Cover-Bild Blanca
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 18.05.2018
  • ISBN: 9783351037017
Mercedes Lauenstein

Blanca

Roman

Der Roadtrip ihres Lebens:

Die fünfzehnjährige Blanca will weg – weg von ihrer Mutter, die ständig auf gepackten Koffern sitzt, weg von den billigen WG-Zimmern, in denen sie an jedem neuen Ort unterkommen. Ihr Ziel: eine kleine Insel in Italien. Dort, bei Toni und seinem Vater Karl, war sie vor Jahren zum letzten Mal richtig glücklich. Ein Roadtrip quer durch das sommerglühende Land beginnt. Blanca reist als blinder Passagier nach Rom und schlägt sich zu Fuß bis ans Meer durch. Sie klaut in Cafés Essensreste von den Tischen, trifft auf einen Taxifahrer ohne Skrupel und einen zahnlosen Bauern, der sie zur Frau nehmen will. Mercedes Lauenstein entfaltet die Geschichte eines Mädchens, das seinen ganz eigenen Weg geht, ständig begleitet von der Frage, wie viel man vom Leben eigentlich erwarten kann.

„Hier ist eine Erzählerin am Werk, die ihren Figuren auf den Grund gehen kann, die Fragen hat an das Leben.“ Sandra Hoffmann, Deutschlandfunk

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Eine schwierige Kindheit

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Die fünfzehnjährige Blanca hat die Nase voll von dem Leben, das ihre Mutter ihr aufgedrückt hat. Sie hat nie irgendwo Fuß fassen können, da sie immer wieder weiterzogen. Blanca wünscht sich ein sicheres ...

Die fünfzehnjährige Blanca hat die Nase voll von dem Leben, das ihre Mutter ihr aufgedrückt hat. Sie hat nie irgendwo Fuß fassen können, da sie immer wieder weiterzogen. Blanca wünscht sich ein sicheres Zuhause, wo sie Freunde hat. Doch die Mutter ist rastlos und chaotisch. Bei Toni und Karl auf einer kleinen in Italien war Blanca vor Jahren glücklich, erinnert sie sich. Daher will sie wieder dorthin. Mit wenig Gepäck und Geld in der Tasche macht sie sich auf den Weg. Aber es gibt viele Umwege und Schwierigkeiten auf ihrer Reise. Das Geld reicht vorne und hinten nicht und sie muss sich oft von Essensresten ernähren.
Mich hat diese Geschichte sehr bewegt.
Ich konnte mich über die Mutter nur aufregen, die so gar keine Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Kindes nimmt. Sie ist früh Mutter geworden, aber das ist noch lange kein Grund, sich so zu verhalten. Wie kann man seinem Kind an den Kopf werfen, dass man es eigentlich nicht gewollt hat.
Blanca ist trotz allem ein starkes Mädchen. Sie muss unterwegs ganz schön was einstecken, aber sie lässt sich nicht unterkriegen und erkennt, dass sie leben möchte. Auch wenn mir viele ihrer Aktionen nicht gefallen haben, konnte ich doch sehr gut mit ihr fühlen.
Es ist ein Buch, dass traurig stimmt, denn ich hatte zeitweise das Gefühl, dass Blanca genauso wird wie ihre Mutter. Zum Glück trifft Blanca auf ihrem Roadtrip nicht nur Menschen, die sie ausnutzen wollen, sondern auch welche, die es gut mit ihr meinen.
Mich hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt, aber es hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Odyssee einer 15jährigen

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Die 15jährige Blanca läuft von ihrer allein erziehenden Mutter fort, die das Leben einer Nomadin führt, während sie selbst sich nach einem beständigen Zuhause sehnt. Ihr Ziel ist eine Halbinsel in Italien, ...

Die 15jährige Blanca läuft von ihrer allein erziehenden Mutter fort, die das Leben einer Nomadin führt, während sie selbst sich nach einem beständigen Zuhause sehnt. Ihr Ziel ist eine Halbinsel in Italien, wo Blanca sich als Neunjährige einen Sommerlang bei Toni und Karl als Familie fühlen durfte. Die Reise dorthin gestaltet sich als Odyssee. Blanca trifft auf eine Reihe von Leuten, die es leider nicht alle gut mit ihr meinen.
Dieser Roman thematisiert einen interessanten Roadtrip. Viel Handlung gibt es zwar nicht, dafür steht aber die Gedankenwelt der Protagonistin und Ich-Erzählerin Blanca im Vordergrund, die eine Zukunft für sich sucht und mit ihrer Mutter abrechnet. Sprachlich ist der Roman gekonnt gestaltet. In seinem Verlauf wird die Sprache zunehmend hektischer und verworrener und passt damit gut zu Blancas immer schwieriger werdender Situation. Ihre Gedanken springen munter hin und her. Blancas Schicksal macht betroffen – von ihrer Mutter abgelehnt, verwahrlost aufgewachsen, sich auf der Flucht hungernd und ohne Geld und Obdach durchschlagend.
Das Buch ist empfehlenswert und spricht besonders Leser von z.B. „Tschick“ an.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Dem Leben auf der Spur!

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Absolut bewundernswert und erstaunlich, über welche ausgeprägten Ressourcen Blanca verfügt. Das, obwohl sie unter verwahrlosten Bedingungen aufwächst, in ständiger Sorge um ihre psychisch erkrankte Mutter, ...

Absolut bewundernswert und erstaunlich, über welche ausgeprägten Ressourcen Blanca verfügt. Das, obwohl sie unter verwahrlosten Bedingungen aufwächst, in ständiger Sorge um ihre psychisch erkrankte Mutter, eine absolut rastlose Kindheit verlebt, umherziehend, ja, eher fliehend, von einem Ort zum anderen. Völlig unfähig Beziehungen aufzubauen, immer in Überlegung ums eigene und das Überleben der Mutter. Und doch, es gibt auf dieser Welt einen Ort, zu dem sie sich hingezogen fühlt, an dem sie so etwas wie ein "Zuhause" für einen kurzen Moment spüren durfte. Und da möchte Blanca hin, alleine, mit ein paar Euros in der Tasche und allein mit ihren Klamotten die sie am Leib trägt.

Auf Blanca warten Gefahren und Herausforderungen bei ihrem "Roadtrip des Lebens". Allzu oft packte mich beim Lesen die schiere Verzweiflung, über all das Elend mit dem sich Blanca auseinandersetzen muss. Man möchte in die Geschichte einsteigen, das Mädchen an die Hand nehmen, ihr sagen dass alles gut wird. Obwohl man weiß, ihren Weg muss auch sie gehen, begleiten ist okay, abnehmen kann ich es ihr aber nicht. Der Wunsch nach Geborgenheit, Sicherheit, Perspektive und Liebe bleibt einem ihr gegenüber.

Es stellt sich auch die Frage nach Schuld. Blanca kann so vieles und doch auch nicht. Die Mutter hat es sicherlich "gut gemeint", doch schon ihr eigenes Leben ist die reinste Zumutung, wie sehr ist es das dann erst für ein Kind. Trifft also die Mutter die Schuld? Ja und nein. Dem Leser wird irgendwann klar, dass jedes Leben seine Vorgeschichte hat. Wenn es sowas wie "Schuld" gibt, dann werden die Nachforschungen ergeben, dass die Suche endlos weitergeht, sich, wenn überhaupt, Schuld weiter vererbt. Obwohl es ihr völlig widerstrebt, so stellt Blanca gewohntes und abstoßendes Verhalten ihrer Mutter bei sich selber fest. Denn auch sie ist rastlos, auch sie begibt sich sehenden Auges in Gefahren.

Und dennoch, oder gerade deshalb, ist dieses Buch kein Jammerlappen, keine Abkehr vom Guten. Es ist die Einladung sich auf das Leben einzulassen, sich auszuprobieren. Es lohnt sich den Weg des Lebens weiterzugehen, egal in wieviel Seitenstraßen und Sackgassen man zwischendurch abbiegen sollte. Blanca zeigt das es sich lohnt. Danke dafür, starke Blanca.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Ein berührender Roadtrip

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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 1. (18. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3351037017
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein berührender Roadtrip

Inhalt:
Die Mutter der 15-jährigen ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 1. (18. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3351037017
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein berührender Roadtrip

Inhalt:
Die Mutter der 15-jährigen Blanca schafft es einfach nicht, sesshaft zu werden. Sie wohnt mal hier, mal da. Für Blanca gibt es keine Chance, sich irgendwo heimisch zu fühlen. Dabei wünscht sie sich doch nur, ein echtes Zuhause zu haben wie andere Jugendliche. Nach einem Streit mit ihrer Mutter haut Blanca ab, nach Italien, wo sie vor einigen Jahren ein paar glückliche Monate mit Toni und Karl verbracht haben …

Meine Meinung:
Mercedes Lauenstein hat mit „Blanca“ einen berührenden Roman geschaffen. Obwohl die Protagonistin im jugendlichen Alter ist, handelt es sich nicht um ein explizites Jugendbuch. Dafür sind die Sprache und auch die Problematik zu anspruchsvoll. Damit möchte ich beileibe nicht sagen, dass Jugendliche keine anspruchsvollen Bücher lesen können.

Als Leser kann man sich gut in Blanca hineinversetzen, auch wenn man bei Weitem nicht alles gutheißen kann, was das Mädchen tut. Es ist interessant, Blanca auf ihrer Odyssee zu begleiten. Viele verschiedene Menschen kreuzen ihren Weg. Manche helfen Blanca gern, andere nutzen sie aus, wieder andere machen sich einen Spaß daraus, ihr wehzutun. Doch alle Begegnungen bringen Blanca irgendwie weiter.

Blanca stellen sich im Verlauf der Reise viele Fragen nach dem Wohin ihres Lebens. Wird sie jemals irgendwo eine Heimat finden? Wird sie so werden wie ihre Mutter? Denn sie denkt natürlich viel an ihre Mutter, die sie eigentlich liebt, die aber so ganz anders ist als andere Mütter und Blanca damit immer zur Außenseiterin macht. In den Erinnerungen erfährt man viel über die Mutter und Blancas Kindheit. Man kann sich nur wundern, dass das Mädchen sich bei all den Ereignissen so relativ normal entwickelt hat und eine recht abgeklärte Sicht auf die Dinge hat. Ich fand Blancas Mut einfach bewundernswert und hoffte bis zum Schluss, dass sie irgendwo ankommt, wo sie zur Ruhe kommen kann.

Für mich hätte der Roman gerne noch viel emotionaler und intensiver sein dürfen. Trotzdem ist das Buch sehr lesenswert.

★★★★☆

Veröffentlicht am 18.05.2018

Schwierige Kindheit

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Dieser Roman „Blanca“ fängt ruhig an, nimmt dann aber langsam Tempo auf.
Die 15jährige Blanca verlässt ihre hysterische Mutter. Die hat immer wieder ihre Koffer gepackt und ist mit Blanca weiter. Vor ...

Dieser Roman „Blanca“ fängt ruhig an, nimmt dann aber langsam Tempo auf.
Die 15jährige Blanca verlässt ihre hysterische Mutter. Die hat immer wieder ihre Koffer gepackt und ist mit Blanca weiter. Vor Jahren wohnten sie mal bei Karl und seinem Sohn Toni. Da fühlte Blanca sich wohl und Zuhause, und da will sie jetzt hin. Es beginnt eine strapaziöse Reise.

Blanca ist die Icherzählerin des Romans. Was sie erlebt ist oft erschreckend und wie sie sich immer wieder selbst Mut macht ist gut mit zu empfinden. Ich habe mit ihr gehofft und gefiebert.

Die Autorin Mercedes Lauenstein lässt Blamca lebendig werden und ihre Erlebnisse, Überlegungen und Strapazen werden bildhaft erlebt. Sie hat es geschafft, diesen Erzählstil interessant werden zu lassen, obwohl wir nur Blancas Stimme und Meinung hören. Eine ungewöhnliche Geschichte.