Cover-Bild Alles was glänzt
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 19.03.2018
  • ISBN: 9783630875613
Marie Gamillscheg

Alles was glänzt

Roman
Marie Gamillscheg nimmt den Leser mit in eine allmählich verschwindende Welt. Vielstimmig und untergründig erzählt ihr Debüt von einer kleinen Schicksalsgemeinschaft im Schatten eines großen Bergs und vom Glanz des Untergangs wie des Neubeginns.Tief in den Stollen des alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren. Die Wirtin Susa zum Beispiel, wenn sie im „Espresso“ nachts die Pumpen von den Ketchup-Eimern schraubt. Oder der alte Wenisch, ihr letzter Stammgast. Sogar der Bürgermeister, wenn er nicht gerade auf Kur ist. Zuallererst aber hat es der schweigsame Martin gespürt, bis er dann eines Morgens die Kontrolle über sein Auto verlor. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Für die junge Teresa und den Neuankömmling Merih ist die Sache klar: Sie will sich endlich absetzen aus dem maroden Ort, er hingegen sucht einen Neuanfang - ausgerechnet hier.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2018

Vieles bleibt offen

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„Es ist gut, dass es solche Menschen wie Patz gibt, die nie über den Ort hinausdenken. Nur deshalb können so Menschen wie sie weggehen. Schließlich muss das immer im Gleichgewicht sein. Die, die weggehen, ...

„Es ist gut, dass es solche Menschen wie Patz gibt, die nie über den Ort hinausdenken. Nur deshalb können so Menschen wie sie weggehen. Schließlich muss das immer im Gleichgewicht sein. Die, die weggehen, und die, die bleiben.“

Dieses Buch ist schwer zu beschreiben. Ein unspezifizierter kleiner Ort in den Bergen in einem nicht genannten Land zu einer nicht genannten Zeit. Hier spielt Gamillschegs Debüt. Der Ort hat früher vom Bergbau gelebt. Dann, als der Berg zu ausgehöhlt war, vom Tourismus. Seit der Journalist im Dorf war und geschrieben hat, der Berg werde bald in sich zusammenstürzen, kommen nun auch keine Touristen mehr. So bleibt der Ort wie früher, jedoch ziehen immer mehr (junge) Menschen in die Stadt. Martin setzt sich eines Tages in sein Auto und kommt auf dem Berg ums Leben. Oder, wie ein Bewohner es ausdrückt, „Die einen ziehen in die Stadt, die anderen setzen sich ins Auto und fahren sich tot“. Nur wenige Menschen bleiben. Merih, der Regionalmanager, kommt ins Dorf um die Leute zum hierbleiben zu bewegen.

Im Buch gibt es verschiedene Protagonisten, deren Alter bis zum Schluss unklar ist. Stets gibt es einen kleinen Auszug aus dem Alltag der Bewohner, der oft mehr Fragen hervorruft als er erklärt. Viele Zusammenhänge werden erst am Schluss des Buches klar, auch die seltsamen Kapitelüberschriften werden kurz vor Schluss zumindest teilweise erklärt. Dennoch bleiben viele Fragen offen und viele Dinge unausgesprochen. Insbesondere am Anfang war das Buch für mich sehr schwer zu lesen, weil alles zusammenhangslos war. Der Schreibstil hat mir eigentlich sehr gut gefallen, er mutet sehr „literarisch“ an. Dennoch habe ich vieles im Buch nicht verstanden. Ob das an mir liegt weiß ich nicht. So fällt es mir sehr schwer, ein Urteil zu fällen. Die Autorin hat meiner Meinung nach sehr viel Potential, jedoch habe die Nachricht, die sie uns mit diesem Roman vermitteln will, nicht ganz verstanden.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Wenn der Glanz verfliegt...

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Zum Inhalt (Klappentext)
Marie Gamillscheg nimmt den Leser mit in eine allmählich verschwindende Welt. Vielstimmig und untergründig erzählt ihr Debüt von einer kleinen Schicksalsgemeinschaft im Schatten ...

Zum Inhalt (Klappentext)
Marie Gamillscheg nimmt den Leser mit in eine allmählich verschwindende Welt. Vielstimmig und untergründig erzählt ihr Debüt von einer kleinen Schicksalsgemeinschaft im Schatten eines großen Bergs und vom Glanz des Untergangs wie des Neubeginns.
Tief in den Stollen des alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren. Die Wirtin Susa zum Beispiel, wenn sie im „Espresso“ nachts die Pumpen von den Ketchup-Eimern schraubt. Oder der alte Wenisch, ihr letzter Stammgast. Sogar der Bürgermeister, wenn er nicht gerade auf Kur ist. Zuallererst aber hat es der schweigsame Martin gespürt, bis er dann eines Morgens die Kontrolle über sein Auto verlor. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Für die junge Teresa und den Neuankömmling Merih ist die Sache klar: Sie will sich endlich absetzen aus dem maroden Ort, er hingegen sucht einen Neuanfang - ausgerechnet hier.
»Zu Recht gilt Gamillscheg als eine der aufregendsten jungen Stimmen der deutschsprachigen Literatur.«
Britta Schmeis / SPIEGEL ONLINE (29.03.2018)
Quelle: Luchterhand Literaturverlag

Meine Gedanken zum Buch
Das Cover:
Ein sehr schönes Cover auf dem eine Zeichnung eines Berges zu sehen ist. Der Buchumschlag erinnert mich ein wenig an Packpapier und die leicht grünlich-türkise Färbung zusammen mit dem schwarzen leicht löchrigen Schriftzug vermittelt einen leichten Vintageflair.


Inhalt:
Eigentlich handelt es sich bei dem Buch um die Vorstellung verschiedener Charaktere, die in einem Bergdorf/Stadt leben. Der Bergbau wurde eingestellt, ein Journalist hat durch seine Recherchen aufgedeckt, dass der Berg derart ausgehöhlt ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er in sich zusammenfällt.
Aufgrund dieses Berichts haben viele dem Städtchen den Rücken gekehrt und die verlassenen Häuser können davon Geschichten erzählen. Aber es gibt auch die, die geblieben sind. Etwa, weil sie ihr ganzes Leben in und um den Berg gelebt haben und fest mit ihm verwurzelt sind, oder weil sie keine andere Wahl haben.
Nun klettert man Kapitel für Kapitel die Anhöhen des Berges hinauf (gekennzeichnet durch die Höhenmeter die jeder Kapitelüberschrift vorangehen) und lernt einige Menschen und ihre Schicksale kennen. Da ist Martin, der mit dem Auto verunglückt ist. Seine Freundin, die nach seinem Tod in Trauer versinkt um dann die Stadt zu verlassen um neu anzufangen. Ihre Schwester Teresa, die gern gehen möchte, aber nicht kann, da sie in ihren Vorstellungen von der Einhaltung eines bestimmten Gleichgewichts gefangen ist. Wenisch der sein ganzes Leben im Berg gearbeitet hat und nun hofft, dass seine Tochter wieder zu ihm zieht, damit er seinen Lebensabend in Ruhe verbringen kann. Merih der Regionalmanager, der in die Stadt kommt um die Leute dazu zu bewegen neu anzufangen. Und dann ist da noch Susa, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alles zusammen zu halten und die Leute zu lenken und zu leiten, Neues braucht sie nicht.
Diese Geschichte lebt nicht von der Handlung, sondern eher von den Charakteren die sich in ihr bewegen. Dies hat es mir schon ein wenig schwer gemacht mich mit der Story anzufreunden. Es gibt keine in sich abgeschlossene Handlung und die Geschichte lässt sehr viel Platz für Überlegungen und Spekulationen. Beachtenswert ist die Zeichnung der Atmosphäre in der teilweise verlassenen Stadt. Die Beschreibung der Häuser und Plätze und was passiert, wenn der Mensch durch Unachtsamkeit, Unwissenheit oder Gleichgültigkeit seine Umwelt zerstört ist erschütternd. Schon bemerkenswert, dass die Menschen nicht dem Raubbau an der Natur die Schuld an der Situation geben, sondern dem Journalisten der dies aufgedeckt hat.

Schreibstil:
Die Autorin Marie Gamillscheg hat einen sehr eigenen Schreibstil, mit dem ich mich nicht richtig anfreunden konnte. Für mich waren die vielen Endlossätze oft anstrengend. Ich mag es nicht, wenn ich einen Satz lese und am Ende schon den Anfang wieder vergessen habe.
Die Charaktere sind so penibel ausgearbeitet und versprühen eine so große Präsens, dass ich das Gefühl hatte, die Handlung ist aufgrund dessen in Vergessenheit geraten.

Leider bleiben für mich sehr viele unbeantwortete Fragen, das ist schade. Sicherlich ist es schön, wenn man als Leser die Möglichkeit hat, sich die Geschichte selbst zu Ende zu denken, aber hier ist es für mich zu viel des Guten.
Lieblingslesezeichen:
"Was das Schlimmste ist, ist das Vergessen" sagt Wenisch in den langen Gang vor sich hinein. "Wir haben schließlich alle eine Geschichte miteinander. Man darf Martin nicht vergessen"
Fazit:
Eine wirklich schöne Idee, die von einer in sich abgeschlossenen Handlung und einem etwas weniger intellektuellen Schreibstil meiner Meinung nach sicher profitiert hätte. So gibt es von mir leider nur

3 Sterne

Veröffentlicht am 10.04.2018

Was für ein merkwürdiges Buch

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Zum Inhalt:
Vielstimmig und untergründig erzählt dieses Buch von einer kleinen Schicksalsgemeinschaft im Schatten eines großen Bergs und vom Glanz des Untergangs wie des Neubeginns.
Meine Meinung:
Das ...

Zum Inhalt:
Vielstimmig und untergründig erzählt dieses Buch von einer kleinen Schicksalsgemeinschaft im Schatten eines großen Bergs und vom Glanz des Untergangs wie des Neubeginns.
Meine Meinung:
Das Buch macht mit mir vor allem eins: es hinterlässt Fragen. Was will die Autorin uns mit dem Buch sagen, was war die Idee hinter dem Buch, warum endet es wie es endet. Ich fand das Buch nicht uninteressant zu lesen, weil der Schreibstil recht ansprechend ist, aber Ende stehen da einfach viele Fragezeichen. Unter anderem auch die Frage: Was soll das alles? Vielleicht war ich einfach nicht die richtige Leserin für das Buch. Ich kann - im Gegensatz zu manch anderem - auch keine Botschaft da raus lesen. Ich habe es gelesen, ja. Es war ganz okay, aber auch nicht mehr.
Fazit:
Sehr sonderbares Buch.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Schicksalsgemeinschaft im Schatten eines Berges

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Seit Jahren wurde der Berg ausgehöhlt und alles wertvolle abgebaut. Jetzt droht der Berg zusammenzubrechen. Ganz langsam oder mit einem großen Schlag ? Am Fuße des Berges in einem kleine Dorf fragen sich ...

Seit Jahren wurde der Berg ausgehöhlt und alles wertvolle abgebaut. Jetzt droht der Berg zusammenzubrechen. Ganz langsam oder mit einem großen Schlag ? Am Fuße des Berges in einem kleine Dorf fragen sich das die letzten Bewohner.

Was bleibt wenn nur noch die Ernennungsplakette zur Stadt im Boden bleibt während die Jungen das Dorf verlassen und nur die dableiben die nicht fort können. Einen hat es schon erwischt. Mit dem Auto hat Martin die Kontrolle verloren und aus einer Kurve geflogen.

Merkwürdig distanziert werden die Erlebnisse in dem Debütroman von Marie Gamillscheg erzählt und lassen mich etwas ratlos zurück. Literarisch bestimmt toll beschrieben, aber leider nicht das richtige für mich.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Deprimierende Schicksale in einem trostlosen Dorf

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Seitdem ein Journalist dem Bergdorf den Untergang vorhersagte, ging es nur noch bergab. Die Touristen blieben aus, Menschen zogen weg, die Häuser begannen zu verfallen. Die die blieben, halten stur am ...

Seitdem ein Journalist dem Bergdorf den Untergang vorhersagte, ging es nur noch bergab. Die Touristen blieben aus, Menschen zogen weg, die Häuser begannen zu verfallen. Die die blieben, halten stur am Bestehenden fest, hoffen auf bessere Zeiten oder warten nur darauf, wegzukommen. Da geschieht ein großes Unglück und zeitgleich kommt Merih, ein Regionalmanager, der einen Anfang machen möchte: für das Dorf und für sich.
Im Großen und Ganzen ist dies schon die gesamte Handlung des etwas mehr als 200 Seiten umfassenden Buches. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der einzelnen Bewohner, aus deren Sicht abwechselnd ihre eigene Situation geschildert wird. Alle vereint Resignation, was das Dorf betrifft. Was sie unterscheidet, ist der Umgang damit. Da ist Therese, die unbedingt weg möchte; Wenisch, der darauf hofft, dass seine Tochter mit Familie zu ihm zieht; Susa, die alles so lassen möchte wie es ist. Und Merih, der Neuhinzugekommene, der ebenfalls die Trostlosigkeit sieht, aber auch ein Potential - weshalb er ja hier ist. Ihre Wege kreuzen sich, aber außer Oberflächlichkeiten findet kein Gespräch statt.
Marie Gamillscheg erzählt dies in einer sehr speziellen Sprache. Kurze Sätze, mit einem Blick für Kleinigkeiten, sehr detailliert; überdurchschnittlich viele Aufzählungen; Gedanken wechseln sich ab mit Beschreibungen ohne Kennzeichnungen. Anfangs empfand ich diesen Stil als ungewöhnlich und passend für diesen Ort und die Atmosphäre; für dieses Unglück, das sich gleich zu Beginn ereignet. Doch da die Handlung praktisch vor sich hin plätschert, wurde dieser Stil zusehends ermüdend. Die Charaktere waren mir fern, sie kamen mir mit keiner Seite näher und als ich das Buch beendet hatte, verlor ich keinen weiteren Gedanken an die beschriebenen Personen. Wenn es der Autorin gelungen wäre, ihren ProtagonistInnen richtiges Leben einzuhauchen und nicht nur von außen zu betrachten, wäre es wirklich tolles Buch geworden.