„Immer dieses Aber… Jedes Mal kam es wieder auf.“
(Suki in Songs for the beautiful)
Worum geht’s?
Seit sie denken kann, liebt Suki das Singen. Bislang traute sie sich aber nie, ihre Leidenschaft außerhalb ihrer eigenen vier Wände zu verfolgen. Als ein heimlich von ihr aufgenommenes Video viral geht und sie einen Plattenvertrag erhält, scheint ihr Traum von einer Karriere als Popstar unverhofft zum Greifen nah. Im Tonstudio trifft sie schließlich auf ihren neuen Songwriter River – und hätte am liebsten wieder kehrtgemacht. Denn Suki und River verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Und sollte River diese ans Licht zerren, könnte Sukis Rising Star schneller erlöschen, als ihr lieb ist …
Songs for the beautiful ist Band 1 der Rise and Fall-Dilogie. Die Geschichte ist in sich geschlossen.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von River und Suki geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten Content.
Meine Meinung
Von der Autorin habe ich bereits zahlreiche Bücher gelesen, muss aber gestehen, dass ich kein riesiger Fan war. Es sind nette Bücher mit coolen Themen, aber in der Ausführung konnten die mich in den wenigsten Fällen wirklich überzeugen. Ich hatte große Hoffnung, dass es bei diesem Buch anders ist, da ich die Grundthematik um eine aufstrebende Künstlerin sehr mochte. Aber leider konnte ich auch Songs for the beautiful nur bedingt abholen.
Die Geschichte beginnt mit Suki, die in einem Blumenladen arbeitet und durch ein zufällig aufgenommenes Video, auf dem sie singt, über Nacht zum viralen Hit wird. Suki wollte schon immer singen, ist aber eine sehr unsichere Person und zudem hat ihr Ex Jason dafür gesorgt, dass von ihrem Selbstbewusstsein wenig übrig geblieben ist. Nun kriegt Suki plötzlich einen Vertrag bei einem riesigen Label und soll zum neuen Superstar gedrillt werden. Doch damit sind viele Storylines verbunden.
Zunächst haben wir das offensichtliche Thema: Suki wird ein Superstar. Leider kommt alles so klischeehaft vor, dass es mir vorkam, als hätte ich die Story schon mehrfach gelesen. Sie wird zu etwas gemacht, was sie nicht sein möchte, soll Lieder singen, hinter denen sie nicht steht. Sie wird als neue Presley dargestellt, was dafür sorgt, dass Presley öffentlich gegen Suki schießt. Suki macht alles mit, teils aus Naivität, teils aus Hoffnung und teils aus welchen Gründen auch immer. Ich hatte so oft im Buch das Gefühl, dass Suki ein unsicherer Teenie ist, aber eigentlich ist sie Mitte 20. So benimmt sie sich nur leider nicht. Es ist, als würde sie an vielen Stellen mit Scheuklappen durch die Gegend laufen und sich dann später wundern, wieso ihr alles um die Ohren fliegt. Die Storyline mit dem Plattenvertrag war für mich vorhersehbar entwickelt, ich hätte mir mehr Tiefe und wirkliche Einblicke gewünscht, aber es bleibt bei 1-2 Veranstaltungen und viel Drama.
Die zweite Storyline ist River, Sukis Bruder und die gemeinsame Vergangenheit. River ist der Love Interest, der damals mit beiden befreundet war, aber nach einer Straftat für 18 Monate ins Gefängnis ging. Bis heute ist großer Frust da, es dauert aber bis fast zum Ende, dass man erfährt, was passiert ist. Hier hatte ich so viele Fragezeichen und war zudem sehr angenervt, dass Suki blind ihrem Bruder immer vertraut, aber auch, dass Sukis Tat und die Folgen nicht mehr wirklich thematisiert wurden. River verzeiht einfach und kümmert sich sogar noch um den Auslöser. Das war mir alles zu gewollt, zu idealistisch und zu konstruiert. Das trifft auch auf die Lovestory zu, die in meinen Augen im Buch viel zu kurz kommt. Anfangs hassen sie sich, dann auf einmal ist alles gut, dann fliegt Suki ihr Geheimnis um die Ohren, aber es gibt ein wunderbares, perfektes Happy End. Das konnte mich alles nicht abholen, es fehlte an Tiefe, Nachvollziehbarkeit und vor allem: Kommunikation.
Der Rest des Buches thematisiert mit vielen Nebenschauplätzen etwa, wie schnell Suki vom Weg abkommt und ihren Bruder vernachlässigt. Wie sich die Fehde mit Presley entwickelt. Dass Suki Drohnachrichten erhält, die – berechtigt – für große Probleme sorgen. Es war für mich alles zu wenig und gleichzeitig zu viel, zu gewollt und zu perfekt. Ich denke aber, dass Sukis Naivität (die sich bis kurz vor Ende durchzieht) die größte Herausforderung war. Dass sie dann plötzlich selbstbewusst wird, fand ich persönlich nicht greifbar und anhand der Geschichte nicht nachvollziehbar, einfach weil zu viel auf den letzten 50 Seiten passiert.
Mein Fazit
Songs for the beautiful ist ein nettes Buch für Zwischendurch, was aber insgesamt sehr vorhersehbar, sehr klischeehaft und sehr seicht ist und zudem mit einer sehr naiven Protagonistin ein wenig anstrengend ist. Die Liebesgeschichte kam mir außerdem viel zu kurz und das ganze Drama am Ende war mir zu viel.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]