Tolle Geschichte, kommt aber nicht ganz an den Vorgänger für mich
Nachdem es Mabel und Cliff gelungen ist, das Artefakt des Bunds der Stare zu zerstören, weiß noch niemand, wie es weitergehen soll. Doch dann eröffnet Ashtons Vater Ashton eine Möglichkeit, den Bund fortzusetzen. ...
Nachdem es Mabel und Cliff gelungen ist, das Artefakt des Bunds der Stare zu zerstören, weiß noch niemand, wie es weitergehen soll. Doch dann eröffnet Ashtons Vater Ashton eine Möglichkeit, den Bund fortzusetzen. Dummerweise benötigt er dafür ausgerechnet Zoes Hilfe. Doch diese ist alles andere als gut auf Ashton zu sprechen, seitdem sie die Wahrheit über ich weiß. Nun muss Ashton all sein Charme aufbringen, damit sich Zoe in ihn verliebt. Nur dumm, dass auch Zoe ihn nicht kalt lässt und seit langem verloren geglaubte Gefühle in ihm weckt.
Mit dem ersten Band von Starling Nights hat sich Merit Niemeitz im letzten Jahr ganz tief in mein Herz geschrieben und dieses Buch war ein absolutes Highlight, da es einfach mit der düsteren Atmosphäre und dem Geheimnis rund um den Bund der Stare absolut atmosphärisch wirkte. Auch im zweiten Teil weiß die Autorin mit ihrem Schreibstil zu überzeugen und versetzt den Leser gleich wieder an die Cambridge Academy.
Allerdings wird in diesem zweiten Band das Augenmerk weg von den Geheimnissen, die ja auch zuvor zum großen Teil gelöst worden sind, hin zu der Liebesgeschichte zwischen Ashton und Zoe gelenkt. Ich muss sagen, dass ich Ashton im ersten Band nicht allzu gut leiden konnte und war hier gespannt, wie es die Autorin schaffen wollte, einen zunächst doch sehr unsympathischen Charaktere zum Love Interest der Protagonistin werden zu lassen. Das ist Merit Niemeitz absolut gelungen, denn auch wenn Ashton ein komplizierter Charakter ist, wird hier so einiges klar, warum.
Die Geschichte wird wieder in der Ich-Perspektive abwechselnd von Ashton und Zoe erzählt. Gerade Ashton bekommt zu Beginn des Buches etwas mehr Handlungsspielraum, auch auf seine Vergangenheit bezogen und gerade da wird noch einmal verständlich, mit welchen Verlusten er zu leben gelernt hat. Auch die Anerkennung durch seinen Vater ist ihm nie gelungen und die Kälte, die Ashton erfahren hat, haben auch ihn kalt werden lassen. Aber da kommt dann auch Zoe mit ins Spiel, mit der Ashton zunächst eigentlich wieder ganz egoistische Pläne hat, die ihm aber schneller ans Herz wächst, als Ashton je angenommen hat. Zoe ist eine tolle Protagonistin, sie ist sensibel, aber auch loyal und hinter ihrer Fassade steckt ein sehr verletzlicher Mensch, der mehr als unsicher ist. Ashton und Zoe ergänzen sich hier absolut, aber ob es wirklich gut gehen wird, wenn Ashton sich entscheiden muss?!
Während des Buches trifft man natürlich auch auf alte Bekannte aus Band 1, von denen mir gerade auch Mabel und Cliff ans Herz gewachsen sind. Insgesamt bleiben aber die Nebencharaktere recht im Hintergrund und dienen oftmals zur Weiterentwicklung der Protagonisten.
Durch das Problem, was bei der Zerstörung des Artefaktes entstanden ist, wird die Geschichte dann auch etwas spannender und man hofft einfach, dass es für alle Beteiligten noch gut ausgehen wird. Ansonsten ist dieser Band nicht so düster wie Band eins und auch diese Atmosphäre fehlt ein wenig. Ich persönlich mochte genau das besonders gerne, habe aber auch die Liebesgeschichte gerne verfolgt.
Mein Fazit: Auch der zweite Band der Starling Nights Reihe konnte mich durchaus überzeugen und gut unterhalten. Da die Liebesgeschichte hier in den Vordergrund rückt und die düstere Atmosphäre und das Geheimnisvolle dadurch zurückgesetzt werden, fehlte mir hier aber einfach etwas, das dem Buch das Besondere verleiht. Trotzdem eine schöne Geschichte, die Spaß macht.