Emotional aufwühlend!
Ich weiß gar nicht wie ich in Worte fassen soll was "Du wolltest es doch" mit mir angestellt hat. Ich hatte es bereits vor zwei Tagen beendet doch ich war nicht in der Lage eine Rezension zu schreiben. ...
Ich weiß gar nicht wie ich in Worte fassen soll was "Du wolltest es doch" mit mir angestellt hat. Ich hatte es bereits vor zwei Tagen beendet doch ich war nicht in der Lage eine Rezension zu schreiben. Warum? Ich war so unglaublich wütend, ich war traurig und verzweifelt. Anders kann ich es nicht in Worte fassen.
Hat mir dieses Buch gefallen? Ja das hat es. Warum? Nun, weil es schonungslos ehrlich ist. Hier wird nichts beschönigt, es war teilweise hart und machte mich fassungslos. Wenn ich jetzt wieder zurück denke dann kochen schon wieder die Emotionen bei mir hoch und ich werde wieder so unglaublich wütend. Gleichzeitig fühle ich mich auch hilflos.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und sehr flüssig zu lesen, ich finde ihr Stil ist sehr einnehmend und voller Gefühl.
Sie schaffte es ein brisantes Thema, die Vergewaltigung, sensibel, einfühlsam und dennoch erschreckend realistisch zu schildern.
Das Buch ist unterteilt in "Davor" und "Danach", das ganze mitzuerleben, zu fühlen und zu verstehen was eine Vergewaltigung mit einem Menschen macht hat mir schier den Boden unter den Füßen weg gerissen.
Davor war Emma beliebt, sie hatte viele Freunde und sie wusste ganz genau was sie will. Sie war glücklich lebte ihr Leben. Sie war nicht nett, sie ließ alle nach ihrer Nase tanzen und sie wirkte sehr unehrlich. Sie brauchte immer wieder die Bestätigung das sie die schönste ist. Sie versucht immer wieder den Jungs zu gefallen, sie setzt ihre Reize ein will unbedingt wahr genommen werden.
Doch das ist nicht ihr wahres ICH das ist nur eine Rolle die sie spielt, ihr wahres ICH hält sie verschlossen.
Doch dann geschieht "ES", alles zerbricht und nichts ist mehr wie es war.
Danach ist Emma ein Schatten ihrer selbst. Was ihr angetan wurde ist erschreckend und machte mich sehr wütend. Es zeigte zudem deutlich was die Sozialen Medien wirklich anrichten können.
Was mich aber richtig wütend machte waren Emmas Eltern, es gab mehrere Momente wo ich am liebsten ins Buch gegriffen hätte und die beiden mal geschüttelt hätte.
Eine Mutter der das ganze zu viel wird die immer öfter zum Glas Wein greift. Die lieber die Augen verschließt und stattdessen ihre Tochter mit Medikamenten versorgt und nicht mit Verständnis und Liebe.
Ein Vater der seine eigene Tochter nicht mehr anschauen mag, der sich nicht interessiert wie es ihr geht. Ein Vater der die Augen und Ohren verschließt.
Das ganze zeigt deutlich was eine Vergewaltigung mit seinen Opfer und deren Familie macht. Es ist erschreckend und stimmte mich immer öfter traurig, der Kampf um Gerechtigkeit schein ausweglos.
Dieses Buch ist so viel mehr, ja es ist erschreckend ehrlich und ja es stimmte mich wütend und traurig zugleich. Und dennoch dieses Buch rüttelt auf, es ist ehrlich und es öffnet die Augen, es zeigt was wirklich mit den Opfern geschieht.
Ich für meinen Teil werde dieses Buch nie mehr vergessen, zu tief sitzt der Schmerz, zu tief bewegte es mich.
Ihr wollt ein Buch welches euch bis in die tiefste Faser eures Herzen berührt? Ihr wollt ein Buch welches ehrlich ist? Dann ist "Du wolltest es doch" genau das richtig für euch. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.
Fazit:
Mit "Du wolltest es doch" ist der Autorin ein tiefgründiges, bewegendes und emotionales Jugendbuch gelungen welches mir die verschiedensten Emotionen bescherte. Dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Netgalley und den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Buches bedanken. Dies hat meine Meinung jedoch nicht beeinflusst.