Cover-Bild Wallis Simpson
Band 9 der Reihe "Reihenweise kluge Frauen"
(29)
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30,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Molden Verlag in Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 18.09.2024
  • ISBN: 9783222151255
Michaela Lindinger

Wallis Simpson

Verhinderte Queen – Aufsteigerin – Meistgehasste Frau der Welt
Fast 85 Jahre vor Harry und Meghan sorgte schon ein anderes Paar für einen Skandal bei den Windsors und für weltweite Schlagzeilen: König Edward VIII. löste 1936 mit seinem Wunsch, die zweifach geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten, eine Verfassungskrise im Königreich aus. Das royale Paar musste England verlassen – schuld ist: Wallis Simpson. Spionage, Spielsucht, Dreiecksbeziehungen, Drogen, Abtreibungen, Nähe zu faschistischen Systemen, Nymphomanie ... Es gab nur wenige Schmähungen, die die Stilikone in ihrem fast 90-jährigen Leben nicht zu hören bekam. Lesen Sie die Geschichte dieser schillernden, charismatischen und komplexen Frau und ihrer Liebe mit dem englischen König, die schon zu Ende war, bevor sie richtig begonnen hatte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2024

Biografie einer kontroversiellen Person

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Die österreichische Historikerin und Autorin Michaela Lindinger ist bekannt dafür, sich mit kontroversiellen Frauen der Geschichte zu beschäftigen. Diesmal hat sich in diesem 9. Band der Serie „Reihenweise ...

Die österreichische Historikerin und Autorin Michaela Lindinger ist bekannt dafür, sich mit kontroversiellen Frauen der Geschichte zu beschäftigen. Diesmal hat sich in diesem 9. Band der Serie „Reihenweise kluge Frauen“ einer Frau gewidmet, der man die Eigenschaft „klug“ nicht unbedingt zuordnen würde: Wallis Simpson (1896-1986). Bauernschlau vielleicht, berechnend, zielstrebig, intrigant und manipulativ jedenfalls.

In vier großen Abschnitten, die in viele kleine Kapitel unterteilt sind, geht die Autorin den Spuren der Person Wallis Simpson, die 1896 als Bessiewallis Warfield in Pennsylvania, geboren und nach dem Tod des Vaters in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen wird, und später als meistgehasste Frau der Welt gilt, nach.

Wir steigen im ersten Kapitel in das Leben von Wallis Simpson und Edward, kurz nach seiner Abdankung als König im Dezember 1936 ein. Er muss England auf Druck der königlichen Familie und des Parlaments verlassen, reist nach Österreich, wo er als Gast der Baronin Rothschild in deren Schloss wohnt. Auf Grund der gültigen Gesetze muss er getrennt von Wallis auf deren Scheidung von Ernest Simpson warten und geht der Gastgeberin recht bald gehörig auf die Nerven.

Im zweiten Kapitel erhalten wir Einblick in die frühe Lebensgeschichte von Wallis sowie in ihre Herkunft in Amerika, ihre Ehen sowie ihre Kunst, Freundinnen die Männer auszuspannen inklusive. Hier erfahren wir, dass Wallis wahrscheinlich mit einer Störung der Geschlechtsentwicklung (DSD) zur Welt gekommen sein dürfte, was ihr extrem androgynes Aussehen bewirkt hat und ihr extrem große, männlich anmutende Hände beschert hat. Edward hingegen hat kaum Bartwuchs und wird in der Army wegen seiner fehlenden Brusthaare (damals der Inbegriff der Männlichkeit) gehänselt.

Das dritte Kapitel beschäftigt nicht nur die Klatschpresse mit dem akkurat von Wallis geplanten Zusammentreffen mit Edward sondern auch mit dem späteren Eheleben der beiden. Nach der Abdankung, die Wallis aller Zukunftsträume als „Königin“ beraubt, wird am 3. Juni 1937 geheiratet. Doch nicht wie von Wallis gewünscht mit Hunderten Gästen in Westminster Abbey, sondern im allerkleinsten Kreis ohne Edwards Familie. Eigentlich hat Wallis das Interesse an Edward schon längst verloren. Sie gibt sich mit anderen Männern ab und demütigt den ehemaligen König auch in aller Öffentlichkeit. Dass er sich das alles gefallen lässt, lässt auch tief blicken. Es scheint, als wäre er ihr hörig gewesen.

Das vierte und letzte Kapitel beschreibt Wallis Leben als Witwe und ihr einsames Sterben.

Michaela Lindinger, die schon Biografien über Hedy Lamarr, Elisabeth Petznek und Marie Antoinette geschrieben hat, versteht ihr Handwerk. Penible Recherche fördert bislang nicht oder wenig Bekanntes zu Tage. So erfahren wir, dass beide kaum jemals ein Buch gelesen haben, wenig gebildet sind (Was bei einem Mann, der einst Herrscher über das Britische Empire war, doch ein wenig befremdlich wirkt.) und politische Ansichten zum Besten geben, die dem Britischen Königshaus die Grausbirnen aufsteigen lässt (und damit ist nicht nur die Anbiederung an Nazi-Deutschland gemeint). Immerhin, der Ex-König strickt, um seine Nervosität zu beruhigen. Leider erfährt man nicht ob es Socken oder Pullover geworden sind. Vermutlich weder noch.

Die Autorin versucht aus den ihr zu Verfügung stehen Queller herauszufinden, was diese Frau antreibt. Angst vor einem Leben im Mittelmaß oder gar Armut? Übersteigertes Geltungsbedürfnis? Obwohl sich Michaela Lindinger Wallis Simpson sehr sachlich nähert, ist das Wesen dieser Frau nicht ganz zu erfassen.

Diese Biografie passt in ihrer Aufmachung bestens zu den acht anderen Lebensgeschichten dieser Reihe. Das doch ein wenig schrille Rot des Covers mit dem Porträt im weißen Lichtkegel weckt gleich das Interesse. Dutzende Fotos, unter anderem das kompromittierende mit Hitler, sowie ein ausführliches Quellenverzeichnis ergänzen das als Harcover ausgeführte Buch.

Fazit:

Gerne gebe ich der Biografie dieser eigenartigen Frau, die für das Britische Königshaus bis über ihren Tod hinaus eine Persona non grata ist, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.09.2024

Informativ, kurzweilig mit viel Bildmaterial

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Die Biografie über eine verstorbene Person ist in meinen Augen nicht einfach zu schreiben. Hält man sich nur an Fakten, kann das Buch ermüdend zu lesen sein. Woher sollte der Autor aber wissen, was sich ...

Die Biografie über eine verstorbene Person ist in meinen Augen nicht einfach zu schreiben. Hält man sich nur an Fakten, kann das Buch ermüdend zu lesen sein. Woher sollte der Autor aber wissen, was sich die Person damals gedacht hatte, wenn es nicht zufällig Zeitzeugen gibt.
Bei „Wallis Simpson“ fand ich eine Menge Bildmaterial. Kaum eine Seite auf der nicht ein Foto abgebildet ist. Das hat mich vorweg schon positiv gestimmt. Auch der Text ist leicht und ohne Längen zu lesen. Michaela Lindinger hat hier eine sehr gute Recherche betrieben und die Fakten zu einem lebendigen Bild verbunden.
Man kann sich Wallis und Edgar – sicher auch durch die vielen Fotos – richtig gut vorstellen. Wie sie miteinander umgegangen sind. Was sie sich erwartet und bekommen haben.
Der Buchaufbau ist übersichtlich gestaltet. Wie es sein soll nimmt das Leben der Wallis Simpson den größten Teil ein. Unterteilt in Kapitel findet man schnell eine bestimmte Stelle.
Vorab befindet sich das Inhaltsverzeichnis, am Ende Bildnachweis, Literaturverzeichnis und was mich überrascht hat, ein vierseitiges Personenverzeichnis. Hier sind alle im Buch erwähnten Personen aufgelistet.
Zusammengefasst eine Biografie, die es wert ist zu lesen und anzusehen.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Komplex, ausgewogen und sehr interessant

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Das knallrote Cover des Buches ist genauso auffällig wie die Frau, über dies berichtet: Wallis Simpson. Geliebte Edwards VIII. und die seiner Zeit die berühmteste Frau der Welt.
Michaela Lindinger ist ...

Das knallrote Cover des Buches ist genauso auffällig wie die Frau, über dies berichtet: Wallis Simpson. Geliebte Edwards VIII. und die seiner Zeit die berühmteste Frau der Welt.
Michaela Lindinger ist hier ein umfassendes, interessantes und ausgewogenes Porträt von Wallis Simpson gelungen. Der Stil wechselt dabei zwischen sachlich nüchtern und erzählend. Das ergibt eine gut zu lesende Mischung, die trotz vieler Details nicht langweilig wird. Es sind viele Fotos abgebildet, die die beiden in verschiedenen Phasen ihres Lebens zeigen. Einige kann man als weltbekannt bezeichnen, andere sind eher nicht so prominent.

Ich habe das Porträt als unvoreingenommen empfunden. Ich hatte zunächst in wenig die Befürchtung, dass das Buch eine Art "Verteidigungsschrift" wird. Aber die Autorin zeichnet hier wirklich das Bild einer schillernden, komplexen und schon auch als kompliziert, fast schon anstrengenden Frau.
Sie entzaubert das Märchen von der "Liebe des Jahrhunderts" und zeigt die Beziehung als das, was sie vermutlich letztlich war: verdammt anstrengend und harte Arbeit für Wallis, um den Ex-König bei Laune zu halten. Die Einblicke über Edward fand ich dabei sehr interessant und es erschließt sich jetzt für mich viel eher, warum in der Welt der Eindruck entstanden ist, Wallis sei an allem Schuld.
Mit dem zeitlichen Abstand zu heute weiß man natürlich, dass dem nur bedingt so ist und auch Edward eine gehörige Portion dazu beigetragen hat, dass seine Abdankung für das britische Königreich unumgänglich war. Aus heutiger Sicht sind auch solche Sachen wie ein lebenslanger Streit um eine Anrede eine Art Kindertheater unter Erwachsenen, auf denen sich beide Seiten bockig verhalten und wo einem beim Lesen durchaus Parallelen zum Fall Harry und Meghan in den Sinn kommen.

Insgesamt fand ich es interessant und unterhaltsam zu lesen, nicht verstaubt oder langweilig; auch wenn ich Wallis Simpson während der Lektüre oft schrecklich unsympathisch fand. Aber auf ihre eigene Art hat sie die Welt eine Weile auf den Kopf gestellt und es geschafft, noch lange nach ihrem Tod Gesprächsthema zu sein.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Schwer greifbare Person

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Ich hatte mich bisher nicht intensiv mit der Person Wallis Simpson befasst und so nur ein allgemeines Bild von ihr. Diese Biographie hat mir eine ganz andere Frau vorgeführt, mit allen Höhen und Tiefen ...

Ich hatte mich bisher nicht intensiv mit der Person Wallis Simpson befasst und so nur ein allgemeines Bild von ihr. Diese Biographie hat mir eine ganz andere Frau vorgeführt, mit allen Höhen und Tiefen des Lebens sowie unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Facetten. Sie ist eine umstrittene Person und Persönlichkeit, vordergründig bekannt für ihre Skandal umwitterte Beziehung zum damaligen Prinz von Wales und späteren König Edward VIII. ihre verschiedenen Seiten werden detailliert herausgearbeitet, sie ist mir nicht unbedingt sympathisch. Ich denke, dass diese Frau nicht final greifbar ist und somit auch eine Biographie um Spekulationen und Vermutungen nicht herum kommt. Die Autorin hat intensiv recherchiert. Ihre angebliche Intersexualität wird häufig thematisiert, wobei es natürlich eine Spekulation bleibt. Dafür ist mir dieses Detail zu präsent. Letztendlich sorgt diese Biographie für die Entzauberung einer bekannten Persönlichkeit, die für die Abdankung von Edward VIII. verantwortlich gemacht wird. Wer sich für Wallis Simpson als eigenständige Persönlichkeit interessiert, erfährt hier viele Details ihres langen Lebens. Das Buch ist großzügig bebildert, wodurch die Authentizität bestens hervorgehoben wird. Das Cover ist gut gewählt, es ist farblich auffällig und vereint das Wichtigste vom Inhalt.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Royale Historie

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Wallis Simpson, Verhinderte Queen – Aufsteigerin – Meistgehasste Frau der Welt von Michaela Lindinger ist eine sehr interessante Biographie für alle, die sich für die Historie des englischen Königshauses ...

Wallis Simpson, Verhinderte Queen – Aufsteigerin – Meistgehasste Frau der Welt von Michaela Lindinger ist eine sehr interessante Biographie für alle, die sich für die Historie des englischen Königshauses interessieren.

Das Buch beginnt kurz nach Edwards Abdankung im Jahre 1936. Eine ungewisse und schwierige Situation für den ehemaligen König. Während Wallis bei Freunden in Südfrankreich auf ihr Scheidungurteil wartet, hadert Edward mit einer finanziell ungewissen Zukunft. Es folgt eine kleine Hochzeit in Frankreich, auf die in einem späteren Kapitel nochmal eingegangen wird, und eine Hochzeitsreise. Dann beginnt die Autorin, Wallis Leben von Geburt bis zum Tod chronologisch nachzuzeichnen. Sowohl Edward, als auch Wallis werden in dem Buch als schwierige Menschen mit deutlichen Schwächen beschrieben. Edward ist naiv, egozentrisch, verwöhnt und schnell gelangweilt. Er hat Schwierigkeiten sich in einem Leben zurechtzufinden, in dem nicht alles für ihn geregelt wird. Vorallem aber ist der aber Wallis verfallen. Wallis ist in ihrer Jugend auf die finanzielle Hilfe von Verwandten angewiesen. Sie weiß, was sie will und setzt ihre Pläne auch durch. Ob es der Besuch der Schule für höhere Töchter oder als Jahrgangserste zu heiraten ist. Vorrangig strebt sie nach finanziellem Wohlstand. Während ihrer zweiten Ehe sucht sie gezielt die Bekanntschaft des zukünftigen Königs. Ob Wallis je einen ihrer drei Ehemänner geliebt hat, bleibt für die Autorin fraglich. Die Abdankung des Königs hat beide auf jeden Fall nicht glücklich gemacht.

Ich fand das Buch insgesamt sehr interessant geschrieben. Einige Fotos lockern den Text auf. Gestört hat mich, die Aussage der Autorin, dass Wallis intersexuell war. Eine Vermutung, die sich heute nachträglich nicht mehr belegen lässt, der die Autorin aber im Laufe des Buches immer wieder verschiedene Verhaltensmuster und Charaktereigenschaften zuschreibt. Fazit: Eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit einer der "größten Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts".

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