Cover-Bild Was wir zu hoffen wagten
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 27.07.2018
  • ISBN: 9783404177073
Michaela Saalfeld

Was wir zu hoffen wagten

Roman

Berlin, 1912: Felice träumt davon, Jura zu studieren, das aber ist Frauen im Kaiserreich verwehrt. Ihren Bruder Willi fasziniert die Welt des Films, doch er muss das väterliche Bankgeschäft übernehmen. Die Jüngste schließlich, Ille, ist in einer Ehe mit einem brutalen Mann gefangen. Drei Geschwister, drei Hoffnungen, drei Lebensentwürfe, die bei Ausbruch des großen Kriegs völlig auf den Kopf gestellt werden. Werden sich die Geschwister in den Trümmern ihrer Heimat neu finden? Ist die junge Republik auch für sie der Weg in eine neue Zeit?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2018

Wunderbare Geschichte im alten Berlin

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Eines der besten Bücher für mich, was das Jahr 2018 bisher gebracht hat.Soviel vorab...Ich habe das Buch gelesen, obwohl es eigentlich gar nicht dem typischen Stil entspricht, den ich normal lese. Und ...

Eines der besten Bücher für mich, was das Jahr 2018 bisher gebracht hat.Soviel vorab...Ich habe das Buch gelesen, obwohl es eigentlich gar nicht dem typischen Stil entspricht, den ich normal lese. Und siehe da... die Überraschung ist groß und meine Begeisterung noch größer! Der Klappentext hatte mich schon angesprochen und ich wollte unbedingt wissen, was da alles passiert. Wie kann dieses Buch es schaffen, mich so zu fesseln ?

Zur Geschichte : Berlin vor dem ersten Weltkrieg.Felice, die älteste Tochter einer angesehenen Familie ist volljährig und hat Rechtswissenschaften studiert, darf aber im Berlin der damaligen Zeit, keine Prüfung ablegen, geschweige denn eine Arbeit als Anwältin ausführen. Die Frauen hatten zu dieser Zeit keine Rechte, zu staatlichen Prüfungen zugelassen zu werden.

Willi , Ihr Bruder , recht faul und bequem aber liebt das Leben, wird natürlich in allen Bestrebungen unterstützt.und gefördert. Ille , die kleine Schwester ist noch recht naiv, und will einfach nur von allen geliebt werden.Der Vater, schon lange tot, hat mit Benno seinen früheren Teilhaber, den Platz des Vaters eingenommen und versucht die Kinder zu erziehen und die Bankgeschäfte zu verwalten. Oma Hertha lebt von der Rente ihres verstorbenen Mannes und ist relativ frei in ihrem Handeln.Problematisch wird es, als der Familie das Geld ausgeht hnd alle Träume wie Luftblasen zerplatzen....

Also wieso nimmt mich eine so scheinbar unspektakuläre Geschichte so mit ? Ganz einfach....Sie ist alles andere als unspektakulär, fantastisch geschrieben und erzählt, mit Personen besetzt, die bis ins Detail dargestellt sind und mit denen der Roman lebt und atmet... Doe verschiedenen Übergänge, sei es die Bank, die vor der Pleite steht, sei es das Verhalten aller während des Kriegs oder die Zeit danach. Das Bild, das im Kopf entsteht,zeigt uns diese Epoche aus völlig neuer Sicht und gibt viel Lernstoff.

Für mich die Entdeckung des Jahres 2018 und eine klare Empfehlung an alle die auf Geschichte und vor allem tolle Schicksale und Personen stehen. Ich war selten so begeistert, wie bei diesem Buch und kann nur applaudieren zu diesem grandiosen Roman! Sehr stark und für ein Debut außergewöhnlich!

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Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein historischer Roman der Sonderklasse

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1912 Berlin-Felice,Ille und Willi wachsen gut behütet mit ihrer Mutter und Onkel Benno(der auch ihr Vormund ist) in Berlin auf.Ihnen gehört ein Bankhaus,das Willi eines Tages leiten soll.Aber Willi träumt ...

1912 Berlin-Felice,Ille und Willi wachsen gut behütet mit ihrer Mutter und Onkel Benno(der auch ihr Vormund ist) in Berlin auf.Ihnen gehört ein Bankhaus,das Willi eines Tages leiten soll.Aber Willi träumt von was ganz anderem-er möchte lieber Filme machen.Felice ist die älteste und studiert Jura.Auch wenn sie weiß ,das sie nie in einer Kanzlei arbeiten darf-kann.In dieser Zeit wurde einer Frau noch den Eintritt in eine Kanzlei verwehrt.Nesthäckchen Ille wird für das Familienwohl mit einem betuchten Mann verheiratet.Der von Felice verschmähte Benno,ist ein grober Tyrann und macht Ille das Leben schwer.Es bricht der erste Weltkrieg aus und es endwickeln sich alles andester- er stellt die die Lebenspläne und Träume in Frage.Die Charaktere sind alle sehr gut dargestellt,sie erscheinen vor dem innnereren Auge.Die einen die man gleich mag,andere wo man von endtäuscht ist und andere die einfach nur furchtbar sind und man erschüttert ist.Man durchlebt alle Höhen und Tiefen der einzelen Personen.Der Kampf der Gleichberechtigung ist hart.Gerade für eine Frau wie Felice.Das historische ist super beschrieben und fand ich klasse-aus dieser Zeit noch viele Informatinen zu bekommen.Man erlebt ein Stück Zeitgeschichte,gerade aus dieser Zeit-was ich noch nicht wußte.Ich mag Historische Romane-man erfährt dadurch noch so einiges.

Die Autorin Michaela Saalfeld hat einen historischen Roman geschaffen der unterhält und gleichzeitig aber aus der Zeit einem noch vieles näher bringt-was man nicht wußte,aus der Zeit um 1912.

Ich gebe dem Roman 5 Sterne,er hat mich begeistert.Einfach super,den sollte man lesen.

Vielen Dank das ich bei der Leserunde dabei sein durfte.

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Veröffentlicht am 07.08.2018

Grandios !!

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Berlin, 1912 - Das Kaiserreich lenkt mit seinen Zwängen das Leben von Felice - eigentlich möchte sie Jura studieren, doch das ist Frauen nicht gestattet. Ihr Bruder Willi unterliegt dem Diktat des ...


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Berlin, 1912 - Das Kaiserreich lenkt mit seinen Zwängen das Leben von Felice - eigentlich möchte sie Jura studieren, doch das ist Frauen nicht gestattet. Ihr Bruder Willi unterliegt dem Diktat des Vaters - sein Traum vom Film muss er begraben, denn sein Vater hat für ihn die Übernahme der Bank vorgesehen. Und Schwester Illes Leben ist alles andere als rosig - gefangen in der Ehehölle aus Gewalt und Demütigung.
Dann bricht der Erste Weltkrieg aus und für die Geschwister dreht sich die Welt plötzlich ganz anders. Werden die drei wieder aus den Kriegswirren zueinander finden ?

Mir bleibt mur ein Wort, um dieses Buch zu beschreiben - grandios !! Michaela Saalfeld hat mir "Was wir zu hoffen wagten" ein faszinierendes Buch geschrieben, in dem es ihr scheinbar mühelos gelingt, Fiktion und Wahrheit zu verweben und daraus einen spannenden, fesselnden Roman zu schreiben, der seinesgleichen sucht.
Dank akribischer Recherche schafft es die Autorin, ein sehr plastisches Bild der damaligen Zeit zu erschaffen und das verleiht dem Buch eine ungeahnte Tiefe, lässt die Szenen realer wirken und gibt so den Protagonisten eine erschreckend grausame Bühne, um zu wirken.
Die Charaktere wirken lebensnah, geben mit ihrem Tun und Handeln der Thematik eine sehr persönliche Note und lassen so das Gelesene noch mehr auf mich wirken.
Die unterschiedlichen Einblicke in die Erlebnisse der Geschwister sind schonungslos ehrlich erzählt und nehmen mir ab und an den Atmen, gerade wenn es um die Szenen aus dem Schützengraben geht. Dort hält die grausame Fratze des Krieges Einzug und diese Szenen lassen mich erschüttert und betroffen zurück.
Ansonsten ist der Roman abwechslungsreich gestaltet, spricht viele - zur damaligen Zeit - aktuelle Themen an und ist ein Stück Zeitgeschichte, gespickt mit Träumen, Schicksalen und dem Kampf zurück ins Leben nach dem Krieg.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Lese-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.


Waswirzuhoffenwagten

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 06.08.2018

Top recherchiert und leidenschaftlich erzählt, informativ, megaspannend und berührend

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Rezension ohne schlimme Spoiler
Meine Meinung zur Gesamtwirkung:
Ich habe viel dazugelernt und fühle mich gleichzeitig bestens unterhalten. Die Lebensumstände in den 1910er-Jahren habe ich mit Interesse ...

Rezension ohne schlimme Spoiler
Meine Meinung zur Gesamtwirkung:
Ich habe viel dazugelernt und fühle mich gleichzeitig bestens unterhalten. Die Lebensumstände in den 1910er-Jahren habe ich mit Interesse und Faszination aufgenommen. Die Schilderungen zum 1. Weltkrieg in der zweiten Buchhälfte sind eindringlich und erschütternd, ohne Schwarz-Weiß-Zeichnung und ohne effektheischend zu sein.
Ein sehr berührendes Werk. Die Botschaften machen Mut und hallen nach.
Dadurch, dass die fiktiven Elemente gut gemacht sind, auch für „Geschichtsmuffel“ empfehlenswert.

Meine Meinung zur Wissensvermittlung:
Der Lerneffekt ist in der Breite überschaubar, weil die Charakterzeichnung einen hohen Stellenwert einnimmt und die Handlung auf den Wahrnehmungshorizont der Hauptfiguren beschränkt ist.
Zeitlich: Frühjahr 1912 bis Frühjahr 1919.
Räumlich: Schwerpunkt Berlin, Abstecher zur Ostsee, belgische Stadt Ypern (Flandern) sowie die Schützengräben nahe dieser Stadt.
Gesellschaftlich: Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Felice (21), Willi (18), Ille (16), die jüdische Schauspielerin Recha (21) sowie ein Filmemacher (38); alle der gehobenen Mittelklasse zuzuordnen. Angaben zu anderen Gesellschaftsschichten nehmen wenig textlichen Raum ein, wirken aber dennoch intensiv, z. B. das sogenannte Trockenwohnen.
Was mich vollends überzeugt ist die Tiefe der Ausarbeitung. Es ist spürbar, dass sich die Autorin jahrelang intensiv mit Lebensumständen (z. B. Rollen und Rechte der Frauen im beruflichen und familiären Kontext, Übernehmen des väterlichen Berufs, Ansehen von Krieg und Soldatentum, Zensur der Medien), Sprache und Historie in den 1910er-Jahren, besonders in ihrer Wahlheimat Berlin, beschäftigt hat und dies mit Leidenschaft verarbeitet.
Auch der technische Fortschritt, z. B. der Zeppelin, wird beleuchtet.
Sehr gut: Alle Begriffe, die heutzutage nicht mehr geläufig sind, werden in einem Glossar am Ende erläutert.
Obendrein geht Michaela Saalfeld in einem Nachwort u. a. darauf ein, dass einige ihrer fiktiven Figuren realen Persönlichkeiten nachempfunden sind.
Ich nehme an, dass sich viel Historie und Eindrücke zur Gesellschaft dauerhaft im Gedächtnis verankern. Ich habe außerdem Lust bekommen, mich weitergehend hiermit zu befassen.
Viele Textstellen, die entweder zum Nachdenken und Sinnieren anregen oder sich für eine weitere Recherche eignen, habe ich markiert.

Meine Meinung zu Unterhaltungsaspekten:
Diese spielen eine große Rolle. Die Wissensvermittlung wird stimmig eingebettet, hierdurch stellt sich der Lerneffekt nebenher ein, nimmt mit dem Lesefortschritt zu.
Haupt- und Nebenfiguren sind toll ausgearbeitet.
Kapitelweise wechselnd schlüpft man in die Perspektive von fünf Figuren. Diese sind charakterlich, in ihrem Intellekt und in ihren Weltanschauungen und Zielen sehr unterschiedlich. Sie bieten Potenzial zum Polarisieren, sodass sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden und Lieblingsfiguren identifizieren kann. Keine Figur stellt ein Idealbild dar, jede hat eine sie/ihn prägende Vergangenheit, Stärken und Schwächen, Sorgen, Motive und Hoffnungen. Es ist faszinierend, sie bei ihrer teils weitreichenden privaten und beruflichen Entwicklung zu begleiten. Stimmungen konnte ich gut einfangen. Gedanken- und Gefühlswelt wirken stimmig und echt. Jede der fünf Perspektiven war sehr spannend, sodass ich kräftig mitgefiebert, mich mitgefreut und mitgelitten habe, so mancher Figur auch gern mal die Meinung gegeigt hätte.
Die Nebenfiguren, allen voran Oma Hertha und Quintus Quirin, bereichern die Handlung ungemein, machen Laune, überzeugen in den Details und sind absolute Originale.
Es gibt auch Antagonisten, an denen „man sich reiben kann“.
Umgebungsbeschreibungen vermitteln brauchbare Eindrücke, sind weder zu lang noch zu kurz.
Einige Szenen strahlen subtile Erotik aus.
Längen in der Handlung habe ich für mich nicht wahrgenommen.
Allerlei Auffälligkeiten animieren zum Rätseln und Spekulieren, was mir großen Spaß gemacht hat.

Das Ende greift alle offenen Handlungsfäden und Fragen auf, kommt ohne Logiklöcher aus und bildet einen gelungenen Abschluss.
Die Autorin schreibt derzeit an einer Fortsetzung, die optional ist. Ich freue mich darüber. Auf diese Weise lasse ich mir deutsche Geschichte liebend gern vermitteln!

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Veröffentlicht am 06.08.2018

Beindruckend und bedrückend

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Dies ist das beste Buch das ich dieses Jahr gelesen habe. Es erzählt schonungslos die Realität des ersten Weltkrieges am Beispiel Yperns (Ieper).
Die Gräueltaten die dort begangen wurden stehen für die ...

Dies ist das beste Buch das ich dieses Jahr gelesen habe. Es erzählt schonungslos die Realität des ersten Weltkrieges am Beispiel Yperns (Ieper).
Die Gräueltaten die dort begangen wurden stehen für die Schrecken des gesamten ersten Weltkrieges.
Vieles war mir gar nicht bekannt, und ich war nicht die Einzige in unserer Leserunde die im Lesen innehalten musste um den Stoff zu verdauen.
Dies ist allerdings beileibe nicht das einzige Thema des Buches. Es geht um viel mehr:
sexuelle Belästigung in der Familie, häusliche Gewalt, und die Ohnmacht der Frauen der damaligen Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Frauenwahlrecht - Berufswahl für Frauen - Selbstbestimmung der Frau? Fehlanzeige. Unterdrückung wo man hinsieht.
Die Protagonistin Felice begehrt dagegen auf, und obwohl ich ihre Rebellion verstehen konnte, war sie mir über große Teile des Buches hinweg nicht nur unsympathisch -- ich konnte sie nicht ausstehen.
Das hat mir jedoch das Buch nicht vergällt, im Gegenteil. Eine Protagonistin mit Ecken und Kanten und einem klaren Profil, die kein Übermensch und keine Heldin ist trifft man in der Literatur viel zu selten an. Außerdem gibt es viele Nebencharaktere die faszinierend sind und ihre Rolle spielen.

Sie alle machen eine --mitunter erstaunliche -- Entwicklung durch.

Auch die Wissenschaft und Technik der Zeit macht rasante Fortschritte, sei es bei Film und Fernsehen, oder im Bereich der Luftschifffahrt -- von den Chemiewaffen gar nicht zu reden.

Das Buch vereint alle diese Themen, verwebt sie zu einer faszinierenden, nachdenklich machenden Geschichte die lange nachwirken wird. Das alles passiert in einer wunderschönen Sprache, und ohne dass der moralische Zeigefinger erhoben wird.

Ein wirklich beeindruckendes Buch das man unbedingt lesen sollte.

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

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