Verschachtelt
Fast wie eine Matrjoschka diese Geschichte, die ihre langen Arme vom Oktober 1944, in dem die Deiche um Westkapelle und die Insel Walcheren bombardiert, und zerstört wurden und ein Teil der Bevölkerung ...
Fast wie eine Matrjoschka diese Geschichte, die ihre langen Arme vom Oktober 1944, in dem die Deiche um Westkapelle und die Insel Walcheren bombardiert, und zerstört wurden und ein Teil der Bevölkerung ertrank, bis in die Gegenwart ausstreckt und dort zu einem Mord an einem vermeintlich harmlosen Touristen führt. Dieser wiederum ist gar nicht so harmlos, sondern verbirgt eine üble Geschichte, die ihn zehn Jahre zuvor mit dem Verschwinden und vermutlichen Mord an einer jungen Frau mit Migrationshintergrund in Verbindung bringt. Hoofdinspecteur Liv de Vries, die nach einem Schusswaffengebrauch in einer fälschlich als terroristisch eingestuften Aktion ins Visier der Internen geraten ist und deshalb aus der Schusslinie genommen werden soll, soll in diesem Fall ermitteln, obwohl das eigentlich nicht wirklich in ihre Zuständigkeit gehört. Zusammen mit Rechtsmedizinerin Ann-Remi und Polizeichef Ruben deckt sie dabei eine sehr verschachtelte Geschichte auf, in der es um Schuld, Vertuschung, Rache geht. Sehr detailliert beschrieben, ein bisschen Geschichtsunterricht, eine sympathische, wenngleich auch oft unkonzentrierte Ermittlerin und ebenso sympathische Mitermittler. Spannend erzählt und sorgfältig vor dem Leser aufgedröselt.