Unterweger - doch kein Schriftsteller
Zunächst muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch etwas anderes erwartet hatte. Etwa mehrere verschiedene Aussagen von Personen, die ihn näher kannten oder auch seine Geschichte über die Taten etc. Allerdings ...
Zunächst muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch etwas anderes erwartet hatte. Etwa mehrere verschiedene Aussagen von Personen, die ihn näher kannten oder auch seine Geschichte über die Taten etc. Allerdings beinhaltet das Buch lediglich drei Aussagen von Personen, die an seiner Entlassung beigetragen haben und darunter bis heute leiden. Jack Unterweger kommt aufgrund eines Mordfalles lebenslänglich ins Gefängnis. Dort entdeckt er das Schreiben für sich - so wie andere behaupten. In Wahrheit hat er entweder Texte abgeschrieben, andere für sich schreiben lassen oder ohne große Mühe etwas herunter geschrieben. Die Welt außerhalb des Gefängnisses entdeckte dadurch in ihm DEN Schriftsteller und stellte ihn sprichwörtlich auf ein Podest. Dies nutzte Jack um beliebter für seine Mitmenschen zu werden, wodurch sie für seine Freilassung gekämpft haben. Anschließend begann die unvermeidbare Mordserie. Ganz schön raffiniert muss man sagen und man kann die Selbstvorwürfe der Zeitzeugen verstehen.
Ich fand es interessant, dass dieser Aspekt im Buch beleuchtet wurde, allerdings war dies auch so ziemlich das einzige Thema. Meiner Meinung nach hätte man sein Leben mehr beleuchten können und dadurch das Buch länger als 120 Seiten machen können.
Sprachlich war es zunächst etwas schwierig den Einstieg in das Buch zu finden, aber das legte sich recht schnell.
Das Cover finde ich aufgrund des großen Portrait von Jack und der grellen Gelbfarbe etwas abschreckend, aber das ist evtl auch die Intention dahinter.
Fazit: Ein interessanter Fall, der hier geschildert wird, den man zwischendurch lesen kann.