Cover-Bild Waffenschwestern
Band 1 der Reihe "Waffenschwestern"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 28.11.2018
  • ISBN: 9783596701100
Mark Lawrence

Waffenschwestern

Das erste Buch des Ahnen
Frank Böhmert (Übersetzer)

»Waffenschwestern« ist der Auftaktband zu einer neuen Fantasy-Trilogie von Bestseller-Autor Mark Lawrence.
Nona ist kein gewöhnliches Kind: Sie hat auffällig schwarze Augen und schwarze Haare und kann sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit bewegen. Und sie ist erst acht, als sie ihren ersten Mord begeht. Nona steht schon im Schatten des Galgens, als sie von der Äbtissin des Klosters zur barmherzigen Gnade gerettet wird, wo sie man sie zur Kriegerin ausbildet. Doch der Mann, den sie getötet hat, gehörte einer der mächtigsten Familien des Reiches an – die alles daransetzt, sich an ihr und den Schwestern des Konvents zu rächen.

Doch Nona ist alles andere aIs leichte Beute. Im Kloster zur barmherzigen Gnade leben Mystikerinnen, die das Gewebe der Welt manipulieren, Schwestern der Verschwiegenheit, die sich der Kunst der Täuschung widmen, und hier werden die gefährlichsten Kriegerinnen des Reiches ausgebildet. Nona durchläuft ein rigides Trainingsprogramm, das sie mit dem mystischen Pfad vertraut macht, den geheimen Künsten des geräuschlosen Tötens und der Fähigkeit, mit den verschiedensten Waffen zu kämpfen. Mit den anderen Novizinnen ist sie in Freundschaft und Liebe – und manchmal auch leidenschaftlichem Hass – verbunden. Nicht alle werden es schaffen, aber diejenigen, die ihren Weg bis zu Ende gehen, werden Teil der Schwesternschaft. Sie werden die gefährlichsten Klingen des Reiches, sie werden Waffenschwestern sein.

Für Leser von Joe Abercrombie, Anthony Ryan, Brent Weeks und Peter V. Brett.
»Wie eine Mischung aus Harry Potter und Anthony Ryans ›Das Lied des Blutes‹, nur mit komplett weiblicher Besetzung.« Tor.com

»Ein exzellenter Autor.« George R.R. Martin

»Mark Lawrence’ bisher bestes Buch.« The British Fantasy Society

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Es braucht eine kleine Aufwärmphase aber dann wird es spannend

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"Waffenschwestern" von Mark Lawrence hat mich fasziniert aber zeitgleich ein bisschen wahnsinnig gemacht. Das 630 Seiten Buch zieht sich stellenweise nämlich etwas und ich hasse so langatmige Textpassagen. ...

"Waffenschwestern" von Mark Lawrence hat mich fasziniert aber zeitgleich ein bisschen wahnsinnig gemacht. Das 630 Seiten Buch zieht sich stellenweise nämlich etwas und ich hasse so langatmige Textpassagen. Allerdings ist die Story wirklich interessant und animierte mich immer zum Weiterlesen, obwohl ich am Anfang so meine Probleme hatte. Am Anfang viel es mir unheimlich schwer am Ball zu bleiben. Es war langatmig, viele Namen und dann ist der Schreibstil etwas anspruchsvoller. Das zog sich, bis Nona im Konvent der Schwestern zur süßen Gnade ankommt. Ab da lies es sich leichter lesen, ich wurde mit den Charakteren vertrauter und mochte Nona immer mehr.

Die Schwestern zur süßen Gnade sind ein Konvent, der junge Frauen mit unterschiedlichem Blut ausbildet. Es gibt Hunska (Schnelligkeit), Marjal (niedere Magie), Gerant (Größe) und Quantal (höhere Magie), jede hat seine eigenen hervorstechenden Eigenschaften und je nachdem richtet sich auch ein bisschen die Art, welche Schwester sie später werden. Es gibt die Rotschwestern (Kampfschwester), Grauschwestern (Schwester der Verschwiegenheit), Heiligschwestern (Braut des Ahnen) und Heilighexen (Mystikschwester). Die Klassen und Unterrichtsfächer fand ich hochinteressant und das ist zum Glück Großteil des Buches Thema.
Die Schwestern glauben außerdem an den Ahnen, aber alles, was damit zusammenhing, fand ich langweilig und das waren oft die Stellen, die sich für mich unnötig in die Länge gezogen haben. Verwoben wird die ganze Ausbildung von Nona und den anderen Mädchen mit einer Prophezeiung, die das Schicksal der Mädchen zusammenbindet.

Wir lernen wirklich einige Charaktere kennen, so ist es nicht verwunderlich, dass ich die Namen gerne mal verwechselt habe, aber durch das Glossar am Ende, konnte ich immer schnell mal nachschauen, wer das gleich noch mal war. Ich liebe es, wenn es so was in Büchern gibt! Nona ist mir richtig sympathisch geworden. Ein junges Mädchen, das einige Grausamkeiten bereits erlebt hat und auf Umwegen in den Konvent kam, und dort ihre Ausbildung beginnt. Sie legt viel wert auf Freundschaft, für sie ist vieles neu und sie ist eine Kämpferin ... aber es liegt auch etwas Geheimnisvolles an ihr, was wir im Laufe der Geschichte erst alles aufdecken. Auch die anderen Novizinnen und Schwestern haben ihre Besonderheiten und Eigenarten, die jede auszeichnet.

Im Laufe der Geschichte gibt es auch einen Zeitsprung von 3 Jahren, in dem aus der 9-Jährigen Nona, Novizin der roten Klasse eine 12-Jährige Novizin, der grauen Klasse wird. Es wird intensiver trainiert und mehr Geheimnisse werden aufgedeckt und die Geschichte spannender. Der Epilog animiert auch sehr zum Weiterlesen der Reihe. Ich möchte wissen, was in dem Konvent noch vor sich geht. Achja! Ich vermisse eine Karte. Die hätte so gut gepasst.

Fazit
Wenn die langatmigen Stellen nicht wären, würde mir das Buch noch besser gefallen. Nach den ersten 100 Seiten lies es sich aber wesentlich leichter lesen. Ich wurde neugieriger, wollte mehr über den Konvent und die Schwestern wissen und auch Nona und Ihre Freundinnen wurde immer sympathischer. Für High Fantasyleser gibt es eine Empfehlung von mir.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Überzeugend auf den zweiten Blick! Ein Leseerlebnis der besonderen Art!

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Meine Meinung:

Ich war sofort von dem mysteriös klingenden und auch „brutal“ ausgeschmückten Klapptext angetan. Er verspricht eine spannende Handlung, viel Qual, Intrigen und Machenschaften denen sich ...

Meine Meinung:

Ich war sofort von dem mysteriös klingenden und auch „brutal“ ausgeschmückten Klapptext angetan. Er verspricht eine spannende Handlung, viel Qual, Intrigen und Machenschaften denen sich Nona ausgesetzt und ihren Weg in diesem Sumpf finden muss. Es machte mich gespannt auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt und auch auf die junge Protagonistin und deren Entwicklung.

Zu Beginn muss ich gestehen, dass ich etwas länger brauchte um das Buch zu lesen, was mich eher überraschte, denn ich war total gefangen in der Handlung und auch an der Seite von Nona, aber irgendwie wollte ich nicht so schnell voran kommen wie gewöhnlich. Es lag eine gewisse Schwere auf den Seiten, die gespart mit einer etwas trockenen Art zu der die Handlung im Verlauf tendierte, mir ein zügiges voranschreiten erschwerte. Es hat nichts mit dem Schreibstil des Autors oder der Entwicklung der Geschichte zu tun, es ist eben nur, dass durch den trockenen Beigeschmack es manchmal etwas langatmig wirkt und man dazu neigt, sich dadurch durch andere Dinge ablenken zu lassen.

Dennoch muss ich ehrlicher Weise eine Lobeshymne loswerden, denn die Handlung ist energisch in seinen Geschehnissen, bewegend in ihren Umschreibungen und fesselnd in ihrem Verlauf. Autor Mark Lawrence schafft es mit einer Leichtigkeit die düsteren Ereignisse sehr lebhaft und bildgewaltig in Worte zu verfassen und bringt sie so dem Lesern auf eine intensive Art näher. Er lässt seine Protas in einem sehr authentischen und greifbaren Glanz erstrahlen und macht eine intensive Bindung dadurch möglich. Es ist im Gesamten ein Meisterwerk, dass bis zum Ende hin fesselt, wenn man den Weg in die Geschichte gefunden hat.

Mit Nona fand ich mich vom ersten Zusammentreffen an sehr verbunden und im Laufe der Geschichte ist sie mir immer mehr ans Herz gewachsen. Mir gefiel direkt ihre schlagfertige, taffe und herzliche Art, aber auch ihr Reifeprozess ist auf angenehme Art sehr gut in die Handlung integriert. Es passte alles von Beginn an zusammen.

Was für mich sehr herausragte waren die Bedeutung von Freundschaft, Zusammenhalt & Loyalität, die trotz dem brutalen Szenario nie zu kurz kamen und eine tiefe Bedeutung einnehmen.

Das Cover verkörpert wahrlich den Eindruck, den ich von Nona gewonnen habe und beinhaltet zu dem viele versteckte Details, die man in der Handlung antrifft.

Fazit:

Ein Buch, dass mich erst auf den zweiten Blick packen konnte und mich dann so schnell nicht mehr aus seinen Fängen entlassen hat.
Ein klares Must Read, auch wenn ich etwas gebraucht habe um in der Geschichte anzukommen, doch Autor Mark Lawrence besitzt das Talent, auch in ausweglosen Situationen seine Charaktere und Leser an Ziel zu führen und mit Begeisterung zurück blicken zulassen!

Veröffentlicht am 01.01.2019

fassinierend, brutal, spannend

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Meinung

Waffenschwestern ist mein erstes Buch von Mark Lawrence. Er ist bekannt für seine Fantasybücher, die viel mit dem Thema Tod, Krieg, Rache und Hass zu tun haben. Waffenschwestern ist dabei sein ...

Meinung

Waffenschwestern ist mein erstes Buch von Mark Lawrence. Er ist bekannt für seine Fantasybücher, die viel mit dem Thema Tod, Krieg, Rache und Hass zu tun haben. Waffenschwestern ist dabei sein erstes Buch, in dem die Hauptperson von einem Mädchen besetzt wird. Das wohl interessanteste daran ist aber, dass die Protagonistin sehr jung ist mit ihren acht Jahren.

Da ich ein Fan von Grave Mercy bin, konnte ich meine Finger nicht von Waffenschwestern lassen, denn eine gewisse Parallele ließ sich durch den Klappentext herauslesen, sodass ich sehr gespannt auf den Auftakt der Trilogie war.

Um euch nicht zu viel zu verraten, werde ich euch nichts aus dem Buch verraten.

Nona ist sehr jung, begabt und hat eine stark ausgearbeitete Persönlichkeit. Sie hat Mumm und ist eine wirklich schön zu lesende Protagonistin. Mit ihr habe ich mich sehr wohl gefühlt. Sie ist keine Heldin im herkömmlichen Sinn. Sie ist eher das Gegenteil, eine Antiheldin. In der Geschichte begleitet der Lese sie bis zu ihrem 14. Lebensjahr. Durch ihre Ausbildung zur Rotschwester, ihr Leben im Kloster der süßen Gnade und ihre stetige Entwicklung.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, sehr locker, sodass man dem Geschehen gut folgen kann. Die Geschichte ist sehr fesselnd und düster beschrieben. Es ist grandioszu sehen wie Mark es durch seinen Schreibstil schafft, die düstere Atmosphäre, das triste Leben hinter den Mauern zum Greifen Nah zu machen. Das Leben, das Nona führt, finde ich sehr fesselnd und interessant. Obwohl das Buch mit seinen 630 Seiten ein dicker Wälzer ist und er einen durch seine Zahl zu erschlagen droht, so ist mir die Geschichte nie wirklich langweilig geworden. Klar zogen sich (selten) Passagen in die Länge, aber das war weniger schlimm, da alles andere stimmte.

Waffenschwestern ist eine reine Fantasygeschichte ohne Liebesgeschichte, was ich bisher auch noch gar nicht hatte. Dennoch hat sie mich für sich gewinnen können. Die Geschichte geht auf Loyalität, Freundschaften und das Leben als Assassinen ein. Die Welt ist düster, erstickend, elektrisierend, spannend und ja auch brutal.
Geschichten über Assassinen habe ich noch nicht so oft oder so detailiert gelesen, wodurch die Geschichte für mich zu einem gewissen Grad Neuland wurde, den ich betrat. Auch wenn ich zu Anfang davon ausgegangen bin zu wissen was in etwa auf mich zu kam, da ich die Geschichte ein wenig mit Grave Mercy gleichgesetzt hatte, so waren die Geschichten nicht mit einander zu vergleichen. In Waffenschwestern wird mehr auf die Ausbildung und das Leben im Kloster zur Erlernung der Gaben/ Fähigkeiten eingegangen, was wirklich toll zu lesen war.

Auch muss ich sagen, dass ich nach dem ersten Band ein Fan von Nora geworden bin. Von ihr als Person, ihrer Geschichte und ihrem Charakter. Daher bin ich schon gespannt wie die Geschichte weitergehen wird.

Fazit

Die Geschichte hinter dem Titel Waffenschwestern konnte mich so an sich binden, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. Auch wenn einige Szenen Schwierigkeiten aufwiesen, war die Geschichte berauschend gut! Für jeden Fantasyliebhaber, der nicht immer eine Liebesgeschichte im Buch lesen möchte, kann der Griff zum Buch nicht verkehrt sein. Ich persönlich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Der zweite Band der Trilogie erscheint am 26. Juni unter dem Titel Klingentänzer im Fischer Tor Verlag.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Interessanter Auftakt mit Luft nach oben

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Als ich den Inhaltstext von Waffenschwestern las, fühlte ich mich sofort an Nevernight von Jay Kristoff erinnert. Da ich diese Reihe über alles liebe, wurde ich auch sofort neugierig auf dieses Buch, doch ...

Als ich den Inhaltstext von Waffenschwestern las, fühlte ich mich sofort an Nevernight von Jay Kristoff erinnert. Da ich diese Reihe über alles liebe, wurde ich auch sofort neugierig auf dieses Buch, doch hat es mir ebenso gut gefallen? Ich erzähl‘s euch.

Meine Meinung:


Untergangsstimmung mit Schwert und Dolch
Zugegeben, der Einstieg in das Buch fiel mir nicht so leicht wie sonst. Den Prolog empfand ich als sehr verwirrend und obwohl ich mich im fremde Fantasywelten normalerweise schnell einfinden kann, brauchte es doch gut 100 Seiten, bevor ich ein wirkliches Gefühl für die Welt die Mark Lawrence hier erschuf entwickelte. Als es dann aber soweit war eröffnete sich mir eine faszinierende Welt, die im Sterben begriffen ist. Die Sonne scheint nur noch schwach und fast der gesamte Planet ist mit einer kilometerhohen Eisschicht bedeckt. Lediglich ein scheibenartiger (künstlicher?) Mond der das Sonnenlicht wie ein Brennglas reflektiert hält einen winzig dünnen Landstrich rund um den Äquator vom Eis frei. Untergangsszenario und Weltuntergangsstimmung treffen hier auf klassische Fantasy/mittelalter Strukturen. Eine interessante Mischung, die mir sehr gut gefallen hat.

Während man diese sterbende Welt im laufe der Handlung erst Stück für Stück entdeckt und das auch gut so ist, wird man schon im Prolog mit der Religion bez. der Philosophie der Nonnen konfrontiert und versteht erstmal gar nichts. Mark Lawrence hat sich sichtlich Mühe gegeben, eine neue und individuelle Religion zu kreieren, was an sich ja auch toll ist, allerdings verliert er sich bei deren Beschreibung öfters mal im Diffusen. Dennoch gibt es definitiv Pluspunkte für Einfallsreichtum

Willkommen im Trainingsprogramm für angehende Meuchelmörderinnen
Während Welt und Religion, also mit Einfallsreichtum punkten, kann die Handlung an sich zwar nun nicht gerade mit dem Preis für die kreativste Geschichte punkten, aber das ist ja nicht schlimm, solange es gut gemacht ist. Voller Elan begleitete ich also Nona auf ihrer Ausbildung zur Kriegernonne. Der Autor zeigt auch wirklich gute Ansätze und das Buch hat seine spannenden Momente, leider musste ich bald feststellen, dass die ganze Sache sich wie ein Wellenritt gestaltete. Es gibt Momente, die sind spannend und die Seiten fliegen nur so dahin, doch dann kommt das Wellental bez. der dümpelnde Alltag im Kloster und die Spannung war wieder dahin. Auch Lawrence eher trockener Erzählstil trug dazu bei, dass manche Stellen nicht so mitreißend waren wie andere. Besagte Täler waren zwar nicht so zäh, dass ich die Neugierde wie es weiter geht komplett verlor, aber ich brauchte trotzdem etwas länger, als ich es für ein buch mit dieser Seitenanzahl normalerweise benötige.

Das Gute ist, dass die Hochs die Tiefs ganz gut ausgleichen, sodass ich insgesamt sagen kann, dass das Buch doch Lust auf den Folgeband macht. Besonders Nonas Entwicklung hat mir gefallen, da sie in einem realistischen langsamen Tempo vonstattenging. Sie hat das Potenzial noch zu einer tollen Antiheldin zu werden und darauf bin schon schon sehr gespannt.

Fazit:


Waffenschwestern ist ein solider Auftakt mit Luft nach oben. Die Handlung erfindet das Rad nicht neu und der Spannungsbogen fällt hin und wieder ab, dafür überzeugt die interessante Mittelalter-Endzeit Welt und die Protagonistin hat das Potenzial in den Folgebänden noch zu einer richtig guten Antiheldin zu werden.


Hinweis: Im blogeigenem bewertungssystem hat dieses Buch 4/6 Sternen erhalten.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Enttäuscht die Erwartungen

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Wenn ein Buch, sauber betitelt, schwer in der Hand liegend, als Dreiteiler angekündigt bei Fischer Tor erscheint, dürfen die Erwartungen hoch sein. Umso schwerer wiegt dann eine Voll-Enttäuschung wie „Waffenschwestern“. ...

Wenn ein Buch, sauber betitelt, schwer in der Hand liegend, als Dreiteiler angekündigt bei Fischer Tor erscheint, dürfen die Erwartungen hoch sein. Umso schwerer wiegt dann eine Voll-Enttäuschung wie „Waffenschwestern“. Es ist ein mühsamer Weg durch 620 Seiten netto, und doch will man bis kurz vor Schluss nicht glauben, dass dieses Buch ein Fehlkauf war.

Obwohl es ganz gut anfängt: Das Bauernmädchen Nona Grey steht mit acht Jahren kurz davor, wegen Mordes gehenkt zu werden. Buchstäblich in letzter Sekunde nimmt eine Äbtissin sie mit ins Kloster zur süßen Gnade, wo sie zusammen mit anderen Anwärterinnen zur Kämpferin ausgebildet werden soll. Klinge, Geist, Weltkunde und Pfad heißen die Fächer, in denen die Mädchen Unterricht erhalten.

Nach diesem vielversprechenden Anfang wird die Geschichte sehr eintönig. Eine unüberschaubare Schar kleiner Novizinnen, die bis zu Schluss nicht älter als vierzehn sind, allerdings schon kämpfen können wie die Berserker, macht sich im Klosteralltag gegenseitig das Leben schwer. Sticheleien, Gemeinheiten und Intrigen bestimmen, neben sich wiederholenden Übungen in den verschiedenen Kampfestechniken, das Geschehen.

Echt gekämpft wird auch nur selten, stattdessen kämpft sich der Leser fortlaufend durch ausufernde Bestrafungsrituale, bei denen der Geprüfte zeigen darf, dass er möglichst lange und regungslos körperliche Schmerzen aushalten kann.

Nur in Bruchstücken gibt es Einsichten in Nonas kurze Vergangenheit. Auch über die Herkunft, die Entwicklung und das Innenleben der anderen Figuren erfahren wir – zumindest in diesem ersten Buch – zu wenig. Ortswechsel, parallele Handlungen, kleine Wissensvorsprünge, die Spannung erzeugen könnten – leider Fehlanzeige.

Wie die winterlich geprägte Kunstwelt, in der die Geschichte angesiedelt ist, insgesamt funktioniert, wird nur angerissen. Auch über die im Kloster ausgeübte Religion erhält man nur wenige Informationen. Da reißen auch die letzten 100 Seiten nichts raus, die ein so wuchtiges Finale bieten, dass sie fast gar nicht zum Rest des Buches zu passen scheinen.