Cover-Bild Die verlorenen Kinder
Band 1 der Reihe "Falco Brunner"
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 292
  • Ersterscheinung: 02.05.2017
  • ISBN: 9783426216347
Michael Seitz

Die verlorenen Kinder

Ein Wien-Krimi
Ein Wiener Kriminalroman über Gerechtigkeit und Vergangenheit. Falco Brunners erster Fall.
April, 2015: In Wiener Pflegeheimen werden zwei Bewohner innerhalb weniger Tage auf die gleiche Weise getötet. Privatdetektiv Falco Brunner nimmt die Ermittlungen auf. Was sich auf den ersten Blick als ein »Pflegeskandal à la Lainz« darstellt, führt den suspendierten Expolizisten in die Vergangenheit der Wiener Kinderheime – insbesondere des Heimes am Wilhelminenberg. In den Mittelpunkt von Falcos Ermittlungen rücken die Missbrauchsskandale der 60er-Jahre. Ehemalige Betroffene leiden bis heute unter den Folgen und haben verschiedene Wege gefunden, ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten. Falco kämpft gegen eine Mauer des Schweigens. Seine Ermittlungen führen ihn in höchste Kreise. Der Preis der Gerechtigkeit ist ein hoher …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2017

Brisantes Thema

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„...Wenn ich eins nicht mag, ist es die Reizbarkeit und Impulsivität von Männern. Ich habe lange genug mit einem launischen Mann zusammengelebt!...“

Das Buch beginnt im Jahre 1969. Kursiv werden die Gedanken ...

„...Wenn ich eins nicht mag, ist es die Reizbarkeit und Impulsivität von Männern. Ich habe lange genug mit einem launischen Mann zusammengelebt!...“

Das Buch beginnt im Jahre 1969. Kursiv werden die Gedanken und Gefühle eines Kindes wiedergegeben, eines Kindes, das dem wiederholten Missbrauch Erwachsener ausgesetzt ist.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. In einem Wiener Altenheim wird ein Bewohner ermordet. Die Nachtschwester wird inhaftiert.
Falco Brunner, einst Polizist und jetzt Privatdetektiv, vergnügt sich gerade mit einer alten Bekannten in seiner Wohnung, als eine Frau klingelt und sich nicht abhalten lässt, in die Wohnung zu drängen. Susanne Markhof stellt sich als Witwe des Toten vor und beauftragt Falco mit der Aufklärung des Mordes. Sie weist ihn darauf hin, das es vor 5 Jahren einen ähnlichen Mord gegeben hat.
Der Autor hat einen fesselnden und brisanten Krimi geschrieben, denn die Hintergrundgeschichte entspricht der Realität. Der Roman lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Dazu trägt bei, dass die relativ kurzen Abschnitte jeweils mit Datum und zum Teil Uhrzeit versehen sind.
Während Falco Brunner im Auftrag der Witwe ermittelt, tut das Kriminaloberinspektor Bruno Horvath mit seinem Team vom Amts wegen. Falco und Bruno waren einst Freunde. Das aber hat sich zerschlagen. Es lag nicht nur daran, dass die Gerichtsmediziner Christina Brunner nach ihre Scheidung von Falco mit Bruno liiert ist. Obiges Zitat stammt von Christina. Darin zeigt sie Bruno seine Grenzen auf.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Beklemmend lesen sich die kursiven Teile. Dort kommen Kinder zu Wort und schildern ungefiltert ihre Eindrücke und Bedrängnis. Als stilistisches Element durchziehen die Figuren aus Star Wars wie ein roter Faden die Handlung. Hier geht es um die Auseinandersetzung zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht. Neben sachlich erzählenden Teile gibt s heftige Dialoge und zynische Episoden. Insbesondere Gruber, Brunos Vorgesetzter, neigt zu Zynismus. Die Ermittlungen führen in die Vergangenheit. Hier wird deutlich, wie Korruption, Machtmissbrauch und Vertuschung zu schwerwiegenden Folgen führen. Der Kindesmissbrauch in Wiener Kinderheim wurde jahrelang unter den Teppich gekehrt. Er könnte ja ein schlechtes Licht auf hochrangige Politiker und Kirchenvertreter werfen. Wurden nun die Opfer zu Tätern? Haben sie das Recht in die eigene Hand genommen? Personelle Verstrickungen werden gut dargestellt und sorgen für eine Vielzahl von möglichen Tätern. Die Wahrheit spielt in den Gesprächen nur eine untergeordnete Rolle. Es kommt den meisten darauf an, für Verwirrung zu sorgen und die eigenen Absichten zu verschleiern. Die Kriminalisten bekleckern sich auch nicht gerade mit Ruhm. Falco ist ihnen meist einen Schritt voraus. Sehr gut herausgearbeitet werden die psychischen Verletzungen der einstigen Opfer. Ihr Leben wurde durch das Geschehen unwiderruflich geprägt. Erschütternd fand ich auch, wie stark nazistischen Gedankengut in Österreich noch verbreitet ist und welche Rolle dabei sogenannte Burschenschaften spielen. Gut erklärt wurden Fachbegriffe. Ab und an verwendet der Autor den Wiener Dialekt. Das gibt der Handlung eine zusätzliche Authentizität.
Das dunkle Cover mit dem Fahrrad wirkt düster.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es arbeitet ein finsteres Kapitel Wiener Geschichte in einer fesselnden Handlung auf und ermöglicht eine vielschichtige Sicht auf die Opfer.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Spannend und abwechslungsreich!

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Buchinfo
Die verlorenen Kinder - Michael Seitz
Taschenbuch - 292 Seiten - ISBN-13: 978-3426216347
Verlag: Knaur TB - Veröffentlichung: 02. Mai 2017
EUR 12,99
Kurzbeschreibung
Ein Wiener Kriminalroman über ...

Buchinfo
Die verlorenen Kinder - Michael Seitz
Taschenbuch - 292 Seiten - ISBN-13: 978-3426216347
Verlag: Knaur TB - Veröffentlichung: 02. Mai 2017
EUR 12,99
Kurzbeschreibung
Ein Wiener Kriminalroman über Gerechtigkeit und Vergangenheit. Falco Brunners erster Fall.
April, 2015: In Wiener Pflegeheimen werden zwei Bewohner innerhalb weniger Tage auf die gleiche Weise getötet. Privatdetektiv Falco Brunner nimmt die Ermittlungen auf. Was sich auf den ersten Blick als ein »Pflegeskandal à la Lainz« darstellt, führt den suspendierten Expolizisten in die Vergangenheit der Wiener Kinderheime – insbesondere des Heimes am Wilhelminenberg. In den Mittelpunkt von Falcos Ermittlungen rücken die Missbrauchsskandale der 60er-Jahre. Ehemalige Betroffene leiden bis heute unter den Folgen und haben verschiedene Wege gefunden, ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten. Falco kämpft gegen eine Mauer des Schweigens. Seine Ermittlungen führen ihn in höchste Kreise. Der Preis der Gerechtigkeit ist ein hoher …
Bewertung
„Die verlorenen Kinder“ von Michael Seitz ist ein Wien-Krimi der mich noch lange beschäftigt hat.
Es dreht sich um Missbrauchsskandale der 60er-Jahre, die es auch wirklich gegeben hat.
Trotz des ernsten Themas hat der Autor in der Geschichte seinen Humor nicht verloren und hat mich damit hier und da zum schmunzeln gebracht. Mir gefiel der Schreibstil des Autoren insgesamt sehr gut. Er war flüssig, abwechslungsreich und die Spannung ging zu keiner Zeit verloren.
Die Recherchen zu diesem Buch waren mit Sicherheit nicht die angenehmsten, aber die Arbeit hat sich gelohnt und das Buch kommt glaubhaft beim Leser an.
Die einzelnen Charaktere werde toll beschrieben und sind authentisch. Auch die Handlungsorte wurden perfekt dargestellt. Mir als Leser fiel es leicht mich in die Köpfe der einzelnen Protagonisten zu versetzen und mir die verschiedenen Schauplätze des Krimis in Wien vorzustellen.
Fazit: Ein spannender Krimi mit einem Thema das mich sehr bewegt hat. Dieses Buch sollte man gelesen haben.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Erscheckend, authentisch, gerecht

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"Die verlorenen Kinder" von Michael Seitz, ist ein spannender Wiener Kriminalroman über Vergangenheit und Gerechtigkeit, in dem Falco Brunner in seinem ersten Fall ermittelt.

In Wiener Pflegeheime werden ...

"Die verlorenen Kinder" von Michael Seitz, ist ein spannender Wiener Kriminalroman über Vergangenheit und Gerechtigkeit, in dem Falco Brunner in seinem ersten Fall ermittelt.

In Wiener Pflegeheime werden in kürzester Zeit gleich zwei Bewohner auf die gleich Weise ermordet. Eine verdächtige Person im Pflegepersonal ist schnell gefunden doch wie hängen die beiden Fälle miteinander zusammen?
Der Privatdetektiv Falco Brunner wir von der Witwe Susanne Markhof beauftragt, den Mörder ihres geliebten Mannes zu finden.
Brunner nimmt die Ermittlungen auf, die den suspendierten Polizeikommissar, tief in die erschreckende Vergangenheit Wiener Kinderheime führt. In den Mittelpunkt rücken einige Missbrauchsfälle aus den 60er Jahren unter denen bis heute noch die ehemalige Betroffen leiden.
Doch der hohe Preis der Gerechtigkeit gewinnt die Überhand.

Die Geschichte und deren Anfänge gingen mir echt unter die Haut und haben mich berührt, zutiefst erschreckt und erschüttert. Man merkt, das der Autor viel Zeit investiert hat sich mit Traumapatentien auseinanderzusetzen um eine erschreckend gerechte Geschichte, authentisch aufleben zu lassen.
Ehemalige SS-Mitglieder gliedern sich nach Kriegende in die Gesellschaft, teilweise auch in die kirchlichen Ämter ein und lassen dort ihre unfassbar dunklen Triebe aufkeimen. Erschütternd möchte man meinen, doch entspricht vieles leider der bitteren Wirklichkeit.

Die Charaktere werden gut beschrieben insbesondere Falco Brunner, der von seiner Art zwar ziemlich speziell und durch seine Krankheit zerfressen und oberflächlich wirkte, mir jedoch trotz allem sympathisch war und gut zur Geschichte gepasst hat. Etwas durcheinander bin ich mit den Figuren gegen Ende der Geschichte gekommen, da es schon sehr viele davon gab.
Die Handlung baut sich verständlich auf, die Thematik ist gut recherchiert und erschreckend aktuell und authentisch.

Durch den angenehm mitreisenden Schreibstil von Michael Seitz gelangt man flüssig durch die Kapitel die mit Wochentagen und teilweise mit Uhrzeiten versehen sind. Einen besonderen Schauder und leichte Gänsehaut, haben mir die kursivgeschriebenen Epiloge der Kinder bim lesen beschert.
Zwar ist das Ende für mich fast schon ein wenig vorhersehbar gewesen, wurde jedoch ausführlich dargestellt, das mir im Gesamten gut gefallen hat.

Der erste Fall von Falco Brunner ist spannend, mitreisend und erschreckend zugleich der mich gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die verlorenen Kinder

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In zwei Pflegeheimen in Wien werden Bewohner auf dieselbe Art getötet. Der ehemalige Polizist und mittlerweile als Privatdetektiv tätige Falco Brunner wird von der Witwe eines Opfers beauftragt die Mordfälle ...

In zwei Pflegeheimen in Wien werden Bewohner auf dieselbe Art getötet. Der ehemalige Polizist und mittlerweile als Privatdetektiv tätige Falco Brunner wird von der Witwe eines Opfers beauftragt die Mordfälle zu klären. Bald lässt sich eine Verbindung zu den ehemaligen Kinderheimen in Wien und die dortigen Missbrauchsfälle feststellen. Falcos Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig, da die damaligen Opfer über ihre Vergangenheit schweigen und er sich mit den Ermittlungen viele Feinde schafft. Bei seinen Alleingängen bringt er zudem nicht nur sich selbst sondern auch seine Familie in große Gefahr.

Michael Seitz ist es mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Anfangs kommen viele Protagonisten im Buch vor, welche untereinander Verbindungen haben. Aus diesem Grund ist es anfangs notwendig das Buch aufmerksam zu lesen um weiterhin folgen zu können. Der Autor kann dann aber schnell Spannung aufbauen und durch geschickte Wendungen bis zum Ende aufrecht erhalten.

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden. Zudem findet sich zu Beginn jedes Kapitels das Datum und ggfs. der Ort, um die Geschehnisse besser einordnen zu können. Außerdem wechseln sich mit der normalen Handlung immer wieder kursivgedruckte Kapitel ab, welche die traumatischen Erfahrungen der Kinder im Kinderheim verdeutlichen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass österreichische Begriffe in der Fußzeile schnell und einfach erklärt, bzw. übersetzt werden, wodurch der Lesefluss nicht beeinträchtigt wird.

Da der Krimi in Wien spielt und immer wieder Sehenswürdigkeiten erwähnt werden, hätte ich mir mehr landschaftliche Beschreibungen gewünscht.

Die Charaktere sind authentisch beschrieben, wodurch sie dem Leser schnell sympathisch/unsympathisch werden und er mitfiebern kann. Allerdings wird zum Teil zu sehr auf das Privatleben von Falco eingegangen, wodurch die eigentliche Ermittlung hin und wieder etwas in den Hintergrund rückt.

Das Buch behandelt das in unserer Gesellschaft lange übersehene Schicksal vieler Kinder in Kinderheimen. Michael Seitz hat zu diesem Thema gut recherchiert und schafft es die Missstände in den Heimen und Folgen für die Opfer aufzuzeigen. Dennoch gerät die eigentliche Handlung dadurch nicht in den Hintergrund. Meiner Meinung nach wurde das Thema perfekt in die Ermittlungen eingebaut.

FAZIT:
„Die verlorenen Kinder“ ist ein wirklich gelungener Kriminalroman. Ich vergebe daher 4 Sterne und hoffe auf eine Fortsetzung rund um Falco.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Falco ermittelt in Wien

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Michael Seitz nutzt als Basis für seinen Krimi einen tatsächlichen Missbrauchsskandal um ein ehemaliges Kinderheim in Wien. Nachdem in Wiener Pflegeheimen zwei Bewohner innerhalb weniger Tage ermordet ...

Michael Seitz nutzt als Basis für seinen Krimi einen tatsächlichen Missbrauchsskandal um ein ehemaliges Kinderheim in Wien. Nachdem in Wiener Pflegeheimen zwei Bewohner innerhalb weniger Tage ermordet wurden, wird der ehemalige Polizist Falco Brunner von einer der Witwen als Privatdetektiv beauftragt.

Falco Brunner wird hier nicht sonderlich sympathisch dargestellt: der Rückblick auf seine Ehe mit Christina zeigt ihn doch sehr rücksichtslos und es ist nicht verwunderlich, dass sie ihn aufgrund seiner vielen Seitensprünge verlassen hat. Und immer, wenn er Bruno, seinem ehemaligen Freund, Kollegen und jetzigem Partner von Christina begegnet, wird er aggressiv und lässt auch mal die Fäuste fliegen. Aber da ich schon den 2. Band um Falco kenne, weiß ich, dass der Autor für Falco eine Entwicklung in Planung hat.
Der eigentliche Fall liest sich etwas zähflüssig und die große Anzahl an Beteiligten inclusive Ehefrauen und Kindern fand ich verwirrend.
Mit diesem ersten Band wird die Figur des Privatdetektivs Falco Brunner geschaffen. In meinen Augen gibt es in der Fortsetzung eine gute Steigerung, die der Figur gut tut und deshalb gibt’s hier von mir nur 3 Sterne.