Durch dunkle Zeiten
Paul und Lotte Randlkofer führen das Vermächtnis der einstigen Chefin des Feinkostgeschäftes Dallmayr in ihrem Sinne weiter. Auch sie haben ihre eigenen Visionen, die sie versuchen umzusetzen und so versuchen ...
Paul und Lotte Randlkofer führen das Vermächtnis der einstigen Chefin des Feinkostgeschäftes Dallmayr in ihrem Sinne weiter. Auch sie haben ihre eigenen Visionen, die sie versuchen umzusetzen und so versuchen sie den Kaffee nach München zu bringen.
Während Lotte ihrer Schwiegermutter Therese sehr ähnlich ist, tut sich Paul in einigen Sachen schwer. Besonders schwer wird es für die Erben aller Generationen des Feinkostgeschäfts Dallmayr weltweit als der politische Wandel das Land immer mehr im Griff hat.
„Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie“ in der dritte und abschließende Band der „Dallmayr-Saga“
Das Buch steht ganz im Zeichen des politischen Wandels im Dritten Reich, welches einen großen Schatten auf die Firma Dallmayr legt.
Alles in allem gibt es in diesem Buch vier Handlungsstränge. Der erste ist der Strang um die Münchner Familie Randlkofer, mit Paul, Lotte und Gregor, die das Geschäft in München weiterführen. Der zweite, der um den Teil der Familie um Hermann Randlkofer, die auf dem Goldachhof im Moos wohnt. Weiterhin geht es um Balbinas Tochter Marie und um Elsa, die Schwester von Hermann und Paul, die in Palästina lebt. Alle vier Handlungsstränge zeigen die schlimmen historischen Veränderungen auf. Dies gelingt vor allem in den Erzählungen um Gregor und seine Freunde.
Was aber besonders zu Anfang des Buches besonders beeindruckend ist, ist die Einführung des Kaffees im Dallmayr. Die Begeisterung von Fiete und sein Wissen über die kleine Bohne sind beeindruckend dargestellt.
Mir ist dabei die Figur der Lotte wirklich ans Herz gewachsen, weil sie sehr offen, aber auch bodenständig und realistisch ist und eine große Stütze für alle Teile der Familie darstellt. Auch, wenn sie nicht blutsverwandt mit der Chefin ist, zeigt die Autorin anhand ihrer Figur die eindrucksvolle Weiterentwicklung Therese Randlkofers Vermächtnis auf.
Was etwas irritierend war, war die Länge der Kapitel. Während die ersten beiden Kapitel zwischen 100 und 200 Seiten lang waren, wurde die nachfolgenden Jahre recht schnell erzählt und für mein Empfinden sogar ein bisschen oberflächlich erzählt, sodass es ein regelrechter Sprint durch die Kriegszeit wurde. Dabei hat mir allerdings gut gefallen, dass die Autorin nicht den Fokus auf das Erleben in den Kriegsgräben legte, sondern um das Leben außerhalb des Schlachtfeldes.
Spannend fand ich auch das Nachwort, da es noch einmal einen Blick in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bot.
Alles in allem ein toller Abschluss der Reihe und eine wirklich interessante Erzählung um das Familiengeschäft Dallmayr, das heutzutage jeder kennt! Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane mögen!