Cover-Bild Sehet die Sünder
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 19.02.2016
  • ISBN: 9783423216272
Liv Winterberg

Sehet die Sünder

Historischer Roman

Gottesstrafe oder Teufelswerk?  

Bretagne, 1440. Grausame Dinge geschehen in dem kleinen Dorf Saint Mourelles. Menschen verschwinden und werden ermordet im Wald aufgefunden. Misstrauen und Angst machen sich breit und stellen die sonst so harmonische Dorfgemeinschaft auf eine harte Probe. Catheline, die Haushälterin des Dorfpfarrers, und der junge Bauer Mathis beschließen, den entsetzlichen Vorfällen auf den Grund zu gehen. Denn es gibt Spuren, und die führen zum nahegelegenen Schloss. Niemand ahnt, dass sich auch der Bischof von Nantes mit einer geheimen Untersuchung der Vorgänge einschaltet.  

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelalterlicher Kriminalfall

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Bretagne, 1440: Das bisher so beschauliche Leben der Bewohner des Dörfchens Saint Mourelles gerät mehr und mehr aus den Fugen, als immer wieder Menschen verschwinden und viele von ihnen ermordet aufgefunden ...

Bretagne, 1440: Das bisher so beschauliche Leben der Bewohner des Dörfchens Saint Mourelles gerät mehr und mehr aus den Fugen, als immer wieder Menschen verschwinden und viele von ihnen ermordet aufgefunden werden. Trauer, Angst und gegenseitige Schuldzuweisungen prägen von nun an den Alltag, einige Leute bemühen sich aber auch, Hinweise zusammenzutragen und den Hintergründen der Verbrechen auf die Spur zu kommen.
Vieles deutet darauf hin, dass der Täter im Umfeld ihres Lehnsherrn, des Barons Amede de Troyenne, zu suchen ist.
Der Dorfpfarrer informiert schließlich den Bischof von Nantes und dieser beauftragt – nicht ohne persönliche Hintergedanken – seinen Notar, die Vorgänge zu untersuchen.

Liv Winterbergs Roman ermöglicht es wunderbar, in vergangene Zeiten einzutauchen und die Lebenssituationen von Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten nachzuvollziehen.
Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz und durch den häufigen Wechsel der Erzählperspektive sowie des Schauplatzes kann man die unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen der Protagonisten gut nachvollziehen und es entsteht eine interessante Dynamik. Man wird richtiggehend in die Geschichte hineingezogen und möchte immer weiterlesen.
Es wird viel Spannung aufgebaut und die nach und nach auftauchenden Indizien animieren zum Miträtseln.

Die Auflösung, wer für die Morde verantwortlich zeichnet, ist dann zwar so vorhersehbar, dass es schon fast wieder überraschend ist, der eigentliche Reiz besteht aber ohnehin darin, die auf unterschiedlichen Ebenen ablaufenden „Ermittlungen“ zu verfolgen und die wechselhaften persönlichen Beziehungen zwischen den Beteiligten zu beobachten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderische Bretagne voller Sünder

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Nach „Vom anderen Ende der Welt“ nun das zweite Buch von Liv Winterberg und mit mir hat sie nun einen Fan mehr !

In der Bretagne geschehen um 1440 schreckliche Morde – Menschen verschwinden und werden ...

Nach „Vom anderen Ende der Welt“ nun das zweite Buch von Liv Winterberg und mit mir hat sie nun einen Fan mehr !

In der Bretagne geschehen um 1440 schreckliche Morde – Menschen verschwinden und werden brutal ermordet im Wald wieder aufgefunden. Die Dorfbewohner sind erschüttert und bald misstraut jeder jedem...
Mit der einst so idyllischen Dorfgemeinschaft ist es vorbei. Die Haushälterin des Pfarrers und der junge Bauer Mathis wollen den fürchterlichen Vorfällen auf den Grund gehen und der Weg führt sie schnurstracks zum Schloß...

Ich hatte eine bestimmte Vorstellung, bevor ich das Buch zur Hand nahm und erhoffte mir einen spannenden Roman, der nicht nur Wert auf die korrekte Wiedergabe von historischen Daten legt, sondern auch gut unterhält – und genau das hat Liv Winterberg geliefert !

Die Spannung ist von Anfang an greifbar und die Spannungen zwischen den einzelnen Personen gibt die Autorin beklemmend wieder. Sie schreibt sehr flüssig und trotz der (für mich zumindestens) stolzen Seitenzahl von 432 hatte ich das Buch rasch durch, denn ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Von mir kann es daher nur ein „Urteil“ geben: volle Punktzahl und die Vorfreude auf Ihr nächstes Buch, Frau Winterberg !

Veröffentlicht am 09.12.2023

die Spannung kommt langsam

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"Sehet die Sünder " ist mein erstes Buch dieser Autorin, dessen atmosphärische Schilderungen mich mit dem erst langsam in Fahrt kommenden Buch versöhnt hat.

Liv Winterberg katapultiert ihre Leser in das ...

"Sehet die Sünder " ist mein erstes Buch dieser Autorin, dessen atmosphärische Schilderungen mich mit dem erst langsam in Fahrt kommenden Buch versöhnt hat.

Liv Winterberg katapultiert ihre Leser in das Jahr 1440 in die Bretagne, einem damals politisch stabilen Landstrich, dem es auch wirtschaftlich sehr gut ging. In dem kleinen Dorf Sait Mourelles,einem Lehen des Baron Amede de Troyenne ,der den dort lebenden Menschen zugetan ist,geschehen in diesem ausgehenden Winter grausame Dinge. Immer wieder verschwinden Kinder, die man dann tot auffindet.Die zuvor fest zusammenhaltende Gemeinschaft bröckelt, weil man sich fragt, ob es einer von ihnen ist, der für diese Taten verantwortlich ist oder die marodierenden Söldnertruppen, die seit dem Frieden von Arras die Gegend unsicher machen.Die Haushälterin des Pfarrers Catheline und ihr zukünftiger Ehemann , der Bauer Mathis, versuchen den Täter ausfindig zu machen. Alle Zeichen zeigen, dass der Täter im Schloss des Grafen zu finden ist.

Sehr atmosphärisch startet der Roman, man sieht förmlich die schneebedeckte Landschaft vor sich, grau und kalt, zu der die sich immer wiederholenden Morde sehr gut passen.Leider dauert es dann ziemlich lange, bevor etwas Bewegung in das Geschehen kommt.Der Mörder offenbart sich Krimikennern auch relativ schnell, aber ich denke auch nicht, dass die Autorin damit hinter dem Berg halten wollte, da sie sich ja bei ihrer Geschichte an eine tatsächlich damals lebende Person, Gille de Rais, orientierte.
So ab der Hälfte des Buches nimmt das geschehen dann an Fahrt auf und das Ende dieses historischen Romans watet dann mit einem spannenden und überzeugenden Ende auf,das das Thema Häresie und Hexenverfolgung noch kurz streift.Was sehr gut beschrieben wird, sind die Standesunterschiede, die durch die Geburt festgelegt wurden und die Machtstellung der Kirche .Die Personen dieses Romans handelten der Zeit entsprechend und wirkten dadurch überzeugend und die Prozessschilderungen und dessen Auswirkungen , wie Folter und Verbrennung wurde historisch korrekt wieder gegeben.

Bis auf die anfänglichen Längen hat mir das Buch aber gut gefallen, ein bisschen mehr Geschichte wäre für das Verständnis auch nicht schlecht gewesen, allerdings kann man die neben dem Glossar, welches das Buch aufweist im Anhang lesen kann.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

angenehm zu lesender und spannender historischer Roman

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Sehr flüssig zu lesender, historischer Roman. Er spielt im Nordwesten Frankreichs, in der Bretagne, im Jahre des Herrn 1440. In dem kleinen Dorf Saint Mourelles verschwinden Menschen. Zunächst wird den ...

Sehr flüssig zu lesender, historischer Roman. Er spielt im Nordwesten Frankreichs, in der Bretagne, im Jahre des Herrn 1440. In dem kleinen Dorf Saint Mourelles verschwinden Menschen. Zunächst wird den Einwohnern nicht klar, ob diese Menschen getötet oder ob sie einfach nur verschwunden sind. Misstrauen gegenüber den Nachbarn und Angst schleichen sich unter die Bewohner des Dorfes, die zuvor eine unverbrüchliche Dorfgemeinschaft bildeten. Es wird von Gottesstrafe gesprochen, es wird eine Heimsuchung des Teufels vermutet oder es wird angenommen, dass es vielleicht doch das Werk eines Wahnsinnigen ist. Protagonisten dieses Romans, wenn man sie als solche bezeichnen möchte, sind Catheline, die Haushälterin des Dorfpfarrers, und der junge Bauer Mathis, der vor kurzem erst ein Krüppel geworden ist, weil er dem Lehnsherren das Leben gerettet hatte. Beide versuchen auf ihre Art Licht in das Dunkel der verschwundenen Menschen zu bringen. Jeder von ihnen hat eine eigene Theorie, die er zu beweisen versucht. Während für Catheline die Spuren ganz eindeutig zum nahe gelegenen Schloss und dessen Herrn führen, versucht Mathis loyal gegenüber dem Baron zu sein, dem er vor kurzem das Leben gerettet hat, und der ihm deshalb in besonderer Weise verbunden ist.
Eine grundlegende Spannung des Romans basiert also auf einer kriminellen Geschichte. Der Leser wird stets bemüht sein, mit dem Protagonisten zu ermitteln und zu rätseln, um zu erfahren, wer hinter den Morden steckt, wie sich herausgestellt hat. Eine weitere Spannung bezieht der Roman aus der Liebesgeschichte zwischen Catheline und Mathis. Mathis weist Catheline ab, weil er nicht möchte, dass sie sich mit einem Krüppel abgibt. Neben den Spannungsbögen hat das Buch einen angenehmen Schreibstil, der sehr gut zu lesen ist. Die historischen Hintergründe und Abenteuer machen Spaß zu lesen.
Winterberg hat außerdem sehr viel Wert darauf gelegt, dass sich der Leser in diesem Roman nicht so verloren vorkommt. So gibt es zu Beginn eine detaillierte Personenübersicht über die Figuren in den einzelnen Abschnitten, zum Ende des Romans gibt es darüber hinaus ein Glossar, in welchem die ausgefallenen Begriffe und auch einige real existierende Figuren beschrieben wurden. In weiteren Notizen beleuchtet die Autorin den geschichtlichen Hintergrund sowohl des Landstrichs der Bretagne als auch konkret den Hintergrund des Inquisitionsprozesses, den es in ähnlicher Weise in der Vergangenheit tatsächlich so gegeben hat.
Ein angenehm zu lesender und spannender historischer Roman mit allem Drum und Dran, was ein solcher Roman bieten sollte. Von meiner Seite gibt es dafür fünf von fünf Punkten.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2013

Veröffentlicht am 01.05.2019

Temporeich und sehr spannend

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Inhalt:
Schon von Anfang an ist man als Leser mitten im Dorfalltag drin. Zuerst werden alle Figuren einmal sehr liebevoll vorgestellt und erhalten einen Charakter und eine Geschichte. So erfährt man zum ...

Inhalt:
Schon von Anfang an ist man als Leser mitten im Dorfalltag drin. Zuerst werden alle Figuren einmal sehr liebevoll vorgestellt und erhalten einen Charakter und eine Geschichte. So erfährt man zum Beispiel, dass der Bauer Mathis nach einer schweren Beinverletzung nicht mehr vollständig genesen wird und sich nun nich mehr würdig fühlt, die schöne und kluge Catheline zu heiraten. Oder man nimmt als Zuschauer an einer Geburt teil, welche die Dorfgemeinschaft um ein Mitglied reicher macht. Doch dann geht die Geschichte richtig los; kaum hat man die Figuren lieb gewonnen, verschwindet Raymond, der Sohn des Schmiedes und wenn man dem Klappentext glauben kann, hat die Geschichte nichts Gutes mit ihm vor. So geht es immer weiter, Menschen verschwinden und Menschen werden tot aufgefunden. Streitereien unter den Dorfbewohnern führen schon bald zu wüsten Anschuldigungen und es geht nicht lange, bis alle Nerven blank liegen. Die Menschen werden neben der Angst und dem Kummer nun zusätzlich durch Zwiste und Hass geschwächt. Die Kirche spielt auch eine sehr starke Rolle, die Geistlichen scheinen immer wieder das letzte Wort zu haben. Doch der junge Bauer Mathis ist zwar körperlich versehrt, aber sein Herz ist immer noch mutig und sein Geist ist stark und so kommt es, dass er sich aufmacht um den Täter und Lösungen für die vielen ungelösten Rätsel zu suchen, immer unterstützt von den starken und mutigen Frauen des Dorfes.

Meine Meinung:
Sehet die Sünder ist ein temporeiches Buch, welches sich an einige geschichtliche Ereignisse und vor allem sehr stark an die politische Situation um 1440 anlehnt. Mit einer jugendlich schnörkellosen und nicht mit historischen Details überladenen Sprache wird der Leser in die Dorfgemeinschaft eingeführt und nimmt von Anfang an an jeglichen Ereignissen Teil. Während immer mehr Leichen gefunden werden, rannte mir die Handlung ein wenig zu sehr davon, die Szenen waren mir zu kurz und liessen nicht mehr viel Zeit, um näher auf das Dorfleben und die Trauer der Angehörigen einzugehen. Doch dann ging es wieder in einem ein wenig langsameren Tempo und somit mit mehr Hintergrund und Tiefe weiter, was der Geschichte sehr förderlich war.
Insgesamt ist Sehet die Sünder ein wirklich gelungenes Jugendbuch für alle, welche historische Romane - welche sich nicht zu sehr in geschichtlichen Details verlieren - mögen.