Inhaltsangabe
Geld, Luxus, Partys, Macht - all das könnte die 17-jährige Ruby Bell nicht weniger interessieren. Schon seit sie sieben Jahre alt ist, hat sie nur einen einzigen Wunsch: an der University of Oxford zu studieren. Jetzt, kurz vor ihrem Abschluss, ist ihr Traum zum Greifen nahe. Alles, was sie tun muss, ist, noch ein weiteres Jahr am Maxton Hall College zu überstehen - die renommierteste und teuerste Privatschule Englands. Seit sie eines der begehrten Stipendien ergattert hat, versucht sie unsichtbar zu sein und ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer des Colleges, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv, und er verkörpert alles, was Ruby an der High Society Englands nicht ausstehen kann. Zum Glück hat er keine Ahnung, dass Ruby überhaupt existiert - zumindest bis jetzt. Denn als Ruby etwas sieht, was sie nicht hätte sehen dürfen, ist ihr Tarnumhang von einem Moment auf den anderen verschwunden. Mit einem Mal weiß James ganz genau, wer sie ist, und setzt alles daran, sicherzustellen, dass sie den Ruf seiner Familie nicht zerstören wird. Ruby ist irritiert - zum einen, weil James überall zu sein scheint, wo sie auch ist, vor allem aber, weil es ihr zunehmend schwerer fällt, das heftige Knistern, das zwischen ihnen herrscht, zu ignorieren. Dabei ist James Beaufort der letzte Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlen sollte. Das weiß Ruby. Und doch lässt ihr Herz ihr schon bald keine andere Wahl ...
Der Schreibstil
Mona Kastens Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, weshalb ich ziemlich schnell ins Buch reingekommen bin. Außerdem kamen humorvolle Passagen wirklich gut zur Geltung und es hat mich schon beeindruckt, wie man unterschiedliche Charaktere allein an ihrer Wortwahl charakterlich anders beschreiben kann. Zumindest wurde mir bei einigen Personen immer ein ganz anderer Eindruck vermittelt, weil sie so eine gehobene Wortwahl hatten, während andere viel entspannter wirkten mit dem, was sie gesagt haben.
Idee und Umsetzung
Ganz ehrlich gesagt, finde ich die Grundidee der Geschichte nicht wirklich schlecht, aber trotzdem gibt es eine Grenze, was Klischees und Vorurteile angeht. Wenn man ein Buch mit diesem Thema beabsichtigt z uschreiben, sollte man meiner Meinung nach aufpassen, dass es nicht zu klischeehaft rüberkommt, aber leider war genau das der Fall.
Es geht im Grunde genommen um das Mäuschen, das nicht auffallen will, und den selbstbewussten, reichen Jungen, der den Eindruck eines Bad Boys macht. Natürlich ist dieser erste Eindruck nicht wirklich, wie Ruby und James sind, aber so kommt es eben rüber, wenn man ganz von oben betrachtet auf das Buch blickt. Eigentlich ist Ruby gar nicht so still und ich finde es beeindruckend, dass sie eine so große Entwicklung durchmacht. James hingegen hätte ich an einigen Stellen liebend gern umbringen können, ohne dass es mir leidgetan hätte.
Ansonsten haben mir auch die Namen der Charaktere gut gefallen. Okay, James und Ruby sind ziemlich 0815, aber dafür sind die anderen Namen einfallsreicher gestaltet. Lin, Ember, Alistair, Cyril, Keshav, Jessalyn und Co. sind keine Namen, die in jedem Buch vorkommen, was ich besonders gut fand, da so eine große Vielfalt geboten wurde. Leider sind solche Namen gerade anfangs recht schwer zu merken und ich kam irgendwann kaum noch mit, wer jetzt wer ist und wie genau noch mal die Namen waren. Deshalb fand ich den Einstieg in die Welt des Maxton Hall Colleges auch ein bisschen schwieriger, als ich es mir erhofft hätte, aber sicherlich sieht das jeder anders.
Teilweise kamen richtig große Gefühle zum Ausdruck, die meiner Meinung nach beim Lesen dazugehören. Ob es jetzt Herzrasen, Verzweiflung oder Witz war, ich habe es häufig gefühlt. Auch da ist jedoch wieder ein Kritikpunkt, dass diese Gefühle oft nicht von langer Dauer waren, weil immer irgendeine Handlung alles wieder zerstört hat.
Trotzdem waren die Handlungen alle gut nachvollziehbar und auch sehr authentisch, wobei ich manchmal schon ein bisschen grübeln musste, bevor ich den Hintergrund erfassen konnte. Auch die verschiedenen Charaktere und deren Situationen im sozialen und familiären Bereich waren alle sehr gut ausgearbeitet.
Fazit
Insgesamt ein sehr schönes Buch, das jedoch mit zu vielen Klischees gearbeitet hat.