Cover-Bild Nie, nie, nie
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.04.2021
  • ISBN: 9783832181338
Linn Strømsborg

Nie, nie, nie

Roman
Stefan Pluschkat (Übersetzer)

Frisch, ehrlich, warmherzig: Ein Roman am Puls der Zeit über das Muttersein und das Nicht-Muttersein

Linn Strømsborgs Erzählerin ist fünfunddreißig – und hat sich schon vor Jahren dazu entschlossen, keine Kinder zu bekommen. Davon, wie sich ihre Entscheidung auf die Beziehungen zu Freunden, den Eltern und nicht zuletzt dem Partner auswirkt, handelt dieses Buch: Ihr Umfeld hat Schwierigkeiten, ihre Haltung zu akzeptieren, immer wieder wird sie mit dem Thema konfrontiert. Da ist ihr langjähriger Partner Philip, der zunehmend daran zweifelt, ob er mit dem Entschluss seiner Freundin leben kann. Ihre Mutter strickt ohnehin seit Jahr und Tag Babykleidung in der Hoffnung auf ein Enkelkind. Als dann die beste Freundin Anniken Nachwuchs bekommt, verändert sich alles.
Aber kann man wirklich nur mit Kind eine Familie sein? Wieso wird von jeder Frau erwartet, dass sie Mutter werden will? Warum ist es so schwierig, andere Lebensentwürfe zu akzeptieren?
Linn Strømsborg beschäftigt sich mit Fragen, die jede Frau – ob Mutter oder nicht – sich irgendwann stellt. ›Nie, nie, nie‹ ist ein Buch der Stunde, das sich mit Elternschaft und Weiblichkeit auseinandersetzt, und zwar auf direkte, empathische und bewegende Weise.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2021

Linn Strømsborg - Nie, nie, nie

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Schon seit acht Jahren ist sie mit Philip in einer glücklichen Beziehung, kein Wunder, dass ihre Familien und Freunde die unausweichliche Frage nach Hochzeit und Kindern Mantra artig wiederholen. Doch ...

Schon seit acht Jahren ist sie mit Philip in einer glücklichen Beziehung, kein Wunder, dass ihre Familien und Freunde die unausweichliche Frage nach Hochzeit und Kindern Mantra artig wiederholen. Doch sie will keine Kinder, sie ist glücklich mit ihrem Leben und ihrer Beziehung, es fehlt nichts. Der Freundeskreis wird mit Anfang 30 langsam kleiner, immer mehr beginnen ein Nest zu bauen, draußen, auf dem Land und in den Vorstädten, um dem Lärm der Großstadt zu entfliehen, um es sich mit der Kleinfamilie im neuen Kokon einzurichten. Da geht man abends nicht mehr spontan weg, alles muss nun gut geplant sein. Als ihre beste Freundin Anneken und deren Mann Alex dann plötzlich auch die Schwangerschaft verkünden, ist auch die letzte Verbündete schwach geworden. Sie wollten doch zusammen alt werden, ohne Kinder.

Linn Strømsborgs Erzählerin erzählt genau jene Geschichte, die ziemlich allen Frauen ab Mitte/Ende 20 bekannt vorkommen dürfte. Sobald sich eine feste Partnerschaft abzeichnet, wartet das Umfeld nur noch darauf, endlich die Ankunft eines neuen Erdenbürgers feiern zu dürfen. Als gäbe es kein anderes Konzept, keinen gegensätzlichen Lebensentwurf, wird bei aller Modernität und erreichten Bildungsabschlüssen von Frauen immer noch erwartet, dass sie irgendwann zurückkehren zu Kind und Küche. „Nie, nie, nie“ wollte die Erzählerin genau das und sieht sich mit einer Welt konfrontiert, in der ihre Vorstellung scheinbar keinen Platz hat.

Sie mag Kinder, beschäftigt sich auch mit ihnen, trägt und beruhigt sie – aber deshalb will sie noch lange keine eigenen haben. Auch ihre Partnerschaft ist ihr genug, sie ist glücklich mit Philip und kann ihr Leben nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestalten. Ihr ist völlig bewusst, dass dies eine hedonistische Sichtweise ist – aber im Ernst: welche Frau bekommt Kinder für die Rentenkasse? Sie kann sich dem Thema nicht entziehen: in der Familie, am Arbeitsplatz, mit Freunden, immer wieder kommt es auf und seit Jahren schon hat sie ausweichende Sätze parat, um das Gespräch rasch auf etwas anderes zu lenken. Von Beginn ihrer Beziehung an hat sie keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ihre Meinung nicht ändern wird, doch bei Philip ändert sich die Lage und so wird auch das gemeinsame Fundament brüchig, auf dem sie stehen.

Soll man sich dem Druck irgendwann einfach beugen? Nur damit es aufhört? Auch das zieht sie in Betracht, als sie jedoch auch sieht, was die Elternschaft mit ihren besten Freunden macht, ist diese Option schnell wieder vom Tisch. Ein Baby zu haben ist nicht immer eitel Sonnenschein, es strengt an, zermürbt, raubt die letzten Kräfte und Anneken erkennt sich selbst bald nicht mehr wieder – und doch ist ihre Tochter für sie das Beste, was in ihrem Leben jemals geschehen ist.

„Kannst du glücklich sein, wenn dich alle für unglücklich halten? Wenn ich mich gegen Kinder entscheide, wird man mir dann immer mit Mitleid und Bedauern begegnen, von der Häme und den Egoismus-Vorwürfen mal ganz abgesehen?“

Linn Strømsborg beschönigt weder die eine noch die andere Sicht, sondern lässt authentisch miterleben, wie sich Freundschaften, Beziehungen und auch das eigene Leben im Laufe der Zeit verändert. Es ist weder ein feministisches Manifest der selbstbestimmten Frau, noch ein Urteil über den einen oder den anderen Weg. Im Gegenteil, an den Frauenfiguren werden ganz unterschiedliche Haltungen zum Thema Mutterschaft deutlich und auch was dies mit jenen Frauen tut, die sich dem gesellschaftlichen Diktat beugen und nicht ihrem Bauchgefühl folgen. Wunderbar unaufgeregt erzählt, ein heikles Thema mal nicht vom Extrem her betrachtet, sondern mit all seinen Facetten und widersprüchlichen Emotionen mitten aus dem Leben heraus.

Veröffentlicht am 01.06.2024

Authentisch und sensibel

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Die Protagonistin in Linn Strømsborgs “Nie, nie, nie” ist Mitte dreißig und wusste schon immer, dass sie keine Kinder haben möchte. Der Roman befasst sich damit, wie ihr Umfeld auf ihre Entscheidung reagiert ...

Die Protagonistin in Linn Strømsborgs “Nie, nie, nie” ist Mitte dreißig und wusste schon immer, dass sie keine Kinder haben möchte. Der Roman befasst sich damit, wie ihr Umfeld auf ihre Entscheidung reagiert und behandelt damit ein wichtiges feministisches Thema.


Noch heute werden Frauen ohne Kinderwunsch gesellschaftlich unter Druck gesetzt, müssen sich absurde Vorwürfe anhören oder werden nicht ernstgenommen (“Du hast nur noch nicht den richtigen Mann getroffen.”). Dabei sprechen rational gesehen mindestens genauso viele Gründe gegen Kinder wie dafür - wahrscheinlich sogar mehr.


“Nie, nie, nie” beschreibt die Themen Muttersein und Nicht-Muttersein sehr authentisch, ungeschönt und sensibel, ist dabei aber angenehm wertfrei.

Die Protagonistin ist anderen Entscheidungen gegenüber tolerant, eine warmherzige und liebevolle Freundin, Partnerin und Tante (man muss keine Kinderhasserin sein, um sich gegen Kinder zu entscheiden) und ich mochte es, ihren Gedanken und Erzählungen zu folgen.


Der Roman folgt dabei nicht dem klassischen geradlinigen Aufbau einer Geschichte, sondern erinnert mehr an ein Journal, bestehend aus Gedanken der Protagonistin und dem Umgang ihres Umfeldes mit ihrer Kinderlosigkeit.


Der Schreibstil ist sehr einfach und die Abschnitte kurz gehalten, sodass man das Buch am liebsten in einem Stück weglesen möchte. Obwohl ich selbst Mutter bin und glücklich mit meiner Entscheidung, konnte ich alle Gedanken und Argumente dagegen gut verstehen und nachvollziehen. Es zeigt einem noch einmal auf, wie absolut selbstverständlich es für viele Außenstehende ist, das intime Thema Kinderwunsch anzusprechen und zu bewerten. ⭐️4/5⭐️


*Aus dem Norwegischen von Stefan Pluschkat

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Muss eine Frau ein Kind haben?

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Die 35jährige namenlos bleibende Erzählerin will nicht Mutter werden. Ihr gesamtes soziales Umfeld sieht das anders, verhaftet in der traditionellen Vorstellung, dass nur eine Frau mit Kind der Norm entspricht. ...

Die 35jährige namenlos bleibende Erzählerin will nicht Mutter werden. Ihr gesamtes soziales Umfeld sieht das anders, verhaftet in der traditionellen Vorstellung, dass nur eine Frau mit Kind der Norm entspricht. Wenngleich ich persönlich die Beweggründe der Protagonistin nachvollziehen kann, nicht sie jedoch gutheißen, bleibt sie mir durchweg sympathisch. Denn sie reflektiert ihre Entscheidung immer wieder eingehend und schließt sogar nicht aus, sie später zu revidieren. Hingegen büßen die ihr nahestehenden Personen schon an Sympathie ein, wenn sie sich bemüßigt fühlen, auf die Erzählerin einzureden und sie umzustimmen versuchen. Sehr gefallen hat mir in der Geschichte, wie detailliert der familiäre Hintergrund der Erzählerin behandelt wird, vor allem die Rolle der Großeltern, von denen die eine Seite eigentlich Kinder ablehnte und nur welche bekam, um der gesellschaftlichen Erwartung ihrer Zeit gerecht zu werden, und die andere Seite jahrelang auf das sehnlichst erwartete Wunschkind warten musste.
Ein lesenswertes Buch, das zur Diskussion anregt und gleichermaßen von Frauen und Männern mit oder ohne Kinderwunsch gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Sehr empfehlenswert

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Meinung: In dem Buch erzählt eine namenlose Protagonistin von ihrem Leben mit Schwerpunkt darauf, dass sie einfach keine Kinder haben möchte. Sie ist Mitte dreißig, lebt seit einigen Jahren in einer Beziehung ...

Meinung: In dem Buch erzählt eine namenlose Protagonistin von ihrem Leben mit Schwerpunkt darauf, dass sie einfach keine Kinder haben möchte. Sie ist Mitte dreißig, lebt seit einigen Jahren in einer Beziehung und bekommt von Freunden und Familie dauernd die Frage, wann sie denn endlich Kinder bekommt. Überhaupt häufen sich in ihrer Umgebung Paare, die Eltern werden und in die Vorstadt in ein kleines Haus mit Garten ziehen. Ihr Freund Philip schien bisher gut damit leben zu können, dass sie keine Kinder will. Doch plötzlich reicht es ihm doch nicht, nur Neffen, Nichten und Kinder von Freunden um sich zu haben. Schließlich bekommt auch ihre beste Freundin ein Kind, obwohl die beiden doch immer gesagt haben, dass sie zusammen ohne Kinder alt werden wollen. Kurz überdenkt sie dann sogar ihre Entscheidung und überlegt, ob es doch besser wäre, ein Kind zu bekommen. Doch bei ihrer besten Freundin und ihrem Mann sieht sie ganz deutlich, dass ein Kind zu bekommen nicht immer heiter Sonnenschein ist. Das festigt sie im Endeffekt von ihrer Meinung, dass sie einfach keine Kinder will. Erst recht nicht, nur weil andere das erwarten.
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen, was einem die leichte Sprache und die oft nur wenig beschriebenen Seiten sehr leicht machen. Das Ende fand ich wirklich spannend und gut gelöst. Allerdings finde ich den Preis für das Buch etwas übertrieben, denn die Seiten beinhalten oft nur ein paar Wörter. Auch wenn es ca. 250 Seiten hat, würde man alle voll bedrucken, wären es wohl höchstens 200. Trotz der Kürze konnte ich mich gut in die Protagonistin hineinversetzen und war immer gespannt, wie es weitergehen wird.

Fazit: Ich finde, es sollte mehr Bücher in diese Richtung geben. Nicht jede Frau möchte Kinder und niemand sollte sich dafür schlecht fühlen.
Auch wenn man selbst vielleicht Kinder möchte, kann ich das Buch nur empfehlen. Es ist absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Wenn es nicht der größte Wunsch einer Frau ist, Mutter zu werden - ein Buch, das sich einem Tabu-Thema widmet und so für mehr Verständnis und Toleranz sorgen kann.

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Die Protagonisten des Romans ist 35 Jahre alt, lebt in Oslo und ist seit acht Jahren mit ihrem Freund Philip zusammen. Sie hat für sich entschieden, keine Kinder zu bekommen und hat auch zu Beginn der ...

Die Protagonisten des Romans ist 35 Jahre alt, lebt in Oslo und ist seit acht Jahren mit ihrem Freund Philip zusammen. Sie hat für sich entschieden, keine Kinder zu bekommen und hat auch zu Beginn der Beziehung kein Geheimnis daraus gemacht. Als die beste Freundin Anniken schwanger ist und damit den gemeinsamen Vorsatz gebrochen hat, nicht Mutter werden zu wollen, verändert sich auch die Einstellung von Philip. Er fragt sich, wie die namenlose Ich-Erzählerin sich sicher sein kann, auch später keine Kinder zu wollen und wendet sich von ihr ab.
Die Hauptfigur hat nichts gegen Kinder, besucht weiterhin ihre besten Freunde, als die kleine Ella geboren ist, aber in ihr regen sich keine Muttergefühle und keine Sehnsucht danach, selbst etwas zu hinterlassen.
In verschiedenen Situationen wird die Ich-Erzählerin mit ihrer Kinderlosigkeit konfrontiert und erntet in der Regel Verständnislosigkeit. Sie selbst ist jedoch jemand, die gerne mit sich allein ist, die sich stets Auszeiten von ihrem Freund genommen hat und für keinen anderen Menschen ihr Leben lang Verantwortung tragen möchte.
Interessant ist, dass nicht krampfhaft versucht wird, einen konkreten Grund für ihre Entscheidung für Kinderlosigkeit zu präsentieren. Hier spielt weder eine Karriere, noch ein aufwändiges Hobby oder die Meinung, dass die Welt zu kaputt für Nachwuchs ist, eine Rolle. Sie möchte einfach nicht. Punkt.

"Nie, nie, nie" ist ein Roman, der sich einem Tabu-Thema widmet, was durch die Namenlosigkeit der Protagonistin noch betont wird. So erhält man das Gefühl, dass sie anonym bleiben möchte, denn der Wunsch einer Frau, keine Kinder in die Welt zu setzen, wird gesellschaftlich nicht anerkannt.
Das Buch bleibt dabei völlig wertfrei. So werden glückliche junge Familien vorgestellt, aber auch junge Eltern mit Startschwierigkeiten. Kinder sind kein Horrorszenario, aber eine Familie ist auch keine Garantie für Glück, Zufriedenheit und sich nicht doch einsam zu fühlen.
Die Geschichte ist nüchtern und episodenartig geschildert, Gefühlsausbrüche der Protagonistin erhofft man vergebens. Sie bleibt in ihrer Entscheidung konsequent, verteidigt sie aber nicht leidenschaftlich.

Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen, denn die Kapitel sind kurz, der Umfang insgesamt kompakt. Das Thema Kinderlosigkeit ist sehr zentral und lässt keinen Raum für den Rest des Lebens der Protagonistin. Auf jeder Party, in jedem Café, bei jedem Treffen mit alten Freunden oder guten Bekannten steht in irgendeiner Form immer die Frage nach dem Kinderkriegen im Mittelpunkt, was mir in der Summe zu viel war. Gerade wenn man sich keine Kinder wünscht, hätten auch noch andere Interessen der Protagonistin in Erscheinung treten können. Auch fand ich es schade, dass sie sich überhaupt nicht mit ihrer gescheiterten Beziehung zu Philip auseinandersetzt oder ein Gespräch mit ihrer Großmutter sucht, die für die Mutterrolle nicht geschaffen war.

"Nie, nie, nie" ist ein Aufruf zu mehr Toleranz und eigentlich sollte es nicht verwundern, dass es Frauen ohne Kinderwunsch gibt, sondern dass es heutzutage noch nötig ist, so eine persönliche Entscheidung rechtfertigen zu müssen. Schließlich sind Menschen, Beziehungen und Familienkonstellationen so vielfältig und lange nicht mehr auf das klassische Modell Vater-Mutter-Kind beschränkt. Vielleicht kann das Buch insofern für mehr Verständnis für einen eher ungewöhnlichen Lebensentwurf sorgen.

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