Am Anfang fragt man sich, wie soll das enden? Justin vergibt die eine ihm zustehende Wandlung an Holly, seine Lebensgefährtin, nur um dann festzustellen, dass sie verheiratet ist. Dabei ist für ihn sofort klar, dass es nicht lange dauern wird, bis sie ihm in die Arme sinkt. Er kann den Lebensgefährten-Sex kaum abwarten.
Aber Holly hält an ihrer Ehe zu James fest und sieht in dem Lebensgefährten-Dasein keinen Grund, daran was zu ändern. Sie hat schließlich ein Gelübde abgelegt, das sie nicht auf die leichte Schulter nimmt.
Aber irgendwann wird dann auch Justin klar, dass er um Holly kämpfen und werben muss und dass es eben nicht ausreicht, auf eben besagten Sex zu hoffen.
Ich hatte immer die Frage im Hinterkopf, wie Lynsay Sands das Dilemma lösen wird. Den ein oder anderen Gedanken hatte ich zwar, auf die tatsächliche Lösung kam ich aber nicht. Im Nachhinein ist sie aber eigentlich gar nicht mehr so überraschend, finde ich. Ich kann mit der Lösung sehr gut leben, auch wenn mir das am Ende dann viel zu schnell kam. Da hätte die ein oder andere Seite sicher nicht geschadet. Das Ende hat mich auch nur überzeugt, weil ich davon überzeugt bin, dass die Nanos sich nicht irren.
Auch wenn es Justin, wie gesagt, nicht abwarten kann, Holly die Leidenschaft unter Lebensgefährten zu demonstrieren, halten sich die Liebesszenen in Grenzen. Aber das ist auch gut so, da mehr davon die Geschichte auch gar nicht zugelassen hat.
Eine tragende Nebenrolle spielt Gia Notte. Sie ist Holly eine gute Freundin geworden. Ich mochte sie. Gia ist ein Gegenpol gegenüber den Zwillingen Dante und Tomasso bzw. Anders und Decker. In dieser Geschichte ist ihr die Rolle der guten Seele zugedacht.
Tante Marguerite hat zwar nur einen kleinen Auftritt, aber was es an ihr mangeln könnte, macht Lucian Argeneau wett. Er ist zwar nicht permanent anwesend, aber er schafft auch, aus dem Hintergrund noch Einfluss zu nehmen.
Tatsächlich … Vampir hat eine Menge Portion Humor zu bieten. Und die Erkenntnis, dass Rache eben nicht ganz so süß ist, wenn man der Betroffene ist.
Ich habe hin und her überlegt, wie viele Sterne Tatsächlich … Vampir bekommt und habe mich schlussendlich für 4,5 Sterne entschieden. Es kommt nicht an 5 Sterne heran, ich möchte das Buch aber auch gegenüber Ein Vampir zur rechten Zeit abgrenzen, das damals von mir 4 Sterne bekommen hat.