Machen sie ihre Drohungen wahr, wird das zahllose unschuldige Menschen das Leben kosten. Und das könnten wir verhindern, indem wir ein einziges Leben aufs Spiel setzen.
Day und June haben so viel geopfert für die Republik und füreinander. Nun scheint das Land endlich vor einem Neubeginn zu stehen. June arbeitet mit dem Elektor und führenden Politikern zusammen, während Day einen hohen Rang beim Militär bekleidet. Keiner der beiden hätte die Umstände vorhersehen können, unter denen sie wieder zusammenfinden. Gerade als ein Friedensabkommen unmittelbar bevorsteht, drohen Anschuldigungen einen erneuten Krieg heraufzubeschwören. Um das Leben tausender Menschen zu retten, soll June nun Day darum bitten, das zu opfern, was ihm am meisten bedeutet ...
Das packende, actionreiche Finale der New-York-Times-Bestseller-Trilogie! Im Abschlussband der Dystopie treffen große Hoffnung und große Verzweiflung aufeinander und bis zuletzt bleibt völlig offen, ob ein Happy End für Day und June und ihre große Liebe möglich ist.
„Berstende Sterne“ ist der letzte Band der Legend-Trilogie. Die beiden Vorgängertitel lauten „Fallender Himmel“ und „Schwelender Sturm“.
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Inhalt:
Nachdem Anden als neuer Elektor an die Macht gekommen ist, widmet sich June ganz ihrer Ausbildung zur Princeps der Republik, während Day in Therapie geht, auch wenn die Chance auf Heilung gering ...
Inhalt:
Nachdem Anden als neuer Elektor an die Macht gekommen ist, widmet sich June ganz ihrer Ausbildung zur Princeps der Republik, während Day in Therapie geht, auch wenn die Chance auf Heilung gering ist. Nach 8 Monaten treffen die beiden erst wieder aufeinander, leider zu keinem schönen Anlass. Nur zusammen können sie die Republik und all ihre Einwohner noch retten.
Meine Meinung:
"Berstende Sterne" ist das grandiose Finale von Marie Lus "Legend"-Trilogie um das Republiks-Wunderkind June und den ehemaligen Rebellen Day. Erzählt wird, wie auch in den vorherigen beiden Büchern, aus der Ich-Perspektive, die zwischen Day und June wechselt. Dies ist der Autorin wieder gut gelungen, da beide ihre eigene Art zu erzählen haben, so dass ich beim Lesen nie überlegen musste, aus wessen Sicht ich denn nun die Geschichte erlebe.
Das Buch fängt ungefähr acht Monate nach den Geschehnissen aus dem zweiten Band an und nachdem ich mir eine Zusammenfassung von diesem rausgesucht und gelesen hatte, bin ich auch gut wieder in die Geschichte rein gekommen. Es werden zwar auch einige Sachen noch mal angesprochen, aber wer, wie ich, unter schlechtem Gedächtnis leidet, sollte sich auch noch mal durch eine Zusammenfassung oder ein Re-Read auf den neuesten Stand bringen.
Nach allem, was geschehen ist, und auch durch die lange Trennung ist es für Day und June in diesem Buch nicht leicht, wieder zusammen zu finden. Doch die Gefühle sind noch da und die Autorin hat es gut hinbekommen, diese beim Lesen auch zu vermitteln. Sehr positiv fand ich, dass dabei die Probleme der Vergangenheit, zum Beispiel was mit Days Familie geschehen ist, nicht unter den Tisch gekehrt werden, sondern immer noch eine Rolle in der Beziehung von Day und June spielen, trotz aller Gefühle.
Das Buch bietet sehr viel Spannung und viel Raum für Spekulationen, wie das Ende denn sein könnte. Ich habe mir natürlich ein Happy End gewünscht, allerdings hätte ich ein nachvollziehbares, trauriges Ende unrealistischen Wundern vorgezogen. Da ich mir nicht vorstellen konnte, wie die Autorin dies bewerkstelligen würde, war mir beim Lesen nie langweilig und die Geschichte auch nicht vorhersehbar, so dass ich immer wieder überrascht wurde.
Fazit:
Marie Lus "Berstende Sterne" bietet einen super spannenden und passenden Abschluss der Legend-Trilogie um Day und June, mit dem ich rundum zufrieden bin. Dafür vergebe ich 5 von 5 Muscheln.
(!Rezension zu Band 3, daher erst lesen, wenn Band 2 bereits bekannt ist!)
Inhalt:
Seit Day June das letzte Mal in ihrer Wohnung besucht hat, sind nun rund acht Monate vergangen. In dieser Zeit fügte ...
(!Rezension zu Band 3, daher erst lesen, wenn Band 2 bereits bekannt ist!)
Inhalt:
Seit Day June das letzte Mal in ihrer Wohnung besucht hat, sind nun rund acht Monate vergangen. In dieser Zeit fügte June sich weiter in ihre politische Rolle der Princeps-Anwärterin ein, Day hat einen hohen Rang beim Militär inne und ein Friedensvertrag zwischen der Republik und den Kolonien verspricht eine nunmehr hoffnungsvolle Zukunft. Doch die Ruhe währt nur kurz, da die Kolonien sich verraten fühlen und so wieder das Feuer eröffnen, sodass der Krieg erneut aufzuflammen droht. Die einzige Chance, den Frieden zu sichern, besteht darin, dass Day seinen Bruder Eden noch einmal den Laboren der Republik überlässt.
Cover:
Die Covergestaltung ist auch wie bei den vorherigen beiden Bänden militant angehaucht und vermittelt somit bereits direkt das Genre der Geschichte. Zudem ist gesamt betrachtet der Farbverlauf von dem weißen Band 1, über den fliederfarbenen Band 2 bis zu dem nun dunkelvioletten Band 3 sehr schön anzusehen.
Meinung:
Band 3 startet etwa acht Monate nach dem Ende seines Vorgängers, was mich beim Lesen der ersten Seiten zwar überrascht, sich aber sehr gut in die Geschichte eingefügt hat. Überhaupt hebt sich der Abschluss der Trilogie von den anderen Büchern ab, denn ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte nicht ganz so rasant startet und das bereits bekannte, schnelle Erzähltempo erst ca. ab Seite 100 beginnt. Dieser ruhigere Beginn hat mir jedoch sehr gut gefallen, da er wunderbar zu den beschriebenen Geschehnissen passt.
Auch die vorhandenen Plot Twists sind wieder sehr gut ausgearbeitet und haben mich größtenteils überrascht. Wie diese teilweise in vorangegangenen Bänden vorbereitet wurden, hat mir sehr gut gefallen, da sie mich zwar unvorbereitet getroffen, jedoch absolut Sinn ergeben haben. Man merkt in diesem Buch noch einmal, wie gut durchdacht die gesamte Reihe ist.
Was mich hingegen ein wenig gestört hat, war die Tatsache, dass nun noch eine weitere Partei hinzugezogen wurde. War bisher bereits von den Patrioten, den Kolonien und der Republik die Rede, so erschien mir die Erwähnung einer weiteren Macht ein wenig überflüssig. Für mich persönlich ein bisschen zu viel, dennoch fügt sie sich gut in die Geschichte ein. Zudem ist die dort beschriebene Technologie äußerst interessant.
Sehr gut hat mir auch die Tatsache gefallen, dass der Fokus nicht mehr nur auf Day und June lag, sondern auch Eden und Anden mehr miteinbezogen wurden. Und nicht nur bei den Vieren, sondern auch bei Nebencharakteren hat man eine Entwicklung beobachten können, was mich zugegebenermaßen verwundert hat – auf gute Art. Zudem wurden persönliche, aber auch zwischenmenschliche Schwierigkeiten beleuchtet, was das Ganze sehr authentisch macht.
Insgesamt handelt es sich bei „Legend – Berstende Sterne“ um einen äußerst gelungenen Abschluss einer Trilogie, bei dem mich besonders die letzten 40 Seiten noch einmal sehr mitgenommen haben. Wer nach einer gelungenen Dystopie sucht, die erschreckend viele Parallelen zur Gegenwart aufweist, macht mit „Legend“ alles richtig!
Lieblingszitat:
„Die Leute glauben an Sie. Sie glauben an uns. Und sie werden für uns kämpfen, wenn wir sie dazu aufrufen.“
June und Day gehen getrennte Wege. Nicht nur beruflich sondern sind sie auch in unterschiedlichen Städten. Was June aber nicht weiß ist das eher Day statt Eden behandelt wird. June arbeiten mit Anden zusammen, ...
June und Day gehen getrennte Wege. Nicht nur beruflich sondern sind sie auch in unterschiedlichen Städten. Was June aber nicht weiß ist das eher Day statt Eden behandelt wird. June arbeiten mit Anden zusammen, der zur Zeit an den Friedensabkommen mit der Kolonie arbeitet. Kurz vorm Ziel kommt es zu einer Unglücklichen Entwicklung und Anden und June sind gezwungen Kontakt zu Day auf zunehmen. Doch kann June Day überzeugen zu Helfen damit es nicht erneut zum Krieg kommt?
Ich muss sagen die Geschichte hat mich wieder sehr gefesselt. Day steht vor einer schwierigen Entscheidung, die er aber an sich gar nicht treffen kann oder besser gesagt sie steht ihm eigentlich nicht zu. June und Day schleichen natürlich auch um sich herum, darf ja irgendwo nicht fehlen. Ich fand die Entwicklung sehr gute, die die Geschichte hier gemacht wird. Ein sehr packender Showdown, der auch noch einen sehr herzklopfenen Part hat. Mir ist da auf alle Fälle die Luft weg geblieben und hatte schon sehr böse Befürchtungen wie es endet. Schön fand ich das das auch Teil der Patrioten hier wieder auftaucht, die in Band 2 quasi verschollen waren. Und diese auch eine kleine Rolle haben.
Man lernt noch mehr über die Welt kennen und das jede Nation sich sehr in ihrer Lebensweise von der anderen Unterscheidet. Während die Republik mehr ein Militär statt ist, so wird die Kolonie eher von Firmen geführt. Während man von der Antarktis wieder ein ganz anderes Bild bekommt.
Ich kann nur sagen dass die Autorin einen sehr würdigen Abschluss gefunden hat, was ja nicht immer leicht ist.
Mir hat da Buch auf alle Fälle sehr gut gefallen. Sehr spannend und interessant gestaltet alles.
Da der Schreibstil mich mit begeistert hat werde ich mit Sicherheit auch andere Bücher der Autorin lesen.
Mit „Berstende Sterne“ ist Marie Lu ein würdiger Abschluss für die Legend-Trilogie gelungen! Im letzten Band der Dystopie wird June und Day noch einmal alles abverlangt. Nicht nur, dass sie sich nicht ...
Mit „Berstende Sterne“ ist Marie Lu ein würdiger Abschluss für die Legend-Trilogie gelungen! Im letzten Band der Dystopie wird June und Day noch einmal alles abverlangt. Nicht nur, dass sie sich nicht mehr so häufig sehen, sondern auch noch ein erneuter Kriegsausbruch. Wieder stellt sich die Frage: „Wem kann ich vertrauen und was bin ich bereit zu opfern?“.
Da es schon eine Weile her war, dass ich Teil 1 und 2 gelesen habe, fiel es mir verständlicherweise zunächst schwer wieder in die Geschichte zu finden. Ich hatte ganz vergessen, wie traurig Band 2 geendet ist. Nach und nach konnte ich mich glücklicherweise wieder mehr an das Geschehene erinnern, was nicht zuletzt auch an den Rückblicken der Protagonisten lag. Marie Lus Schreibstil war wie gewohnt sehr angenehm und passend.
In diesem Abschlussband passiert ungemein viel, was auch auf die verschiedenen Zeitsprünge zurückzuführen ist. Auch wird so deutlich, wie mutig, stark und selbstlos June und Day wirklich sind. Der Aspekt des bevorstehenden Krieges und die Suche nach Rückhalt fand ich der spannend. Ich persönlich konnte keine der Wendungen hervorsehen und habe bis zum Schluss mitgefiebert, ob es ein Happy End für die Protagonisten gibt oder nicht. Ob dem so ist, müsst ihr leider selbst herausfinden.
Insgesamt eine tolle Trilogie, die ich durchweg mit 4 Sternen bewerten konnte. Das Buch und die ganze Reihe eignen sich meiner Ansicht nach perfekt für jüngere Leser:innen oder jeden, der in das Genre der Dystopien reinschnuppern möchte. Ich verspreche euch, ihr werdet nicht enttäuscht!
Nachdem mir Band 1, "Legend - Fallender Himmel" und Band 2 "Legend - Schwelender Sturm" so gut gefallen haben, musste ich zum Abschluss des Lesejahr 2021 natürlich auch noch zum dritten und letzten Band ...
Nachdem mir Band 1, "Legend - Fallender Himmel" und Band 2 "Legend - Schwelender Sturm" so gut gefallen haben, musste ich zum Abschluss des Lesejahr 2021 natürlich auch noch zum dritten und letzten Band greifen, um die Geschichte um Day und June weiterzuverfolgen. Die gesamte "Legend"-Trilogie von Marie Lu habe ich zwar schon 2016 in meiner Dystopien-Phase gelesen, da ich sie aber als eine der besten Dystopien aller Zeiten in Erinnerung behalten habe (und in Relation dazu nur noch erschreckend wenig über den Inhalt weiß), habe ich beschlossen, das Jahr mit einem Reread ausklingen zu lassen. Auch das Finale der Trilogie hat mir noch besser gefallen, als ich es erwartet hatte und mir gezeigt, dass sich mein Buchgeschmack in den letzten 5 Jahren wohl doch nicht so sehr verändert hat, wie ich das gedacht hatte. Im Gegensatz zu Band 1 und 2 habe ich aber deutlich länger gebraucht, bis ich die 448 Seiten durchgelesen hatte und komme deshalb zum Schluss, dass der Finalband zwar alles in allem überzeugend, aber dennoch der schwächste Teil der Reihe ist.
June: "Verzweifelt sehe ich mich um, mein Blick tränenverschleiert, die Welt ein Gewirr aus Blut und Qualm, Licht und Asche. Alles, was ich höre, sind Schreie und Schüsse und blanker Hass, und ich bin so erschöpft nach dem Kampf, so frustriert, wütend und hilflos. Sag mir, ob es das Gute auf der Welt noch gibt. Sag mir, ob es noch Hoffnung für uns gibt."
Die gesamten Cover der Reihe bestechen durch minimalistische Eleganz. Vor dem Hintergrund, der bei Band 3 im Taschenbuchformat weiß ist, während einem vom gebundenen und dem Ebookformat ein violetter Hintergrund entgegenblickt, ist dieses Mal eine goldene, stilisierte Flamme zu sehen. Auch beim Cover des dritten Bandes ist das Motiv demnach dem englischen Original stark nachempfunden. Schade ist hier jedoch, dass der Titel recht nichtssagend ist. Ich habe ja schon bei meinen Rezensionen zum ersten und zweiten Teil geschrieben, dass mich die deutsche Gegebenheit, englischsprachigen Titel des ersten Bandes als Reihenname zu übernehmen und dann einen mehr oder weniger bedeutungslosen Untertitel für jeden Band zu erfinden, mittlerweile ziemlich nervt. Nach meinem Geschmack hätte es sich hier besser angeboten, die englischen Titel von Band 2 "Prodigy" (Wunderkind) und Band 3 "Champion" zu übernehmen, anstatt die ganze Reihe "Legend" zu taufen.
Erster Satz: "Von all meinen bisherigen Verkleidungen ist mir diese möglicherweise die liebste."
Anders als zu Beginn von Band 2 beginnt die Handlung von "Legend - Berstende Sterne" erst einige Monate nach Ende des vorangegangenen Teils, was schon der erste Indikator dafür ist, dass die Autorin nicht ganz nahtlos an die spannende Handlung der beiden ersten Bände anknüpfen kann. Während zuvor Day und June in einem ständig wechselnden, kampfumtosten Setting von einer Bedrohung zur nächsten rannten und sich laufend damit auseinandersetzen mussten, welche Seite nun die richtige ist und wie sie zueinander stehen, bricht zu Beginn des dritten Teils der für die Reihe so typische und mitreißende Erzählfluss erstmal ab. Anstatt wie gewohnt gemeinsam die Probleme anzugehen, sind die beiden zu Beginn von "Legend - Berstende Sterne" seit acht Monaten getrennt und versuchen, ihren eigenen Weg in der immer noch auf der Kippe stehenden Republik zu finden. Genau wie in Band 1 und 2 hat sich Marie Lu deshalb wieder dazu entschieden, abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Day und June zu erzählen. Während Day seinen Bruder Eden wieder hat, in einem schicken Apartment wohnt und gegen seine Kopfschmerzen betäubende Zigaretten raucht, muss sich June durch die Intrigen des Senats kämpfen, um als Princeps-Anwärterin an der Seite von Anden die Reformen durchzusetzen, die die Republik dringend braucht. Erst als die Kolonien nach einem unerwarteten Seuchenausbruch der Republik erneut den Krieg erklären, treffen Day und June wieder aufeinander und das Ringen um Einheit, Freiheit und einer besseren Zukunft beginnt erneut.
June: "Alles, was er tut ist aufrichtig, und aus diesem Grund lieben ihn die Menschen. Er kann es sich leisten, auf sein Herz zu hören."
Neben der Tatsache, dass der Erzählfluss durch den anfänglichen Zeitsprung unterbrochen wurde und die Figuren eine Weile getrennt bleiben, spielt auch die Tatsache, dass gegen Ende von Band 2 ja schon eine Menge der Handlung (definitiv mehr als bei anderen Dystopien üblich, wo das große Drama erst in Band 3 startet) in trockenen Tüchern war, eine negative Rolle beim Spannungsaufbau. Wir erinnern uns: Gegen Ende von "Legend - Schwelender Sturm" hat Day seine Unterstützung für den jungen Elektor Anden erklärt, sodass der sich anbahnende Volksauftand gerade noch verhindert und die intriganten Patriotenführer Razor und Commander Jameson festgenommen werden konnten. Der Weg ist nun also frei für Reformationen und ein langsamer Prozess des Umkrempelns. Für Band 3 blieb nun also nur noch zu klären, wie sich der schwelende Konflikt mit den Kolonien weiterentwickelt, welche Rolle June in der zukünftigen Republik einnimmt und was es mit der Erkrankung auf sich hat, die gegen Ende von Band 2 bei Day festgestellt wurde.
Day: "Glauben Sie denn im Ernst, dass ein Volk seine Entscheidungen allein treffen kann? Was für eine beängstigende Vorstellung. Menschen können oft gar nicht selbst beurteilen, was sie wirklich brauchen. Das sollten Sie besser als jeder andere wissen, Day."
Etwas dürftig für das große Finale einer Reihe, die sich zuvor vor lauter Problemen und Bedrohungen fast überschlagen hat - und das schlägt sich leider auch im Spannungsbogen nieder. Zwar bietet Marie Lu auch hier wieder politische Intrigen vom Feinsten und mischt ihre Handlung ordentlich mit Verfolgungsjagden, Explosionen und gefährlichen Missionen auf, trotzdem gab es lange zähere Passagen im Mittelteil, in denen die Charaktere begannen, sich im Kreis zu drehen. Kritisieren möchte ich zum Beispiel die angeteaserten Dreiecksgeschichte, die ich persönlich wirklich nicht gebraucht hätte und die angesichts der noch sehr frischen und wackligen Liebesgeschichte alles zu sehr verkomplizieren und vom Plot ablenken. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Autorin sich erstmal mehr darauf konzentriert hätte, die Beziehung von June und Day weiterzuentwickeln, da diese in diesem letzten Band ja durch genügend Hürden und Hindernisse auf die Probe gestellt wird. So erscheint die zuvor aufgrund der fehlenden Zeit und der ständigen Rennerei von A nach B immer nur sehr nebenbei mit eingebrachten Liebesgeschichte hier viel Raum einzunehmen, ohne aber sichtbar einen Schritt nach vorne zu machen, oder wirkliche Tiefe zu erreichen.
June: "Vor mir liegt der Junge, der in den Straßen von Lake meine Wunden versorgt hat, der mit jeder Faser seines Körpers seine Familie verteidigt hat, der trotz allem, was passiert ist, an meiner Seite geblieben ist, so voller Licht und Lachen und Leben, voller Trauer und Wut und Leidenschaft, der Junge, dessen Schicksal auf ewig mit meinem verbunden ist. "Ich liebe dich", flüstert er. "Kannst du noch ein bisschen bei mir bleiben?"
Trotz dieser kleinen Schwächen, die Band 3 für mich zum schlechtesten der Reihe machen, hat mir vieles an "Berstende Sterne" aber wieder gut gefallen. Als erstes kann ich Marie Lu positiv zusprechen, dass sie ihr dystopisches Worldbuilding hier nochmals weiterentwickelt. Nachdem sich Band 1 ausschließlich auf den Straßen des futuristischen San Francisco abgespielt hat, wir in Band 2 mit den beiden Figuren auch ins staubtrockene Vegas, in die verschneite Republikhauptstadt Denver und in die Kolonien reisen durften, wagen wir in diesem dritten Teil nun auch mal einen Blick über die Grenzen des ehemaligen Amerikas hinaus und landen im aufstrebenden Industriestaat Antarktis. Mehr als einen kurzen Einblick in die dortige Lebensweise, die Technik und die Weltpolitik außerhalb des amerikanischen Territoriums passt zwar nicht in diese immer noch sehr handlungszentrierte Geschichte, dennoch hat diese Erweiterung des Blickwinkels die Handlung aus meiner Sicht sehr bereichert. Wie jede gut erzählte Dystopie wird hier also allein durch das Worldbuilding, das viele beunruhigend realistische Szenarien und Ideen enthält, schon eine Menge Spannung erzeugt.
June: "Du treibst mich noch in den Wahnsinn, June", murmelt er in mein Haar. "Du bist der Furcht einflößendste, cleverste, mutigste Menschen, den ich kenne, und manchmal bin ich einfach fix und fertig, weil ich mir solche Mühe gebe, mit dir mitzuhalten. Jemanden wie dich werde ich nie wieder finden. Das ist dir doch klar, oder?" Ich hebe das Gesicht und blicke ihn an. In seinen Augen spiegelt sich das ferne Leuchten der JumboTrons, ein Regenbogen aus Abendlichtern. "Es werden noch Milliarden von Menschen nach uns diese Welt bevölkern", sagt er leise, "aber keiner davon wird so sein wie du."
Auch die Figuren haben der Geschichte mal wieder einige Pluspunkte eingebracht. June und Day sind starken, mutigen und schlagfertigen Persönlichkeiten, die die Geschichte tragen und sich durch die zurückliegenden Strapazen spürbar weiterentwickelt haben. Sehr für mich eingenommen hat mich in diesem Band auch der junge Elektor Anden, welcher zwar in Band 2 kurz nach seinem ersten Auftritt in ein wenig schmeichelhaftes Liebesdreieck eingebaut wurde, hier aber endlich ein bisschen von seinem Potential zu spannender Ambivalenz ausschöpfen kann. Zerrissen zwischen seinem Stolz, seiner Wut, der Liebe zu seinem verstorbenen Vater und seinem Wunsch, ein besserer Herrscher zu sein als er, gibt er sein Bestes, tänzelt aber lange Zeit an der Grenze zur Dunkelheit entlang, ohne dass uns Lesern klar ist, in welche Richtung er sich entwickeln wird. Neben seiner Charakterisierung gibt es auch weitere grandios vorbereitete Wendungen, sodass "Gut und Böse" ständig wechseln. Die Autorin manövriert die Geschichte geschickt zwischen allen Fronten hindurch und hat mich ebenfalls das ein oder andere Mal aufs Glatteis geführt.
June: "Gut möglich, dass sein Vater als junger Mann ganz ähnlich war: ein Idealist, voller Hoffnungen und Wünsche, mit den besten Abschichten, mutig und ehrgeizig. Wie konnte er zu einem Elektor werden, der ein solch düsteres Land geschaffen hat? An welcher Stelle hat er diese Richtung eingeschlagen? Und mit einem Mal, wenn auch nur für eine Sekunde, habe ich das Gefühl, die frühere Republik zu begreifen. Und gleichzeitig weiß ich ganz sicher, dass Anden nicht denselben Weg gehen wird. Anden erwidert meinen Blick, so als hätte er meine unausgesprochenen Worte gehört. Und zum ersten Mal seit Monaten sehe ich, wie sich die dunkle Wolke von seinen Augen hebt, jene Schwärze, die den Momenten blinder Wut den Weg bereitet. Ohne den Schatten seines Vaters, der über ihm hängt, ist er einfach umwerfend.
"Ich werde mein Bestes versuchen", flüstert er."
Gegen Ende fährt die Autorin dann nochmal alle Geschütze auf und lässt den Krieg mit den Kolonien, Days Krankheit, Junes Loyalitätskonflikt und andere Erzählstränge in einem Höhepunkt zusammenlaufen, der es ganz schön in sich hat und auch nochmal altbekannte Gegenspieler auf den Plan bringt. Auch wenn der Showdown definitiv zum Buch passt und am Ende alle wichtigen Fragen geklärt sind, finde ich es schade, dass auf den letzten Seiten alle Probleme gleichzeitig gelöst werden und gerade die zuvor lange vorbereiteten politischen Schachzüge nur in Nebensätzen vorbeiziehen. Was das direkte Schicksal der beiden Figuren angeht hat Marie Lu in meinen Augen aber das perfekte Ende gefunden: realistisch, hoffnungsvoll und mit genau der richtigen Priese Offenheit.
Fazit:
Mit "Legend - Berstende Sterne" geht eine hochspannende, wendungsreiche und intelligent erzählte Dystopie in einem lesenswerten, aber etwas schwächeren Finale zu Ende. Marie Lu gelingt es hier, ihr Setting nochmals weiterzuentwickeln, die Nebenfiguren auszubauen und dabei ein wendungsreiches, originelles Handlungskonstrukt aufzustellen. Etwas schade ist nur, dass im Mittelteil einige Längen auftauchen und das Ende etwas überstürzt alle Probleme gleichzeitig löst.