus der Situation.
Marvin ist von Beginn an ein wahrer Freund für Red, auch wenn diese es erst nicht wirklich akzeptieren möchte. Neben Geralt und auch Tuck, bringt vor allem Marvin Red dazu, sich zu öffnen. Seine Herkunft ist dabei noch ein spannendes Extra.
Die Handlung war gut durchdacht und ich denke, dass bereits viele Kinder in Reds Situation steckten und die Hoffnung aufgegeben haben.
Doch “Das Mädchen, das den Sturm ruft” zeigt, dass es immer ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Doch auch für Kinder, die in einer intakten Familie aufwachsen, hat das Buch viel zu bieten.
Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Verlust und Akzeptanz. Damit einhergehend aber auch Trauer, Wut und natürlich Angst.
Mir hat das Element des Sturms gefallen. Ich vermute mal, es ging der Autorin nicht um den Wind an sich. Vielmehr ist er ein Pendant zur Wut, aber auch zur Angst, die Red in verschiedenen Situationen verspürt. Denn beide Komponenten sind bei Red unterschwellig immer da. Entweder sie sind nur ein laues Lüftchen oder entwickeln sich zu einem riesigen Tornado.
Ebenso das Element der singenden Sterne von Celine hat mir extrem gut gefallen.
Ich denke, gerade für Kinder sind diese Vergleiche wundervoll, um bestimmte Gefühle zum einen verstehen zu können, als auch zu lernen, wie man mit ihnen umgeht, bevor sie Katastrophen anrichten.
Fazit:
“Das Mädchen, das den Sturm ruft” ist eine absolute Leseempfehlung von mir. Für die Kleinen und natürlich auch für die Großen. Ich habe 5 Sterne vergeben.