Cover-Bild Signor Rinaldi kratzt die Kurve
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.10.2017
  • ISBN: 9783869742878
Lorenzo Licalzi

Signor Rinaldi kratzt die Kurve

Luis Ruby (Übersetzer)

Pietro Rinaldi ist achtzig Jahre alt und hat genug vom Leben. Er ist an der Endstation angelangt, findet er, während er Penne all’arrabbiata isst und darüber nachsinnt, wie viel mehr Trost doch in Büchern liegt als in den Menschen. Es ist ja schon schwer genug, sich selbst zu ertragen, aber die anderen erst!
Und dann platzt Diego, sein fünfzehnjähriger Enkel, in seine Welt. Mit jugendlichem Überschwang und dem Willen, sich auch von den widrigsten Umständen nicht niederringen zu lassen, bietet er der chronischen Übellaunigkeit seines Großvaters Paroli. Das ungleiche Paar setzt sich in Pietros altes Citroën DS Pallas Cabriolet und fährt von Genua nach Rom. Die Fahrt entwickelt sich zu einem Abenteuer »on the road« voller Umwege und Abschweifungen, Begegnungen mit alten Lieben und neuen Bekanntschaften…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2017

Eine tragikomische Fahrt mit der „Glücksmaschine“

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Pietro Rinaldi ist verbittert und plant seinen Selbstmord. Mit 80 Jahren hat er genug vom Leben. In seiner Wohnung in Genua hat der ehemalige Schriftsteller schon genügend Schlaftabletten für den Suizid ...

Pietro Rinaldi ist verbittert und plant seinen Selbstmord. Mit 80 Jahren hat er genug vom Leben. In seiner Wohnung in Genua hat der ehemalige Schriftsteller schon genügend Schlaftabletten für den Suizid gehortet. Der Witwer steht kurz davor, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, da kommt alles anders. Denn plötzlich soll sich der chronisch übellaunige Alte um seinen 15-jährigen Enkel Diego kümmern, den er bis dato nicht besonders gut kennt. Auf die beiden wartet ein Roadtrip nach Rom in einem alten Cabrio, das von Rinaldi die „Göttin“ oder die „Glücksmaschine“ genannt wird.

In dem Roman „Signor Rinaldi kratzt die Kurve“ schildert Lorenzo Licalzi die tragikomische Reise eines Großvaters und seines Enkels.

Meine Meinung:
Der Roman umfasst 22 Kapitel und eine Art Epilog. Erzählt wird die herzerwärmende Geschichte vorwiegend aus der Sicht des grantigen Ex-Schriftstellers. Der Erzählstil ist locker und flüssig und beinhaltet an einigen Stellen Situationskomik und gelungene sprachliche Bilder.

Mit Pietro Rinaldi steht ein zynischer, ziemlich eigenwilliger Charakter im Vordergrund, dem viele seiner Mitmenschen „auf den Sack gehen“, kein typischer Romanheld also. Doch schnell wird klar, dass sich unter seiner harten Schale ein weicher Kern befindet, den sein Enkel immer wieder zutage fördern kann. Pietros schwarzer Humor und seine bitterbösen Kommentare konnten mir so manches Schmunzeln entlocken. Im Gegensatz dazu steht sein durchweg sympathischer, liebenswerter Enkel. Beide zusammen bilden ein interessantes Gespann.

Gut gefallen haben mir auch die unterschiedlichen Stimmungen, die der Roman transportiert. Mal macht er nachdenklich, mal ist er humorvoll, mal traurig. Eine tolle Mischung. Skurrile Situationen wechseln sich mit melancholischen Passagen ab. Immer wieder hat es die gefühlvolle Geschichte dabei geschafft, mich zu bewegen. Für Kurzweil sorgen außerdem einige überraschende Wendungen. Dennoch bleibt die Handlung durchgehend stimmig und wirkt nicht übertrieben.

Ich habe den Roman in Form eines Hörbuchs als ungekürzte Lesung genossen, bei der Sprecher Erich Wittenberg seine Aufgabe sehr gut gemeistert hat.

Auch das minimalistische, ansprechende Cover und der treffende Titel sind ganz nach meinem Geschmack.

Mein Fazit:
„Signor Rinaldi kratzt die Kurve“ von Lorenzo Licalzi ist ein gleichsam unterhaltsamer wie sehr berührender Roman, der mich in mehrfacher Hinsicht positiv überrascht hat. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Ein Roadtrip mit Happy End!

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Diego, bekannter Autor will endlich mit seinem Leben abschließen. Er hat alles erreicht, ist mehr oder weniger zufrieden mit sich selbst und findet, dass es nun ein guter Zeitpunkt wäre, zum Abschluss ...

Diego, bekannter Autor will endlich mit seinem Leben abschließen. Er hat alles erreicht, ist mehr oder weniger zufrieden mit sich selbst und findet, dass es nun ein guter Zeitpunkt wäre, zum Abschluss zu kommen.

Als Notlösung soll er auf seinen Enkel aufpassen, da seine Tochter mit ihrem Mann zur frisch verstorbenen Schwiegermutter nach Paris verreisen müssen. Für Diego ist es nicht einfach, seinen pubertierenden Enkel Pietro und dessen riesiges Fellmonster Sid zu hüten.

Er beschließt vorerst das Beste daraus zu machen und sieht die Aufgabe nur als kurze Planverschiebung, die sich allerdings als langfristig herausstellt, da mit der Reise nach Paris Pietros Eltern einen tödlichen Unfall erleiden.

Von der Trauer gepackt und völlig überfordert beschließt Diego, das er sicherlich nicht für Pietro verantwortlich sei und packt ihn samt Sid in seine Göttin auf einen kuriosen kleinen Roadtrip quer durch Italien auf dem Weg nach Rom.

Auf der Fahrt werden sie von der Vergangenheit eingeholt, treffen liebgewonnene alte Freunde, begehen neue Freundschaften und finden letztendlich zu sich selbst und vor allem zum Leben zurück.

Ein für mich melancholisches, humorvolles kurzweiliges Hörbuch, das es einem leicht macht, Diego zu mögen und in der Hoffnung zu schwelgen, dass er seine ursprünglichen Pläne nie ausführen mag.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein italienischer „Road Trip“ mit schrulligen, aber wunderbaren Charakteren

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„Wer allein bleibt, stirbt.“ (Track 115)

Meine Meinung:
Grantelnde, ältere Herren stehen in der aktuellen Literatur ja hoch im Kurs. Ich denke da z.B. an den „Hundertjährigen“ oder auch an einen Mann ...

„Wer allein bleibt, stirbt.“ (Track 115)

Meine Meinung:
Grantelnde, ältere Herren stehen in der aktuellen Literatur ja hoch im Kurs. Ich denke da z.B. an den „Hundertjährigen“ oder auch an einen Mann namens „Ove“. Nun schickt also der italienische Autor Lorenzo Licalzi, der ehemals ein selbst gegründetes Seniorenheim leitete, einen weiteren Kandidaten ins Rennen: den 80jährigen, ziemlich verbitterten und schon fast einsiedlerisch lebenden Pietro Rinaldi. Doch als dieser beschließt, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, kommt ihm zuerst die Mutter seines ungeliebten Schwiegersohns zuvor – und dann zu seinem Bestürzen auch noch seine Tochter und ihr Mann. So tritt auf einmal auch sein 15jähriger Enkelsohn Diego wieder in sein Leben, zu dem er zuvor so gut wie keinen Kontakt mehr hatte. Also machen sich die beiden in Pietros altem Citroen „Déesse“ und mit Familien-Hund Sid Richtung Rom zu Diegos Onkel auf, in dessen Obhut er seinen Enkel geben will.

Doch diese Reise verläuft – wenig überraschend – alles andere als geplant und geradeaus. Denn diese gemütliche Fahrt über die stimmungsvollen italienischen Landstraßen ist zugleich eine Reise in Pietros eigene Vergangenheit – und damit eine Reise zu sich selbst. Fast vergessene alte Freunde und ehemalige Lieblingsorte tauchen hier aus dem Nebel des Vergessenen auf, genauso wie neue Freunde und malerische Orte. Dabei erkennt Pietro nicht nur sich selbst in Diego wieder, sondern auch Einiges, mit dem er längst abgeschlossen hatte.

Es ist schön, dieses besondere Trio zu begleiten und Stück für Stück näher kennenzulernen. Und es macht Spaß, Pietro beim Granteln und Meckern zuzuhören und seine schleichende Wandlung zu begleiten. Am Ende wachsen einem die Figuren ebenso sehr ans Herz, wie es bei den Charakteren untereinander der Fall ist. Das Ende, das sich Licalzi für seine Geschichte erdacht hat, ist sehr passend und rundet diese Geschichte perfekt ab, so dass man das (Hör)Buch ganz zufrieden zur Seite legen kann, auch wenn die Geschichte noch ein bisschen wohlig nachklingt.

Die Hörbuchproduktion habe ich als sehr gelungen empfunden. Sprecher Erich Wittenberg verleiht, obgleich selbst eigentlich noch ein bisschen zu jung, Pietro eine passende Stimme und bringt die Charaktere und die Story lebendig und abwechslungsreich rüber. Durch passende Betonung und ein angenehmes Lesetempo macht es Spaß, ihm zuzuhören.

FAZIT:
Ein berührender, bitter-süßer Road-Trip mit wunderbaren Charakteren.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Das Alter schützt vor Leben nicht...

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Der Schriftsteller Pietro Rinaldi ist mit seinen 80 Jahren aus seiner Sicht am Ende seines Lebens angelangt. Seine Umgebung inspiriert ihn nicht mehr und es häufen sich die Menschen, die ihm "gehörig auf ...

Der Schriftsteller Pietro Rinaldi ist mit seinen 80 Jahren aus seiner Sicht am Ende seines Lebens angelangt. Seine Umgebung inspiriert ihn nicht mehr und es häufen sich die Menschen, die ihm "gehörig auf den Sack gehen", so dass er beschließt mit dem Erreichen seines 80. Lebensjahres, genau diesem Leben eine Ende zu setzen. Aber es kommt alles anders als gedacht. Sein Schicksal gewährt ihm einen Aufschub, der ihm sein Leben Revue passieren und einiges mit anderen Augen sehen lässt...


Dem Autor Lorenzo Licalsi gelingt mit "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" eine gelungene Mischung aus einem humorvollen und sehr emotionalen Roman. Er setzt sich mit dem Sinn des Lebens und den Umgang mit Schicksalsschlägen auseinander. Die beiden Haupt-Protagonisten Pietro Rinaldi und sein Enkel Diego sind sehr treffend und interessant charakterisiert. Die Schreibweise von Lorenzo Licasi ist sehr locker und lebendig und gibt dem durchaus traurigen Thema immer eine angenehme und nicht zu schwere Atmosphäre. Stellen-weise verstärken die wohl dosierten humorvollen Passagen, die mich nicht haben schallend lachen sondern zufrieden schmunzeln lassen, genau diesen Eindruck. Die Konstellation des Roadtrip und das Zusammenspiel der beiden völlig unterschiedlichen Charaktere geben der Geschichte ihren besonderen Flair und lässt sie sehr lebendig wirken. Sehr gut gefallen hat mir auch der authentische Lokalkolrit mit der Beschreibung von Italiens Land und Leute. Die Umsetzung des Hörbuchs empfand ich mit der gefühlvollen Stimme von Erich Wittenberg als passend und sehr gelungen.




Insgesamt war "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" für mich ein sehr unterhaltsamer Trip nach Südeuropa, der mit seiner Emotionalität und seinen Humor überzeugte und mich noch eine Zeit lang nach-denklich zurückgelassen hat. Ich empfehle das Hörbuch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Roadtrip mit der Göttin

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Pietro möchte sich das Leben nehmen. Er hat lange darüber nachgedacht, wie er es machen soll und endlich eine Entscheidung getroffen. Doch dann soll er kurzfristig auf seinen Enkel Diego aufpassen und ...

Pietro möchte sich das Leben nehmen. Er hat lange darüber nachgedacht, wie er es machen soll und endlich eine Entscheidung getroffen. Doch dann soll er kurzfristig auf seinen Enkel Diego aufpassen und dessen Hund Sid. Zusammen müssen sie sich auf einen Roadtrip durch Italien begeben.

Der Sprecher hat mir sehr gut gefallen. Ich finde, er betont alles hervorragend und ich höre ihm sehr gerne zu. Einzig störte mich, dass die Lautstärke manchmal sehr unterschiedlich ist und der Sprecher dann plötzlich lauter, fast scheppernd, erscheint. Und das lag nicht an meinem Abspielgerät, weil es mir auf allen meinen Geräten aufgefallen ist.

Die Geschichte lebt von dem skurrilen Humor von Pietro. Entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht. Und natürlich sollte man keine Probleme mit dem Thema Selbstmord haben. Ich denke, wenn einen das Thema Selbstmord persönlich betroffen macht, dann sollte man das Hörbuch/Buch lieber nicht lesen.

Was mich besonders beeindruckt hat, waren die überraschenden Wendungen in dem Buch mit denen ich nicht gerechnet habe.

Einen Stern muss ich abziehen, weil das Hörbuch ein paar Längen hatte und vielleicht etwas gekürzt besser gewesen wäre.

Fazit: Ein tolles Hörbuch über Lebensfreude und Italien mit einem super Sprecher. Die Charaktere sind so liebenswert, dass man über einige Längen hinwegsehen kann.