Cover-Bild Kernstaub
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19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Drachenmond Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 980
  • Ersterscheinung: 01.06.2016
  • ISBN: 9783959917018
Marie Graßhoff

Kernstaub

Über den Staub an Schmetterlingsflügeln
Andrea Grautstück (Illustrator)

»Wir haben nach neuen Welten gesucht, aber keine gefunden. Also nahmen wir die unsere und versuchten, sie schöner und leuchtender zu machen. Doch je mehr Licht wir ihr gaben, umso tiefer wurden ihre Schatten.«

Mara hat vergessen, dass sie bereits seit Hunderten von Leben vor den Wächtern des ewigen Systems flieht. Durch den Mord an ihr wollen sie den Weg aller Seelen zur Perfektion ebnen.

Ihr Dasein wird in diesem Leben lediglich von ihrer immensen Angst vor Uhren bestimmt. Doch als die Wächter sie erneut aufspüren, um sie aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu tilgen, verschiebt sich das Gleichgewicht der Dimensionen: Uralte Erinnerungen kehren zurück, eine längst vergessene Liebe erwacht von Neuem und Kriege spalten den Planeten.

Und über allem schwebt die Frage: Wenn die ganze Welt dich hasst, würdest du dich trotzdem für sie opfern?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

Ich bin Kernstaub, nehme einen Teil der Weltasche und warte auf das Nebelecho. (S.171)

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Nach diesem Buch hat man zwei Sachen erreicht: das Entdecken einer unfassbar komplexen und spannenden Welt und der Aufbau von Armmuskeln. Letzteres ist kein Scherz, denn das Buch ist ein richtiger Klopfer ...

Nach diesem Buch hat man zwei Sachen erreicht: das Entdecken einer unfassbar komplexen und spannenden Welt und der Aufbau von Armmuskeln. Letzteres ist kein Scherz, denn das Buch ist ein richtiger Klopfer und wiegt ziemlich viel, also sind Armmuskeln inklusive. :) Aber Spaß beiseite, bitte lasst Euch nicht von der Länge abschrecken. Lange stand das Buch bei mir nur im Regal herum, doch nachdem ich letztes Jahr der "Neon-Birds-Trilogie" verfallen bin, wollte ich dringend auch die anderen Bücher von Marie Graßhoff lesen.

Das Cover: gefällt mir wirklich gut. Es wurde passend zum Genre und der Geschichte gestaltet und verspricht gleich eine epische Science-Fiction Geschichte. Mich hat es gleich angesprochen.

Handlung und Schreibstil: Ich möchte gar nicht den Klappentext noch einmal in meinen Worten wiedergeben, da ich wirklich nur empfehlen kann diesen NICHT vorher zu lesen. Ich hatte das Buch schon so lange in meinem Regal stehen, dass ich den Klappentext nicht mehr im Kopf hatte - und somit hat sich mir ein ganz anderes Leseerlebnis ermöglicht. Nach und nach hat sich eine unfassbar komplexe und fantastische Welt entwickelt, die ich zusammen mit Mara, unserer Protagonistin, erkunden durfte. Die Geheimnisse und ausschlaggebenden Hinweise auf das System wurden nur häppchenweise der lesenden Person serviert, sodass die Spannung bis zum Ende hin aufrechterhalten wurde. Ganz langsam entfaltet sich hier ein unfassbares Universum- das Worlbuilding hat mich schlichtweg umgehauen. Die Handlung lohnt sich wirklich!
Der Schreibstil war für mich das Highlight, neben der Handlung. Marie hat hier einen sehr nachdenklichen Science-Fiction-Roman geschaffen. Ihr poetischer Schreibstil mit sozialkritischen Fragen regt durchaus zum Nachdenken an und hat mir wirklich gut gefallen. Das hat diesen Roman auch etwas von anderen Romanen in seinem Genre abgehoben. Hier ein Beispiel:

"Erinnerungen sind blind, denn kein Auge hat den Anfang der Zeit in der Kruste je gesehen, kein Ohr je die Sprache gehört, denn kein Mund konnte sie sprechen. Die ewige Substanzlosigkeit." (S.483)

Charaktere: diese haben mich im Vergleich zur Handlung teilweise etwas kalt gelassen. Mit unseren Protagonist:innen Mara und Juan bin ich leider bis zum Ende nicht wirklich warm geworden. Maras Entwicklung empfand ich noch ausbaufähig und sympathisiert habe ich nie so richtig mit ihr. Juan hätte ich im Laufe der Handlung gerne regelmäßig geschüttelt (Ich denke aber auch, dass das durchaus beabsichtigt war, dass er solche Gefühle bei den Leser:innen auslösen sollte). Dafür habe ich Glen und Sia ins Herz geschlossen und sogar den mürrischen Nero. Diese haben, im Vergleich zu den Protagonist:innen, eine unfassbare Charaktertiefe aufgewiesen und waren zwar nicht die typischen Sympathieträger:innen, aber dennoch konnte man einen besseren Bezug zu ihnen aufbauen.

"Kernstaub" überzeugte mich mit seinem wunderbaren Schreibstil und einer inhaltsschweren Geschichte. Jedoch hätte ich etwa mehr von Mara und Juan erwartet. Gleichzeitig hat mich auch die Liebesgeschichte im Buch nicht wirklich überzeugt. Man hat viele Rückblenden, in der Gegenwart entwickelt sie sich sehr langsam (was ich persönlich eigentlich ganz gerne mag) und kaum gab es eine Szene der Verbundenheit ging plötzlich alles ganz schnell. Das hat für mich das vorherige langsame Herantasten etwas über Board geworfen. Ebenso ist auf den letzten Seiten so vieles gleichzeitig passiert, sodass ich teilweise etwas verwirrt zurückblieb. Da hätte man den Showdown ruhig über mehrere Kapitel passieren lassen können.

Aber nichtsdestotrotz bin ich sehr froh endlich zu dem Buch gegriffen zu haben, denn sonst wäre mir definitiv etwas entgangen. Der 2. Band steht schon griffbereit. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.09.2017

Mit WOW-Effekt

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Marie Graßhoff verzaubert mal wieder mit ihrem wundervollen Schreibstil und erschafft eine so komplexe Welt und Story, dass es etwas Zeit braucht diese zu verarbeiten. Man wundert sich, wie jemand noch ...

Marie Graßhoff verzaubert mal wieder mit ihrem wundervollen Schreibstil und erschafft eine so komplexe Welt und Story, dass es etwas Zeit braucht diese zu verarbeiten. Man wundert sich, wie jemand noch so junges es schafft ein solches System, wie es in "Kernstaub" vorkommt zu entwickeln und all das auf Papier zu bringen und in einer Geschichte zu verstauen.
Ich muss ehrlich sagen das ich selten ein so durchdachtes aber auch komplexes Buch gelesen habe.

Es fühlt sich an als habe die Autorin das Universum und all das Leben und all die Prozesse des Seins neu erfunden.
Am Anfang war es etwas schwierig sich das System und die Welt überhaupt vorzustellen, doch im Verlauf des Buches hat Marie es geschafft dem Leser die Welt des Buches verständlich nahezubringen, auch wenn ich persönlich es wahrscheinlich noch ein zweites Mal lesen müsste, um jedes Detail zu verstehen.
Es war wirklich einmal ein ganz anderer Lesegenuss ein Buch mit dem Hauch von Philosophie und Wissenschaft zu lesen bei dem man selbst noch ein wenig herausgefordert wird mit Aufmerksamkeit zu lesen und nicht einfach nur über die Seiten zu fliegen.
Normalerweise lese ich Bücher, egal mit welcher Seitenzahl, gerne innerhalb eines oder maximal zweier Tage, aber bei "Kernstaub" habe ich das "Buch" auch gerne zur mal zur Seite gelegt und darüber nachgedacht. Dazu regen auch die philosophischen Gedankengänge in der Geschichte an.

Ich finde es gut, dass wir erst mit den wiederkehrenden Erinnerungen des Hauptcharakters, Mara, mehr über das System erfahren und so Schritt für Schritt eingeführt werden.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblicke/Erinnerungen. Vor allem die aus dem Jahre 2008 mit Mara und ihrem Bruder.

Doch trotz meiner Kritik gibt es einen kleinen Abzug im Sterne-Rating.
Auch wenn das Buch darauf aus war, so schien es zu mindest, war es für mich manchmal schon etwas zu viel Philosophie und Gedanke und zu wenig Aktion und Spannung. Vor allem in der ersten Hälfte.

Auch den Wechsel zwischen dem normalen und dem ewigen Namen hat mich anfangs oft verwirrt, da ich kein Schema entdecken kann, wann welcher Name verwendet wird. Es wirkt etwas wahllos, vielleicht um Namenswiederholungen zu vermeiden, gewählt und das verwirrt auch ein wenig beim lesen.



Alles in allem eine wunderbare Leistung von Marie. Ich habe den Drang sofort den zweiten Teil zu lesen, aber da muss ich mich jetzt leider in Geduld üben.

Übrigends mein Lieblingszitat...einfach wundervoll <3
"Es war schon eine seltsame Sache mit den Gedanken. Überließ man sie sich selbst, schienen sie zu wanken und zu taumeln, manchmal zu wissen, manchmal zu zweifeln. Aber nahm man sie an die Hand, waren sie so leicht in helle oder dunkle Winkel zu locken, eben dorthin, wo man sie haben wollte."

Veröffentlicht am 06.02.2018

Poetisch aber ausbaufähig

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Kernstaub ist eine Geschichte, an der ich noch lange nach dem Lesen in Gedanken hängen bleiben werde...

Der Schreibstil der Autorin hat mich schon fasziniert. Gerade zu Beginn musste ich mich jedoch erst ...

Kernstaub ist eine Geschichte, an der ich noch lange nach dem Lesen in Gedanken hängen bleiben werde...

Der Schreibstil der Autorin hat mich schon fasziniert. Gerade zu Beginn musste ich mich jedoch erst einmal daran gewöhnen. Zog sich für mich der Anfang noch in die Länge, so konnte ich bald meine Augen kaum vom Buch lassen. Marie Grashoff schreibt unglaublich bildgewaltig und träumerisch. Sie ist ein Poet. Ihre Sätze sind sehr verschachtelt und voller Details, die leider die Geschichte an so manchen Stellen unnötig in die Länge gezogen haben. Die verschachtelten Sätze machten mir das Lesen zwar nicht unbedingt leichter, jedoch ließen sie mich oft innehalten und nochmal genauer über das Gelesene nachdenken. Irgendwann wurde es mir aber zu viel, da es den Lesefluss enorm störte.

Konkret befinden wir uns in Kernstaub zwischen Vergangenheit und Zukunft. Mara ist ein sehr schüchternes, an manchen Stellen allerdings auch nerviges Mädchen, welches relativ unbekümmert lebt. Doch sie ist ein weitaus größeres Wesen in einem viel größerem Komplex im Universum.

Stück für Stück enthüllt die Autorin die Vergangenheit der Personen und zeigt dem Leser so, warum jeder der Charaktere so geworden ist. Jeder einzelne ist sehr gut durchdacht und fügen sich in die Geschichte ein.

Die Grundstimmung im Buch ist eher düster und lässt einem beim Lesen eine gewisse Schwere spüren. Durch die vielen Perspektivwechsel und Zeitsprünge, fühlte es sich immer wieder wie Rätselraten an, was die Dynamik oft unterbrach und somit auch die Spannung beim Lesen. Das System der Seelen war recht kompliziert. Hat man es erstmal begriffen, ist ein klar definierter roter Faden erkennbar.

Fazit: Kernstaub ist definitiv keine Geschichte für zwischendurch. Sie folgt einer gewissen eigenen Struktur und Dynamik und weist durch die vielen Ideen der Autorin ein großes Potential auf. Marie Graßhoff hat sich ausprobiert, verschiedene Einflüsse miteinander kombiniert und eine Welt geschaffen, die ihresgleichen sucht. Für mich war es definitiv interessant, aber durchaus noch ausbaufähig. Demnach die Bewertung von dreieinhalb Sternen.