Cover-Bild Von hier betrachtet sieht das scheiße aus
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 18.05.2022
  • ISBN: 9783423219990
Max Osswald

Von hier betrachtet sieht das scheiße aus

Roman

 »Ein weiterer ereignisloser Tag in einem ereignislosen Leben. Ein Unspektakel jagt das nächste, und wenn ich nicht aufpasse, kaufe ich mir morgen einen Gartenzwerg und sortiere meine Tassen nach Farben.«

Ben Schneider ist erst 29, hat aber schon genug vom Leben im Hamsterrad: aufstehen, arbeiten, Sorgen machen, sterben. Seinen Job bei einer Wirtschaftsprüfungskanzlei hasst er mindestens so sehr wie seinen Vorgesetzten. Der Kontakt zu seiner Familie ist größtenteils abgerissen, für die Liebe oder Freunde hat er schon lange keine Zeit mehr.

Wenn ihm das Leben also nichts mehr zu bieten hat, findet Ben, könnte er doch zumindest über einen coolen Abgang nachdenken. Einfallsreich und überraschend sollte der sein. Sein Dealer Tobi hat die perfekte Lösung: Er kann ihm im Darknet einen Auftragskiller besorgen. Ben ist einverstanden, will aber noch 50 Tage Zeit haben bis zum großen Finale. Doch wie lebt es sich, wenn der eigene Todestag immer näher rückt?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2022

Ein großartiges Debüt

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„Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ ist der Debütroman des Autors und Comedians Max Osswald.

Der 29-jährige Ben ist müde vom Leben. Er hasst seinen Job, empfindet dabei weder Freude noch Spaß ...

„Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ ist der Debütroman des Autors und Comedians Max Osswald.

Der 29-jährige Ben ist müde vom Leben. Er hasst seinen Job, empfindet dabei weder Freude noch Spaß und hat dadurch seine sozialen Kontakte verloren. Diesen unhaltbaren Zustand will er beenden, aber ihm fehlt der Mut sich umzubringen. Es könnte je etwas schief gehen…. Deswegen beauftragt er durch seinen Dealer einen Auftragsmörder, der ihn in 50 Tagen umbringen soll.
Aber wie verbringt man seine letzten 50 Tage ?
50 Tage sind endlich und müssen genutzt werden. Dadurch verändert sich Ben und hat den Mut Dinge zu tun, die er ansonsten nicht erlebt hätte.

Der Schreibstil von Max Osswald ist großartig. Trotz der schwierigen Thematik gelingt es ihm mit bissiger Ironie und Sarkasmus seine Leser zum Lachen zu bringen. Er spricht aktuelle Themen, wie den Leistungsdruck in der Gesellschaft und den Sinn des Lebens an.

Mit Ben hat er einen sympathischen Protagonisten geschaffen, dessen Gedanken und Handeln nachvollziehbar sind. Einiges ist überdreht, die Ausdrucksweise ist zum Teil recht deutlich und nichts für empfindliche Ohren und gleichzeitig schwingt eine Melancholie mit, die ich nie vermutet hätte. Diese widersprüchliche Mischung ist zu einem gelungenem Gesamtwerk geworden, das mich emotional berührt und nachdenklich zurückgelassen hat.

Für mich passt hier alles, Layout, Schreibstil und Message – unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Vom Leben, vom Sterben und dem ganzen Rest

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Der Titel hat mich sofort angsprochen und der Klappentext war vielversprechend, zugegeben die Idee ist nicht ganz so neu, man findet sie auch schon bei Jules Verne (Die Leiden eines Chinesen in Chna) und ...

Der Titel hat mich sofort angsprochen und der Klappentext war vielversprechend, zugegeben die Idee ist nicht ganz so neu, man findet sie auch schon bei Jules Verne (Die Leiden eines Chinesen in Chna) und Aki Kaurismäki (I hired a contract killer).
Ben Schneider ist 29 und hat von seinem Leben - ein typisches Hamsterrad - die Nase gestrichen voll. Er beschließt über seinen Dealer einen Auftragskiller via Darknet zu buchen, da er für einen klassischen Selbstmord einfach nicht mutig genug ist. Er hat 50 Tage Zeit bis ihn der Auftragskiller erwischen kann.
Wir ahnen natürlich was passiert.... aber wie alles passiert ist mehr als lesenswert.
Max Osswald ist Comedian, aber ein Buch schreiben kann er ganz offensichtlich auch. Den Comedian merkt man, allerdings kommt der Humor nicht pointenhaft rüber, sondern ist gekonnt gesetzt ohne dem doch recht ernsten Thema Depression und Lebensmüdigkeit respektlos gegenüber zu treten.
Der Leser taucht von Anfang an tief in die Gedanken Bens ein und man spürt ganz deutlich diese Leere, diese Sinnlosigkeit. Man kann sich mit Ben identifizieren, seine Gedankengänge gut nachvollziehen und jubelt bei vielen bissigen Seitenhieben gegen die kaputte Gesellschaft innerlich mit.
Unaufdringlich philosophiert Ben, entweder alleine in seinen Gedanken oder zusammen mit Emma, die er zufällig kennenlernt, die seine Sicht auf das Leben nochmal gehörig verändert.

Ein wirklich gelungener Debütroman, der meines Erachtens alles erfüllt, das man sich als Leser wünscht: Humor, Intelligenz, einen sympathischen Protagonisten und gute kurzweilige Unterhaltung.
Ich jedenfalls nehme etwas nach dem Lesen mit: Lebe immer so, als hättest du nur noch 50 Tage zu leben.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Sinnsuche

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Der Titel „Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ den der Autor Max Osswald für sein Werk gewählt hat, ist auf den ersten Blick erst einmal gewöhnungsbedürftig und hat mich auch kurz Zweifeln lassen, ...

Der Titel „Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ den der Autor Max Osswald für sein Werk gewählt hat, ist auf den ersten Blick erst einmal gewöhnungsbedürftig und hat mich auch kurz Zweifeln lassen, ob der Roman etwas für mich wäre. Der Klappentext hatte mich schließlich überzeugt, dass ich das Buch lesen müsste. Kurz vorab: Ich bin froh, dass ich es getan habe.
„Ich tauschte Zeit gegen Geld und Freude gegen Status und wusste dabei nie, was die eigentliche Währung des Lebens ist. Bis heute nicht.“ [21]
Der Protagonist Ben stellt alles in Frage, befindet sich auf einer Sinnsuche. Auf dem Weg zur Erkenntnis wird es ganz schön turbulent. Bei mir hat Max Osswald genau den Nerv getroffen. Die Mischung stimmt. Sprachlich, humorvoll und durchaus scharfsinnig beschreibt Osswald die gesellschaftlichen Themen, welche eine ganze Generation beschäftigen.
Für mich bringt er auch die schwierigen Themen mit einer ungeahnten Leichtigkeit zu Wort, dass es ein Lesevergnügen ist, wenn man Ben auf der Suche nach dem Sinn begleitet. Wie ich finde, ist das Ganze sehr pointiert geschrieben. So muss ansprechende Literatur sein.
„Am Ende bleibt sowieso nichts. Am Ende ist das Ergebnis dasselbe. Aber man lebt ja nicht für das Ende, sondern für das Zwischendrin.“ [240]

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Nimmt kein Blatt vor den Mund

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Locker, ehrlich, zynisch, wie sonst was - das Buch ist inhaltlich genauso, wie der Titel es einen denken lässt (aber nicht scheiße).
Ein Buch, das einem deutlich vorführen kann, dass man sein Leben und ...

Locker, ehrlich, zynisch, wie sonst was - das Buch ist inhaltlich genauso, wie der Titel es einen denken lässt (aber nicht scheiße).
Ein Buch, das einem deutlich vorführen kann, dass man sein Leben und sein Glück selbst in der Hand hält.

Trotz des eigentlich sehr ernstzunehmenden Themas ist das Buch humorvoll und witzig, nimmt das Ganze aber auch nicht auf die leichte Schulter. Immer wieder werden aktuelle und relevante Probleme angesprochen, aber auch nicht zu Tode thematisiert.
Darunter sind bspw. Rassismus, häusliche Gewalt, Drogenkonsum, Lebensmittelverschwendung und Klimawandel, neben dem vorherrschenden Thema von psychischer Gesundheit natürlich.
Wer das Buch lesen möchte, sollte sich dessen bewusst sein. Bei kontroversen Themen werden dabei unauffällig Pro- und Kontra-Punkte vorgestellt und der Leser hat die Möglichkeit, sich selbst ein Bild davon zu machen.

Das Buch liest sich sehr flüssig und macht echt Spaß. Teilweise war ich von der Ausdrucksweise etwas irritiert, "schön" würde ich die Sprache nicht unbedingt nennen, aber sehr passend. Und andererseits deutet der Titel ja bereits an, dass dieses Buch sich kein Blatt vor den Mund nimmt.

Wer Lust auf ein paar Denkanstöße hat und offen für alles ist, wird mit diesem Buch viel Spaß haben.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

50 Tage

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Mit seinen 29 Jahren ist Ben bereits gelangweilt und genervt von seinem Leben. Er hat keine Freunde, kein Verhältnis zu seiner Familie und einen Job, den er verabscheut. Also beschließt Ben seinem Leben ...

Mit seinen 29 Jahren ist Ben bereits gelangweilt und genervt von seinem Leben. Er hat keine Freunde, kein Verhältnis zu seiner Familie und einen Job, den er verabscheut. Also beschließt Ben seinem Leben ein Ende zu setzen und heuert dafür einen Auftragskiller an, der ihn in genau 50 Tagen umbringen soll. Bis dahin versucht Ben den Rest seines Lebens zu genießen und seine Angelegenheiten zu regeln, wobei er merkt, wie interessant das Leben sein kann, wenn man aus seinen gewohnten Bahnen ausbricht.

Die Geschichte klingt im ersten Moment irgendwie skurril. Jemand der einen Auftragskiller für viel Geld anheuert, um umgebracht zu werden, ist nicht gerade alltäglich. Doch Ben ist eben ein schwieriger und meist etwas umständlicher Charakter, der selten Risiken eingeht, sodass diese Vorgehensweise doch irgendwie zu ihm passt. Ben ist wirklich kein besonders sympathischer Mensch. Während er nach außen hin den Schein wahrt, bewertet und kritisiert er seine Umgebung eigentlich durchgehend und verleiht so seiner eigenen Unzufriedenheit Ausdruck. Erst als er sich nicht mehr um die Folgen seines Handelns kümmert, scheint er aufzublühen und seine Depression ein wenig abschütteln zu können, auch wenn diese nie als solche benannt wird. Die anderen Charaktere der Geschichte vor allem Emma wirken ein wenig blass, auch wenn man gegen Ende des Buches wenigstens noch ein wenig mehr über sie erfährt. Ich mochte den schwarzen Humor der Geschichte und habe einige Male schmunzeln müssen. Zeitweise war mir die Sprache jedoch zu vulgär und passte für mich nicht zu Bens Charakter. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, da ich wusste, worauf die Geschichte hinausläuft, trotzdem konnte mich das Buch insgesamt sehr gut unterhalten.

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