Cover-Bild Das geheime Leben des Albert Entwistle
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 30.08.2021
  • ISBN: 9783864931956
Matt Cain

Das geheime Leben des Albert Entwistle

Roman | Eine herzerwärmende Feel-Good-Geschichte über einen Postboten mit Sozialphobie
Marie Rahn (Übersetzer)

Es ist nie zu spät, um sich auf das größte Abenteuer des Lebens zu begeben

Albert Entwistle vermeidet so viel Kontakt wie möglich mit den Bewohnern der Kleinstadt Toddington, was als Postbote des Orts umsichtige Planung erfordert. Doch als er pensioniert wird und auch noch seine Katze stirbt, nimmt er seinen Mut zusammen und beschließt den Menschen nicht länger aus dem Weg gehen. Stück für Stück schließt er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George. Ein zartes und einfühlsames Buch über den Mut, sich der Welt zu öffnen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2021

Ach, Albert!

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Der Postbote Albert Entwistle ist ein Einzelgänger. Er vermeidet jeden Kontakt mit seinen Kollegen und auch den Kunden, denen er täglich die Post austrägt. Als ihm seine Pensionierung angekündigt wird ...

Der Postbote Albert Entwistle ist ein Einzelgänger. Er vermeidet jeden Kontakt mit seinen Kollegen und auch den Kunden, denen er täglich die Post austrägt. Als ihm seine Pensionierung angekündigt wird und er um Weihnachten herum einen traurigen Verlust hinnehmen muss, wird Albert klar, wie einsam er ist. Und er erinnert sich an seine erste und einzige Liebe – und mit Hilfe seiner Kollegen und der jungen Nicole, die er auf seiner Posttour kennenlernt, macht sich Albert auf die Suche nach George, den er 50 Jahre nicht mehr gesehen hat.

Albert ist ein toller Charakter. Seine selbstgewählte Isolation am Anfang und sein Wissen, dass er etwas ändern muss, um nicht total zu vereinsamen, wurden gut beschrieben und waren nachvollziehbar. Zwischen der aktuellen Erzählung folgt der Leser in Rückblicken der großen Liebe zwischen Albert und seinem Mitschüler George zu einer Zeit, in der eine solche Liebe noch nicht toleriert wurde.

Mir hat besonders gefallen, dass Albert selbst daran arbeitet, mit seinen Kollegen und auch anderen Leuten in Kontakt zu kommen und so mehr am Leben teilzunehmen. Auch wenn ich einige Ereignisse etwas zu übertrieben dargestellt fand (die riesige Feier zu Alberts Coming out und auch die ewigen Gratulationen dazu zum Beispiel), fand ich das Buch wirklich sehr gut zu lesen und amüsant.

Hier und da war es mir ein Zufall zu viel, aber bis zum Ende habe ich mit Albert mitgefiebert, bis er endlich seinem George wieder gegenüberstand.

Insgesamt fand ich das Buch schön und gut geschrieben. Eine süße Geschichte für Toleranz und Liebe. Gut!

Veröffentlicht am 14.09.2021

Es ist nie zu spät

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Albert Entwistle feiert bald seinen 65. Geburtstag. Für ihn kein Grund zum Feiern, denn damit geht seine Zwangspensionierung einher. Obwohl er jahrelang soziale Kontakte vermeidet, verleiht sein Beruf ...

Albert Entwistle feiert bald seinen 65. Geburtstag. Für ihn kein Grund zum Feiern, denn damit geht seine Zwangspensionierung einher. Obwohl er jahrelang soziale Kontakte vermeidet, verleiht sein Beruf als Postbote seinem Leben eine gewisse Struktur. Als dann auch noch seine geliebte Katze Gracie an Heilig Abend stirbt, beginnt er sein Leben zu reflektieren. Er beschließt seinen Mut zusammen zu nehmen, sich seinen Mitmenschen zu öffnen und seine große Liebe George zu suchen.

Die schöne Covergestaltung hat mich sofort angesprochen. Der Autor Matt Cain entführt uns in die berührende Geschichte über das Leben von Albert Entwistle. Zuerst lernt man auf humoristische Art den Postboten mit Sozialphobie kennen, doch im Laufe der Geschichte erfährt man welche Erfahrungen wirklich hinter Alberts Abschottung stecken. Der packende Schreibstil lässt den/die Leser*in nur über die Seiten fliegen. Der Protagonist Albert ist sehr plastisch ausgearbeitet. Sein Charakter macht es einfach in sofort ins Herz zu schließen und seine Geschichte mit Spannung und zahlreichen Gedanken zu verfolgen.

Fazit: Eine berührende Geschichte über Vorurteile, Vergebung, Mut, Freundschaft & die Liebe.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Lustig und emotional ergreifend

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Albert Entwistle ist ein Postbote, der sich dem 65. Lebensjahr nähert, was sein Rentenalter bedeutet. Er steuert auf ein sehr einsames Leben im Ruhestand zu, was ihn sehr traurig stimmt. Warum? Nun, Albert ...

Albert Entwistle ist ein Postbote, der sich dem 65. Lebensjahr nähert, was sein Rentenalter bedeutet. Er steuert auf ein sehr einsames Leben im Ruhestand zu, was ihn sehr traurig stimmt. Warum? Nun, Albert war verliebt, als er jung war, aber es war in den Tagen, als es noch illegal war, schwul zu sein. Er ist dadurch zu einer sehr introvertierten Person geworden, die alles für sich behält und allein mit seiner kleinen Katze Gracie sein ganzen Leben über in der Stadt Lancashire lebt. Albert das Schlafzimmer seiner Mutter seit 18 Jahren nicht berührt. Sein Vater war Polizist und sogar ein homophober Polizist, wie es scheint, weil er in Alberts Jugend seinen Ekel vor „Perversen“ immer wieder geäußert hat. Seine Mutter schien ihn zu hassen, obwohl er sich um sie kümmerte, als sie alt wurde. S
Dann, eines Tages, findet Albert etwas im Schlafzimmer seiner Mutter, das sein Leben verändert, und lehrt ihn, dass es nie zu spät ist, zu versuchen, etwas über das Wichtige im Leben zu erfahren.
Es gibt darüber hinaus im Buch eine Nebenhandlung über eine junge alleinerziehende Mutter, Nicole, - ein weiteres schikaniertes und falsch eingeschätztes Mitglied der Gemeinde, das sich als guter Freund von Albert herausstellt, da sie sich gegenseitig helfen sich im Leben zurechtzufinden.
Dies ist ein Buch darüber, wie Albert lernt, dass die Leute dich nur wirklich mögen können, wenn du ihnen dein wahres Ich zeigst.
Schauplatz ist Lancashire und Beschreibungen von Chorley, Preston, Manchester, Leeds und Blackpool verleihen der Geschichte Farbe und Leben.
In diesem Buch steckt Humor, Liebe, Glaube, tiefe Traurigkeit und Freude und es lehrt uns die richtige Einstellung zu bewahren.

Veröffentlicht am 11.09.2021

Wohlfühlbuch

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Albert ist Postbote und lebt sehr zurückgezogen mit seiner Katze Gracie.
Kurz vor Weihnachten wird er benachrichtigt, dass mit Erreichen des 65. in drei Monaten Lebensjahres automatisch sein ...

Albert ist Postbote und lebt sehr zurückgezogen mit seiner Katze Gracie.
Kurz vor Weihnachten wird er benachrichtigt, dass mit Erreichen des 65. in drei Monaten Lebensjahres automatisch sein Renteneintritt folgt. Für Albert bricht eine Welt zusammen. Als auch noch seine Katze stirbt, beschließt er, endlich aktiv zu werden und seine tief verwurzelten Ängste zu überwinden.

Albert macht mit der Unterstützung anderer Personen, besonders der jungen Mutter Nicole, eine ziemlich schnelle Wandlung durch. Das wirkt nicht so richtig realistisch, aber man verzeiht es dem Buch gern, denn es werden ganz viele ernste Themen mit behandelt und Kitsch meist unschifft. Es geht vor allem daraum, dass es sich nicht lohnt seine Ansichten und seine Persönlichkeit jahrelang zu verstecken um nicht anzuecken, da das auf lange Sicht nur einen selbst unglücklich macht.
Oft ist das Buch berührend und ich fand besonders die Personenzeichnung sehr gelungen. Ein schöner, bestärkender Wohlfülroman für regnerische Herbsttage.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Ein Wunder!

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Albert Entwistle arbeitet als Postbote in Toddington und lebt sehr zurückgezogen. Seine nächste Vertraute ist seine Katze Gracie, seine Arbeitskollegen meidet er und fühlt sich alleine am wohlsten. Als ...

Albert Entwistle arbeitet als Postbote in Toddington und lebt sehr zurückgezogen. Seine nächste Vertraute ist seine Katze Gracie, seine Arbeitskollegen meidet er und fühlt sich alleine am wohlsten. Als bekannt wird, dass der 64-jährige Albert in drei Monaten seinen Ruhestand antreten muss, bricht für ihn die Welt zusammen. Das Einzige, das ihm im Leben soziale Interaktion beschert, wird ihm weggenommen. Da lernt Albert die junge und alleinerziehende Mutter Nicole kennen und durch sie fasst er den Mut, sich den Menschen zu öffnen und sich auf die Suche seiner einzigen grossen Liebe zu machen. 50 Jahre lang hat Albert George nicht mehr gesehen, die Erinnerungen an ihn und ihre Liebe sind für Albert traumatisch.



Mit der Charakterisierung der Figur Albert bin ich nicht richtig warm geworden. Albert ist zu Beginn gehemmt, schüchtern und scheut jeden Kontakt zu seinen Arbeitskollegen. Das Ganze grenzt schon fast an eine Sozialphobie. Nach 100 Seiten ist Albert plötzlich nicht wiederzuerkennen.

Ein Wunder!

Er plaudert mit seinen Kunden, findet in der jungen, alleinerziehenden Mutter Nicole eine gute Freundin und führt tiefschürfende Gespräche mit seinen Kollegen bei der Arbeit. An einem Fest tanzt er sogar öffentlich. Das ging mir einfach zu glatt und reibungslos. Zu Beginn hatte mich Albert überzeugt. Er lebt zurückgezogen mit seiner Katze, die Arbeit bedeutet ihm alles, darin lebt er völlig auf. Sehr schnell spürt man, dass er in der Vergangenheit einen großen Verlust erlitten hat. Dieser Verlust ist nicht nur seine einstige große Liebe, sondern war auch der Moment, in dem er sich für die weiteren 50 Lebensjahre völlig verschlossen hat.

Albert hat immer geschwiegen, nicht gewagt sich gegen die damals gängigen Normen zu wehren und zu seiner Liebe zu stehen. Sehr traurig, unfassbar traurig hat mich das gemacht. Vor allem, da bewiesen ist, dass vor 40, 50 oder mehr Jahren es viele Männer wie Albert gab, die an ihren gleichgeschlechtlichen Gefühlen zerbrochen sind. Die ihre große Liebe verleugnen mussten, wegen ihres Rufes, dem Ansehen der Familie und wegen kleinkariertem Denken.



Was tragisch beginnt und 50 Jahre lang ein tiefes Loch in Alberts Herzen reißt, endet mit Hoffnung für die Zukunft, in der Menschen so sein dürfen, wie sie sind. In der er sich nicht mehr verstellen muss und an die Liebe glauben darf.



Matt Cain hat es hervorragend verstanden die vor 50 Jahren herrschenden Moralvorstellungen in die Geschichte einzuweben. Kaum zu glauben, wie Männer sich verstecken mussten, ausgegrenzt, ja sogar eingesperrt wurden, weil sie es gewagt haben gleichgeschlechtliche Gefühle zu fühlen oder zu leben.

In den Rückblicken in Alberts Kinder und Jugendzeit erfährt man 1-1, wie ein Junge sich fühlt, wenn er nicht der damaligen Norm entsprach. Weit weniger zentral wurde auch ab und zu Rassismus, dies in der Figur von Nicole und ihrem Freund Jamie, eingeflochten. Damit trifft der Autor auch den Nerv der heutigen Zeit, sind doch die Themen Homophobie und Rassismus leider immer noch aktuell.

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