Cover-Bild Austrian Psycho Jack Unterweger
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  • Verlag: Molden Verlag in Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 25.01.2024
  • ISBN: 9783222151125
Malte Herwig

Austrian Psycho Jack Unterweger

Jack Unterweger
Jack Unterweger: Das ist mehr als bloß Stoff für True Crime. Bis heute hält der Serienmörder und »Häfenpoet« die Nachwelt in seinem Bann. 1990 kommt der verurteilte Frauenmörder, der sich im Gefängnis zum gefeierten Schriftsteller gewandelt hat, frei – auf Druck der Kulturszene. Jelinek, Grass, Jandl machen sich für ihn stark. Er gilt als rehabilitiert, wird in Wiens besserer Gesellschaft verehrt. Doch Unterweger mordet weiter. Elf Frauen verlieren ihr Leben. Wie gelang es ihm, die Menschen für sich zu vereinnahmen? Sie regelrecht zu verführen? Der deutsche Journalist und Autor Malte Herwig beleuchtet in »Austrian Psycho« den Fall aus einem neuen, unbekannten Blickwinkel: Er verwebt verbriefte Fakten, Gespräche mit Zeitzeug:innen und Unterwegers Aussagen zu einer packenden dokumentarischen Erzählung – und entlarvt so die abgründige Faszination als das trickreiche Spiel des Serienkillers mit Sprache.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2024

Unterweger - doch kein Schriftsteller

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Zunächst muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch etwas anderes erwartet hatte. Etwa mehrere verschiedene Aussagen von Personen, die ihn näher kannten oder auch seine Geschichte über die Taten etc. Allerdings ...

Zunächst muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch etwas anderes erwartet hatte. Etwa mehrere verschiedene Aussagen von Personen, die ihn näher kannten oder auch seine Geschichte über die Taten etc. Allerdings beinhaltet das Buch lediglich drei Aussagen von Personen, die an seiner Entlassung beigetragen haben und darunter bis heute leiden. Jack Unterweger kommt aufgrund eines Mordfalles lebenslänglich ins Gefängnis. Dort entdeckt er das Schreiben für sich - so wie andere behaupten. In Wahrheit hat er entweder Texte abgeschrieben, andere für sich schreiben lassen oder ohne große Mühe etwas herunter geschrieben. Die Welt außerhalb des Gefängnisses entdeckte dadurch in ihm DEN Schriftsteller und stellte ihn sprichwörtlich auf ein Podest. Dies nutzte Jack um beliebter für seine Mitmenschen zu werden, wodurch sie für seine Freilassung gekämpft haben. Anschließend begann die unvermeidbare Mordserie. Ganz schön raffiniert muss man sagen und man kann die Selbstvorwürfe der Zeitzeugen verstehen.
Ich fand es interessant, dass dieser Aspekt im Buch beleuchtet wurde, allerdings war dies auch so ziemlich das einzige Thema. Meiner Meinung nach hätte man sein Leben mehr beleuchten können und dadurch das Buch länger als 120 Seiten machen können.
Sprachlich war es zunächst etwas schwierig den Einstieg in das Buch zu finden, aber das legte sich recht schnell.
Das Cover finde ich aufgrund des großen Portrait von Jack und der grellen Gelbfarbe etwas abschreckend, aber das ist evtl auch die Intention dahinter.

Fazit: Ein interessanter Fall, der hier geschildert wird, den man zwischendurch lesen kann.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Lesenswert

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Autor: Malte Herwig
Buch : Austrian Psycho Jack Unterweger
Gelesen als gebundenr Ausgabe
⭐⭐⭐⭐
Klappentext:
Jack Unterweger: Das ist mehr als bloß Stoff für True Crime. Bis heute hält der Serienmörder ...

Autor: Malte Herwig
Buch : Austrian Psycho Jack Unterweger
Gelesen als gebundenr Ausgabe
⭐⭐⭐⭐
Klappentext:
Jack Unterweger: Das ist mehr als bloß Stoff für True Crime. Bis heute hält der Serienmörder und »Häfenpoet« die Nachwelt in seinem Bann. 1990 kommt der verurteilte Frauenmörder, der sich im Gefängnis zum gefeierten Schriftsteller gewandelt hat, frei – auf Druck der Kulturszene. Jelinek, Grass, Jandl machen sich für ihn stark. Er gilt als rehabilitiert, wird in Wiens besserer Gesellschaft verehrt.
Doch Unterweger mordet weiter.
Elf Frauen verlieren ihr Leben. Wie gelang es ihm, die Menschen für sich zu vereinnahmen? Sie regelrecht zu verführen? Der deutsche Journalist und Autor Malte Herwig beleuchtet in »Austrian Psycho« den Fall aus einem neuen, unbekannten Blickwinkel: Er verwebt verbriefte Fakten, Gespräche mit Zeitzeug:innen und Unterwegers Aussagen zu einer packenden dokumentarischen Erzählung – und entlarvt so die abgründige Faszination als das trickreiche Spiel des Serienkillers mit Sprache.
⭐⭐⭐⭐
Meine Meinung:
Als ich dieses Buch in die Hände bekommen habe, musste ich nicht lange überlegen. Genau mein Genre, meine Neugier war geweckt, es musste also direkt mit . Natürlich habe ich gleich begonnen zu lesen, dich der Anfang war ernüchternd. Ich bin sehr schwer in dieses Buch gekommen, es waren viele zu viele Informationen am Anfang, die ich nicht richtig "verarbeiten" konnte, deswegen legte ich das Buch nach ein paar Seiten weg. Dennoch wollte ich wissen wie es weiter geht.. zum Glück, denn es wurde immer besser und spannender.
Die Geschichte um das Leben von dem Serienmörder Jack Unterweger ist super interessant. Ich glaube das ich gut verstehen kann, warum die Damen Reihenweise auf ihn hereingefallen sind. Jack ist ein großer Lügner, der aber alle auf seine Seite ziehen kann, der vorgibt jemand zu sein, der er nicht ist.. alle fallen auf ihn herrein.
⭐⭐⭐⭐
Fazit :
Dieses Buch verdient es gelesen zu werden. Es macht wieder einmal sichtbar das man nicht immer alles haben darf was man sieht und hört. Ein gut recherchiertes Buch

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Ganz anders als erwartet

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Die Geschichte um Jack Unterweger hat es in sich. Der Mörder, der sich im Knast schreibend betätigt und weiß die Literaturwelt für sich einzunehmen, um als Lebenslanger aus dem Knast zu kommen und sein ...

Die Geschichte um Jack Unterweger hat es in sich. Der Mörder, der sich im Knast schreibend betätigt und weiß die Literaturwelt für sich einzunehmen, um als Lebenslanger aus dem Knast zu kommen und sein Treiben fortzusetzen. Klingt irgendwie nach einem schlechten Märchen, aber ist genauso passiert und wer im True-Crime Bereich unterwegs ist, kennt seinen Fall. Wer hier jedoch eine klassische True-Crime Geschichte erwartet, ist falsch. Dieses Sachbuch, eines nicht benannten Literaten zeigt, wie Unterweger Menschen für seine Zwecke zu manipulieren wusste.

Ich habe etwas anderes erwartet, als es hier dann angeboten wurde. Mich hat es dennoch sehr interessiert und auch unterhalten, zumindest ab dem weniger wirren zweiten Teil. In Haft entdeckt Unterweger einen Weg nicht nur auf sich aufmerksam zu machen, sondern auch einflussreiche Menschen für sich zu gewinnen. Mit Gedichten, die teils auch hier abgedruckt sind (und mich nicht überzeugten), vor allem mit seinem Roman „Fegefeuer“ heimste er einige Erfolge ein. Die Literaturwelt Österreichs forderte seine Freilassung – erfolgreich. Nach seiner Freilassung versucht er sich weiterhin als Schriftsteller, ist als Journalist unterwegs und frönt einen gewissen Lebensstil. Dabei enorm viele Frauengeschichten. Dann startet eine Mordserie. Opfer sind Prostituierte und Unterweger gerät in Verdacht. Unser Autor will das auch nach dem Urteil und den ganzen Beweisen nicht so richtig glauben – aber er merkt wohl, dass er wie so viele nur benutzt wurde.

Dass der Autor, der selbst schreibt, dass sein Name nichts zur Sache tut, hadert wird in diesem besonderen Mix aus Romananteilen und Reportage besonders deutlich. Recherchematerial erhält er von Malte Herwig. Es geht weniger um die Morde, mehr um die Entwicklung von Unterweger als Schriftsteller.
Das Nachwort hat es dann wirklich in sich…

Unter dem Strich hat mir das dünne Büchlein mehrheitlich zugesagt, aber wer klassisches True-Crime erwartet, wird eine Enttäuschung erleben.

Veröffentlicht am 13.01.2024

Freigeschrieben - Manipulation und Verblendung eines Mörders

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Der anonyme Autor, Journalist und Verfasser von "Austrian Psycho" gehörte zu der Kulturszene, die sich für Jack Unterwegers frühzeitige Freilassung einsetzten, als er für seinen ersten Mord im Gefängnis ...

Der anonyme Autor, Journalist und Verfasser von "Austrian Psycho" gehörte zu der Kulturszene, die sich für Jack Unterwegers frühzeitige Freilassung einsetzten, als er für seinen ersten Mord im Gefängnis saß, und begibt sich auf Spurensuche, anhand seiner eigenen Erinnerungen und den zahlreichen Dokumente, die der Journalist und Autor Malte Herwig zusammengetragen und ihm zur Verfügung gestellt hat. Er ist es auch, der den anonymen Autor zur unbequemen Analyse ermutigt, welches ihm spürbare Anstrengung abverlangte. Beließ er es doch lange dabei, dieses Trugbild aufrecht zu erhalten, als die Wahrheit anzuerkennen, die eine mögliche Mitschuld zur Konsequenz hätte. Der Text reduziert sich auf das Wesentliche einer umfassenden Recherche aus Briefen, Akten, Gesprächen mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, literarischen Beispielen von Jack Unterweger sowie Reportagen und Interviews, die ein entlarvendes Bild zeichnen. Hinweise gab es viele, dass Unterwegers Schreiberei nur ein Ventil und letztlich Mittel zum Zweck gewesen war. Rückblickend ist der „Knast-Kitsch“ und die „Harte Kindheit“ wenig beeindruckend und es ist beinahe unverständlich, wie er der Kulturszene imponieren und Frauen so faszinieren konnte, dass sie ihm halfen, seine Ziele zu erreichen. Doch es wird auch deutlich, dass die Vorstellung der Resozialisierung eines Frauenmörders zu verlockend war, und es auch welche gab, die sein Spiel durchschaut hatten.

Es ist Malte Herwig zu verdanken, dass entwaffnende Details zur richtigen Zeit den Eindruck vermitteln, dass hier mit großem Arbeitseifer jeder Stein umgedreht wurde. Der Schreibstil ließt sich gut, mitunter zynisch und klischeehaft zeigt sich Widerwille und Resignation, die im Nachwort von Malte Herwig zur Gewissheit wird. Die Veröffentlichung sei ihm schwer gefallen, doch ich bin froh, dass er sich dazu entschlossen hat. Es ist ein enthüllendes Werk über Manipulation, Mord, Verblendung und Betrug, welches mich in den Bann gezogen hat, weil es sich immer wieder auf Fakten stützt und zeigt, wie es Unterweger gelang, die Menschen für sich zu vereinnahmen. Zudem aus dieser interessanten Perspektive eines ehemaligen Fürsprechers. Ich habe durch "Austrian Psycho“ das erste Mal von Jack Unterweger erfahren und konnte mir ein gutes Bild machen.

Veröffentlicht am 23.02.2024

Anders als erwartet

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Ich habe Austrian Psycho als Rezensionsexemplar gewonnen - es wurde als True Crime Roman vorgestellt - und war dann überrascht vom Inhalt und Stil.

Der Serienmörder Jack Unterweger ist mir bis zur Lektüre ...

Ich habe Austrian Psycho als Rezensionsexemplar gewonnen - es wurde als True Crime Roman vorgestellt - und war dann überrascht vom Inhalt und Stil.

Der Serienmörder Jack Unterweger ist mir bis zur Lektüre unbekannt gewesen, ebenso wie der Autor Malte Herwig.
Sein Buch ist eine Art Bericht in Ich-Form eines namenlosen ehemaligen Bewunderers Jack Unterwegers. Als Teil der Wiener Kulturszene gehörte er zu einer Gruppe Bewunderer, die sich für die Freilassung des eigentlich zu Lebenslänglich Verurteilten einsetzte.
Vieles, was geschildert wird, wusste ich noch nicht, wie beispielsweise dass Lebenslänglich in den 1970er Jahren in Österreich einer "Todesstrafe" gleich kam, weil es nicht möglich war, entlassen zu werden.

Nachdem ich mich an den Stil gewöhnt habe und verstanden habe, dass Malte Herwig nicht der Autor, sondern eher der Herausgeber ist (und die losen Seiten des namenlosen Berichtenden sortiert und in seinem Namen veröffentlicht hat), kam ich dann gut in den Text rein und habe ihn schnell durch gelesen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich stimmt, was im Nachwort steht, dass der Verfasser Selbstmord begangen hat, nachdem ihm klar wurde, dass Jack nicht der Autor seiner Texte gewesen sein konnte. Der Tod der Opfer ließ ihn kalt, aber die Vorstellung, er könne nicht selbst seine Texte geschrieben haben und es geschafft haben, alle zu täuschen, auch ihn, hat ihn dem Text entsprechend gebrochen. Wenn das wahr ist, ist der Verfasser ein absolut seltsamer Mensch gewesen.

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, aber es ist kein "typischer" True Crime Roman, weder reißerisch, noch zu detailliert in Bezug auf Morde/Motive/Hintergründe. Es geht eher um eine Art Selbsterkenntnis und ein Zwiegespräch zwischen Verfasser und "Autor" über den Menschen, Autoren und Mörder Jack Unterweger.
Wirklich mal was anderes!

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