Cover-Bild Das Mätressenspiel
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11,00
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 29.06.2018
  • ISBN: 9783404176984
Martha Sophie Marcus

Das Mätressenspiel

Historischer Roman

Hannover, 1682: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Mit dem Tod ihres Bruders verlieren sie und ihre Mutter ihre gesamte Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche Privilegien gehen an ihren Onkel Roderick über. Helena bleibt nichts anderes übrig, als um die Aufnahme als Hofdame zu ersuchen. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ausgerechnet sie in das skrupellose Intrigenspiel zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen, der mächtigen Mätresse des Herzogs, geraten könnte ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein Spielball der Intrigen am herzoglichen Hof

1

Hannover im 17. Jahrhundert: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Nach dem Tod ihres Vaters kommt auch ihr Zwillingsbruder Laurentz ums Leben. Kein männlicher Erbe ist mehr vorhanden. Damit ...

Hannover im 17. Jahrhundert: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Nach dem Tod ihres Vaters kommt auch ihr Zwillingsbruder Laurentz ums Leben. Kein männlicher Erbe ist mehr vorhanden. Damit verlieren sie, ihre Mutter, die Gräfin Adelheit, und ihre jüngeren Schwestern Lore und Ameli ihre Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche Privilegien gehen nämlich an ihren Onkel Roderick über. Zu allem Überfluss löst ihr Verlobter die Verbindung auf. Helena entschließt sich daher, nach Hannover zu gehen, um als Hofdame aufgenommen zu werden und einen passenden Ehemann zu finden. Doch dort gerät sie zwischen die Fronten und wird zum Spielball der Intrigen zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen, der mächtigen Mätresse des Herzogs Ernst August…

„Das Mätressenspiel“ von Martha Sophie Marcus ist ein historischer Roman, der in die Barockzeit von Hannover entführt.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte in 37 Kapiteln von einer angenehmen Länge. Die Handlung spielt zwischen November 1682 und Mai 1684. Dabei gibt es neben unterschiedlichen Schauplätzen auch mehrere Handlungsstränge, sodass der Leser nicht nur die Sichtweise von Helena, sondern auch die Perspektiven von weiteren Charakteren kennenlernt. Dieser Aufbau funktioniert prima.

Auch der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Er ist flüssig, anschaulich und dank gelungener Beschreibungen und viel wörtlicher Rede lebhaft. Die eher gehobene, aber verständliche Sprache des Romans passt zum Genre und wirkt authentisch. Schon nach wenigen Seiten war ich komplett in die Geschichte eingetaucht.

Im Mittelpunkt des Romans steht Helena, eine mutige, verantwortungsvolle und sympathische Frau, deren Weg ich gerne verfolgt habe. Ihr Gedanken- und Gefühlswelt lässt sich gut nachvollziehen. Auch die übrigen Figuren werden detailliert und glaubwürdig dargestellt. Positiv finde ich außerdem, dass ein Charakter aus „Das blaue Medaillon“, einem anderen Roman der Autorin, wieder aufgegriffen wird.

Die Geschichte braucht ein wenig, um Fahrt aufzunehmen, was mich jedoch nicht gestört hat. Im Verlauf der stimmigen Handlung wird sie zunehmend spannend. Das liegt vor allem an den Intrigen und Machtspielen, in die Helena hineingezogen wird. Einige unerwartete Wendungen sorgen ebenfalls für Abwechslung. Trotz der eher hohen Seitenzahl kommt daher beim Lesen keine Langeweile auf.

Gekonnt werden fiktive Elemente mit historischen Fakten und Personen verwoben. Auf unterhaltsame Weise lernt der Leser einiges über das damalige Leben im höfischen Umfeld sowie über die Entstehung der barocken Gärten. Dabei zeigt sich die fundierte Recherche der Autorin. Hilfreich für das Verständnis der Geschichte sind das Glossar und die Übersicht über die Persönlichkeiten, die eine bessere Orientierung im Roman ermöglichen. Auch das Nachwort ist interessant und liefert zusätzliche Infos. Insgesamt ist es eine lehrreiche Lektüre.

Das ansprechende Cover passt gut zum Inhalt. Auch der prägnante Titel ist treffend gewählt.

Mein Fazit:
Mit „Das Mätressenspiel“ konnte mich Martha Sophie Marcus absolut überzeugen. Die Geschichte ist nicht nur für Fans von historischen Romanen empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 25.06.2018

Ein sehr spannungsgeladener und informativer historischer Roman

1

In den Buch „Das Mätressenspiel“ von Martha Sophie Marcus, geht es um Helena von Minnigerode, die sich durch mehrere Schicksalsschläge gezwungen sieht, an den hannoverschen Hof zu gehen und dort in das ...

In den Buch „Das Mätressenspiel“ von Martha Sophie Marcus, geht es um Helena von Minnigerode, die sich durch mehrere Schicksalsschläge gezwungen sieht, an den hannoverschen Hof zu gehen und dort in das Intrigen- und Machtspiel zwischen der Herzogin Sophie und der Mätresse des Herzogs, Clara von Platen, unfreiwillig mit hineingezogen wird.
Das erste Drittel des Buches ist spannungstechnisch gesehen der schwächste Teil der Geschichte, da dort erstmal alle Charaktere vorgestellt werden und deren Hintergrund dem Leser nähergebracht wird. Dies ist aber auch sinnvoll, da es mehrere Handlungsstränge in der Geschichte gibt, sodass der Leser erst einmal einen Überblick über die Protagonisten benötigt.
Der zweite Teil ist dann sehr fesselnd geschrieben, da man gleich zu Anfang in das Intrigenspiel hineingeworfen wird und zusehen kann, wie sich Helena immer mehr mit hineinverstrickt, ohne eine Möglichkeit, wieder aus diesem entkommen zu können, wenn sie nicht den gesellschaftlichen und finanziellen Ruin haben möchte.
Im dritten Teil erwartet den Leser dann der schon im zweiten Teil langsam aufgebaute „Knall“ mit einer Vielzahl unerwarteter Wendungen und Veränderungen, die diesen Teil zum wahrscheinlich spannendsten des ganzen Buches machen mit einem unerwarteten aber sehr schönen Ende.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, sodass der Leser leicht deren Wandel während der Geschichte verfolgen kann. Es gibt sowohl eindeutig sympathische und unsympathische Protagonisten, als auch welche, die im Lauf der Geschichte ihre Fehlentscheidungen etc. einsehen und noch ein paar Sympathiepunkte gut machen können. Die Hauptfigur Helena ist wunderbar gelungen und man fiebert und leidet mit ihr von Anfang an mit.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen und die Sprache ist leicht verständlich. Zudem widmet die Autorin den Beschreibungen der Umgebung, Erklärungen zum damaligen Hofleben sowie Umgangsformen etc. genug Platz, sodass der Leser gut in die Geschichte eintauchen kann, ohne dass der Beschreibung zu viel Zeit gewidmet wird, sodass es schnell mit der Handlung weitergeht. Man merkt dabei auch, wie viel Recherchearbeit der Autorin über die damalige Zeit und die historischen Personen in diesem Werk steckt. Der Leser hat so die Möglichkeit, spielend etwas über die damalige Zeit zu lernen und zu erfahren, auch wenn er vielleicht ansonsten nicht allzu geschichtsinteressiert ist. Es gelingt Marcus, eine Atmosphäre zu erzeugen, die so spannend und geladen ist, dass es dem Leser fast unmöglich scheint, während der Machtkämpfe mit dem Lesen aufzuhören, da im Endeffekt scheinbar fast jeder Protagonist auf seine Weise mit in die Machenschaften verwickelt ist.

Fazit:
Insgesamt war dieses Buch ein sehr tolles und spannendes Buch, dass auf jeden Fall weiterempfohlen wird. Es war mein erstes Buch von Martha Sophe Marcus, aber bestimmt nicht das letzte. Zudem war es auch toll, während der Leserunde die Autorin persönlich kennenlernen zu dürfen, sodass man einen Eindruck von ihrer Persönlichkeit, Sicht auf die Zeit etc. erhalten durfte.

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Veröffentlicht am 25.06.2018

Geschichte und Fiktion gekonnt verwoben

1

Helena lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern auf Gut Minnigerode. Die Finanzen sind knapp, aber Helena ist mit Adrian von Schwanewede verlobt und hofft, ihn nach seiner Rückkehr von einer Kavalierstour ...

Helena lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern auf Gut Minnigerode. Die Finanzen sind knapp, aber Helena ist mit Adrian von Schwanewede verlobt und hofft, ihn nach seiner Rückkehr von einer Kavalierstour zu heiraten. Aber ein Schicksalsschlag verändert alles. Helenas Bruder Laurentz, der mit den kaiserlichen Truppen unterwegs war, verstarb auf einem Erkundungsritt. Doch nicht nur das: Helenas Onkel Roderik eröffnet ihnen, dass die Ländereien an ihn als männlichen Erben zurückfallen. Die geänderte finanzielle Situation Helenas nimmt der Vater von Adrian zum Anlass, die Verlobung zu lösen. Helena und ihre Mutter kommen überein, dass Helena am Hannoveraner Hof ihr Glück suchen soll. Sie hofft, bei Herzogin Sophie einen reichen Ehemann zu finden, der sie und ihre Familie versorgt. Doch kaum angekommen, erringt sie die Aufmerksamkeit von Gräfin Clara von Plathen, Mätresse Ernst Augusts, des Herzogs von Hannover. Diese will Einfluss auf Ernst Augusts Sohn Georg Ludwig bekommen und ihm daher eine Mätresse zuführen, die ihr verpflichtet ist. Und das Mätressenspiel beginnt...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit, denn Geschichte und Fiktion sind sehr geschickt verwoben. Man bekommt einen guten Einblick in höfische Intrigen, das Streben nach Macht und Einfluss, den Prunk und all die Oberflächlichkeiten. Es geht in diesem Buch auch viel um die noch heute bestehenden Herrenhäuser Gärten und ihre Gestaltung, was ich sehr interessant fand. Die Charaktere sind zudem gut und lebensnah gezeichnet, es gibt auch ein Wiedersehen mit einer Figur aus "das blaue Medaillon". Helena z.B. ist eine kluge und bodenständige Frau, und obwohl ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wie sie sich verhält, fand ich sie sehr sympathisch. Man hat viel mit ihr mitgefühlt und war ganz in die Geschichte eingesogen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 06.02.2019

Sehr netter historischer Roman, der nur zum Ende zu etwas nachlässt.

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Inhalt: Helena von Minnigerode und ihre Mutter kämpfen seit dem Tod des Vaters darum, den Hof solange über Wasser halten zu können, bis der Bruder ihn übernehmen kann und Helena mit Adrian verheiratet ...

Inhalt: Helena von Minnigerode und ihre Mutter kämpfen seit dem Tod des Vaters darum, den Hof solange über Wasser halten zu können, bis der Bruder ihn übernehmen kann und Helena mit Adrian verheiratet sein wird. Als aber der Bruder stirbt, verlieren sie nicht nur den Hof und die Ländereien an den Onkel, sondern auch Helenas Verlobung wird gelöst, weil sie ihrem Bräutigam jetzt zu mittellos ist. Helena sieht ihre einzige Chance darin, an den Hof des Hannoverschen Herzogs Ernst Augusts zu gehen, um dort als Hofdame Kontakte zu geeigneten Heiratskandidaten herzustellen. Helena, die auf dem kleinen Gut ihrer Eltern durchaus einige Freiheiten genossen hatte, kommt in der strengen höfischen Umgebung eher schlecht zurecht, erst recht, als sie in die intriganten Machenschaften von Clara von Platen, der Mätresse des Herzogs hineingezogen wird, die ihre eigenen Pläne für die junge Frau hat und sie skrupellos einzusetzen bereit ist.
Historisches und fiktives sind in diesem Roman geschickt miteinander verwoben. Besonderes High-light war für mich dabei das Personenglossar, das auch genau aufführt, welche Person tatsächlich historisch und welche rein fiktiv sind. Die Beschreibungen vom höfischen Leben sind bildlich und sehr glaubwürdig, man bekommt einen guten Eindruck über die Standards, die Probleme, die Machtverhältnisse und Machtspiele, aber auch die Feste der Zeit um 1680 und merkt dem Roman deutlich an, dass die Recherchen dazu sehr akribisch geführt wurden. Der Schreibstil ist trotz der eingewebten Informationen flüssig, man merkt beim Lesen quasi gar nicht, dass man etwas lernt.
Die Personen sind lebhaft beschrieben, sodass man die unterschiedlichen Charaktere gut einordnen kann. Am spannendsten fand ich dabei allerdings nicht die Protagonistin, der viele Dinge einfach „passieren“, sondern eigentlich deren Gegenspielerin Clara von Platen, die es so geschickt vermag, alles und jeden in ihrer Umgebung für ihre Zwecke zu gebrauchen, die immer den Überblick zu haben scheint und systematisch ihre Macht ausbaut. So unsympathisch sie angelegt ist, so interessant ist sie auch.
Besonderer Fokus liegt bei dieser Geschichte auch auf den prächtigen Gärten der Höfe zu dieser Zeit, der Prunk und Protz wird genauso beschrieben wie auch die mühselige Kleinarbeit, die von Seiten der Gärtner und Diener nötig war, um die perfekte Illusion zu erhalten. Die Beschreibungen dazu sind detailliert ohne allzu langatmig zu werden und sind auch für Leser, die kein gesteigertes Interesse an Gartenbau haben, als nette Ergänzung zur Geschichte „erduldbar“.
Zum Ende zu geht alles ein bisschen schnell. Innerhalb von wenigen Seiten werden alle Probleme gelöst und es kommt so schnell zu einem „alles-ist-gut-happy-end“, dass es unglaubhaft ist. Etwas mehr „Drama“ hätte hier nicht geschadet, ein Problem vielleicht, dass sich nicht lösen lässt.
Kritikpunkt für mich war auch das Cover, oder besser die Titelschrift: So schön die rote glänzende Schrift am Anfang auch aussieht, beim Lesen reibt sie sich so schnell ab, dass das Buch bei mir nach einem Mal lesen schon richtig alt aussieht und das Buch jetzt „Mätre sens iel“ heißt, obwohl ich mit meinen Büchern eigentlich recht pfleglich umgehe (dieses hier hat nicht mal Leserillen).

Veröffentlicht am 25.06.2018

Gut recherchierter und spannender historischer Roman

1

Klappentext:
Hannover, 1682: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Mit dem Tod ihres Bruders verlieren sie und ihre Mutter ihre gesamte Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche ...

Klappentext:
Hannover, 1682: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Mit dem Tod ihres Bruders verlieren sie und ihre Mutter ihre gesamte Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche Privilegien gehen an ihren Onkel Roderick über. Helena bleibt nichts anderes übrig, als um die Aufnahme als Hofdame zu ersuchen. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ausgerechnet sie in das skrupellose Intrigenspiel zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen, der mächtigen Mätresse des Herzogs, geraten könnte.

Die Handlung:
Als ihr Bruder stirbt, verliert Helena das letzte direkte männliche Familienmitglied und ihr Onkel möchte das Gut der Mutter übernehmen. Für damalige Verhältnisse keine Besonderheit, aber Helena und ihre Mutter sträuben sich gegen den Gedanken, alles zu verlieren und nicht mehr selbst über ihr Gut und ihre Leben entscheiden zu können. Daher entschließt sich Helena, an den Hof nach Hannover zu gehen, um dort einen passenden Ehemann zu finden, um das Gut zu retten und somit ihrer Mutter und ihren zwei kleinen Schwestern ein gutes Leben bieten zu können.
Am Hof gerät Helena jedoch zwischen die Fronten der Herzogin und der Mätresse des Herzogs, sodass ihre Vorstellungen von Moral, Familie und Zukunft stark auf die Probe gestellt wird. Sie kann niemandem mehr trauen, und der einzige Verbündete ist der Gärtner Floriano, mit dem sie aufgrund der Standesunterschiede jedoch nicht gesehen werden darf.

Der Sprachstil passt hervorragend zu einem historischen Roman und bedient sich einiger alten Ausdrucksweisen und Anreden. Dadurch wirkt der Text authentisch, aber nicht schwerfällig.
Die Geschichte nimmt immer mehr an Tempo zu; der Beginn ist noch etwas langsam, da die Personen eingeführt werden und Hintergründe erzählt werden, aber dann nimmt sie immer mehr Fahrt auf, und endet fast schon ein wenig zu abrupt. Die Erzählung ist auch gespickt mit historischen Schilderungen über die Entstehung der Herrenhauser Gärten, die die Kulisse zu den Geschehnissen bilden. Besonders faszinierend finde ich die Art und Weise, wie echte historische Figuren in die Erzählung eingeflochten werden, und man könnte wirklich glauben, dass es so geschehen ist.
Helena ist die Hauptprotagonistin dieses Buchs, mit der ich sofort mitfühlen konnte.
Sie ist eine liebenswerte, verantwortungsbewusste junge Frau, die ihre Pflicht vor die eigenen Wünsche stellt, und wirkt sehr sympathisch. Dies ist vor allem in den Szenen mit ihren jüngeren Schwestern gut herausgearbeitet und auch bei ihrer Reaktion auf den Feuerwerks-Unfall erkennt man, welche Prioritäten sie in ihrem Leben gerne setzt. Auch das Jagderlebnis ist für mich eine sehr offenbarende Szene, wie Helena eigentlich über das Leben am Hof denkt.
Die Personen sind sehr liebevoll und mit passendem Tiefgang dargestellt; man weiß nie von Anfang an wer zu welcher Seite gehört. Dadurch wird man immer wieder überrascht, aber sobald die Allianzen einmal offenbart sind, handeln die Personen stringent zu ihren Charakteren passend.
Da es viele Personen am Hof gibt, ist es am Anfang nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Dafür gibt es am Ende des Buchs ein Personenglossar, das sehr hilfreich ist. Trotzdem ist jede einzelne Person so gut dargestellt, dass man sie schnell wiedererkennt und zuordnen kann.

Fazit:
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Ich habe mit Helena mitgefühlt, mit ihr gelacht und geweint und gelitten, und mich oft gefragt, wie ich wohl in ihrer Situation gehandelt hätte.
Der Anfang ist ein bisschen schwerfällig, aber wer die Ausdauer hat, wird mit einer tollen, kurzweiligen Geschichte belohnt.

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