Der Debütroman der Kabarettistin Lisa Eckhart ist ein wilder Ritt durch die Nachkriegsgeschichte - „Schwarzhumorig und bitterböse.“ (Wolfgang Popp, Ö1)
„Helga, schnell, die Russen kommen!“ 1945 ist Oma Helga in der Pubertät und kämpft mit ihrer schönen Schwester Inge um die Gunst der Besatzer. 1955 schickt man Helga dann aufs Land. Den Dorfwirt soll sie heiraten. Sowohl Helga als auch die Wirtin haben damit wenig Freude. 1989 organisiert die geschäftstüchtige Oma Busreisen nach Ungarn, um Tonnen von Fleisch über die Grenze zu schmuggeln. Bevor sie – inzwischen schon über achtzig – in See sticht und mit der Enkelin im handgreiflichen Wettbewerb um den Kreuzfahrtkapitän buhlt. Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte: tabulos, intelligent, böse, geschliffen – und sehr, sehr komisch.
𝕄𝕖𝕚𝕟𝕦𝕟𝕘:
Das Cover ist wunderschön. Es hat mich sofort angesprochen und mich die Leseprobe lesen lassen, von der ich sehr begeistert war!
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Es war ein wilder Ritt durch die Nachkriegszeit.
Ein gutes ...
𝕄𝕖𝕚𝕟𝕦𝕟𝕘:
Das Cover ist wunderschön. Es hat mich sofort angesprochen und mich die Leseprobe lesen lassen, von der ich sehr begeistert war!
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Es war ein wilder Ritt durch die Nachkriegszeit.
Ein gutes Buch mit gutbedachter Wortakrobatik.
Ich habe aber zwei Anläufe gebraucht um dieses Buch zu Ende zu lesen. Stellenweise war es mir etwas zu hart. Ich wollte es dennoch beenden. Und habe es tatsächlich nicht bereut.
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Ich finde es toll, das die Autorin über ihre Oma schreibt. Es macht die Geschichte aber nicht nahbar. Man hat eher das Gefühl aus der Zuschauerperspektive zu lesen.
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𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥:
Ein tolles hohes Niveau zu einem guten Thema! Stellenweise konnte ich lauthals lachen. Die Sprache ist frech, und der Literarischer Humor kommt meines Erachtens auch nicht zu kurz.
Dennoch hätten manche Sachen besser beschrieben werden können. Nicht so hart und aggressiv und Vulgär.
Der rote Faden ließ sich stellenweise schlecht sehen. Viel hin und her gespringe.
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Dieses Buch eckt definitiv an und ist nicht für jedermann etwas.
Entweder man liebt es, oder man hasst es.
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Da ich hier und da etwas zu kritisieren hatte, gibt es von mir:
3/5 ✰ ✰ ✰
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Omama, also die Großmutter ist die Erzählerin dieser Geschichte. Es ist ihre Geschichte über ihr langes Leben. Sie ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen und läßt uns auf ihre ganz eigene humorvolle Art ...
Omama, also die Großmutter ist die Erzählerin dieser Geschichte. Es ist ihre Geschichte über ihr langes Leben. Sie ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen und läßt uns auf ihre ganz eigene humorvolle Art teilhaben was im zweiten Weltkrieg pasiert ist und wie man die Russen im Dorf erwartet. Aus dem Weg gehen,wollen sie und ihre Schwester den Russen überhaupt nicht, im Gegenteil. Mittlerweile ist sie über 80 Jahre alt und noch immer sehr geschäftüchtig, sie ist so taff in ihrem Alter, denn sie organisiert noch immer Busreisen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftigund alles ein wenig sehr weit hergeholt. Der Dialekt ist manchmal schwer zu lesen und der skurrile Humor ist auch nicht Jedermans Sache.
Turbulente Nachkriegszeit und Großmutter Helga mittendrin.
Während die meisten Großeltern mit rosaroter Brille und nostalgisch verschleiertem Blick auf ihre Jugendzeit zurückschauen ...
Inhalt:
Die Russen kommen!
Turbulente Nachkriegszeit und Großmutter Helga mittendrin.
Während die meisten Großeltern mit rosaroter Brille und nostalgisch verschleiertem Blick auf ihre Jugendzeit zurückschauen und die Enkel mit der Erzählung selbiger zu Tode langweiligen, gewährt Lisa Eckhart einen etwas anderen Blick auf das Leben ihrer Omama und deren Familie in den 1940ern und 1950ern.
Zudem schildert sie eine außergewöhnliche Beziehung zwischen Großmutter und Enkelin.
Mein Eindruck:
Die Leseprobe (Prolog) hat mir sehr gut gefallen, denn der schwarze und spitzzügige Humor der Autorin in Verbindung mit ihrem typischen Wiener Schmäh ist unverwechselbar. Auf ihr Romandebüt habe ich mich daher sehr gefreut.
Leider ist zwischen einem Bühnenprogramm und einem Roman der große Unterschied, dass die Spannung bei letzterem oft nur schwer zu halten ist.
Während ich bei Auftritten nie Schwierigkeiten hatte, dem gesprochenen Wort zu folgen, sorgt der Dialekt in Schriftform dafür, dass ich mich sehr konzentrieren muss. Ich habe nach Beenden des Buches auch noch kurz in das Hörbuch hineingehört und dort dasselbe Problem.
Positiv ist aber zu erwähnen, dass ich während der gesamten Lektüre die Stimme der Autorin im Ohr hatte.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte aufgeteilt.
Teil 1 - Die Russen kommen - im Jahr 1945 - ist noch interessant, aber ab Teil 2 - Wirtshaus - im Jahr 1955 - geht es steil bergab. Immer wieder geht hier der Handlung die Luft aus und die Wortspiele bleiben auf der Strecke.
Zusammenfassend ist dieser Teil hauptsächliche eine Charakterstudie der verschiedenen Typen einer ländlichen Gesellschaft: Dorfdepp, Dorftrinker, Dorfmatratze, Dorfpfarrer in Personalunion mit Dorfarzt u.a.
Und Oma Helga ist mittendrin (von den Eltern an den Dorfwirt verschachert, um alte Schulden zu begleichen).
In Teil 3 - 1990er bis heute - gelingt es, durch humorvolle Anekdoten, die Spannungskurve wieder etwas anzuziehen.
Der Leser erhascht einen interessanten Blick auf die Beziehung zwischen Großmutter und Enkelkind. Eine außergewöhnliche Hass-Liebe und doch voller Respekt.
Die Hintergründe bleiben aber leider zu sehr im Dunkeln.
Leider ist dieser Roman wenig rund im Vergleich zu den wortgewaltigen, bissigen und zynischen Auftritten der Kabarettistin.
Er ist unterhaltsam und es finden sich immer wieder bitterböse wie humorvolle Seitenhiebe auf die Dorfgemeinschaft, das Verhältnis Mutter-Kind und Großmutter-Enkelin oder diverser Nationalitäten u.a. von Deutschen und Österreichern.
Aber trotzdem wären die Anekdoten in einem Bühnenprogramm besser aufgehoben, als in Form eines Romans.
Fazit:
Kein Buch, welches man gelesen haben muss.
Einzelne Anekdoten sind fein pointiert und gewohnt bissig, aber aneinandergereiht und zur Geschichte geschustert, leider nichts Halbes und nichts Ganzes.
Vielleicht sind sie in Form des Hörbuches besser geeignet, wobei ich beim Lesen die Stimme der Kabarettistin durchgehend im Ohr hatte.
Wer Lisa Eckharts Humor teilt und liebt, dem empfehle ich, den Besuch ihres Bühnenprogramms. Dieser Roman kommt leider an die Perfektion des vorgetragenen Wortes kaum heran.
Lisa Eckhart erzählt die Geschichte ihrer Großmutter Helga seit deren Jugendjahren. Die Erzählung beginnt 1945, als die Russen als Besatzer einfielen, später wird Helga genauso wie ihre Schwester Inge ...
Lisa Eckhart erzählt die Geschichte ihrer Großmutter Helga seit deren Jugendjahren. Die Erzählung beginnt 1945, als die Russen als Besatzer einfielen, später wird Helga genauso wie ihre Schwester Inge von der Mutter aufs Land geschickt.
Dieses Buch wird man wohl entweder mögen oder so gar nichts mit anfangen können. Ich gehöre leider in die zweite Kategorie. Zwar gibt es einige Passagen, die durchaus spannend sind, mir fehlte jedoch der rote Faden in der Erzählung, zu sehr kommt die Erzählerin vom Hundertsten ins Tausendste. Die Sprache ist recht derb geraten. Dabei verteilt Lisa Eckhart die spitzesten Spitzen, die es überhaupt gibt, sie sind gut durchdacht und scheren sich um kein Tabu. Dennoch habe ich das Buch nach ca. 100 Seiten abgebrochen, zu sehr war ich genervt von der Erzählweise der Autorin. Vielleicht käme ein Live-Vortrag als abendfüllendes Programm gut rüber, als Buch konnte es mich nicht fesseln.
So kann ich leider nur 2 von 5 Sternen hinterlassen.
Gleich vorweg: Ich bin ein großer Fan der Kabarettistin und so wollte ich ihr Erstlingswerk unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut. Leider kam es anders als erwartet.
In der Geschichte wird ...
Gleich vorweg: Ich bin ein großer Fan der Kabarettistin und so wollte ich ihr Erstlingswerk unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut. Leider kam es anders als erwartet.
In der Geschichte wird das Leben von Oma Helga von seinen Anfängen bis als Großmutter beleuchtet. Was muss sie für Kämpfe aushalten? Was hält ihr das Leben parat?
Das große Problem bei diesem Roman ist schlichtweg, dass es keinen roten Faden gibt. Während es um Helga geht, wird schnell mal abgeschweift, der Hass der Österreicher gegen die Deutschen thematisiert und vieles mehr. Das hat den Lesefluss für mich sehr gestört, da ich mich immer wieder neu orientieren musste.
Ansonsten liest sich das komplette Buch wie spitzzüngige Satire, die sich besser als Bühnenprogramm, denn als Roman gemacht hätte. Man ist so damit beschäftigt die überbordernde Sprache zu begreifen, dass man sich kaum auf die eigentliche Handlung konzentieren kann.
Auch wenn ich anfänglich noch die Sprache mochte, so macht die Detailverliebtheit und Wortwahl das Lesen bald zu einer Herausforderung, der ich dann nur bedingt gewachsen war. Um es klar auszudrücken: Ich quälte mich durch, in der Hoffnung da käme noch die gewünschte Wende.
Mit Kraftausdrücken habe ich kein Problem, sofern sie nicht Überhand nehmen. Hier besteht gefühlt die Hälfte des Geschriebenen daraus. Der Roman ist deswegen ungemein boshaft, zieht einen emotional herunter und verbreitete zumindest bei mir keine gute Laune, die ich aber schon gern haben möchte beim Lesen, erst recht wenn es ein humoriges Buch ist.
Gut gefallen hat mir der eingestreute österreichische Akzent, der für Authentizität sorgte. Bei den Dialogen kam ich nämlich durchaus noch gut mit, bei den Abschweifungen dann eher weniger.
Fazit: Ein Buch, das man nur lieben oder hassen kann. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich es noch so gern tun würde. Weniger ist manchmal eben doch mehr...