Die Austern-Party hat mir richtig gut gefallen. In Deutschland werden Austern ja nun wirklich nicht so zelebriert und mir war nicht klar, dass es so große Unterschiede zwischen den Austernsorten gibt. ...
Die Austern-Party hat mir richtig gut gefallen. In Deutschland werden Austern ja nun wirklich nicht so zelebriert und mir war nicht klar, dass es so große Unterschiede zwischen den Austernsorten gibt. Aber der Roman spielt ja in Frankreich und dort wird aufs schmackhafte Essen großer Wert gelegt. Und der Leser lernt bereits das spätere Mordopfer Solene kennen. Die gut betuchte Frau macht einen hochnäsigen kalten Eindruck und verschmäht snobistisch die anscheinend exorbitant guten Austern. Nachdem ihre Leiche gefunden wurde, ermittelt der Kommissar Chevalier bereits in drei Richtungen: Solene hat sich vor ihrem Tod mit einem Unbekannten getroffen, in ihrer Ehe lief es nicht so gut und in der stinkreichen Familie gab es Streit ums Geschäft. Am liebsten hätte ich weiter gelesen, welche Fährte sich als die richtige erweist.
Besonders passend finde ich, dass die französischen Kommissare sich nicht gleich bei der Arbeit überschlagen, sondern erst einmal ein 3-Gang-Menu in einem netten kleinen Cafe zu sich nehmen. Außerdem scheinen sie nicht so kaputt und psychisch beschädigt zu sein, wie es im deutschen Krimis oder im Tatort für nötig erachtet wird.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm und sorgt dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Das Cover zeigt eine idyllische Strandlandschaft und eigentlich erwartet man einen fluffigen Urlaubsroman, aber dicke Wolken verdunkeln den Himmel und kündigen Unheil in La Rochelle an.