Partnersuche mit Todesfolge
„...Das passt doch super. Dann kannst du die Fische knipsen, die ich geangelt habe. Weißt du, am liebsten gehe ich auf Karpfen...“
Leider erfüllen Marcs Vorstellungen von einer künftigen Zweisamkeit Loretta ...
„...Das passt doch super. Dann kannst du die Fische knipsen, die ich geangelt habe. Weißt du, am liebsten gehe ich auf Karpfen...“
Leider erfüllen Marcs Vorstellungen von einer künftigen Zweisamkeit Loretta mit Entsetzen. Aber glücklicherweise ist beim Speed-Dating das Gespräch mit jedem Teilnehmer auf sieben Minuten begrenzt. Die Karten für die Veranstaltung hatten ihr die Freunde geschenkt, weil sie der Meinung waren, dass Loretta lange genug einsam war. Allerdings nahm das Dating ein unrühmliches Ende. Mike hat die Veranstaltung nicht überlebt und Loretta steckt ihre Nase in den nächsten Fall.
Die Autorin hat erneut einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich angenehm lesen. Der Schriftstil ist locker und leicht.
Während sich Loretta um den Kriminalfall kümmert, erfahre ich so einiges, über Partnerbörsen im Internet. Auf amüsante Weise lässt mich Loretta an der Filterung der Ergebnisse teilnehmen. Kurz und bündig wird von ihr gleich kurz und bündig aussortiert. Rechtschreibung scheint heute auch nicht mehr zu den bevorzugten Fähigkeiten zu gehören.
Zu den stilistischen Höhepunkten gehören die Gespräche zwischen Loretta und ihren Chef Dennis. Die beiden schenken sich in puncto Schlagfertigkeit nichts. Und doch steht Loretta auf den Schlauch. Als Leser wird mir schnell klar, wie sehr Dennis sie als Frau und nicht nur als Mitarbeiterin schätzt.
Eine besondere Rolle spielen zwei alte Damen, die während des Mordes gerade im Cafè waren.
„...Wissense, dat klingt jetz vielleicht pietätlos, aber bei uns im Altenheim ist nie wat los. Seniorenresidenz „Herbstglück“. Stinklangweilige Bude, dat. Aber dat hier ist wie Kino...“
Loretta, die mit heftigen Erschütterungen gerechnet hatte, ist perplex. Der Fall landet bei Kommissarin Klüpper – und die reagiert so:
„...“Frau Luchs“, sagte sie leise, „manchmal fühle ich mich wie im Märchen von Hase und Igel: Wo ich auch hinkomme – Sie sind bereits da.“...“
Loretta geht sehr systematisch vor. Sie informiert sich im Internet über Giftpflanzen, die Mikes Symptome hervorgerufen haben könnten. Zusammen mit Erwin werden mögliche Motive diskutiert. Dabei geht es auch darum, ob Mike ein zufälliges Opfer war oder bewusst ausgewählt wurde. Bald aber zeigt sich, dass der sich nicht viele Freunde gemacht hat und bei den Treffen wiederholt negativ auffiel.
Natürlich kommt es am Ende für Loretta wieder heftig, ehe endlich die Täter überführt sind.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Thema Partnerschaftssuche als Aufhänger zu wählen, führte zu humorvollen Szenen.